Osteoporose bei Untergewicht

Was ist eine Osteoporose bei Untergewicht?

Unter einer Osteoporose bei Untergewicht versteht man das Entstehen der Erkrankung Osteoporose, also dem Knochenschwund, aufgrund eines vorliegenden Untergewichts.
Betroffen sind hiervon vor allem junge Frauen, die unter Essstörungen leiden, aber auch ältere Menschen, die beispielsweise aufgrund von einer zu geringen Nahrungsaufnahme und anderen Erkrankungen zunehmend Gewicht verlieren. Auch das Hormon Östrogen spielt bei Osteoporose durch Untergewicht eine Rolle.
Um dem Knochenschwund und dem Untergewicht entgegen zu wirken, sind eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sehr wichtig.

Ursachen - Wie hängen Osteoporose und Untergewicht zusammen?

Zwischen Osteoporose und Untergewicht gibt es verschiedene Zusammenhänge. Zum einen ist das Vorliegen eines Untergewichts ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung der Osteoporose, zum anderen wird durch den Knochenschwund aber auch die Verringerung des Körpergewichts gefördert.

Der häufigste Grund für Untergewicht, das eine Osteoporose bedingt, ist die Mangelernährung. Vor allem bei jungen Frauen kommt es durch den starken Wunsch nach einem niedrigen Gewicht zu einer unzureichenden und unausgewogenen Ernährung.
Der Verzicht auf Milchprodukte, wie Käse oder Sahne, führt zu einem Mangel an Kalzium im Körper. Dadurch beginnt der Körper sich das Kalzium aus den Knochen zu holen, die eine der Hauptspeicherformen für den Mineralstoff darstellen. In der Folge werden die Knochen instabiler und anfälliger für Knochenbrüche.
Hinzu kommt die Tatsache, dass die Knochen ab dem 30. Lebensjahr natürlicherweise an Dichte bzw. Substanz verlieren.
Außerdem führt ein über längere Zeit bestehendes Untergewicht zum Mangel des Hormons Östrogen. Dies führt ebenfalls zu einer Reduzierung der Dicht der Knochen, wodurch eine Osteoporose begünstigt werden kann.

Aber auch im Alter spielt eine Osteoporose bei Untergewicht eine Rolle. Durch die bereits natürlicherweise verminderte Knochendichte und das häufige Vorliegen weiterer Erkrankungen im Alter, werden viele Menschen gebrechlicher und zunehmend immobil. Dies führt zur Verringerung der Muskelmasse und dadurch auch zu einer Verringerung des Körpergewichts.

Diagnose einer Osteoporose bei Untergewicht

Die Diagnose einer Osteoporose bei Untergewicht hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Die Osteoporose selbst kann durch die Messung der Knochendichte diagnostiziert werden.
Von Untergewicht spricht man in der Regel ab einem Body-Mass-Index von unter 18,5, allerdings spielen hierbei auch noch andere Parameter, wie das Geschlecht und Alter, eine Rolle.
Im Zusammenhang mit der Osteoporose ist das Untergewicht in der Regel chronisch, also über einen längeren Zeitraum bestehend. Da bei der Entstehung einer Osteoporose viele Faktoren eine Rolle spielen, kann das Untergewicht als die einzige auslösende Ursache oft nicht eindeutig identifiziert werden.

Erfahren Sie mehr zur Diagnose einer Osteoporose.

Begleitende Symptome

Bei Osteoporose und Untergewicht können verschiedene weitere begleitende Symptome auftreten.

Die Osteoporose selbst geht mit einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche, sowie einer Abnahme der Körpergröße und häufig auch Rückenschmerzen einher.

Lesen Sie hier, welche Schmerzen bei einer Osteoporose auftreten.

Der Kalziummangel bei einer Unterernährung führt häufig zu: 

  • Muskelkrämpfen
  • Brüchigen Haaren und Nägeln
  • Trockener Haut
  • Störungen der Verdauung
  • Einer ausgeprägten Abgeschlagenheit

Erfahren Sie mehr zu den Folgen einer Magersucht.

Bei älteren Menschen wird die Osteoporose und das Untergewicht häufig von einem Muskelschwund begleitet. Grund hierfür ist die verringerte Bewegung durch eine zunehmende Gebrechlichkeit und Instabilität beim Gehen.

Therapie einer Osteoporose bei Untergewicht

Die Behandlung von Osteoporose und Untergewicht ist abhängig von der Ausprägung der Erkrankungen.

Die Basis der Therapie sollte stets eine ausgewogene Ernährung, die Zufuhr von Vitaminen und ausreichende Bewegung beinhalten.
Es ist wichtig, dass bei der Ernährung nicht auf bestimmte Mineralstoffe verzichtet wird.
Der Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel, wie beispielsweise Softdrinks oder Fertiggerichte, die dazu führen, dass vermehrt Kalzium aus dem Knochen freigesetzt und weniger Kalzium aufgenommen wird, ist ratsam.
Auch die Menge der Nahrung hat einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Körpergewichts.
Vitamin D spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für den Knochen. Bereits 15 Minuten Sonnenlicht pro Tag können einem Mangel an Vitamin D vorbeugen, da Sonnenlicht benötigt wird, um Vitamin D im Körper herzustellen.
Ausreichend Bewegung ist ebenfalls sehr wichtig, da der Aufbau und die Kräftigung der Muskulatur die Knochen im Körper unterstützt und stabilisiert.
Je nach Grund für die Entstehung des Untergewichts, sollte gegebenenfalls auch über eine Ernährungstherapie nachgedacht werden.
Bei einer ausgeprägten Form von chronischem Untergewicht stehen verschiedene Arten der künstlichen Ernährung zur Verfügung.

Lesen Sie mehr zur Therapie einer Essstörung.

Je nach Ausprägung der Osteoporose kann auf verschiedene Medikamente zurückgegriffen werden. Hierzu gehören beispielsweise die sogenannten Bisphosphonate, die dem Knochenabbau entgegenwirken.

Weitere Informationen erhalten Sie hier:

Prognose der Osteoporose bei Untergewicht

Eine Osteoporose und Untergewicht können je nach Ausprägung der Erkrankungen unterschiedliche Prognosen haben. In der Regel kann beiden Krankheiten bei einem rechtzeitigen Erkennen effektiv entgegengewirkt werden. Durch ausreichend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung kann der Körper gestärkt und die Knochen stabilisiert werden.
Bei einer späten Diagnose können jedoch auch Komplikationen, wie Knochenbrüche, auftreten.

Weitere Informationen

Diese Themen könnten Sie ebenfalls interessieren:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 19.12.2018 - Letzte Änderung: 30.03.2024