Medikamente gegen Fußpilz

Fußpilz ist ansteckend und kann relativ schnell übertragen werden, wenn keine adäquate und konsequente Behandlung begonnen wird. Neben allgemeinen Maßnahmen gegen den Fußpilz, wie Fußdesinfektion und regelmäßigen Schuh- und Sockenwechsel gibt es noch einige Medikamente, die erfolgreich gegen Fußpilz zum Einsatz kommen.

Medikamente gegen Fußpilz

Behandlung des Fußpilzes

Die Behandlung von Fußpilz ist den meisten Fällen keine schwierige Prozedur. Dadurch, dass auf dem Markt eine große Bandbreite von rezeptfreien Medikamenten vorhanden ist, kann eine Behandlung an vielen Stellen erfolgen, ohne einen Arzt aufsuchen zu müssen. Wichtig dabei ist aber, dass auch eine Fußpilzerkrankung bei nicht erfolgter Behandlung gefährlich werden kann, wenn der Pilz den ganzen Körperkreislauf befällt. Daher muss auf jeden Fall eine Behandlung erfolgen. Wenn sich die Problematik durch die Behandlung mit rezeptfreien Medikamenten nicht verbessert, dann sollte ein Arzt aufgesucht werden und gegebenenfalls auf verschreibungspflichtige Medikamente umgestiegen werden.

Die Behandlung mit den auf die Haut aufzutragenden Wirkstoffen Clotrimazol, Bifonazol und Miconazol erfolgt über zwei bis vier Wochen durch das Auftragen einer Creme bzw. Salbe auf die betroffene Stelle. Das erfolgt je nach Stärke des Pilzes oder je nach ärztlicher Verordnung ein- bis dreimal täglich. Ein deutlich kürzer anzuwendendes topisches (lokales) Medikament ist das Terbinafin. Dieses ist über den Zeitraum von einer Woche zu nutzen. Dieses ist im Gegensatz zu den anderen oben genannten aber verschreibungspflichtig.

Bei der Behandlung mit Tabletten ist der Zeitraum der Einnahme sehr unterschiedlich und abhängig von dem verwendeten Wirkstoff. Hier sollte Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden.

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Tabletten zur Fußpilzbehandlung

Die Verwendung von Tabletten bei der Pilzbehandlung sind meist relevant zur systemischen Behandlung einer Pilzinfektion, also einem Pilz der nicht oberflächlich auf der Haut wächst, sondern im Körper verteilt verschiedene Organe befallen hat.

Im Gegensatz zu den meisten Cremes und anderen oberflächlich anwendbaren Präparaten sind die meisten Tabletten nicht freiverkäuflich oder apothekenpflichtig zu erwerben, sondern verschreibungspflichtig.Die Anwendung von Tabletten zur Fußpilz Behandlung ist dann indiziert, wenn es sich um extreme Ausprägungen handelt und der Fußpilz rein äußerlich nicht optimal behandelt werden kann.

Ein in Tablettenform genutzter Wirkstoff ist das Terbinafin, welches auch in topischer (lokal anzuwendender) Form zu erwerben ist. In Tablettenform und Cremeform ist eine ärztliche Verschreibung nötig. Je nach Stärke der Fußpilzinfektion kann eine Behandlung mit 250mg pro Tag zwischen 4 Wochen und 3 Monaten dauern.

Als Tablette kann auch Itraconazol verordnet werden. Dabei handelt es sich um ein Triazol (Medikament, welches in die Bildung der Pilzzellwnand eingreift). Hier werden zwischen 100mg und 200mg für vier bzw. zwei Wochen verschrieben abhängig davon wie die Schwere des Pilzbefalls ist.

Ebenfalls ein Triazol ist das Fluconazol. Dieses muss über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, bis die Pilzinfektion verschwindet. Die Behandlung kann bis zu 12 Monate in Anspruch nehmen.

Ein weiteres verschreibungspflichtiges Medikament ist das Griseofulvin. Dieses wirkt am sogenannten Spindelapparat von Pilzen, welche die Haut befallen (sogenannte Dermatophyten). Der Spindelapparat ist ein System von länglichen Eiweißketten, die durch Auf- und Abbau bei der Teilung der Chromosomen und somit der Zellen von wichtiger Bedeutung sind. Nur wenn diese Teilung stattfindet, kann der Pilz wachsen, sich vermehren und bei Schäden heilen. Die normale angewandte Tagesdosis beträgt beim Erwachsenen 500mg. Genauere Einnahmezeiträume und Dosierungen sind unbedingt mit dem behandelnden Arzt abzusprechen.

Eine eventuell bestehende Schwangerschaft ist eine absolute Kontraindikation, das Medikament darf also unter keinen Umständen während einer Schwangerschaft eingenommen werden.

Rezeptfreie Medikamente

Zur Behandlung von Pilzinfektionen steht eine breite Vielfalt von Medikamenten zur Verfügung, die auch ohne Verschreibung durch einen Arzt zu erwerben sind.

Dabei ist zu unterscheiden zwischen freiverkäuflichen und apothekenpflichtigen Medikamenten. Apothekenpflichtige Medikamente sind nur in der Apotheke zu kaufen, während freiverkäufliche Medikamente z.B. auch in der Drogerie verkauft werden.

Für die meisten Arten von Fußpilz ist die Nutzung eines topischen Antimykotikums (Medikament gegen Fußpilz) ausreichend. Topisch wirkende Fußpilzmittel sind lokal anzuwendende Cremes, Salben, Sprays, Gele und weitere Formen, die auf die jeweilige Stelle aufgetragen werden müssen.

Zu beachten ist, dass die Antimykotika durchaus verschiedene Wirkungsweisen haben. Je nachdem welches Medikament verwendet wird, ergeben sich unterschiedliche Anwendungsdauern und auch Frequenzen mit den das Medikament genutzt werden muss.

Ein oft genutzter Wirkstoff ist Clotrimazol (Canesten®, Antifungol Hexal®). Dabei handelt es sich um einen fungostatischen Wirkstoff – das bedeutet die Pilze werden nicht abgetötet, aber in ihrer Vermehrung gehemmt. Die Anwendung erfolgt ein- bis dreimal täglich über einen Zeitraum von 2-4 Wochen bis die Infektion abgeklungen ist.

Ein ebenfalls fungostatischer arbeitender Wirkstoff ist das Bifonazol (Canesten Extra®, Bifon Creme®). Dieser greift, wie das Clotrimazol, in den Stoffwechsel der Pilzzellwand ein und verhindert dort ein weiteres Wachstum der Pilze.

Weitere rezeptfreie topische (lokal) anzuwenden Wirkstoffe sind das Nystatin (Nystaderm®, Mornonal®) und Miconazol (Miconazol acis®). Während des Miconazol ebenfalls fungostatisch wirkt, handelt es sich bei Niystatin um ein fungizid wirkenden Wirkstoff (Porenbildung in der Pilzzellwand durch Binden eines dort sehr wichtigen Membranbestandteil - dem Ergosterol, die Pilze verlieren ihre schützende Hautschicht und sterben ab).

Behandlungsdauer

In manchen Fällen kommt es vor, dass die Hauterscheinungen am betroffenen Fuß wenige Zeit nach Auftragen der Medikamente langsam abblasst und schon bald nicht mehr erkennbar ist.
In einigen Fällen ist die Behandlungsdauer langwierig und erfordert von den Betroffenen viel Geduld. Zahlreiche Studien konnten belegen, dass ca. 25 % der Patienten, die an einem Fußpilz litten und diesen behandelten, einige Zeit nach der Beendigung der Behandlung erneute Symptome einer Fußpilzinfektion zeigten.

Die Ergebnisse machen deutlich, dass sich der Fußpilz auch noch auf der Haut zu befinden scheint, wenn offensichtlich gar keine Symptome mehr vorhanden sind. Der Grund der häufigen Reinfektion liegt darin, dass die Behandlungsdauer oftmals nicht konsequent durchgehalten wird. Hat man eine Pilzbehandlung begonnen und sieht erste Erfolge, sollte die Behandlung zunächst weitergeführt werden, auch wenn keine Hauterscheinungen oder kein Jucken an der betroffenen Hautfläche in Erscheinung tritt.
Über die letztendliche Behandlungsdauer gibt es unterschiedliche Meinungen. Nach Symptomfreiheit sollte das Medikament noch für 2-3 Wochen auf die Hautstellen aufgetragen werden, um eine erneute Infektion zu verhindern. Kommt es zu einer Reinfektion sollte das Präparat gewechselt und eine Verlängerung der Behandlung durchgeführt werden.

Manchmal kann es vorkommen, dass eine antimykotische Behandlung über 1-2 Monate durchgeführt werden muss, um einen nachhaltigen Erfolg zu gewährleisten.

Nebenwirkungen

Wie alle Medikamente, die zum Einsatz kommen, haben auch die Pilzmedikamente Nebenwirkungen, die es bei der Anwendung zu beachten gilt. Bei äußerlicher Anwendung in Form von:

  • Salben
  • Gel oder
  • Lotionen

kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen, die sich in Form von Juckreiz oder Hautirritation zeigen. Nach entsprechendem Absetzen des Medikamentes verschwinden die Symptome recht bald. Innerlich angewandte Substanzen in Tablettenform wirken in der Regel intensiver und haben eine größere Nebenwirkungsbreite.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Unwohlsein, Übelkeit, Kopfschmerzen, sowie Veränderungen des Blutbildes. In einigen selteneren Fällen kann es auch zu Schädigungen und Beeinträchtigungen der Leber und Nieren kommen. In seltenen Fällen kann es auch direkt nach der Einnahme zu einer allergischen Reaktion kommen, die sich in Form von Schüttelfrost, starkem Krankheitsgefühl bis hin zu lebensbedrohlichen Situationen mit Atemnot äußert.

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Autor: Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 08.04.2013 - Letzte Änderung: 21.06.2024