Therapie des Drei-Tage-Fiebers

Das Drei-Tage-Fieber beschreibt eine Viruserkrankung. Hierbei tritt nach etwa dreitägigem Fieber ein großflächiger Hautausschlag, ein sogenanntes Exanthem, meist am Rumpf und Nacken auf.

Therapie

Die Therapie des Drei-Tage-Fiebers beim Kind gliedert sich in folgende Punkte:

  • Fieber
  • Ausschlag
  • Fieberkrämpfe
  • Antivirale Therapie
  • Verdauungsbeschwerden (Durchfall, Erbrechen)

Therapie des Fiebers

Bei einem Drei-Tage-Fieber kann in den ersten Tagen zuerst eine symptomatische Therapie des Fiebers, also eine Fiebersenkung, vorgenommen werden. Dies kann zunächst durch die üblichen Hausmittel versucht werden, beispielsweise viel Bettruhe, Wärme, viel Flüssigkeitszufuhr und warme Kleidung.

Ebenso können feuchte lauwarme Wadenwickel angewendet werden, die durch Verdunstung die Wärmeabgabe unterstützen.

Hierbei werden Tücher in lauwarmem Wasser getränkt, ausgewrungen und um die Unterschenkel des Kindes gelegt. Wichtig ist, dass das Wasser wirklich lauwarm ist, da zu kalte Wadenwickel die Gefäße der Beine zusammenziehen lassen und die Wärmeabgabe des Körpers verschlechtert. Unter und über die feuchten Wickel können trockene Tücher gelegt werden, damit das Bett nicht nass wird. Die Feuchtigkeit aus den Wadenwickeln wird durch die erhöhte Körperwärme zur Verdunstung angetrieben, wodurch die Haut gekühlt wird.

Die Wadenwickel sollten gewechselt werden, sobald sie erwärmt sind. Es können 2-3 Durchgänge durchgeführt werden.

Da bei Kindern unter einem Jahr Wadenwickel eventuell schwerer durchführbar sind, kann der Körper auch mit handwarmem Wasser abgewaschen werden. Wichtig ist, dass Wadenwickel nur bei Kindern angewendet werden, deren Kreislauf in Ordnung ist und deren Extremitäten (Arme und Hände sowie Beine und Füße) warm sind.

Genauso unerlässlich bei Fieber ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, da der Körper bei Fieber sehr viel Flüssigkeit verliert. Empfohlen werden Wasser, Säfte oder Tee. Außerdem soll das Kind am besten alle halbe Stunde zum Trinken animiert werden.

Reichen diese Maßnahmen nicht aus, kann das Fieber auch medikamentös gesenkt werden. Hierzu eignen sich Paracetamol oder nichtsteroidale Antirheumatika wie zum Beispiel Ibuprofen. Solche Medikamente können je nach ärztlicher Anweisung entweder als Tropfen oder Tabletten geschluckt werden oder auch als Zäpfchen angewendet werden.

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Therapie mit Aspirin

Auf gar keinen Fall dürfen Kinder Acetylsalicylsäure (ASS) erhalten, da es bei Kindern zu dem sogenannten Reye-Syndrom führen kann.

Lesen Sie mehr zum Thema Reye-Syndrom.

Das Reye-Syndrom ist eine schwere Erkrankung von Leber und Gehirn, sodass es zu einer schweren Leberfunktionsstörung und anschließenden Beeinträchtigung der Hirnfunktion. Dadurch kann es zu Bewusstseinsstörungen und Krampfanfällen kommen. Es kann letztendlich sogar bis zum Koma und Atemstillstand führen und tödlich enden.

Therapie des Ausschlags und Juckreizes

Eine ursächliche Therapie um den typischen, im Rahmen des Drei-Tage-Fiebers entstehenden, Ausschlag am Rumpf und Nacken zu behandeln, existiert nicht. Je nach Beschwerdebild reicht hier auch auch eine symptomatische Therapie.
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Im Normalfall geht der Ausschlag nicht mit einem Juckreiz einher. Dennoch klagen manche Betroffene über einen Juckreiz der erhabenen Bläschen, Pusteln oder Quaddeln. Um einer Narbenbildung vorzubeugen, sollten die betroffenen Stellen möglichst nicht gekratzt werden. Dies gilt insbesondere bei einem Ausschlag im Gesicht, da es hier bei Wunden besonders häufig zu einer Narbenbildung kommt und diese später als besonders störend wahrgenommen werden.

Gegen den Juckreiz helfen bestimmte Cremes und Tinkturen. Eine Beratung bei dem behandelnden Arzt vor der Anwendung ist ratsam. Ebenfalls existieren pflanzliche und homöopathische Mittel gegen den Juckreiz, deren Wirksamkeit zwar meist nicht belegt, aber in Einzelfällen zu einer Verbesserung der Beschwerden führen können.

Da der Ausschlag im Rahmen des Drei-Tage-Fiebers nur von sehr kurzer Dauer ist, verschwindet auch der Juckreiz meist nach kurzer Zeit.

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Therapie von Fieberkrämpfen

Selten kann es während eines Fieberanstiegs beim Drei-Tage-Fieber zu Fieberkrämpfen kommen. Diese können medikamentös therapiert werden durch Beruhigungsmittel.

Als Medikamente kommen hierbei Diazepam oder Clonazepam in Frage. Beide Medikamente gehören zu den Benzodiazepinen und wirken krampflösend sowie angstlösend und sedierend. Diese können als Prophylaxe also vorbeugend zu einem Fieberkrampf angewendet werden. Wichtig ist, dass die Nebenwirkungen beachtet werden und die Gabe nicht länger als 72 Stunden erfolgt.

Im akuten Anfall sollte zudem darauf geachtet werden, dass Gegenstände, insbesondere die, mit denen sich das Kind verletzten könnte (scharfe oder spitze Gegenstände), nicht in Reichweite liegen.

Desweiteren sollte die Atmung beobachtet werden. Eine verminderte Atemzugzahl und eine Blaufärbung der Haut können durchaus auftreten. Normalerweise endet ein akuter Krampfanfall von alleine. Überschreitet er jedoch 10-15 Minuten, sollte eine Krampfunterbrechung mit Diazepam durchgeführt werden.

Es wird empfohlen, dass ein Kind nach einem Krampfanfall stationär, also ins Krankenhaus aufgenommen wird.

Eine Fiebersenkung kann einen weiteren Krampfanfall vermeiden, da das Fieber eine Ursache für einen Fieberkrampf darstellt.

Lesen Sie an dieser Stelle mehr unter: Fieberkrampf

Antivirale Therapie

Das Drei-Tage-Fieber ist eine durch Viren ausgelöste Erkrankung. Somit sind Antibiotika in diesem Falle wirkungslos, da diese nur bei bakteriellen Erkrankungen wirken.

Es gibt bisher jedoch keine ausreichend bewiesene antivirale Therapie.

In seltenen Fällen kann es bei einer Reaktivierung der Krankheit zu Komplikationen wie eine Hirnentzündung (Enzephalitis) kommen. Hier wird diskutiert, ob eine Therapie mit den Medikamenten Ganciclovir oder Cidofovir (zwei Virostatika) sinnvoll ist. Eine Wirkung und sinnvolle Anwendung sind aber noch nicht vollständig geklärt. Ebenso in Diskussion ist das Virostatikum Foscarnet, welches im Reagenzglas eine Wirkung gegen den humanen Herpesvirus 6 (HHV-6) zeigt. Die humanen Herpesviren 6 und 7 gelten als Auslöser für das Exanthem, welches im Verlauf des Drei-Tage-Fiebers auftritt.

Therapie von Verdauungsproblemen

Treten weitere begleitende Symptome wie zum Beispiel Durchfall oder Erbrechen auf, sollten auch diese symptomatisch therapiert werden. Bei Durchfall ist ebenso eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig.

Homöopathische Therapie des Drei-Tage-Fiebers

Eltern betroffener Kinder äußern immer mehr den Wunsch danach, die Erkrankung mit homöopathischen Medikamenten zu behandeln. Die Wirksamkeit dieser Mittel konnte bisher in keiner Studie nachgewiesen werden, weshalb eine zusätzliche schulmedizinische Betreuung zur Kontrolle der Symptome in jedem Fall empfohlen wird.

Typische homöopathische Mittel, welche häufig bei Drei-Tage-Fieber angewandt werden, sind Ferrum phosphoricum, Belladonna, Aconitum und Pulsatilla.

Lesen Sie mehr zum Thema: Homöopathie bei Drei Tage Fieber

Dauer der Therapie beim Drei-Tage-Fieber

Die Therapie des Drei-Tage-Fiebers erfolgt ausschließlich symptomatisch. Die Behandlungsdauer richtet sich somit nach Dauer der jeweiligen Beschwerden. Das Fieber kann beispielsweise durch fiebersenkende Medikamente kontrolliert werden. Nach einigen Tagen kann die Therapie unter Kontrolle der Symptome abgesetzt werden.

Die Dauer des Fiebers beträgt im Regelfall 3-5 Tage, verschwindet dann schlagartig und geht in einen den gesamten Körper betreffenden Ausschlag über. Auch andere Symptome wie Husten, Juckreiz oder Fieberkrämpfe sollten nur einige Tage bis zum Abklingen der Beschwerden therapiert werden.

Prognose

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Prognose bei Drei-Tage-Fieber (sofern keine Komplikation wie eine Gehirnentzündung auftritt) sehr gut ist.

Die Behandlung sollte symptomatisch erfolgen und das Fieber über medikamentöse und nicht-medikamentöse Wege gesenkt werden. Ansonsten heilt die Erkrankung, auch im Falle von Fieberkrämpfen, meistens ohne bleibende Schäden aus.

Zusammenfassung

Das Drei-Tage-Fieber ist eine Kinderkrankheit, die nach etwa einer Woche von selbst ausheilt und keine Schäden beim Kind hinterlässt.

Daher braucht man normaler Weise keine ärztliche Behandlung, höchstens eine Senkung des hohen Fiebers kann notwendig werden. Unterstützend können die Eltern zu Hause versuchen, die körpereigene Abwehr des Kindes mit reichlich Flüssigkeit und z.B. Vitamin C zu unterstützen und das Fieber mit in lauwarmem Wasser getränkten Umschlägen (kein Eis, kein Alkohol!) zu senken. Medikamentös kann man bei dem Kind z.B. Paracetamol oder Ibuprofen anwenden.

Aspirin sollte zur Fiebersenkung bei Kindern vermieden werden, da dieses Medikament bei Kindern das Reye-Syndrom hervorrufen kann, welches zu Leberversagen und Tod führen kann.

Beim Drei-Tage-Fieber wird kein Antibiotikum angewendet, da Antibiotika nur gegen Bakterien wirksam sind, das Drei-Tage-Fieber jedoch von einem Virus verursacht wird.

Wenn es zu einem Fieberkrampf kommen sollte, ist es notwendig, einen Arzt zu rufen, der das Kind dann zusätzlich zu fiebersenkenden Mitteln noch mit eine krampflösenden Medikament (z.B. Diazepam) behandelt. Falls es nötig ist, soll das Kind zur Beobachtung stationär in einem Krankenhaus aufgenommen werden.

Nur bei seltenen schweren Komplikationen des Drei-Tage-Fiebers wie z.B. einer Hirnentzündung (Encephalitis) oder bei Menschen mit unterdrücktem Abwehrsystem (Immunsuppression) kann ergänzend ein antivirales Medikament (z.B. Ganciclovir) zur Anwendung kommen.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.03.2009 - Letzte Änderung: 16.03.2022