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Herpes Simplex - Definition

Herpes Simplex ist ein Virus, das in zwei Untergruppen unterteilt werden kann: HSV 1 löst meist Lippenherpes aus, HSV 2 meist Genitalherpes. Das Virus wird durch die Luft oder direkten (Schleim-) Hautkontakt übertragen, meist geschieht dies schon in jungen Jahren. Das Virus verbleibt dann jahrelang in Nervenenden und löst schubweise eine Erkrankung aus.

Herpes Simplex

Herpes Simplex

Ursachen

Das Herpes-Simplex-Virus 1 ist Auslöser des Herpes und wird meistens schon im Kindesalter vom menschlichen Körper aufgenommen. Übertragen wird das Virus durch die Luft via Tröpfcheninfektion (bspw. Niesen) oder durch den direkten Haut- oder Schleimhautkontakt (bspw. Küssen). In 99 % der Fälle treten bei Erstkontakt keine Symptome auf, selten kommt es zum Auftreten der sogenannten Mundfäule (Stomatitis aphtosa). Das Virus verbleibt unbemerkt in Nervenenden, kann aber unter bestimmten Voraussetzungen ausbrechen und es kommt zu Lippenherpes.

Man geht heute von einer fast 90%-igen Durchseuchung des Virus in der Bevölkerung aus. Besonders gefährdet sind immungeschwächte und ältere Patienten, die aufgrund ihres geschwächten Allgemeinzustandes durch eine Herpes-Infektion in einen lebensgefährlichen Zustand eintreten können.

Herpes-Simplex-Virus 2 dagegen wird in der Regel durch Sexualkontakte übertragen. Die erste Infektion findet also meist erst im späten Jugend- bis Erwachsenenalter statt. Bei einem Ausbruch kommt es zu Herpes genitalis.

Symptome

HSV 1 - Lokalisation und Symptome

Im Grunde können alle Hautareale des Körpers von einer Herpes-Simplex-Infektion betroffen sein. Die häufigste Lokalisation sind die Außenseite der Lippen. Es entstehen meist schmerzhafte Blässchen mit eitrigen, verkrusteten Belägen. Viele Patienten bemerken vorher ein Jucken oder Brennen bevor es zum eigentlichen Ausbruch kommt.
Natürlich sollten Sie sich bewusst sein, dass Sie während einer aktiven Infektion auch ansteckend sind. Nämlich so ansteckend, dass über 90% aller Erwachsenen latent, also ohne Beschwerden mit dem Herpes Simplex Virus Typ 1 infiziert sind. Wer einmal mit dem Virus infiziert ist hat eine „Chance“ von etwa 20-30%, dass die lästigen Bläschen wiederkommen. Aus einem nicht bekannten Grund werden diese Reaktivierungen mit der Zeit erfreulicherweise immer seltener.

Je nachdem, wohin die Viren verschleppt wurden, können an verschiedenen Stellen der Haut entsprechende Infektionen von Herpes simplex entstehen. Zu nennen wären außerdem noch:

Anders als bei der Gürtelrose jedoch ist nicht ein gesamtes Dermatom betroffen, die Grenzen somit nicht scharf abgegrenzt sondern fließend. Das Aussehen der Hautschuppung, der Rötung und der Erhebung kann aber durchaus einer Gürtelrose gleichen.

HSV 2 - Lokalisation und Symptome

Diese Virus wird beim Geschlechtsverkehr oder auch bei der Geburt übertragen. Bei dieser Infektion bilden sich die juckenden Bläschen an der Genitalschleimhaut. Die Gefahr einer Ansteckung ist bei einer aktiven Infektion vorhanden, kann jedoch durch Kondome wirksam verhindert werden.
Erkrankt einer schwangere Frau an Genitalherpes, sollte ein Kaiserschnitt vorgenommen werden, um eine Infektion des Kindes während der Geburt zu verhindern. Eine Infektion ist bei Neugeborenen besonders gefährlich, da sie durch ein noch schwaches Immunsystem dazu neigen, lebensgefährliche Hirnhautentzündungen zu bekommen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Herpes beim Baby - Wie gefährlich ist das?

Diagnose

Zur Diagnostik einer Herpes simplex Infektion genügt meistens bereits der klinische Blick. Bei schweren Verläufen, oder wenn auch innere Organ betroffen sind, kann durch entsprechende immunologische Verfahren der Nachweis einer Herpesinfektion gestellt werden.

Behandlung

Die Behandlung erfolgt durch sogenannte Virostatika, die die weitere Vermehrung des Virus hemmen. Bei Herpes-Simplex-Infektionen wird Aciclovir benutzt. Bei schwachen Infektionen kann es lokal, z.B. als Salbe, aufgetragen werden, in schweren Fällen oder bei Auftreten von Komplikationen muss es systemisch (bspw. als Infusion) gegeben werden.

Was jedoch bis heute kein Medikament kann, ist die Viren in ihrer dauerhaften Form in den Nervenzellen zu bekämpfen.

Lesen Sie mehr zu dem Thema unter: Dauer von Lippenherpes

Prognose

Entscheidend für die Überlebenschancen ist die frühzeitige Behandlung der Enzephalitis. Hier gilt tatsächlich „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt“. Denn wird keine Therapie verabreicht, liegt die Sterblichkeit bei 70%, mit Therapie nur noch bei 20%.
Bei den Überlebenden sind die bleibenden Schäden nach der Erkrankung sehr unterschiedlich häufig, je nachdem wie schnell die Therapie begonnen wurde. Etwa die Hälfte der Patienten behalten im Schnitt dauerhafte Schäden zurück, meist epileptische Anfälle oder auch geistige Einschränkungen, wird die Therapie sehr früh begonnen sinkt diese Zahl auf unter 30%. Insgesamt ist die Herpes-Simplex-Enzephalitis also eine schwere Erkrankung, die sich leider durch ihre meist unspezifischen Beschwerden nur schwer erkennen lässt. Wird sie aber erkannt, lässt sich eine Herpes-Simplex-Enzephalitis aber sehr gut behandeln.

Schwere Verläufe und Komplikationen des Herpes Simplex

Besonders schwer können Herpes simplex Infektionen verlaufen, wenn nicht äußere Hautbereiche sondern innere Bereiche des Körpers betroffen sind.
Schwere Verläufe und Komplikationen sind:

  • Herpes simplex retinitis:
    In einigen Fällen kann es vorkommen, dass die Netzhaut des Auges von einer Infektion durch Herpes simplex heimgesucht wird. Die auch als Herpes simplex retinitis bezeichnete Erkrankung ist schwerwiegend und gefährlich. Bei nicht sofort begonnener Behandlung droht ein starker Sehverlust oder sogar eine Erblindung.
  • Eczema herpeticatum:
    Gab es bereits vor der Herpes Simplex Infektion eine weitere Hauterkrankung kann es passieren, dass sich die Herpes Infektion "auf" die schon geschädigten und in Mitleidenschaft gezogenen Hautareale setzt. Dieses Geschehen wird als Superinfektion bezeichnet und erschwert den Heilungsprozess der bereits schon vorgeschädigten Haut. Das dabei entstehende Krankheitsbild wird auch als Eczema herpeticatum bezeichnet. Es kann zu schweren Allgemeinsymptomen, wie Fieber und Allgemeinzustandreduktion kommen und nicht selten ein lebensbedrohlicher Zustand daraus resultieren, der auf der Intensivstation behandelt werden muss.
  • Herpes-Sepsis:
    Grundsätzlich kann es bei jeder Herpes Infektion zu einem systemischen Befall kommen, d.h. die Virenlast des Körpers ist so groß, dass das Immunsystem nicht mehr mit der Bereinigung nachkommt. Es kommt zur Blutvergiftung (Sepsis). In einigen Fällen versterben die Patienten, insbesondere, wenn diese bereits immungeschwächt, älter sind oder schwere Begleiterkrankungen haben.
  • Herpes-Ösophagitis:
    Eher seltener tritt ein Befall der Speiseröhre auf. Die sogenannte Herpes-Ösophagitis ist zunächst relativ schwer zu diagnostizieren und macht eine Magen-Speiseröhrenspiegelung (ÖGD) notwendig.
  • Es kann in besonderen Fällen vorkommen, dass eine besonders große Ansammlung von Herpes-Viren zu einem Nervenbefall führt. Dies wird dann in einer Minderfunktion des Nervens deutlich und im Extremfall in einer kompletten Nervenlähmung. Manchmal sind die Gesichtsnerven betroffen, was zu hängenden Mundwinkeln und Augenlidern führen kann. Ein genauer Beweis einer Herpesbeteiligung fehlt aber noch. Die Nerveneinschränkungen können im Laufe der Zeit jedoch rückläufig sein. Eine Behandlung mit Aciclovir zur Virusbekämpfung sollte auf jeden Fall durchgeführt werden.

Enzephalitis

Selten kann das Herpes Simplex Virus auch eine Entzündung des Gehirns (sog. Enzephalitis) hervorrufen. In diesem Fall wird aus der eigentlich eher harmlosen Herpesinfektion eine schwerer medizinischer Notfall, der unbehandelt in mehr als 75% der Fälle tödlich verläuft.
Seit der Verwendung von Virostatika, also die Virenvermehrung hemmende Mitteln, ist die Gefahr an der Herpes-Enzephalitis zu versterben relativ gering geworden. Daher muss auch nur bei dem Verdacht auf eine Herpes-Enzephalitis beherzt behandelt werden.
Obwohl die Herpes-Simplex-Enzephalitis nur 10% aller Gehirnentzündungen ausmacht, ist sie doch für die meisten Todesfälle bei Gehirnentzündungen verantwortlich. Jedes Jahr erkranken 1-2/100.000 Menschen an einer Herpesenzephalitis.
Die Enzephalitis entwickelt sich fast immer aus einer akuten Infektion mit dem Herpes Simplex Virus. Dabei wandern die Viren aus dem Blut über die sogenannten Hirnnerven retrograd, also praktisch rückwärts in das Gehirn, meistens geschieht dies entlang des Riechnerven. Leider gibt es keine bekannten Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine „normal“ Herpesinfektion in eine Enzephalitis verwandelt, beeinflussen, sodass Sie sich kaum vor einer solchen Infektion schützen können.
Bekannt ist allerdings, dass die meisten Gehirnentzündungen aus reaktivierten Infektionen entstehen und nicht aus Erstinfektionen.
Ist man an einer Enzephalitis erkrankt, so beginnen die Beschwerden meist grippeähnlich, also mit Fieber und Kopf- und Gliederschmerzen. Nach wenigen Tagen treten dann Beschwerden durch die Beeinträchtigung des Gehirns in den Vordergrund. Dabei kommt es häufig zu Bewusstseinsstörungen und epileptischen Anfällen. Nicht selten treten auch Sprechstörungen und Lähmungserscheinungen auf.
Was meistens nicht auftritt, sind Herpesbläschen. Sind auch die Hirnhäute von der Infektion betroffen, treten meist stärkste Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit auf. Besteht der Verdacht einer Herpesenzephalitis, ist dies immer ein Notfall und muss in einer Neurologischen Station behandelt werden. In der Regel wird das Gehirn dann mit einem MRT vom Gehirn auf verdächtige Veränderungen untersucht und zudem aus dem Rückenmarkskanal Nervenwasser (sogenannter „Liquor“) entnommen.
Dieser Liquor wird dann untersucht um den Verdacht zu bestätigen. Unabhängig davon wird schon bevor es Gewissheit über den Erreger gibt auf Verdacht „Aciclovir“ verabreicht. Das ist ein Wirkstoff, der auch in Cremes gegen Herpesbläschen enthalten ist. Bei der Enzephalitis jedoch wird das Medikament hochdosiert über einen Gefäßzugang gespritzt oder als Infusion verabreicht. Zudem wird wegen der Gefahr von epileptischen Anfällen auch ein Epilepsiemedikament verabreicht bis die Hirnentzündung vorüber ist.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Herpes Simplex Enzephalitis

Vorbeugung

Unter Erwachsenen gibt es eine Durchseuchungsrate von 95%, daher ist ein Schutz vor einer Infektion nicht realistisch. Viele Menschen sind stumme Träger des Herpesvirus.
Einmal an Herpes simplex erkrankt, begleitet er einen durch das gesamte Leben. Es gilt dann Wiederausbrüche zu vermeiden. Um das zu erreichen, sollten Provokationsfaktoren weitestgehend eliminiert werden. Beispielsweise kann ein Lippenlichtschutz aufgetragen werden (Lippenpflegestifte mit Lichtschutzfaktor LSF).

Liegt bei einem Patienten mit Herpes simplex eine Immunschwäche vor, kann prophylaktisch mit Aciclovir behandelt werden.

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