Aphten während der Schwangerschaft - Ist das gefährlich?

Definition

Aphten sind kleine Schleimhautwunden, die sich meistens auf dem Zahnfleisch oder der Mundschleimhaut, aber auch im Genitalbereich, befinden.

In der Fachsprache werden diese Wunden auch als entzündliche Erosionen oder Ulcera bezeichnet. Sie sind gelblich belegt und von einem eher rötlichen Rand umgeben. Bei dem gelblichen Belag handelt es sich um Fibrin, ein Protein, welches auf Wunden entsteht.

Aphten können einzeln vorkommen oder gruppiert auftreten. Sie sind keine eigenständige Erkrankung, sondern vielmehr ein mögliches Erscheinungsbild, das im Rahmen verschiedener Erkrankungen auftreten kann. Auch in der Schwangerschaft können Aphten auftreten.                                          

Wie gefährlich sind Aphten in der Schwangerschaft?

Aphten sind zunächst einmal, auch in der Schwangerschaft, kein Grund zur Besorgnis. Sie können aufgrund vieler verschiedener Ursachen entstehen. Viele dieser Ursachen, wie beispielsweise Stress oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, sind harmloser Natur.

Die Aphte selbst ist zwar für die Schwangere sehr unangenehm, da sie vor allem beim Essen und Trinken brennende Schmerzen verursacht, für das Kind und die Schwangerschaft besteht jedoch keine Gefahr.

Hinter Aphten können sich auch harmlose Infekte verbergen. Meist handelt es sich dabei um einfache Erkältungen, die durch verschiedene Viren verursacht werden. Solche Infekte sind für die Schwangerschaft ebenfalls kein Problem. Sie beeinflussen weder das Wachstum des Kindes negativ, noch gefährden sie die Gesundheit der Schwangeren.

Seltener verbergen sich andere Erkrankungen hinter Aphten in der Schwangerschaft. Gerade bei immer wieder auftretenden Aphten sollte an eine ursächliche Grunderkrankung, wie eine Herpesinfektion, gedacht werden. In diesem Falle spricht man von einer Stomatitis aphtosa. Diese ist gekennzeichnet durch sehr schmerzhafte Aphten im Mundbereich, Herpesbläschen an den Lippen, Lymphknotenschwellungen und hohes Fieber. Eine solche Stomatitis aphtosa tritt jedoch im Erwachsenenalter nahezu nur bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, beispielsweise durch eine Krebserkrankung oder eine HIV-Infektion auf. Daher sollte in diesem Falle eine genauere Untersuchung der Schwangeren erfolgen. Eine solche Herpesinfektion ist aber ebenfalls keine Gefahr für das ungeborene Kind, anders als etwa ein Genitalherpes der Mutter.

Sehr selten verbergen sich Autoimmunerkrankungen hinter immer wiederkehrenden Aphten. Ein Beispiel dafür ist die chronisch entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn. Auch diese Erkrankungen haben nicht direkt einen schädigenden Einfluss auf die Schwangerschaft. Die Entwicklung des Kindes wird nicht gestört, sodass etwa Fehlbildungen entstehen würden.

Jedoch ist die Unversehrtheit der Schwangerschaft auch von dem Allgemeinzustand der betroffenen Schwangeren und der Schwere der Grunderkrankung abhängig. Die Aphten als solche stellen aber keine Gefahr dar.   

Lesen Sie auch mehr in unserem Hauptartikel: Aphten - schmerzhafte Bläschen im Mund und Rachen        

Was kann ich gegen Aphten auf der Zunge machen?

Die Zunge ist sehr empfindlich, daher werden Aphten auf der Zunge auch als besonders unangenehm empfunden. Gerade in der Schwangerschaft ist das Schmerzempfinden und die allgemeine Sensibilität häufig besonders leicht reizbar. Was kann man nun also gegen Aphten auf der Zunge machen? Zur Linderung der Beschwerden gibt es verschiedene Präparate, die in der Apotheke erhältlich sind. Nicht jedes Mittel darf jedoch in der Schwangerschaft angewendet werden. Unbedenklich sind beispielsweise alkoholfreie Produkte, wie die BloXaphte®-Produktreihe (s. Abschnitt „Welche Mittel dürfen eingesetzt werden?“). Weiterhin sollte man bei Aphten auf der Zunge besonders scharfe oder saure Lebensmittel meiden. Auch sehr harte Lebensmittel, wie Zwieback oder trockenes Brot, können die Aphten reizen und zu mehr Schmerzen führen.

Lesen Sie dazu auch: Aphten auf der Zunge

Was kann ich gegen Aphten im Rachen machen?

Schwer erreichbare Aphten sind für die Betroffenen meist noch quälender als Aphten im Mundbereich. Sie verursachen Beschwerden beim Essen und Trinken, können jedoch mit lokalen Behandlungsmitteln oft nicht gut erreicht werden. In diesem Fall sind Präparate mit speziellen Applikatoren oder Applikationshilfen, beispielsweise in Form eines speziell geformten Sprayhalses, empfehlenswert. Solche Präparate existieren auch in einer für schwangere Frauen verträglichen Form. Ein gutes Beispiel ist das GUM® Afta Clear Spray. Um sicher zu gehen, dass ein Produkt jedoch auch für die Schwangerschaft geeignet ist, sollte immer ein Arzt oder Apotheker befragt werden.

Erfahren Sie mehr unter: Aphten im Rachen - So werden Sie die Bläschen los

Sind Aphten ansteckend?

Wie ansteckend sind Aphten?

Aphten haben nicht immer eine infektiöse Ursache. Manchmal entstehen sie nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel, quasi als eine Art Unverträglichkeitsreaktion, oder durch vermehrten Stress. In diesen Fällen sind Aphten auch nicht ansteckend.

Sehr oft sind Aphten aber auch ein Erscheinungsbild, das im Rahmen einer Infektion – meist der Atemwege – entsteht. Auch in den Aphten selbst befinden sich dann häufig Krankheitserreger. Der Kontakt mit Speichel oder ein Anhusten und Niesen kann in diesem Fall Krankheitserreger übertragen. Es handelt sich jedoch in den meisten Fällen um einfache Erkältungen. Aphten können auch Ausdruck einer Herpesinfektion sein. Auch dann können durch den Kontakt mit den Aphten Krankheitserreger übertragen werden.  

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Wie lange dauern sie an?

Die Dauer von Aphten in der Schwangerschaft ist unterschiedlich und abhängig von verschiedenen Faktoren. In der Regel verschwinden kleinere Aphten nach 3 bis 5 Tagen wieder. Größere Aphten können bis zu 2 Wochen brauchen, bis sie wieder weg sind.

Wie lange die Aphten tatsächlich da sind, hängt auch von der Pflege der Aphten und der zugrundeliegenden Ursache ab. Aphten, die durch eine Herpesinfektion verursacht wurden, können etwas hartnäckiger sein als andere Aphten. Beruhigende Wundgele für die Mundschleimhaut und desinfizierende Mundspülungen helfen, die Aphten möglichst schnell wieder loszuwerden.

Welche Mittel dürfen eingesetzt werden?

In der Schwangerschaft dürfen nicht alle Arzneimittel eingenommen werden, da sie zu potentiellen Schäden des Kindes führen können. Dies gilt auch für rezeptfreie Produkte aus der Apotheke. Daher sollte man eine Schwangerschaft gegenüber dem beratenden Apotheker immer erwähnen, sodass eine gute Beratung erfolgen kann. Für Produkte, die gegen Aphten eingesetzt werden können, gilt dies auch.

Produkte, die Alkohol enthalten, sind nicht zur Anwendung während der Schwangerschaft geeignet. Es gibt jedoch eine Reihe an Produkten, die eingesetzt werden dürfen. Dazu gehören beispielsweise alkoholfreie, hyaluronhaltige Produkte. Ein gutes Beispiel dafür ist die BloXaphte®-Produktreihe. Auch alkoholfreie Mundspülungen, wie beispielsweise dentaid® xeros Feuchtigkeits-Mundspülung, sind gut zur Behandlung von Aphten in der Schwangerschaft geeignet.  

Erfahren Sie mehr zu: Aphten - verschiedene Möglichkeiten der Behandlung

Hausmittel gegen Aphten

Für die Behandlung von Aphten in der Schwangerschaft stehen verschiedene Hausmittel zur Verfügung. Ein häufig empfohlenes Hausmittel ist eine Mundspülung mit Kamillentee oder grünem Tee. Der Tee sollte für die Spülung abgekühlt sein. Die antientzündliche und beruhigende Wirkung der Spülung lindert die Schmerzen und hilft bei der Wundheilung.

Man sollte jedoch davon absehen, Tee-Tinkturen zu verwenden. Diese sind meist mit hochprozentigem Alkohol hergestellt worden und daher nicht zur Benutzung während der Schwangerschaft geeignet.

Ein anderes bekanntes Hausmittel gegen Aphten, das auch in der Schwangerschaft verwendet werden darf, ist Teebaumöl. Es sollte jedoch nur in verdünnter Form zum Spülen der Mundschleimhaut verwendet werden. Das Öl sollte weiterhin nicht verschluckt werden.

Andere ätherische Öle sollen während der Schwangerschaft nicht verwendet werden.

Eine einfache Möglichkeit, die Beschwerden durch die Aphten zu lindern, ist eine Kühlung. Kalte Wasserspülungen oder etwa ein kalter Eiswürfel, der quasi wie ein Bonbon gelutscht wird, können helfen, die Schmerzen zu lindern und die Entzündung zu beruhigen.

Mehr Informationen finden Sie hier: Aphten - welche Hausmittel können helfen?

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 19.09.2017 - Letzte Änderung: 22.10.2021