Dauer von Hitzewallungen

Einleitung

Hitzewallungen sind Beschwerden, die auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen sind. Meist handelt es sich dabei um hormonelle Veränderungen im Körper, die die Temperaturregulation beeinflussen und so die Hitzewallungen hervorrufen.

Typischerweise treten Hitzewallungen im sogenannten Klimakterium auf, betroffen sind also Frauen in den Wechseljahren. Bei ihnen stellt sich die Regulation der Geschlechtshormone um. Die Hitzewallungen halten meist einige Minuten lang an, können jedoch sehr häufig auftreten.

Die Wechseljahre halten insgesamt zwischen fünf und zehn Jahre lang an, anschließend verschwinden die Hitzewallungen in der Regel wieder. Auch hormonelle Erkrankungen wie beispielsweise Störungen der Schilddrüse können Hitzewallungen hervorrufen.

Eine Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) führt zu einer vermehrten Ausschüttung der Schilddrüsenhormone, daraufhin wird der Stoffwechsel stark angekurbelt, sodass es zu einer vermehrten Wärmeproduktion des Körpers kommt. In diesem Fall treten die Hitzewallungen auf, solange die Schilddrüsenfunktion nicht richtig eingestellt ist.

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Was beeinflusst die Dauer der Hitzewallungen positiv?

Die Dauer der Hitzewallungen kann häufig nicht gut beeinflusst werden. Viele Frauen probieren in den Wechseljahren verschiedene pflanzliche Produkte aus.

Dabei müssen die meisten jedoch etwas experimentieren, bis sie ein passendes Mittel gefunden haben, welches die Hitzewallungen verkürzt. Oftmals reichen die pflanzlichen Mittel jedoch aus, um die Beschwerden der Hitzewallung zu lindern.

Als mögliche Wirkstoffe kommen dabei Pflanzen wie Frauenmantel, Schafgarbe und Traubensilberkerzen zum Einsatz.

Auch Rotklee und Soja können sich positiv auf die Dauer der Hitzewallungen auswirken. Zudem verwenden viele Betroffene gerne Schüsslersalze und Granatapfel gegen die Beschwerden.

Da die Hitzewallungen aufgrund der veränderten Temperaturregulation auftreten, können starke Wärme- oder Kälteanwendungen die Beschwerden ebenfalls lindern oder sogar verkürzen. So sind regelmäßige Saunagänge und Kneipbäder bei Hitzewallungen hilfreich.

Bei besonders starken Beschwerden können auch Medikamente der Hormonersatztherapie eingesetzt werden. Diese verbessern und verkürzen die Symptomatik, gehen jedoch beispielsweise mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko einher und sollten daher nur nach sorgfältiger Abwägung eingesetzt werden.

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Liegt den Hitzewallungen eine andere Erkrankung zugrunde (Schilddrüse, Unterzuckerung bei Diabetes, Allergie, etc.) kann diese Krankheit gegebenenfalls medikamentös behandelt werden.

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Was beeinflusst die Dauer der Hitzewallungen negativ?

Hitzewallungen werden durch eine Vielzahl von Faktoren negativ beeinflusst.

Dazu zählen vor allem jene Verhaltensweisen, die die Temperaturregulation des Körpers verstärkt in Richtung einer Wärmeproduktion lenken.

Die größte Rolle dabei spielen Nahrungsmittel und Getränke. So kann beispielsweise Koffein neben einer erhöhten Aufmerksamkeit auch die Wärmeproduktion im Körper steigern, zudem werden Herzschlag und Blutdruck gesteigert.

Dies kann die Dauer der Hitzewallungen negativ beeinflussen, daher sollte der Konsum von Kaffee und schwarzem Tee verringert oder vollständig vermieden werden. Auch Alkohol kann die Beschwerden verstärken, da durch den Alkohol die Kältewahrnehmung sinkt.

Warme Speisen und Getränke sowie Mahlzeiten, die schwer im Magen liegen und stark gewürzte Nahrungsmittel können die Dauer der Hitzewallungen verlängern. Insbesondere abends sollte man daher auf solche Lebensmittel verzichten.

Die Hitzewallungen werden zusätzlich durch warme Kleidung und eine warme Schlafumgebung hervorgerufen oder verschlimmert. Auch der allgemeine Lebensstil kann die Dauer der Hitzewallungen negativ beeinflussen: So wirken sich Bewegungsmangel und Übergewicht negativ aus, Bewegung an der frischen Luft dagegen verbessert die Beschwerden.

Das kann man tun, um die Hitzewallungen zu beenden

Um die Hitzewallungen zu verändern oder zu verkürzen, wenden viele Frauen pflanzliche Mittel an. Doch auch an anderen Stellen können kleine Veränderungen die Hitzewallungen verbessern und verkürzen.

Eine wichtige Rolle spielt beispielsweise die Kleidung. Man sollte daher vermehrt Kleidung tragen, die aus Naturfasern besteht, da diese atmungsaktiver als künstliche Materialien ist und so ein starkes Schwitzen verhindert.

Auch das Zwiebelschalenprinzip eignet sich bei Hitzewallungen. So können mehrere dünne Kleidungsstücke übereinander getragen werden, sodass man je nach empfundener Temperatur die ein oder andere Schicht aus- und wieder anziehen kann.

Weiterhin spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle in der Entstehung der Hitzewallungen. Insbesondere leichte Speisen verkürzen die Hitzewallungen, da der Körper nicht zusätzlich durch die Verdauung beschäftigt ist. Auf warme Getränke sollte man dagegen eher verzichten. Auch Kälteanwendungen wie kalte Bäder können die Hitzewallungen verkürzen.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 17.06.2019 - Letzte Änderung: 22.10.2021