Schmerzen bei Gürtelrose

Definition

Bei Schmerzen, die im Rahmen einer Gürtelrose auftreten, gilt es zunächst die sogenannte postzosterische Neuralgie vom eigentlichen „Zosterschmerz“ zu unterscheiden.

Der „Zosterschmerz“ ist der Schmerz, der während eines typischen Verlaufs einer Gürtelrose-Infektion auftritt. Dieser wird meist als brennend und juckend empfunden und geht einher mit dem sich auf ein bestimmtes Hautareal beschränkten pustelförmigen Ausschlag. Somit verschwindet dieser Schmerz meist auch mit dem Abheilen der Hautausschläge, wobei sich hier durch geeignete Maßnahmen die Dauer und Intensität der Schmerzen beeinflussen lässt.

Davon unterscheidet sich die sogenannte „postzosterische Neuralgie“, die häufigste Komplikation der Gürtelrose. Von ihr spricht man, wenn der Schmerz noch länger als zwei Monate nach dem Abklingen der äußerlichen Hautirritationen bestehen bleibt, also chronifiziert.

Ursache

Sowohl der eigentliche „Zosterschmerz“ als auch die „postzosterische Neuralgie“ entstehen im Rahmen einer Gürtelrose, bei der Varizella-Zoster-Viren, die durch eine frühere Infektion schon im Organismus vorhanden sind, reaktiviert werden. Während ihrer Wanderung zur Haut entlang der Nervenfasern, die unter anderem für das Berührungsempfinden verantwortlich sind, lösen die Viren durch entzündliche Prozesse die typischen Hautveränderungen und damit einhergehenden „Zosterschmerzen“ in den betroffenen Arealen aus. Teilweise treten die Schmerzen auch schon vor der Manifestation des eigentlichen Ausschlags auf.

Warum die Schmerzen jedoch auch nach dem Abheilen der Hautveränderungen bestehen bleiben und sich zu einer „postzosterischen Neuralgie“ entwickeln können, ist noch nicht bis ins Detail geklärt.

Ein Erklärungsansatz ist eine dauerhafte Schädigung der betroffenen Nervenfasern durch den Virus. Diese Schädigung und anschließend nicht korrekte Heilung führt zu einer Überempfindlichkeit, sodass ständig Signale an die schmerzleitenden Nervenfasern gesendet werden. Damit werden auch die Nervenzellen im Rückenmark, die von diesen Nervenfasern angesprochen werden, übererregbar. So werden die Nervenzellen auch dann aktiv und melden dem Gehirn Informationen über ein Schmerzempfinden, wenn die eigentliche Ursache des Schmerzes schon längst abgeklungen ist.

Diese ständig laufende Signalkaskade könnte aber auch anders herum Richtung Hautoberfläche laufen und dort auf Schmerzrezeptoren treffen, die ihrerseits lokal eine Entzündungsreaktion hervorrufen.

Eine weitere Theorie hält Umbauvorgänge, die durch die Gürtelrose verursacht werden, für das gestörte Schmerzempfinden verantwortlich. Durch diese Umbauvorgänge sowohl im peripheren als auch zentralen Nervensystem werden schmerzleitende Nervenfasern an solche Fasern gekoppelt, die für das normale Berührungs- und Tastempfinden verantwortlich sind. Somit wird die normalerweise vom Rückenmark ausgehende Hemmung eines zu starken Schmerzempfindens umgangen.

Symptome

Je nach Lokalisation der durch das Varizella-Zoster-Virus hervorgerufenen Nervenschädigung ergibt sich für die postzosterische Neuralgie eine komplexe Symptomatik. Daher beschreiben Patienten meist drei unterschiedliche Arten von Schmerzen: einen ständigen drückenden oder brennenden Dauerschmerz, kurze – wie elektrische Stöße einschießende – stechende (lanzinierende) Schmerzen und Schmerzen, die berührungsabhängig sind (Allodynie, Hyperpathie). Diese berührungsabhängigen Schmerzen sind teilweise so stark, dass es für den Patienten bereits unangenehm ist Stoff auf seinem Körper zu haben. Sie werden vor allem durch leichte Berührungen ausgelöst, während ein fester Druck an der jeweiligen Stelle nicht als unangenehm empfunden wird.
Des Weiteren können auch Stress und Temperaturänderungen postzosterische Schmerzen hervorrufen oder verstärken.

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Juckreiz als Symptom

Ein weiteres häufiges Symptom einer Gürtelrose stellt der Juckreiz dar, der häufig das erste Symptom einer Gürtelrose ist. Er tritt typischerweise auch in dem Hautareal auf, in dem sich der Hautausschlag gebildet hat und in dem der Patient ein verstärktes Schmerzempfinden verspürt. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann der Juckreiz noch zunehmen.
Der Juckreiz ist ebenfalls auf eine Schädigung des Nervs durch das Virus zurückzuführen. Durch die Nervenschädigung ist die Sensibilität des Nervs gestört und der Patient verspürt einen starken Juckreiz. In seltenen Fällen kann der Juckreiz auch anstelle des Schmerzes auftreten.
Der Juckreiz heilt in der Regel mit Austrocknung und Verkrustung der Zoster-Bläschen aus.
Um das schnelle Austrocknen zu unterstützen, bietet sich das regelmäßige Auftragen einer Zinksalbe an. Diese führt gleichzeitig noch zu einer Linderung des Juckreizes.

Kann eine Gürtelrose auch ohne Schmerzen ablaufen?

In der Regel kommt es durch die Schädigung der Nervenfasern im Rahmen einer Gürtelrose zu starken Schmerzen. Diese treten in der Regel kombiniert mit einem Ausschlag der Haut sowie einem Juckreiz auf und stellen häufig das erste Symptom einer Gürtelrose dar.
Die Intensität der Beschwerden ist dabei von Patient zu Patient unterschiedlich. Während bei einigen Patienten die Schmerz-Symptomatik im Vordergrund der Erkrankung steht, bereitet der Hautausschlag in Kombination mit dem Juckreiz anderen Patienten mehr Probleme.
In Einzelfällen kann eine Gürtelrose jedoch auch ohne das Auftreten von Schmerzen ablaufen. Vor allem innerhalb der ersten Tage bleiben dabei die Schmerzen häufig aus. Zum Teil wird die Schädigung des Nervs auch als Brennen oder Jucken von den Betroffenen wahrgenommen.
In diesem Fall ist der frühzeitige Beginn einer Schmerztherapie jedoch ebenfalls indiziert, um prophylaktisch die Entstehung starker Schmerzen sowie möglicher Komplikationen (postzosterische Neuralgie) zu vermeiden.

Therapie

Da der „Zosterschmerz“ ein Symptom der eigentlichen Grunderkrankung Gürtelrose ist, steht im Vordergrund einer Therapie die frühzeitige Bekämpfung der Gürtelrose. Dies stellt auch gleichzeitig eine prophylaktische Maßnahme zur Verhinderung der Entwicklung einer „postzosterischen Neuralgie“ dar.

Folglich verfolgt diese Therapie das Ziel die Ausbreitung der Viren zu verhindern, akute Schmerzen zu lindern und einer postzosterischen Neuralgie vorzubeugen. Eingesetzt werden dabei zunächst Virustatika wie Aciclovir und Brivudin zur Eindämmung der Virusaktivität. Damit heilen auch die Hautveränderungen schneller ab. Zudem werden lokale Betäubungsmittel, die die Schmerzen und den Juckreiz eindämmen sollen, verwendet.

In einigen Fällen sind die getroffenen Maßnahmen zur Bekämpfung einer akuten Gürtelrose jedoch prophylaktisch nicht wirksam genug um die Entwicklung einer postzosterischen Neuralgie zu verhindern.

Die Behandlung einer postzosterischen Neuralgie unterscheidet sich von der Therapie einer akuten Gürtelrose. Virustatika werden meist nicht mehr verabreicht, da die eigentliche Virusinfektion meist schon längst abgeklungen ist.

Stattdessen kommen zur Schmerzlinderung folgende andere Arten von Medikamenten zum Einsatz:

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Antikonvulsiva sind in erster Linie zur Behandlung von Epilepsie entwickelt worden, werden aber heute auch vor allem in der Schmerztherapie verwendet. Die Wirkstoffe Gabapentin und Carbamazepin finden dabei häufig Anwendung in der Behandlung postzosterischer Schmerzen.

Opioide werden üblicherweise zur Behandlung starker Schmerzen, z.B. bei Tumoren eingesetzt und falle aufgrund ihrer starken Wirkung zum Teil unter das Betäubungsmittelgesetz. Für die Einnahme und das Mitführen dieser Mittel bestehen daher besondere Richtlinien.

Antidepressiva sind vornehmlich Medikamente zur Therapie von Depressionen oder anderen Angstzustände auslösenden Krankheiten. Die sogenannten trizyklischen Antidepressiva wirken jedoch auch bei chronischen Schmerzsymptomatiken. Die am häufigsten verwendeten Wirkstoffe sind hiervon Amitriptylin, Desipramin, Imipramin und Doxepin. Sie wirken schon in geringen Dosen schmerzlindernd und haben zudem einen positiven Einfluss auf Schlaf und Stimmung. Einige dieser Medikamente kommen auch zur Schmerzlinderung bei einer Gürtelrose am Kopf zum Einsatz (siehe auchGürtelrose am Kopf - das sollten Sie unbedingt beachten!)

Außerdem werden in einigen Fällen lokale Betäubungsmittel eingesetzt. Dies sind zum Beispiel Lidocain-Pflaster oder Capsaicin-Cremes.

Lidocain setzt durch die Blockade von Natrium-Kanälen die Erregbarkeit von schmerzleitenden Nervenfasern herab.

Capsaicin ist ein pflanzlicher Extrakt aus Cayenne-Pfeffer und wird unter anderem bei Muskelverspannungen zur äußerlichen Anwendung eingesetzt. Seine schmerzlindernde Wirkung beruht zum einen auf dem biochemischen Mechanismus, an Nervenendigungen die Wiederaufnahme des Mediators Substanz P zu hemmen. Dadurch wird die Weiterleitung des Schmerzreizes herabgesetzt. Zum anderen bewirkt Capsaicin lokal durch Reizung eine Erweiterung der Blutgefäße, was zu einer starken Mehrdurchblutung und Wäremeentwicklung führt. Allerdings kann es durch die reizende Wirkung zu Empfindlichkeitsreaktionen und Nebenwirkungen wie starkem Brennen und Juckreiz kommen.

Besteht die postzosterische Neuralgie erst weniger als sechs Wochen, kann auch eine Sympathikusblockade die Schmerzen mindern.

Bestehen die Schmerzen jedoch länger und lassen sich auch durch andere Medikamente nicht hinreichend mildern, werden als Alternative Akupunkturbehandlungen und die sogenannte transkutane elektrische Nervenstimulation, kurz TENS, angewandt. Durch auf auf der Haut aufgeklebten Elektroden werden leichte Reizstromimpulse auf die Nervenfasern übertragen. Dies unterdrückt die Schmerzweiterleitung und damit auch die Wahrnehmung des Schmerzes. Jedoch kommt es häufig zu einer Gewöhnung an die Stromimpulse, sodass die TENS bislang noch keine langfristige Therapieoption ist. Für einige Patienten sind auch sanftere Maßnahmen hilfreich. Psychotherapie oder Entspannungstechniken helfen auf geistiger Ebene die Schmerzen zu verarbeiten und mit ihnen umzugehen.

Operative Maßnahmen kommen nur in seltenen Fällen in Betracht. Hier gibt es zum Beispiel die Option der anterolateralen Chordotomie. Das bedeutet, dass im Rückenmark chirurgisch die Nervenbahnen durchtrennt werden, die für die Schmerzleitung zuständig sind.

Wie bei allen chirurgischen Maßnahmen sind hier die möglichen Komplikationen durch Schädigung anderer Nervenbahnen oder allgemein des operativen Eingriffes zu berücksichtigen.

Wie kann man die Schmerzen am besten lindern?

Zur Therapie der Schmerzen, die im Rahmen einer Gürtelrose auftreten, stehen neben den klassischen Schmerzmedikamenten (z.B. Ibuprofen oder Paracetamol) auch zahlreiche weitere Präparate, sogenannte Ko-Analgetika, zur Verfügung.
Das liegt daran, dass das Virus den Nerv im Bereich der Nervenfaser schädigt. Die oben genannten Schmerzmedikamente setzen mit ihrer Wirkungsweise jedoch vor allem an den Nervenendigungen im Bereich der Haut an und müssen dadurch mit den Ko-Analgetika ergänzt werden.
Je nach Schmerzintensität erfolgt die Therapie zunächst mit Paracetamol oder Ibuprofen in Kombination mit schwachen Opioid-Analgetika (z.B. Codein).
Bei einer Persistenz der Beschwerden sowie bei einer postzosterischen Neuralgie werden in der Folge häufig starke Opioide (Morphin) oder Ko-Analgetika (Antikonvulsiva, Antidepressiva, Lokalanästhetika) verschrieben. Bei Kindern ist in der Regel die Therapie mit Ibuprofen oder Paracetamol ausreichend.
Neben der medikamentösen Schmerztherapie stehen noch andere Verfahren zur Verfügung, die die Schmerztherapie begleiten können.
Häufig findet dabei die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) Anwendung, bei der durch eine elektrische Stimulation im Bereich des Schmerzareals Missempfindungen erzeugt werden, die die lokalen Schmerzen lindern können.
Alternativ kann auch eine physikalische Therapie, eine Ergotherapie oder eine Psychotherapie zu einer Linderung der Schmerzen führen.

Welche Medikamente helfen am besten?

Die medikamentöse Schmerztherapie einer Gürtelrose soll sowohl die akut auftretenden Schmerzen lindern als auch das Risiko für Komplikationen (postzosterische Neuralgie) senken. Dazu stehen verschiedene Medikamentenklassen mit unterschiedlicher Wirkungsweise zur Verfügung.
Bei leichten Schmerzen und bei Kindern bietet sich eine mehrtägige Therapie mit NSARs z.B. Ibuprofen oder Paracetamol an. Bei schlimmer werdenden Schmerzen kann die Medikation durch schwache Opioide (z.B. Codein) ergänzt werden.
Bei sehr starken Schmerzen oder bei der Behandlung einer postzosterischen Neuralgie stehen hingegen andere Medikamente im Vordergrund. Neben der Verwendung von starken Opioiden (z.B. Morphin) spielen hierbei vor allem sogenannte Ko-Analgetika eine tragende Rolle, da sie im Vergleich zu den anderen Präparaten die Schmerzentstehung direkt an der geschädigten Nervenfaser unterdrücken.
Häufig werden hierbei das trizyklische Antidepressivum Amitriptylin oder verschiedene Epilepsie-Medikamente (Gabapentin, Pregabalin) verwendet. Diese blockieren verschiedene Kanäle der Nervenfaser, wodurch der Schmerzreiz nicht weitergeleitet werden kann.
Eine Alternative stellt die lokale Anwendung von Lokalanästhetika (Lidocain, Capsaicin) in Form von Pflastern dar, die ebenfalls zu einer Linderung der Schmerzen führen kann.

Lesen Sie dazu auch unseren Artikel Medikamente gegen die Gürtelrose! und Zostex und Gürtelrose - Verträgt sich das?.

Wie lange dauern die Schmerzen?

Bei den Schmerzen, die im Rahmen einer Gürtelrose auftreten, unterscheidet man einen sogenannten Zosterschmerz, der im Rahmen der Erkrankung in Kombination mit dem Hautausschlag auftritt, von einer postzosterischen Neuralgie, die als Komplikation bei einer Chronifizierung der Nervenschmerzen auftritt.
Der bei einer Gürtelrose auftretende Zosterschmerz lässt in der Regel mit Abheilung der Erkrankung nach spätestens 3-4 Wochen nach. Bei frühzeitigem Beginn einer prophylaktischen Schmerztherapie können die Schmerzen bereits innerhalb weniger Tage nachlassen.
Hingegen zeigt sich vor allem bei älteren Menschen ein erhöhtes Risiko für eine Persistenz der Schmerzen. Wenn der Schmerz dabei länger als vier Wochen anhält, spricht man von einer postzosterischen Neuralgie.
Die postzosterische Neuralgie stellt eine Komplikation der Gürtelrose dar. Sie stellt ein chronisches, immer wieder auftretendes Schmerzempfinden aufgrund der Nervenschädigung im Rahmen einer Gürtelrose dar. Diese Schmerzen können zum Teil über Monate und Jahre andauern. Besonders gefährdet sind ältere Menschen mit einer Gürtelrose im Kopf-Hals-Bereich. Zur Behandlung einer postzosterischen Neuralgie bedarf es einer individuellen Schmerztherapie.

Warum sind die Schmerzen nachts schlimmer?

Häufig berichten Patienten mit einer Gürtelrose, dass die Schmerzen während der Nacht zunehmen. In der Folge treten häufig Schlafstörungen auf, die die weitere Heilung der Erkrankung verzögern.
Eine Ursache für die nachts schlimmer werdenden Schmerzen kann die Liegeposition der Betroffenen sein. Durch einen zusätzlichen Druck auf das betroffene Hautareal im Liegen können die Schmerzen zunehmen. Außerdem besteht die Gefahr, dass man während des Schlafs die Pusteln des Hautausschlags aufreibt und dadurch die Schmerzen kurzzeitig zunehmen.

Hausmittel

Im Rahmen der symptomatischen Schmerztherapie einer Gürtelrose können auch zahlreiche Hausmittel verwendet werden. Diese dienen zum Teil neben der Unterdrückung des Schmerzempfindens auch der Bekämpfung der viralen Erreger und der Heilung des Hautausschlags. Sie sind dabei jedoch lediglich als begleitende Unterstützung zur medikamentösen Behandlung gedacht.
Zur Linderung der Schmerzen eignen sich Quark- und Heilerdewickel, die neben einer Schmerzlinderung auch eine antiseptische Wirkung zeigen.
Zudem zeigen Chili-Pflaster und eine lokale Anwendung von Magnesium eine gute Wirksamkeit bei Schmerzen im Rahmen einer Gürtelrose.

Homöopathische Mittel zur Behandlung einer Gürtelrose

Neben den Hausmitteln zeigen auch verschiedene homöopathische Präparate eine Wirksamkeit in der symptomatischen Therapie einer Gürtelrose. Diese sollten jedoch ebenfalls ausschließlich zur Unterstützung einer medikamentösen Behandlung verwendet werden und stellen keine Alternative dar. Bei ausbleibender Besserung sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden.
Häufig verwendete homöopathische Präparate sind Mezerum (D6) und Rhus toxicodendron (D12). Während Mezerum sich vor allem bei sehr starken Schmerzen eignet, die vor allem nachts und bei Kontakt mit Wasser oder bei Berührung auftreten, wird Rhus toxicodendron vor allem bei stechenden und brennenden Schmerzen verwendet.

Prognose

Rund 20% der Gürtelrose-Patienten entwickeln eine postzosterische Neuralgie. Sie manifestiert sich besonders häufig nach Infektionen und betrifft meist ältere und/oder immungeschwächte Patienten. Auch eine schon bestehende Polyneuropathie, z.B. durch eine Erkrankung mit Diabetes, kann ein weiterer Faktor für das Entstehen einer postzosterischen Neuralgie sein.

Eine spontane Rückbildung einer postzosterischen Neuralgie innerhalb eines Jahres besteht bei jedem zweiten Patienten und bei jedem Vierten führt eine Therapie zum Rückgang.

Die vielfältigen Therapiemethoden zeigen jedoch, dass die Behandlung dieser Form von chronischen Schmerzen nicht einfach ist. Daher liegt das Hauptaugenmerk vor allem auf der frühzeitigen Erkennung einer Gürtelrose um vorbeugend die Entwicklung einer postzosterischen Neuralgie zu verhindern.

Schmerzen treten nach Jahren wieder auf

In seltenen Fällen ist das erneute Auftreten der Schmerzen Monate bzw. Jahre nach einer Gürtelrose noch möglich.
Diese Schmerzen werden ebenfalls der postzosterischen Neuralgie zugerechnet. Sie entstehen durch die starke Nervenschädigung durch das Virus sowie eine fehlende Regenerationsfähigkeit des Nervs. Diese Schmerzen gehören ebenfalls therapiert, um eine weitere Persistenz der Schmerzen zu verhindern.
In sehr seltenen Fällen kann auch eine Gürtelrose bei Patienten mit einem stark geschwächten Immunsystem (z.B. bei Tumorerkrankungen, HIV, multiple Sklerose, sehr alte Menschen) erneut auftreten. Dann kann der neu aufgetretene Schmerzreiz das erste Symptom der Gürtelrose darstellen.

Lesen Sie dazu unser Thema: Post-Zoster-Neuralgie

Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 16.07.2015 - Letzte Änderung: 06.11.2021