MRT der Halswirbelsäule

Das MRT der Halswirbelsäule wird angewendet um Erkrankungen in diesem Bereich festzustellen, vor allem wenn Weichteile, also Nerven oder Bandscheiben, betroffen sind.

MRT der Halswirbelsäule

Definition / Einleitung

Bei der Magnetresonanztomographie (kurz MRT) oder Kernspinuntersuchung handelt es sich um ein bildgebendes Verfahren, das ohne schädliche Strahlenbelastung wie beim Röntgen oder CT auskommt.
Mit der Untersuchung werden Schnittbilder des menschlichen Körpers erstellt.

Grundlage für das Prinzip des MRT ist die besondere Eigenschaft der Wasserstoffatome, die auch im menschlichen Körper vorkommen, einen Eigendrehimpuls (Kernspin) zu besitzen. Hierdurch erzeugen sie ein eigenes, sehr schwaches Magnetfeld, durch das sie von außen durch einen großen Magneten wie kleine Stabmagneten beeinflusst werden können.
Ein solcher großer äußerer Magnet ist im Kernspintomographen eingebaut. So wird von dem Gerät ein elektromagnetisches Signal abgegeben und anschließend die Zeit gestoppt, bis sich die Teilchen wieder ausgerichtet haben.
Je nach Gewebe werden die Wasserstoffteilchen länger oder kürzer abgelenkt, sodass sich beispielsweise zwischen Fettgewebe und Blut unterscheiden lässt. Der Apparat erstellt aus den eingehenden elektrischen Signalen Schnittbilder des Körperinneren, auf denen sich krankhafte Veränderungen darstellen lassen.

Anwendung

Wie beschrieben ist der Patient bei einer MRT-Untersuchung keiner Strahlenbelastung wie beim CT oder Röntgen ausgesetzt, da das angelegte Magnetfeld völlig unschädlich für den Körper ist. Auch bietet das MRT eine höhere Auflösung als die Computertomographie oder ein konventionelles Röntgenbild.
Vor allem Weichteile wie Muskulatur, Stützgewebe und innere Organe lassen sich durch eine Kernspinuntersuchung sehr genau beurteilen.
Knöcherne Strukturen hingegen lassen sich mit einer Computertomographie-Untersuchung weitaus besser darstellen als mit einem Kernspin.

Da ein MRT der HWS allerdings eine längere Anwendungszeit (ca. 20min) als ein CT hat, ist seine Bedeutung im absoluten Notfall zweitrangig. Auch ist eine MRT-Untersuchung der HWS wesentlich teurer als eine Computertomographie, desweiteren ist wegen der begrenzten Anzahl an Geräten die Terminvergabe problematischer.

Für eine magnetresonanztomographische Untersuchung der Halswirbelsäule kann es mehrere Gründe (Indikationen) geben. Zum einen kann mit Hilfe einer MRT-Untersuchung ein Bandscheibenvorfall der HWS eine Bandscheibenvorwölbung der Halswirbelsäule nachgewiesen bzw. ausgeschlossen werden.
Lesen Sie hierzu auch unser Spezialthema: MRT bei einem Bandscheibenvorfall

Auch das Rückenmark kann auf akute oder chronische Schädigungen untersucht werden, ebenso wie das Knochenmark beispielsweise auf Entzündungen oder Tumoren untersucht werden kann.
Auch die Wirbelkörper (Corpus vertebrae) als knöcherne Strukturen und der von ihnen gebildete Rückenmarkskanal (Canalis vertebralis) der HWS können untersucht werden. So kann ein aktiver Wirbelkörper- oder Bandscheibenverschleiß nachgewiesen werden.
Daneben lassen sich Gefäßmissbildungen darstellen. Auch Tumore der Rückenmarkshaut (Meningeome) oder Metastasen in Wirbelkörpern können detektiert werden.
Desweiteren können eine Einengung von Nerven und auch entzündliche Prozesse wie im Rahmen von rheumatischen Erkrankungen oder eine MS-Erkrankung dargestellt werden.
Lesen Sie hierzu auch unser Spezialthema: MRT bei MS

Ablauf

Jeder Patient muss vor einer MRT-Untersuchung der Halswirbelsäule über den Ablauf informiert werden, indem er vom Arzt oder von geschultem Personal den Aufklärungsbogen erklärt bekommt und schließlich den Einwilligungsbogen unterzeichnet. Ansonsten sind aus Sicht des Patienten keine weiteren Vorbereitungen zu treffen.

Für die Untersuchung muss die Kleidung abgelegt werden. Es ist sehr wichtig, dass alle metallischen Gegenstände wie Schmuck, Piercings, Hörgeräte oder Kreditkarten abgelegt werden. Diese werden von dem angelegten magnetischen Feld angezogen und können aufgrund ihrer Beschleunigung den Patienten verletzen. Der Patient sollte in möglichst bequemer Stellung auf dem Untersuchungstisch liegen und wird anschließend in die MRT-„ Röhre“ hineingefahren.
Bei einer Untersuchung der Halswirbelsäule muss diese fixiert werden, da jegliche Bewegung die Schnittbilder unbrauchbar machen kann. Dafür werden Kopf und Schultern in der Regel durch eine Art Gitter fixiert.

Bei bestimmten Fragestellungen werden sogenannte Funktionsaufnahmen der Halswirbelsäule angefertigt. Dabei werden während der Untersuchung Umlagerungen durchgeführt, was die Darstellung funktioneller Veränderungen ermöglicht. So können beispielsweise Einengungen des Spinalkanals, die nur in bestimmten Positionen auftreten, detektiert werden.

Da die sich an-und abschaltenden Magnetfelder relativ laute, klopfende Geräusche erzeugen, wird dem Patienten vor der Untersuchung ein Gehörschutz in Form von Ohrenstöpseln angeboten.

Dauer des MRT´s der HWS

Eine MRT-Untersuchung der Halswirbelsäule dauert ca. 20 Minuten. Je höher die gewünschte Auflösung der Schnittbilder, desto länger dauert generell die Anfertigung der Aufnahmen.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Dauer verschiedener MRT-Untersuchungen.

Kontrastmittel

Die meisten MRT-Untersuchungen kommen ohne die Verabreichung von Kontrastmittel aus. So lässt sich beispielsweise ein Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule auch ohne Kontrastmittel ausreichend genau darstellen, da das Gewebe der Bandscheiben sich scharf von der Umgebung abgrenzen lässt.
Wenn die Fragestellung für das MRT keine Kontrastmittelgabe notwendig macht, wird auf dessen Verabreichung verzichtet, da dies einen weiteren (wenn auch kleinen) Eingriff am Patienten darstellt.

Ist der Einsatz vom MRT mit Kontrastmittel angezeigt, so wird meist Gadolinium-DTPA eingesetzt, das die Gewebedarstellung einer MRT-Aufnahme verbessert. Gadolinium-DTPA wird beispielsweise bei der Diagnostik von Multipler Sklerose (MS) eingesetzt, um aktive Herde aufzufinden.

Auch in der Tumordiagnostik und bei der Darstellung von Entzündungen kommt Gadolinium-DTPA eine große Bedeutung zu.

Allgemein ist Gadolinium-DTPA sehr gut verträglich, lediglich in 0,1-0,01% der Anwendungen treten allergische Reaktionen auf. Das Kontrastmittel wird über eine Kanüle in die Armvene gespritzt und verteilt sich anschließend im gesamten Körperkreislauf.
Unmittelbar nach dem Einspritzen kann es gelegentlich zu Wärme-oder Kältegefühl, Unwohlsein oder Kopfschmerzen kommen. Diese Symptome lassen aber in aller Regel rasch nach.

Treten dennoch auch nach der Untersuchung ungewöhnliche Symptome auf, so sollte man als Patient nicht zögern, den Arzt um Rat zu fragen. Bereits nach wenigen Stunden wird das Kontrastmittel vollständig über die Nieren ausgeschieden. Gadolinium-DTPA eignet sich aus diesem Grund nicht für Patienten mit Nierenerkrankungen. Im Zweifel sollten vor der Kontrastmittelgabe die Kreatininwerte (Nierenwerte) des zu untersuchenden Patienten bestimmt werden.

Weitere Informationen finden Sie auch unter:

MRT der HWS bei Platzangst

Der Patient liegt bei der Untersuchung in der Regel auf dem Rücken auf einem Untersuchungstisch, Kopf, Hals und Schultern werden mit einem Gitter fixiert, da die Bildgebung bei der kleinsten Bewegung unbrauchbar wird.
Anschließend wird der Patient auf dem Tisch mit dem Kopf voran in die „Röhre“ gefahren. Da nur Aufnahmen der Halswirbelsäule gemacht werden, muss der Tisch nicht ganz in das Gerät gefahren werden, sodass ein Großteil des Körpers nicht im MRT-Gerät verschwindet. Wie groß der Durchmesser des Gerätes ist, hängt von der Bauart des jeweiligen Gerätes ab. Auch ob das Kopfende der MRT-„Röhre“ offen ist und der Patient vorne hinausschauen kann, ist von Modell zu Modell unterschiedlich. Mittlerweile gibt es sogenannte offene MRTs, die nicht einmal mehr röhrenförmig angelegt sind und Patienten mit Platzangst die Untersuchung um einiges angenehmer gestalten können.

Die meisten Patienten haben mehr oder weniger stark ausgeprägte Angst vor der MRT-Untersuchung. Wer unter Platzangst leidet, sollte sich keinesfalls schämen und dies vor der Untersuchung mit dem Arzt besprechen.
Es gibt immer die Option, sich ein Medikament zur Beruhigung geben zu lassen. Wichtig ist hierbei nur, dass man aufgrund der Medikamentenwirkung nach der Untersuchung meist nicht sofort Auto fahren darf und sich dafür eine Begleitperson organisieren sollte.
In der Regel werden Wirkstoffe aus der Gruppe der Benzodiazepine, z.B. Dormicum® verwendet

Gegen den Lärm, den die sich an-und abschaltenden Magnetfelder verursachen, erhält der Patient Ohrstöpsel oder Radiokopfhörer. Für den Fall, dass der Patient die Untersuchung wegen einer Panik-Attacke abbrechen muss, bekommt er vorher einen Alarmknopf in die Hand gedrückt. Die gesamte Untersuchung wird von dem behandelnden Arzt (dem Radiologen) überwacht, sodass der Patient während des gesamten Prozesses nicht alleine ist und im Notfall (z.B. bei einer Panikattacke) sofort eingegriffen werden kann.

Umfangreiche Informationen für die Durchführung bei Platzangst finden Sie unter unserem Thema: MRT bei Platzangst

MRT der Brustwirbelsäule

Wenn die Beschwerden eines Patienten aufgrund der Symptomatik nicht genau zu lokalisieren sind, kann zusätzlich eine MRT-Untersuchung der Brustwirbelsäule angezeigt sein. Das Prinzip ist dasselbe wie bei der MRT-Untersuchung der Halswirbelsäule.
Zur Untersuchung der Brustwirbelsäule muss der Patient zumindest den Oberkörper vollständig entkleiden und wieder alle metallhaltigen Gegenstände ablegen. Patienten mit Herzschrittmacher dürfen generell keine MRT-Untersuchung bekommen!

Der Patient liegt auf einer fahrbaren Liege, die zur Untersuchung in die Röhre geschoben wird. Eine häufige Indikation zur MRT-Untersuchung der Brustwirbelsäule ist der Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall. Ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Brustwirbelsäule ist zwar eher selten (ein Großteil der Bandscheibenvorfälle ist in der Lendenwirbelsäule lokalisiert), sollte aber bei starken Rücken-oder Brustschmerzen im entsprechenden Bereich ausgeschlossen werden.

Das Rückenmark bzw. die Bandscheiben sind als Weichgewebe sehr genau im MRT der Brustwirbelsäule zu beurteilen, wohingegen die Wirbelkörper als knöcherne Strukturen im konventionellen Röntgen oder CT besser dargestellt werden.
Tumoren im Rückenmarksbereich haben häufig eine ähnliche Symptomatik wie ein Bandscheibenvorfall und können ebenso mit einer Kernspin-Untersuchung diagnostiziert werden. Auch Metastasen im Knochenmark (z.B. nach Brustkrebs) können im MRT dargestellt werden.
Eine Entzündung des Bandscheibenraumes (Spondylodiszitis) als Weichgewebe wird ebenfalls im MRT sichtbar.
Nach einem Schleudertrauma (z.B. durch einen Autounfall) können im MRT Verletzungen des Rückenmarks der Brustwirbelsäule bzw. Blutungen im Bereich der Brustwirbelsäule ausgeschlossen werden.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: MRT Brustwirbelsäule

MRT der HWS bei Multipler Sklerose (MS)

Patienten, die an Multipler Sklerose (MS) erkrankt sind, sollten in regelmäßigen Abständen eine MRT-Untersuchung der Halswirbelsäule und MRT der Brustwirbelsäule erhalten. Die Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems (zu dem Gehirn und Rückenmark zählen), bei der die Markscheiden um die Nerven angegriffen werden.

Diese sogenannten Entmarkungsherde befinden sich neben dem Gehirn auch im Rückenmark und können in den Schnittbildern des MRT dargestellt werden.
Zum Nachweis frischer Herde können gadoliniumhaltige Kontrastmittel genutzt werden. Im Unterschied zu intaktem Gewebe ist die Blut-Hirn-Schranke im Bereich der akuten Läsionen durchlässig für das Kontrastmittel, sodass die Entmarkungsherde im MRT detektiert werden können.

Wenn bei einem Multipler Sklerose-Patienten Ausfälle in Armen oder Beinen auftreten oder es zu Blasenentleerungsstörungen kommt, so sind die Entmarkungsherde in der Halswirbelsäule bzw. Brustwirbelsäule zu vermuten und mit einer MRT-Untersuchung darstellbar.
Um alte MS-Herde von neuen zu unterscheiden empfiehlt sich die Gabe von Kontrastmittel während der MRT -Untersuchung.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen unter:

Bandscheibenvorfall der HWS

Bandscheibenvorfälle (Bandscheibenprolaps, Prolapsus nuclei pulposi) der Halswirbelsäule sind mit ca. 15% aller Bandscheibenvorfälle eher eine Seltenheit. Zum einen trägt die Halswirbelsäule viel weniger Gewicht als beispielsweise die Lendenwirbelsäule und zum anderen führt sie weit weniger kraftvolle Bewegungen als diese aus.
Chronische Bandscheibenvorfälle der Halswirbelsäule durch permanente Fehlhaltung sind häufiger als akute Bandscheibenvorfälle, wie sie durch ruckartiges Kopfdrehen entstehen können.

Bei einem Bandscheibenvorfall tritt der innere gallertartige Kern (Nucleus pulposus) der Bandscheibe (Discus intervertebralis) durch den äußeren Faserring (Anulus fibrosus). Der Grund dafür kann Verschleiß oder seltener eine Verletzung sein.
Die aus dem Rückenmark austretenden und somit unmittelbar benachbarten sogenannten Spinalnerven werden durch den austretenden Kern der Bandscheibe gereizt und der Betroffene empfindet einen starken, stechenden Schmerz entlang der Nervenbahnen.

Bei einem Bandscheibenvorfall im unteren Halsbereich strahlt der Schmerz häufig bis in die Fingerspitzen aus, da der gereizte Nerv den Arm versorgt. Auch Taubheitsgefühle können auftreten. Drückt die Bandscheibe direkt auf das Rückenmark, so kann eine Querschnittssymptomatik entstehen, was im Bereich der Halswirbelsäule relativ dramatisch ist, da die für die Atmung zuständigen Nervenbahnen beeinträchtigt sein können.

Nach der Befragung und körperlichen bzw. neurologischen Untersuchung durch den Arzt muss die Diagnose durch eine Bildgebung gesichert werden.
Die Magnetresonanztomographie der HWS ist hier die Methode der Wahl, weil sie Weichgewebestrukturen wie Bandscheiben, Rückenmark oder Nervenwurzeln um einiges besser darstellt als Röntgenaufnahmen oder CT.
Im MRT lässt sich der Bandscheibenvorfall der HWS genau lokalisieren und bestimmen, in welche Richtung die Bandscheibe sich vorgeschoben hat. Eine Kontrastmittelgabe ist zur Diagnose bzw. zum Ausschluss eines Bandscheibenvorfalles der HWS in aller Regel nicht notwendig.

Treten bei einem Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule lediglich Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, jedoch keinerlei Kraftminderung oder neurologische Symptomatik auf, so sollte zunächst konservativ behandelt werden. Bei einem Großteil der Patienten ist nach der Gabe von schmerzstillenden, entzündungshemmenden und muskelentspannenden Medikamenten, sowie Ruhigstellung und im späteren Verlauf Physiotherapie kein operativer Eingriff mehr nötig.
Bei Versagen der konservativen Therapie oder sofortig bei Muskelschwäche oder neurologischen Symptomen wird chirurgisch eingegriffen. Zunächst wird hierbei das ausgetretene Bandscheibengewebe operativ entfernt. Als Therapieoption stehen dann eine Versteifung der benachbarten Wirbelkörper (Spondylodese) oder der Einsatz einer künstlichen Bandscheibe zur Wahl.

Weitere Informationen finden Sie unter: Bandscheibenvorfall der HWS

Darstellung von Nerven

Als Weichgewebe lassen sich Nerven im MRT der Halswirbelsäule weitaus besser darstellen als im konventionellen Röntgen oder einem CT.
Bei einer Verengung des Wirbelkanals (Spinalkanalstenose) kann mit Hilfe einer MRT-Untersuchung gezeigt werden, inwiefern das Rückenmark oder einzelne Nervenwurzeln komprimiert werden. Mit einer modernen sogenannten Magnetresonanz-Neurographie können Schäden an Nerven präzise lokalisiert und dargestellt werden.
Desweitern lassen sich bestimmte Nervenerkrankungen wie Multiple Sklerose, die neben dem Gehirn auch das Rückenmark befallen, in einer MRT-Aufnahme der Halswirbelsäule erkennen. Auch ein Wurzelsyndrom der Nerven der Halswirbelsäule (zervikale Radikulopathie), also eine chronische oder akute Reizung einer oder mehrerer Nervenwurzeln, kann durch eine MRT-Aufnahme dargestellt werden. Die Symptomatik, bestehend aus Empfindungsstörungen, Schmerzen und Lähmungen, wird durch Bandscheibenvorfälle, degenerativ-knöcherne Veränderungen oder Raumforderungen durch Tumoren oder Entzündungen (z.B. Abszesse, Borreliose, Spondylodiszitis) verursacht.
Bei Verdacht kann in einer MRT-Untersuchung der Halswirbelsäule nach Nervenkompressionen, Entzündungen oder Raumforderungen gesucht werden.

Entzündung

Verschiedene entzündliche Veränderungen im Bereich der Halswirbelsäule können mit einer MRT-Untersuchung dargestellt werden. Zur Detektion entzündlicher Prozesse läuft das MRT in der Regel mit Kontrastmittelgabe. Das Kontrastmittel (z.B. Gadolinium-DTPA) reichert sich in entzündetem und gesundem Gewebe unterschiedlich stark an, sodass der entzündete Bereich auf dem Bild in einem anderen Grauton erscheint als das umgebende gesunde Gewebe.

So ist das MRT aufgrund seiner extrem guten Beurteilbarkeit der Weichgewebe die Untersuchung der Wahl zum Nachweis von Bandscheibenentzündungen (Spondyodiszitis). Die Spondylodiszitis ist eine Entzündung der Bandscheibe und der zwei sie umgebenden Wirbel, die bakteriell oder seltener rheumatisch bedingt sein kann. Im MRT zeigen sich Entzündungszeichen bis hin zum Abszess.
Die Symptomatik ähnelt der von degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen und kann von Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust begleitet sein. Die Schmerzen treten vor allem nachts auf, wegweisend ist ein stark ausgeprägter Druck-oder Klopfschmerz über den erkrankten Wirbeln.
Eine stark wirksame antibiotische Therapie ist unumgänglich, je nach Verlauf wird auch ein operativer Eingriff mit Entfernung des erkrankten Bandscheibengewebes und anschließender Versteifung der Wirbel notwendig.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 08.10.2015 - Letzte Änderung: 22.10.2021