Symptome von Heuschnupfen

Einleitung

Die Symptome von Heuschnupfen sind vielfältig.
Da es sich bei Heuschnupfen um eine allergische Reaktion auf in der Luft befindliche Allergene handelt, sind vor allem die Atemwege betroffen. Es kommt zu Husten und Schnupfen aber auch die Augen und die Haut können Symptome zeigen.

Überblick der typischen Symptome

  • Augen

    • Tränende Augen

    • Gerötete Augen

    • Geschwollene Augen

    • Juckende/brennende Augen

  • Nase

    • Laufende Nase

    • Niesen

    • Nasenbluten

  • Hals

    • Husten

    • Heiserkeit

    • Halsschmerzen

  • Haut

    • Hautausschlag

    • Quaddeln

  • Kopfschmerzen

  • Atemnot

  • Müdigkeit

  • Gliederschmerzen

  • Abgeschlagenheit

Husten

Husten entsteht bei Heuschnupfen meist durch eine Reizung des Rachens oder der Atemwege.
Ursache sind die Pollen, die sich beim Einatmen im Hals und den Bronchien festsetzen und dort einen Hustenreiz verursachen. Dieser Husten ist in der Regel trocken, da er nicht mit einer Schleimproduktion in den Atemwegen einhergeht und dient dazu, die Pollen möglichst schnell wieder aus dem Körper heraus zu befördern.
Eine andere Ursache kann das postnasale Drip-Syndrom sein. Wenn Pollen die Schleimhäute reizen, produzieren diese besonders viel Flüssigkeit. Diese tropft nicht nur nach außen aus der Nase sondern fließt auch nach hinten in den Rachen, wo sie wiederum einen Hustenreiz auslösen kann. Der Husten tritt bei Heuschnupfen normalerweise im Zusammenhang mit anderen Symptomen wie beispielsweise juckenden Augen und einer laufenden Nase auf.
Heuschnupfen kann zudem eine chronische Entzündungsreaktion in den Atemwegen hervorrufen. So entsteht eine chronische Bronchitis oder ein Asthma, was auch außerhalb der Heuschnupfensaison Hustenanfälle herbeiführen kann.

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Heiserkeit

Die Ursache für eine Heiserkeit ist in den meisten Fällen ein Problem an den Stimmbändern.
Im Zusammenhang mit Heuschnupfen wird im Bereich der oberen Atemwege eine Entzündungsreaktion ausgelöst. Die Pollen lösen dabei eine überschießende Reaktion des Immunsystems aus. Dies kann unter anderem zu Schwellungen an den Stimmbändern führen, was eine Heiserkeit hervorruft.
Ein trockener und gereizter Hals, der ebenfalls durch die Pollen entsteht, verstärkt die Symptome an den Stimmbändern zusätzlich. Denn dabei kann eine weitere Entzündungsreaktion ausgelöst werden. Die Pollen führen zudem oftmals zu einem Fremdkörpergefühl im Hals und den oberen Atemwegen. Deshalb können betroffene Personen das Gefühl haben, sich häufig räuspern zu müssen. Dies kann die ohnehin schon in Mitleidenschaft gezogenen Stimmbänder zusätzlich reizen und so die Heiserkeit verstärken und das Anhalten der Beschwerden verlängern.

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Halsschmerzen

Bei Heuschnupfen reagiert der Körper übermäßig auf Pollen, die von außen in die Atemwege eindringen. Dabei kommt es im Bereich der oberen Atemwege zu Beschwerden wie Jucken und einem kratzigen Hals.
Das Jucken und Kratzen reizt die Rachenschleimhaut zusätzlich zu den ohnehin schon reizenden Pollen, die sich dort kurzzeitig festsetzen können. So kommt es zu einer Entzündungsreaktion im Hals, die Schmerzen und Schwellungen verursachen kann. Zudem kommt es oftmals zu einem Hustenreiz. Durch das Husten wiederum wird die Rachenschleimhaut zusätzlich gereizt, was wiederum die Halsschmerzen verstärken kann.
Bei Heuschnupfen sind Mund und Rachen typischerweise besonders trocken. So sind die Schutzfunktionen des Speichels vermindert oder sogar komplett aufgehoben, was Symptome wie Halsschmerzen, Husten und Heiserkeit verstärkt. Eine Verminderung der Schutzbarriere vereinfacht auch Bakterien das Eindringen in die Rachenschleimhaut. Dadurch können zusätzliche bakterielle Infektionen entstehen, die ebenfalls Entzündungen und damit einhergehend Halsschmerzen auslösen.
Die Pollen, die beim Einatmen in den Rachen gelangen, lösen eine überschießende Funktion des Körpers aus. Es kommt zur Ausschüttung von Histamin, einem Stoff, der die eingedrungenen Pollen bekämpfen soll. Gleichzeitig führt das Histamin dazu, dass die Nervenendigungen im Hals empfindlicher werden. Deshalb werden leichte Schmerzreize im Hals deutlich stärker wahrgenommen.

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Hautausschlag

Pollen, die bei vielen Allergikern Heuschnupfen auslösen, dringen nicht nur über die Atemwege in den Körper ein.
Sie können sich auch auf der Haut festsetzen und auf diesem Weg in den Körper gelangen. Die Folge sind Hautausschläge, starker Juckreiz und das Austrocknen der Haut. Der Körper setzt sich gegen die Pollen auf der Haut zur Wehr, es kommt zur Ausschüttung verschiedener Immunzellen. Allerdings werden durch die übermäßige Reaktion des Immunsystems auf die Pollen zu viele Zellen ausgeschüttet, was einen Juckreiz und Hautausschlag auslöst.
Eine gute Hautpflege kann die Hautbarriere stärken und so die Reaktion des Körpers vermindern.

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Quaddeln

Quaddeln sind die Folge einer Nesselsucht, die bei Allergikern durch verschiedenste Stoffe ausgelöst werden können. So treten Quaddeln bei vielen Betroffenen auch als Folge von Heuschnupfen auf.
Bei den Quaddeln handelt es sich um viele kleine Bläschen, die plötzlich auf der Haut auftreten. Ausgelöst wird deren Auftreten durch den Kontakt des Körpers bzw. des Immunsystems mit Pollen. Weitere Symptome sind Rötungen um die Quaddeln herum. Zudem tritt ein starker Juckreiz auf. Zur Behandlung genügt meist eine Allergietablette. Diese enthält den Wirkstoff, der das Histamin hemmt und wirkt dadurch der übermäßigen Reaktion des Immunsystems entgegen.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Quaddeln auf der Haut

Müdigkeit

Heuschnupfen beschränkt sich bei den meisten Betroffenen auf einen bestimmten Zeitraum im Jahr.
Innerhalb dieser Zeit fliegen verschiedene Pollen, die eine starke Immunreaktion des Körpers mit sich bringen. Durch die Immunantwort ist der Körper permanent in Alarmbereitschaft, er produziert übermäßig viele Immunzellen. Auch andere Körperfunktionen wie das Herz-Kreislauf-System werden hochgefahren. Zudem werden auch andere Hormone vermehrt ausgeschüttet. Der Körper verbraucht dadurch übermäßig viel Energie, was zu Leistungsabfall, Konzentrationsschwierigkeiten und einer allgemeinen Müdigkeit führt.
Besonders auffallend ist die ausgeprägte Tagesmüdigkeit. Andere Symptome der Allergie wie eine laufende Nase, tränende Augen und eine erschwerte Atmung verstärken diese Müdigkeit zusätzlich. Auch Kopfschmerzen, die ebenfalls durch Heuschnupfen ausgelöst werden können, tragen ihren Teil zum Müdigkeitsgefühl bei. Die Müdigkeit verschwindet nachdem die Pollen, auf die der Körper stark reagiert, nicht mehr durch die Luft fliegen. Der Körper muss sich zunächst noch erholen, die produzierten Immunzellen müssen abgebaut werden. Anschließend fährt der Körper seine Alarmbereitschaft wieder herunter, sodass er nach einigen Tagen wieder erholt ist.

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Kopfschmerzen

Kopfschmerzen bei Heuschnupfen sind in der Regel ursächlich auf die Nasennebenhöhlen zurückzuführen.
Die Pollen, die der Mensch über die Nase einatmet, setzen sich dort fest und lösen eine entzündliche Reaktion aus. Dies beeinflusst auch die Nasennebenhöhlen, in denen sich Schleim ansammelt, der nur schwer wieder abfließen kann. So entsteht ein Druck in den Nebenhöhlen, der sich am gesamten Kopf in Form von Kopfschmerzen ausbreiten kann. Gegen die Kopfschmerzen hilft es viel zu trinken. So verflüssigt sich der Schleim und fließt besser wieder ab.

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Atemnot

Bei Heuschnupfen reagiert der Körper übermäßig stark auf Pollen. Diese werden eingeatmet und setzen sich so in den Atemwegen und der Lunge fest. Der Körper startet daraufhin seine Immunabwehr und setzt verschiedene Stoffe frei, die die Pollen bekämpfen sollen.
Diese Entzündungsreaktion führt allerdings gleichzeitig zu einem Anschwellen der Schleimhäute. Dadurch kommt es zu einer akuten Atemnot. Doch auch die verstopften Nasennebenhöhlen und eine ständig laufende Nase lösen Atemnot aus. Diese ist nicht so anfallsartig wie beim Zuschwellen der Atemwege, führt aber dennoch zu einer verminderten körperlichen Leistungsfähigkeit.

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Asthma

Tritt Asthma im Zusammenhang mit Heuschnupfen auf, so spricht man von einem allergischen Asthma.
Dabei lösen körperfremde Stoffe wie Pollen eine Immunreaktion im Bronchialsystem, also den kleinsten Atemwegen in der Lunge aus. Durch die übermäßig starke Abwehrreaktion des Körpers schwillt die Schleimhaut in den Bronchien an. Die winzigen Atemwege können dadurch komplett verschlossen werden.
In der Regel beginnen die Heuschnupfen-artigen Beschwerden mit tränenden Augen und einer laufenden Nase. Über mehrere Jahre hinweg findet ein sogenannter Etagenwechsel statt, bei dem nicht nur die oberen sondern auch die unteren Atemwege auf die Pollen reagieren.

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Nasenbluten

Bei an Heuschnupfen leidenden Personen lösen körperfremde Eiweiße (meist Bestandteile von Pollen) eine allergische Reaktion aus.
In der Nase führt dies zu einem Anschwellen der Schleimhaut. In der Regel verbessert sich die Durchblutung, da der Körper viele sogenannte Entzündungsmediatoren in die Nasenschleimhaut befördern möchte, welche dort die Pollen bekämpfen sollen. Zudem wird viel Schleim produziert, der die Pollen wieder aus der Nase herausbefördern soll. Dadurch läuft bei betroffenen Personen meist die Nase, was zu häufigen Nase putzen und dadurch zu einer Reizung der Nasenschleimhaut führt. Die Kombination aus gereizter Schleimhaut und guter Durchblutung begünstigt das Platzen von kleinsten Blutgefäßen, was ein vermehrtes Nasenbluten auslöst.

Gliederschmerzen

Gliederschmerzen treten meist als eines der Allgemeinsymptome bei fieberhaften Infekten auf.
Dabei bekämpft der Körper Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren mit verschiedenen Botenstoffen. Die Botenstoffe dienen allerdings im Körper nicht nur der Bekämpfung von Erregern, zusätzlich leiten sie Signale weiter, die das Gehirn als Schmerzen interpretiert. Beim Heuschnupfen reagiert der Körper auf eigentlich harmlose Inhaltsstoffe von Pollen in der gleichen Weise wie er auch auf Krankheitserreger reagiert. Meist findet die Immunabwehr nur in den oberen Atemwegen statt. Wenn sie sich allerdings in den gesamten Körper verlagert, werden eben jene Botenstoffe ausgeschüttet, die auch bei Infektionen Gliederschmerzen hervorrufen.

Ohrenschmerzen

Ohrenschmerzen gehören nicht zu den häufigsten Symptomen bei Heuschnupfen, allerdings können sie im Zusammenhang mit einer verstopfen Nase durch Heuschnupfen ausgelöst werden.
Eine entzündliche Reaktion auf die Pollen findet meist in der Nase und den oberen Atemwegen statt. Da diese innen mit dem Gehörgang verbunden sind, kann die Entzündung jedoch auch auf das Ohr übergreifen und so zu Ohrenschmerzen und einem verminderten Hörvermögen führen.

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Symptome an den Augen

Von Heuschnupfen geplagte Personen reagieren empfindlich auf Eiweiße, die sich in Pollen befinden. Meist gelangen diese Pollen durch Einatmen in die Nase und lösen dort eine entzündliche Reaktion aus. Jedoch können die Pollen auch in die Augen gelangen und dort die Bindehäute reizen.
Im Gegensatz zur Nase gibt es im Auge keine schützende Schleimhautschicht, deshalb sind die Bindehäute besonders anfällig für Reizungen. Jeder, dem schon einmal etwas ins Auge geflogen ist, kennt die Reaktion auf diesen Fremdkörper: Das Auge juckt und brennt, es beginnt zu tränen, um den Fremdkörper wieder „auszuwaschen“. Diese Reaktion findet auch bei Heuschnupfen statt.
Zudem schüttet der Körper Stoffe wie Histamin aus. Histamin ist ein Warnsignal für den Körper und soll auf gefährliche Stoffe aufmerksam machen, die der Körper daraufhin bekämpft. Zudem reizt das Histamin die Nervenendigungen und löst so Schmerzen, Jucken und Brennen aus. Durch die Entzündungsreaktion des Körpers können die Augen anschwellen und rot werden.

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Übelkeit

Übelkeit ist kein besonders typisches Symptom bei Heuschnupfen.
In der Regel beziehen sich die Symptome auf die Atemwege bis hin zur Lunge sowie die Augen, da hier die größte Angriffsfläche für die Allergie auslösenden Pollen ist. Die Pollen werden normalerweise eingeatmet und setzen sich in den Atemwegen fest. Übelkeit kommt meist erst dann dazu, wenn der gesamte Körper aufgrund der Pollen in Alarmbereitschaft versetzt ist. So werden systemisch (im ganzen Körper) Entzündungsstoffe freigesetzt, die die Pollen bekämpfen sollen und zusätzlich zu Beschwerden wie Übelkeit führen.

Durchfall

Heuschnupfen ist eine übermäßige Reaktion des Körpers auf körperfremde Stoffe. Dabei beziehen sich die Symptome in der Regel auf die Atemwege, da dort die Pollen aufgenommen werden und so zu einer lokalen allergischen Reaktion führen.
Zusätzlich kann jedoch der gesamte Körper in Alarmbereitschaft versetzt werden, wodurch sich Beschwerden auch auf andere Körperregionen ausbreiten. Viele Personen, die von Heuschnupfen betroffen sind, leiden zusätzlich auch an anderen Allergien oder leichten Lebensmittelunverträglichkeiten. Durch die hohe Alarmbereitschaft des Körpers, verstärkt sich in der Heuschnupfenzeit auch die Reaktion auf andere potenzielle Allergene, wie bestimmte Nahrungsmittel, sodass Symptome wie Durchfall auftreten können.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 19.06.2010 - Letzte Änderung: 12.01.2023