Sind Symptome wie Schmerzen und Schwellung auf das Areal um den Einstich begrenzt, muss meist nicht viel getan werden – die Symptome verschwinden nach einiger Zeit auch ohne Behandlung wieder. Manche Menschen reagieren aufgrund einer Allergie hingegen sehr empfindlich und zeigen Symptome, die über die Einstichstelle hinausgehen. Bei ihnen kann es zu Atem- und Kreislaufproblemen (Anaphylaktischer Schock) kommen, die ohne Behandlung zum Teil tödlich sind.
Bei einem Bienenstich sollte zuerst überprüft werden, ob der Stachel in der Wunde steckengeblieben ist. Bei Bienen ist dies die Regel, Wespen kommen meist mit ihrem Stachel davon.
Am Stachel hängt der Giftbeutel, der Gift enthält. Wird er zerdrückt, kann das darin enthaltene Gift in die Wunde gelangen. Deshalb sollte der Stachel vorsichtig mit dem Nagel „heraus gekratzt“ oder mit einer Pinzette entfernt werden, ohne dabei Druck auf den Giftbeutel auszuüben. Ist der Stachel entfernt, kann versucht werden, das Gift mit dem Mund aus der Wunde zu saugen. Vorbeugend können eine Desinfektion der Wunde und bei Menschen mit fehlender Impfung die Tetanusimpfung durchgeführt werden.
Danach muss in den meisten Fällen prinzipiell nichts mehr unternommen werden – die Symptome verschwinden innerhalb kurzer Zeit auch ohne Therapie. Für weniger hartgesottene Menschen existieren eine ganze Reihe verschiedener Möglichkeiten, um die Schmerzen und den Juckreiz zu lindern. Zu Beginn empfiehlt sich, in Stoff umwickeltes Eis oder ein Kühlpack für ca. 5 -10 Minuten auf das betroffene Areal zu halten. Bei stärkeren Schmerzen können Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac in niedriger Dosierung hilfreich sein. Diclofenac kann auch als Creme rund um die Wunde aufgetragen werden. Kortison-haltige Cremes oder Cremes mit einem Antihistaminikum können bei starkem Juckreiz Linderung verschaffen.
Daneben werden in Deutschland häufig Hausmittel wie das Auftragen von Zwiebelpüree oder roher Kartoffel eingesetzt. Bei einer allergischen Reaktion auf einen Bienenstich sollte das Notfallset eingesetzt und ein Arzt verständigt werden.
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Ein Arztbesuch ist bei leichten Symptomen grundsätzlich nicht notwendig. Wenn Unsicherheit beim Entfernen des Stachels besteht und ein Hausarzt in der Nähe ist, kann dieser dem Betroffenen die richtige Technik zeigen.
Ein Arzt sollte sofort aufgesucht werden, wenn die Symptome sehr stark sind oder eine Allergie auf Bienen- bzw. Wespengift bekannt ist. Im Notfall kann dazu auch ein Notarzt verständigt werden. Wenn sich im Laufe der Tage eine Infektion der Wunde mit Rötung, Schwellung oder sogar Eiterbildung zeigt, sollte aufgrund der notwendigen Behandlung mit Antibiotika ebenfalls ein Arzt aufgesucht werden.
Menschen, die an einer Insektengiftallergie leiden, müssen im Sommer immer das sogenannte „Notfallset“ bei sich tragen. Dieses wird von einem Arzt verschrieben, nachdem Allgemeinsymptome wie Erbrechen, Atemnot, Juckreiz an verschiedenen Körperstellen oder Kreislaufversagen nach einem Insektenstich aufgetreten sind.
Ziel des Notfallsets ist es, lebensgefährliche Symptome durch die frühzeitige Einnahme von Medikamenten zu verhindern oder abzuschwächen. Laut aktuellen Leitlinien sollte das Notfallset ein Antihistaminikum mit raschem Wirkungseintritt, ein Kortison-Präparat, Adrenalin zum Inhalieren oder Spritzen sowie ein sogenanntes „Beta-Sympathomimetikum“ enthalten. Die Notfallmedikation ist sofort anzuwenden, wenn erste Symptome auftreten. Das Adrenalin und das Beta-Sympathomimetikum müssen erst bei Einsetzen von Atembeschwerden eingesetzt werden. Neben dem Einsatz der Medikamente im Notfallset sollten Allergiker nach einer einem Bienenstich immer einen Arzt verständigen.
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Um die Schmerzen, die Schwellung und den Juckreiz nach einem Bienen- oder Wespenstich zu behandeln, können verschiedene homöopathische Arzneimittel genutzt werden.
Zu den beliebtesten Arzneimitteln gehören Globuli mit Apis mellifica (Honigbiene), Ledum (Sumpfporst), Staphisagria (Rittersporn) und Urtica urens (Brennnessel). Wichtig zu verstehen ist, dass die Wirkstoffe in den Globuli aufgrund einer starken Verdünnung nur in minimalen Mengen vorliegen. Ihre Wirkung ist nicht nachgewiesen. Bei Allergikern empfehlen Menschen mit umfassenden homöopathischen Kenntnissen in erster Linie das Vermeiden des Allergens und häufig auch das Durchführen der Hyposensibilisierung.
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Nachdem der Stachel regelrecht aus der Wunde entfernt wurde, gibt es mehrere Möglichkeiten, gegen die Schmerzen vorzugehen. Eine kostengünstige und nachweislich wirksame Variante ist das Kühlen der Wunde. Dazu kann beispielsweise ein Kühlpack oder in Stoff umwickeltes Eis für 5-10 Minuten auf die betroffene Stelle gehalten werden. Dies kann mehrmals wiederholt werden, bis keine Besserung mehr festzustellen ist. Neben Eis gibt es schmerzlindernde Salben und Cremes, die um die Wunde herum aufgetragen werden können. Häufig genutzt werden dabei Diclofenac-haltige Arzneimittel. Bei starken Schmerzen können niedrigdosierte Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac oder Aspirin® eingenommen werden. Sie wirken schmerzstillend und entzündungshemmend.
Ein altes Hausmittel gegen Schmerzen und andere lokale Symptome nach einem Bienenstich ist die Zwiebel. Sie kann entweder halbiert und auf die Wunde gerieben oder als Püree mithilfe eines Umschlages aufgebracht werden. Die Zwiebel soll Schmerzen reduzieren und desinfizierend wirken. Um das Bienengift zu zerstören und die Schmerzen dadurch zu verkürzen, soll darüber hinaus das Aufbringen von Hitze oder das Auftragen von Natron helfen. Hitze kann mithilfe eines kurz in heißem Wasser erhitzten Löffel auf die Stichstelle appliziert werden; Natron sollte vor dem Auftragen in ein wenig Wasser aufgelöst werden. Ob diese Hausmittel wirken, ist nicht durch Studien belegt.
Sticht eine Biene unter dem Fuß, sind die Schmerzen aufgrund der Empfindlichkeit der Fußsohle häufig groß. Auch am Fuß ist darauf zu achten, dass ein steckengebliebener Stachel regelrecht entfernt wird. Dazu muss oft eine andere Person um Hilfe gebeten werden.
Daneben ist wichtig, dass der Fuß für kurze Zeit nicht belastet wird - ein erhöhter Druck auf der Wunde kann die Beschwerden nämlich verstärken und die Ausheilung verzögern. Um das Infektionsrisiko der Wunde in den Folgetagen zu senken, sollte vor Anziehen der Schuhe eine gründliche Desinfektion durchgeführt und die Wunde mit einem Pflaster bedeckt werden.
Bienenstiche treten meist in den Sommermonaten auf. Möglich sind sie jedoch von März bis Oktober, da Bienen und Wespen in diesen Monaten aktiv sind. Die Insekten stechen dabei wahrscheinlicher zu, wenn sie sich gestört fühlen – beispielsweise durch hektische Bewegungen, Lärm, bestimmte Gerüche oder wenn sie sich in Kleidung bzw. Haaren verfangen. Ruhige Bewegungen und bedeckende Kleidung helfen dabei, Bienenstiche zu reduzieren.
Nach jedem Stich treten Schmerzen, Juckreiz, eine Schwellung und Rötung an der Einstichstelle auf. Die Symptome entstehen aufgrund des Giftes, das aus dem Giftbeutel über den Stachel unter die Haut gebracht wird. Das Gift dient in der Natur zur Abwehr und enthält verschiedene Eiweiße, die Zellen abtöten und Nerven schädigen können. In der Fachsprache werden die für die giftige Wirkung des Bienengifts relevanten Stoffe als „Peptide“ und „Phospholipasen“ bezeichnet. Bei manchen Menschen lösen Bestandteile des Bienengiftes, insbesondere die „Phospholipase A2“, eine allergische Reaktion aus. Grund dafür ist eine Überempfindlichkeit des Immunsystems. Die Prädisposition zur Entstehung einer solchen Allergie kann vererbt sein; die Allergie selbst entsteht erst nach Kontakt zum Allergen.
Die Diagnose eines Bienen- oder Wespenstichs wird in der Praxis meist über das Arztgespräch gestellt. Der Großteil der Betroffenen hat das Insekt gesehen und weiß, dass es sich um eine Biene oder Wespe gehandelt hat. Es kann bei stärkeren Symptomen relevant sein, Bienen von Wespen zu unterscheiden, weil beim Bienenstich mehr Gift in die Wunde injizieret wird und der Stachel inklusive Giftbeutel in der Haut steckenbleibt. Bei Menschen mit starken Symptomen an der Einstichstelle oder Allgemeinsymptomen wie Luftnot sollte nach einem Bienenstich darüber hinaus ein Allergietest durchgeführt werden, um bei einem erneuten Stich richtig reagieren zu können.
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Ein Bienenstich verursacht in den meisten Fällen nur lokale Symptome an der Stichstelle. Dazu gehören eine Rötung und Schwellung, Juckreiz, Hautausschlag und gegebenenfalls eine leichte Blutung an der Einstichstelle. Das betroffene Areal ist meist kleiner als 10 cm im Durchmesser.
In der Regel nehmen die Symptome innerhalb von Minuten oder wenigen Stunden deutlich ab und verschwinden folgenlos. Bei Kindern entwickeln sich, auch wenn sie nicht allergisch auf Bienengift sind, gelegentlich Unwohlsein, Schüttelfrost und Fieber. Diese Allgemeinsymptome verschwinden meist innerhalb kurzer Zeit.
Befindet sich der Bienen- bzw. Wespenstich am Hals oder sogar innerhalb des Mundraumes, kann die Schwellung zu einer lebensgefährlichen Luftnot führen. In diesem Fall sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden. Wenn sehr viele Bienenstiche innerhalb kurzer Zeit aufeinander folgen, kann es zu einer Entzündungsreaktion im ganzen Körper kommen, die unter Umständen zu Organschäden führt. Bei Kindern reichen dazu bereits ca. ein Dutzend Stiche, bei Erwachsenen sind deutlich mehr Stiche nötig.
Menschen mit einer Allergie auf das Bienengift können je nach Menge des Giftes und Ausprägung der Allergie Beschwerden des Magen-Darm-Traktes wie Erbrechen und Durchfall, Luftnot bis hin zum Atemstillstand sowie Herzrasen und einen niedrigen Blutdruck bis hin zum Schock entwickelt.
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Juckreiz an der Stichstelle ist ein normales Symptom bei Bienenstichen. Bei Kindern und selten auch bei Erwachsenen kann darüber hinaus eine Allgemeinreaktion mit Juckreiz am ganzen Körper auftreten. Bei Menschen mit Bienengiftallergie tritt Juckreiz nach einem Bienenstich regelhaft am ganzen Körper auf. Bei nur auf das Stichareal begrenzten Symptomen lindert Kühlung den Juckreiz – dazu können Kühlpacks oder Cremes eingesetzt werden. Auch Salben mit antiallergischen Wirkstoffen wie einem Antihistaminikum lindern die Beschwerden. Sie sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und können bei bleibenden Beschwerden mehrfach täglich aufgetragen werden.
Die Dauer der Symptome nach einem Bienenstich ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. In der Regel sind die Schmerzen nur für wenige Minuten stark ausgeprägt. Sie nehmen innerhalb von Minuten oder Stunden deutlich ab. Der Juckreiz und die Hautschwellung treten meist erst einige Minuten nach dem Stich auf. Beim überwiegenden Teil der Betroffenen sind die Symptome nach 4-5 Stunden bereits nur noch sehr schwach ausgeprägt, nach einem Tag ist meist nur noch die Wunde sichtbar. Insbesondere bei Allergikern können die Symptome jedoch deutlich länger bestehen.
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Menschen mit einer Allergie auf Bienengift haben nach einem Bienenstich ein hohes Risiko, Allgemeinsymptome zu entwickeln. Dazu gehören neben Hautausschlägen und Juckreiz an verschiedenen Stellen auch Erbrechen, Durchfall, Atemnot, Bewusstlosigkeit und Kreislaufversagen. Ohne Behandlung kann je nach Ausprägung der Allergie selbst ein einziger Bienenstich zum Tod führen. Deshalb ist es wichtig, sofort zu handeln und den Bienenstich richtig zu behandeln.
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Treten Symptome bei einem Allergiker auf, der bereits ein Allergie - Notfallset hat, sollten die Medikamente im Set sofort eingenommen werden. Dazu gehören ein Antihistaminikum und ein Kortison-Präparat. Bei Atemnot oder anderen, lebensbedrohlichen Symptomen sollte auch der Adrenalin-Pen angewendet werden. Zusätzlich muss ein Notarzt verständigt werden – die Medikamente wirken nämlich nicht bei jedem Betroffenen stark genug. Verlieren Betroffene vor Eintreffen der Sanitäter oder des Notarztes das Bewusstsein, schwitzen stark oder sind blass, sollte die Schocklagerung eingenommen werden. Dazu legt sich der Patient flach hin und lagert die Beine in einer erhöhten Position, beispielsweise auf einem Stuhl.
Langfristig sollte insbesondere bei jungen Allergikern eine Hyposensibilisierung durchgeführt werden, da sie sehr hohe Erfolgsraten zeigt und das Risiko für eine lebensbedrohliche Symptomatik drastisch senkt.
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