Schulterarthrose

Einleitung

Die Schulterarthrose (Omarthrose) gehört zu den verschleißbedingten Schultererkrankungen. Charakterisiert ist die Schulterarthrose durch einen Knorpelverbrauch im Schulterhauptgelenk. Im Gegensatz zur Kniearthrose und Hüftarthrose kommt sie deutlich seltener vor. Die Ursache hierfür ist, dass die Schulter kein gewichttragendes Gelenk ist. Ihre knorpeligen Gelenkflächen werden nicht den Belastungen wie am Kniegelenk oder Hüftgelenk unterworfen.

Was sind die Symptome einer Schulterarthrose?  

Die Symptome einer Schulterarthrose beginnen meist mit einem Auftreten von Schulterschmerzen nach längerer Belastung des Arms. Der Ermüdungsschmerz im Schultergelenk nimmt immer weiter zu und kann auch in den Rest des Arms ausstrahlen. Zudem kann es bei einer Schulterarthrose bei Beginn einer Bewegung vermehrt zu Schmerzen kommen. Diese kommen dadurch zustande, dass im Gelenkspalt, also zwischen den Knochen, die das Gelenk bilden noch nicht genug Gelenkflüssigkeit gebildet wurde. Die Gelenkflüssigkeit ist dafür zuständig, dass die Knochen bei einer Bewegung schonend aneinander vorbeigleiten und nicht aufeinander reiben und sich so abnutzen. Außerdem versorgt sie Knochen und Knorpel mit Nährstoffen, die zum Erhalt und Wiederaufbau wichtig sind.

Zu Beginn einer Bewegung wird die Bildung der Gelenkflüssigkeit aktiviert. Daher liegt am Anfang wenig Gelenkflüssigkeit zwischen den Knochen vor. Sind diese bereits durch die Arthrose geschädigt, ist das aufeinander Reiben sehr schmerzhaft und kann über die ganze Dauer der Bewegung anhalten.Aus diesem Grund spricht man von einem Dauerschmerz.
Im Verlauf der Erkrankung treten die Schmerzen immer langanhaltender auf und können auch in Ruhe und nachts vorkommen. Außerdem geht eine ausgeprägte Arthrose meist mit einer Bewegungseinschränkung einher. Die Ursache einer Arthrose sind Abnutzungs- und Verschleißprozesse und keine Entzündung.

Nichts desto trotz kann sich eine bestehende Schulterarthrose entzünden. Dabei spricht man von einer aktivierten Arthrose. Hier treten zusätzlich zu den Schmerzen Symptome wie Rötung, Schwellung und Erwärmung des Schultergelenks auf.

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Schmerzen

Schmerzen sind das häufigste Symptom einer Schulterarthrose. Dabei sind die Schmerzen zu Beginn und am Ende einer Belastung am stärksten ausgeprägt. Sie können dabei nicht nur in der Schulter selbst, sondern auch in den unteren Bereichen des Arms vorkommen. Besonders schlimm sind die Schmerzen bei Bewegungen wie dem Abspreizen des Arms oder Rotationen, da hier die Knochen besonders stark aufeinander gedrückt werden.

Bewegungseinschränkung

Bewegungseinschränkung sind ein Symptom der fortgeschrittenen Schulterarthrose. Im Gelenk sind die aneinanderliegenden Knochenflächen von einer schützenden Knorpelschicht umgeben. Diese Knorpelschicht wird bei der Arthrose immer weiter zerstört, wodurch der Druck auf den Knochen erhöht wird. Dies führt dazu, dass sich der Knochen unterhalb des Knorpels verdickt, um weiter stabil zu bleiben. Die vermehrte Knochenbildung führt jedoch zur Versteifung und zu Bewegungseinschränkungen. Diese werden besonders bei Rotationen im Schultergelenk und einem Abspreizen des Arms nach außen deutlich.

Wie wird die Schulterarthrose therapiert?

Die Therapie der Schulterarthrose differenziert sich wie so oft in den konservativen und den operativen Teil. Grundsätzlich sind konservative Maßnahmen der operativen vorzuziehen.

Konservative Therapie

Durch konservative (nicht operative) Maßnahmen lässt sich eine Schulterarthrose nicht heilen. Alle diesbezüglichen Behandlungsmaßnahmen zielen auf:

  • eine Schmerzlinderung
  • Erhalt und Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit und
  • Muskelkräftigung

ab. Ziel ist die Funktion der Schulter zu erhalten und das Fortschreiten der Schulterarthrose zu minimieren. Zu den Therapieoptionen gehören:

  • Schmerzmittel (Analgetika)
  • Nicht-Steroidale-Anti-Rheumatika (NSAR) - zur Schmerztherapie bei v.a. entzündlicher Erkrankungsphase (z.B. Diclofenac, Ibuprofen, Arcoxia)
  • Kortison – ins Gelenk (intraartikulär) oder unter das Schulterdach (subacromial) gespritzt zur starken Entzündungshemmung
  • Hyaluronsäure - Hyaluronsäuren gehören zur Gruppe der sogenannten Chondroprotektiva.
  • Hyaluronsäure ist ein natürlicher Baustein des Knorpels der bei einer Arthrose verloren geht. Spritzt man Hyaluronsäure direkt in ein durch Arthrose geschädigtes Gelenk, verbessert sich die Qualität des verbliebenen Knorpels wodurch sich der Schmerz und die Beweglichkeit positiv beeinflusst.
  • Krankengymnastik – zum Erhalt der Gelenkbeweglichkeit und Muskelkräftigung (aktive und passive Bewegungsübungen, Dehnungen, Manuelle Therapie, isometrischer Muskelaufbau u.v.m.)
  • Physikalische Therapien – Kühlen, schmerzlindernde Stromanwendungen, Iontophorese
  • Röntgenreizbestrahlung

Welche Medikamente helfen bei der Behandlung?

Bei Schulterarthrose können vor allem Schmerzmedikamente helfen. Dabei ist es sehr wichtig die Dosierung der Medikament langsam zu steigern und mit leichteren Schmerzmedikamenten zu beginnen. So behält man bei zunehmenden Schmerzen die Möglichkeit, die Dosierung zu erhöhen und nicht schon zu Beginn der Therapie die Maximaldosis auszureizen.

Außerdem sollte eine dauerhafte Schmerztherapie aufgrund der starken Nebenwirkungen vermieden werden. Bei akuten Beschwerden wird mit Medikamenten wie Paracetamol, Ibuprofen oder Diclofenac begonnen.

Bei den letzteren Beiden besteht der Vorteil, dass sie zusätzlich zur Schmerzlinderung, entzündungshemmend wirken und so eine Entzündung des Erkrankten Gelenks vorbeugen. Dabei kann Diclofenac auch in Form einer Creme die unter dem Namen Voltaren® bekannt ist, direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen werden. Sie zieht im entsprechenden Bereich ein und wirkt vor allem dort. So können Nebenwirkungen in anderen Teilen des Körpers verringert werden. Reichen diese Medikamente nicht mehr aus, werden auch stärkere Schmerzmittel wie Tramadol, das zur Gruppe der Opiate gehört, eingesetzt.

Operative Therapie

Die Schultergelenkreinigung (Debridement) im Rahmen einer Schultergelenkspiegelung (Arthroskopie) und evtl. die gleichzeitige Entfernung des Schulterdachschleimbeutels können nur vorübergehend eine gewisse Linderung erzielen.

Der Goldstandard (empfohlene Therapie) in der operativen Behandlung der schweren Schulterarthrose ist der endoprothetische Gelenkersatz (Schulterprothese).
Hierbei werden die verschlissenen Gelenkanteile des Oberarmkopfes und der Schulterpanne (Glenoid) durch künstliche Werkstoffe ersetzt. In den letzten 20-30 Jahren hat es große Fortschritte in der Schulterprothesenentwicklung gegeben. Moderne Schulterprothesen können die komplizierte, interindividuell variierende Anatomie (Aufbau) der Schulter nachbilden, sodass dem Operateur fast alle Möglichkeiten offen bleiben eine für den Patienten optimale Prothese auszuwählen.

Die permanente Schultergelenkversteifung (Arthrodese) und die ersatzlose Schultergelenkentfernung (Resektionsarthroplastik) bleiben den besonders komplizierten Fällen vorbehalten, beispielsweise nach fehlgeschlagenem Gelenkersatz oder bakterieller Infektion (beides sehr selten).

Lesen Sie mehr zum Thema: Operation einer Schulterarthrose

Welche Übungen können helfen?

Bei Schulterarthrose können einige Übungen helfen. Dabei ist zu beachten, dass das Gelenk vor der Belastung immer gut vorbereitet und aufgewärmt werden muss. So kann sich ausreichend Gelenkflüssigkeit bilden und eine weitere Abnutzung des Knorpels wird verhindert.

Die Muskelgruppen der Schulter des Rückens und des Oberarms sollten gezielt und bedacht belastet werden, wobei zu Beginn möglichst wenige und wenn überhaupt nur leichte Gewichte benutzt werden dürfen.

Anfangs können Übung wie das Auseinanderziehen eines Terrabands, das Kreisen, oder das Heben und Senken der Schultern helfen. Des Weiteren können Übungen im Vierfüßlerstand durchgeführt werden, bei denen die Arme abwechselnd gehoben und die Schulter be- und entlastet werden.

Weiterführende Übungen sind zum Beispiel Liegestütz gegen die Wand, das Abspreizen der Arme mit sehr leichten Gewichten oder das Aneinanderführen der Arme hinter dem Rücken, wie beim Binden einer Schürze. Bei allen Übungen ist anzuraten diese im Beisein eines Physiotherapeuten oder geübten Fitnesstrainers zu erlernen, um eine Fehlhaltung zu verhindern, die zur Verschlimmerung der Schulterarthrose führen kann.

Zudem ist es wichtig zu beachten, dass bei einer aktivierten Schulterarthrose, also einer bestehenden Entzündung, die sich in Form von Rötung,Schwellung und Erwärmung äußert, keine Übungen durchgeführt werden dürfen. Das Gelenk sollte ruhiggestellt, gekühlt und hochgelegt werden.

Welche Sportarten sind gut bei einer Schulterarthrose?

Bei Schulterarthrose sind besonders Sportarten gut geeignet, die langsame gezielte Bewegungen des Gelenks beinhalten und die Muskulatur der Schulter aufbauen. Dazu zählt zum Beispiel Fitnesstraining mit oder ohne Geräte.

Auch Nordic Walking mit Stöcken kann empfohlen werden, da hier die Arme gezielt und vorsichtig beansprucht werden. Im Allgemeinen sind auch andere Ausdauersportarten gut bei Schulterarthrose. Sie führen bei regelmäßiger Durchführung zu einer Gewichtsabnahme, welche alle Gelenke entlastet und sich so positiv auf die Schulterarthrose auswirkt. Des Weiteren ist auch Schwimmen eine sehr empfehlenswerte Sportart, da es sehr gelenkschonend ist.

 

Welchen Grad der Behinderung bekommt man für eine Schulterarthrose?

Der Grad der Behinderung hängt bei einer Schulterarthrose vom Ausmaß der Bewegungseinschränkungen und der Versteifung ab. Auch die Beweglichkeit der Schultergürtels ist entscheidend. Kann der Arm nur noch um 120 Grad angehoben werden und ist die Dreh- und Spreizfähigkeit eingeschränkt, besteht ein GdB/MdE-Grad von 10. Bei stärken Einschränkungen kann der GdB/MdE-Grad bis zu 50 betragen.

Ursache und Entstehung einer Schulterarthrose

Bekannte Ursachen für die Schulterarthrose sind mechanische Überlastungen, Schäden an der Rotatorenmanschette (Muskel- und Sehnenmantel, der das Schultergelenk bewegt und stabilisiert), Zustände nach Operationen, Entzündungen und Unfälle. Bei den meisten Patienten die unter einer Schulterarthrose leiden bleibt die Ursache jedoch unklar. Man spricht in diesen Fällen von einer primären Schulterarthrose bzw. primären Omarthrose.
Die Beschwerden sind eher uncharakteristisch und äußern sich in Schulterschmerzen und Bewegungseinschränkungen der Schulter. Die Diagnose wird über Röntgenaufnahmen der Schulter gestellt. Sowohl konservative als auch operative Behandlungsverfahren (Schulterprothese) kommen in Betracht

Schäden an der Rotatorenmanschette als Ursachen der Schulterarthrose

Als Rotatorenmanschette werden mehrere schulterumfassende Muskeln und Sehnen beschrieben, die das Schultergelenk bewegen und in einer optimalen Lage für die Gelenkfunktion halten. Defekte der Rotaorenmanschette führen zu einem muskulären Ungleichgewicht und Verlust der stabilisierenden Balance. Am häufigsten ist der Supraspinatusmuskel unter dem Schulterdach von Verletzungen betroffen, die meistens durch Degenerationen (Verschleiß) verursacht sind, seltener durch ein Unfallereignis.

Beim Riss der Supraspinatussehne als Ursache der Schulterarthrose ist die Mechanik des Schultergelenkes empfindlich gestört. Im Extremfall, einem kompletten Riss, verlässt der Oberarmkopf seine ursprüngliche Position im Gelenk und steigt nach oben unter das Schulterdach. Es kommt zu Fehlbelastungen des Schultergelenkknorpels, hierdurch zum verstärkten Knorpelabrieb, letztendlich zur Schultergelenkarthrose. Das Endstadium dieser Entwicklung wird durch den Begriff der Defektarthropathie beschrieben, bei der es zum Kontakt des Oberarmkopfes mit dem Knochen des Schulterdaches (Acromion) kommt.
Der Häufigkeitsgipfel der verschleißbedingten Rotatorenmanschettenverletzungen liegt im 4. und 5. Lebensjahrzehnt.

Operationen am Schultergelenk als Ursachen der Schulterarthrose

Operationen an der Schulter können eine Schulterarthrose verursachen, wenn das Schultergleichgewicht hierdurch gestört wird. Wichtigstes Beispiel hierbei sind Operationen zur vorderen Stabilisierung der Schulter nach Schultergelenkverrenkungen (Schulterluxation). Die meistens notwendige Refixierung der Gelenklippe (Labrum) und v.a. die Raffung der vorderen Schulterkapsel können dazu führen, dass der Oberarmkopf bei zu starker Verkürzung der Schultergelenkkapsel nach hinten gedrückt wird. Wie im vorherigen Beispiel entsteht eine Störung der Schultergelenkmechanik. In diesem Fall kommt es zu Überlastungen des Pfannengelenkknorpels (Glenoid) im hinteren Schulterbereich.

Unfälle als Ursachen der Schulterarthrose

Verletzungen des gelenkbildenden Schulterblattes (z.B. Luxationsfrakturen des Glenoids bei Verrenkungen der Schulter) oder des Oberarmkopfes können zu Ungleichmäßigkeiten der Knorpelflächen oder zu Gelenkfehlstellungen führen. In beiden Fällen resultiert ein vermehrter Knorpelabrieb, der sich allmählich zu einer Schulterarthrose entwickelt.

Entzündungen als Ursachen der Schulterarthrose

Bakterielle Entzündungen der Schulter sind selten und kommen entweder durch Keimverschleppung über den Blutweg (sehr selten) oder verschuldet durch ärztliche Behandlungsmaßnahmen (iatrogen), z.B. nach Operationen oder Spritzengaben, zustande. Durch die Bakterien selbst und von durch von ihnen gebildete knorpelschädigende Stoffe kann das Schultergelenk schnell schwer geschädigt werden.

Die häufigste Form der nicht-bakteriellen Schultergelenkentzündung ist die Chronische Polyarthritis („Gelenkrheuma“). Die chronisch entzündete Gelenkschleimhaut wuchert in den Gelenkknorpel und zerstört diesen fortschreitend.

Auch das seltene Sterben des Oberarmkopfes bei Verlust der Knochendurchblutung führt zur Schulterarthrose, wenn der knorpeltragende Anteil des Oberarmkopfes zusammenbricht.

 

Diagnose eine Schulterarthrose

Zur Diagnose einer Schulterarthrose (Omarthrose) benötigt man Röntgenbilder in 2 Ebenen (a.-p. und axial). Aus anatomischen Gründen muss der Strahlengang der Röntgenröhre 30° nach außen positioniert werden, um den Schultergelenkspalt gerade zu treffen. Das ist wichtig um eine Gelenkspaltverschmälerung im Anfangsstadium als relativ frühes Arthrosezeichen erkennen zu können. Früher als auf der a.-p.-Aufnahme (Schulteransicht von vorne) erkennt man die beginnende Gelenkspaltverschmälerung in der axialen Aufnahme (Schulteransicht von oben bei seitlich angehobenem Arm.)

In fortgeschrittenen Fällen zeigen sich die typischen röntgenologischen Veränderungen der Arthrose (Gelenkverschleiß), die sich nicht von anderen Gelenken (z.B. Kniearthrose, Hüftarthrose) unterscheiden.

Es zeigt sich eine vermehrte Weißzeichnung an den Gelenkflächen von Oberarmkopf und Schultergelenkanteil (subchondrale Sklerosierung) als Hinweis auf eine Knochenüberlastung in diesem Bereich, da der Knorpelpuffer nicht mehr ausreichend vorhanden ist.

Später folgen Knochenanbauten (Osteophyten) am Oberarmkopf und Schulterpfanne (Glenoid). Im Endstadium kann es zu einer Verformung (Deformierung) des Oberarmkopfes kommen, der seine kugelige Struktur verliert. Der Gelenkspalt ist bei völligem Knorpelverlust irgendwann nicht mehr abgrenzbar. Liegt gleichzeitig eine schwerwiegende Schädigung der Rotatorenmanschette vor, kann der Oberarmkopf nach oben unter das Schulterdach gleiten (Defektarthropathie), was auf der Röntgenaufnahme gut zu erkennen ist (exzentrische Omarthrose).

Mit einem Ultraschall (Sonografie) der Schulter kann die Schulterarthrose nicht diagnostiziert werden. Ihren Stellenwert besitzt die Sonografie in der Darstellung der Weichteile (Muskeln, Sehnen, Bänder). Von besonderer Bedeutung ist sie als zuverlässiges Diagnoseinstrument zum Erkennen von Rotatorenmanschettendefekten (Rotatoremmanschettenriss). Ihr Erkennen ist für die weitere Therapiegestaltung mitentscheidend.

Meist bestehen neben der Arthrose des Schultergelenks noch weitere Schädigungen von Strukturen der Schulter, besonders an der Rotatorenmanschette. Hierfür das sich besonders die Diagnostik mit dem MRT vom Schultergelenk bewährt. Für die Planung einer Schulterprothese ist das CT vom Schultergelenk von größerer Bedeutung.

Mehr erfahren Sie auch unter unserem Thema: MRT-Untersuchung des Schultergelenks

Häufigkeit

Verschleißbedingte Schultererkrankungen kommen oft vor. Häufiger als die Schulterarthrose sind Erkrankungen der Muskel- und Sehnenstrukturen des Schulternebengelenkes (Schulterdaches). Hier sind insbesondere die Erkrankungen des Rotatorenmanschettenriss, Kalkschulter (Tendinosis calcarea) und das Impingementsyndrom zu nennen. Untersuchungen zeigten, dass die Häufigkeit (Prävalenz) von Schulterbeschwerden 8% und mehr betragen kann. Verschleißbedingte Veränderungen des Schulterhauptgelenkes (Glenohumeralgelenk) kommen bei ca. 30% der Menschen vor.

Anatomie der Schulter

Das Schultergelenk (Glenohumeralgelenk) wird aus dem Oberarmkopf (Humeruskopf) und der Schulterpfanne (Glenoid) des Schulterblattes (Scapula) gebildet. Der Oberarmkopf hat eine 6-mal größere Gelenkfläche als die korrespondierende Fläche der Gelenkpfanne.

Ein dadurch erreichbarer enormer Bewegungsumfang des Schultergelenkes ist nur durch die geringe knöcherne Gelenkführung möglich. Bei den meisten anderen Gelenken ist die knöcherne Führung deutlich stärker ausgebildet (z.B. Hüftgelenk). Dieser Stabilitätsmangel wird durch einen komplexen Muskel-, Sehnen- und Bandapparat kompensiert. Das präzise Zusammenspiel und die empfindliche Balance der beteiligten Muskeln (v.a. Rotatorenmanschette) bewirken, dass der Oberarmkopf in jeder Armposition korrekt mit der Schultergelenkpfanne in Kontakt steht.

  1. Oberarmkopf - Caput humeri
  2. Schultergelenkpfanne -
    Cavitas glenoidalis
  3. Schulterblatt - Scapula
  4. Schlüsselbein - Clavicula
  5. Schultereck - Acromion
  6. Schultereck-Schlüsselbein-
    Gelenk -
    Articulatio acromioclavicularis
  7. Deltamuskel - M. deltoideus
  8. Rabenschnabelfortsatz -
    Processus coracoideus
  9. Rabenschnabelfortsatz-Schultereck-
    Band -
    Lig. coracoacromiale
  10. Gelenkhöhle -
    Cavitas articularis
  11. Faserknorpelring -
    Labrum glenoidale
  12. Bizeps, langer Kopf -
    M. biceps brachii
  13. Schleimbeutel -
    Bursa subacromialis
  14. Oberarmschaft -
    Corpus humeri

Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen

Anatomie der Schulter

  1. Oberarmkopf (Humerus)
  2. Schulterhöhe (Acromion)
  3. Schultereckgelenk
  4. Schlüsselbein (Clavicula)
  5. Rabenschnabelfortsatz (Coracoid)
  6. Schultergelenk (Glenohumeralgelenk)
Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 21.07.2008 - Letzte Änderung: 21.07.2023