Knochenhautentzündung an den Rippen

Was ist eine Knochenhautentzündung an den Rippen?

Eine Knochenhautentzündung an den Rippen ist eine seltene Erkrankung, bei der die Knochenhäute einer oder mehrerer Rippen entzündet sind.
Der Knochenhautentzündung können verschiedene Ursachen zugrunde liegen, zum Beispiel eine Überbelastung durch anhaltenden Husten oder eine bakterielle Besiedlung der Knochenhäute, oft im Rahmen einer Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung) oder Osteitis (Knochenentzündung).

Ursachen einer Knochenhautentzündung an den Rippen

Eine Knochenhautentzündung an den Rippen kann durch eine mechanische Überbelastung des Brustkorbes hervorgerufen werden. Ein starkes Husten über einen längeren Zeitraum und eine Überbelastung im Rahmen eines intensiven Trainings können Ursachen einer Knochenhautentzündung an den Rippen sein.

Gleichzeitig kann die Periostitis durch eine andere Entzündung hervorgerufen werden, zum Beispiel durch eine Knochenmarkentzündung (Osteomyelitis) oder seltener durch eine Osteitis (Knochenentzündung).

Eine Entzündung kann aus dem Respirationstrakt fortgeleitet werden. Bakterien und Viren kommen als Auslöser einer Knochenentzündung an den Rippen infrage und sollten daher bei der Diagnostik ausgeschlossen werden.

Knochenhautentzündung der Rippen durch einen Unfall

Ein Unfall kann im Körper verschiedenste Verletzungen verursachen und die Rippen enorm schädigen. Eine starke Reizung der Knochenhäute kann eine Knochenhautentzündung auslösen.
Gleichzeitig kann ein Unfall den Eintritt von Krankheitserregern in den Körper begünstigen. Stichverletzungen im Brustkorb können sowohl eine bakterielle als auch eine traumatisch bedingte Knochenhautentzündung an den Rippen hervorrufen.

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Knochenhautentzündung der Rippen durch Husten

Husten ist ein Symptom, das den Betroffenen starke Beschwerden machen kann und in manchen Fällen über einen sehr langen Zeitraum anhält. Ein langanhaltender, schwerer Husten kann eine Rippenfellentzündung und Muskelkater im Bereich der Rippenmuskulatur hervorrufen.
Die Betroffenen spüren dann einen starken Schmerz in den Rippen, besonders beim Husten oder Pressen. Eine Rippenfellentzündung kann fortgeleitet werden und eine Knochenentzündung an den Rippen auslösen.
Gleichzeitig kann der anhaltende Husten zu einer ausgeprägten, mechanischen Belastung der Rippenmuskulatur führen. Das bedeutet, dass eine Knochenhautentzündung außerdem durch die Zugkräfte der Muskeln und Sehnen auf Knochen und Knochenhaut entstehen kann.

Symptome einer Knochenhautentzündung an den Rippen

Das Kardinalsymptom einer Knochenhautentzündung an den Rippen sind Schmerzen, die häufig als stechend und ziehend beschrieben werden. Die Schmerzen treten insbesondere bei Belastung des Brustkorbes auf, das heißt vor allem beim Husten und Pressen. In manchen Fällen liegen Schmerzen durchgehend in Ruhe vor.

Lesen Sie hierzu unseren Artiel: Rippenschmerzen beim Husten

Abhängig vom Körpergewicht des Betroffenen, kann man gelegentlich eine Rötung, Schwellung und Erwärmung im Bereich des betroffenen Brustkorbes sehen und fühlen. Das Gewebe ist stark druckschmerzhaft und die Betroffenen nehmen typischerweise eine Schonhaltung ein.

Meistens sind mehrere Rippen von der Knochenhautentzündung betroffen. Dabei können die Symptome einseitig oder beidseitig, auf dem gesamten Brustkorb vorkommen.

Weitere mögliche Ursachen für Rippenschmerzen

Schmerzen am Rippenbogen sind ein klassisches Symptom einer Knochenhautentzündung an den Rippen. Weitere mögliche Ursachen sind:

Schmerzen am Rippenbogen bedürfen einer gründlichen Diagnostik, um die Beschwerden abhängig von der Ursache gezielt zu behandeln.

Lesen Sie hierzu unseren Artikel: Rippenschmerzen - Das sind die Ursachen

Unterschied zur Zwischenrippenneuralgie

Die Zwischenrippenneuralgie, auch Interkostalneuralgie, ist eine wichtige Differentialdiagnose zu einer Knochenhautentzündung an den Rippen. Die Unterscheidung beider Krankheitsbilder kann sehr schwierig sein.
Die Zwischenrippenneuralgie geht typischerweise mit einem ziehenden, anhaltenden Schmerz im Bereich der Rippen einher. Der Schmerz kann gürtelförmig in die Brust und/oder den Rücken ausstrahlen. Wie bei der Knochenhautentzündung an den Rippen, werden auch hier die Schmerzen durch Husten oder Pressbewegungen verstärkt.

Erfahren Sie mehr zu Ursachen, Symptomen und Therapiemöglichkeiten der Zwischenrippenneuralgie.

Diagnose

Um die Diagnose einer Knochenhautentzündung an den Rippen zu stellen, führt der Arzt zunächst ein Gespräch mit dem Betroffenen über die Symptome und den Krankheitsverlauf.

Anschließend folgt eine körperliche Untersuchung mit Begutachtung und Abtasten des Brustkorbes. Typisch ist ein Druckschmerz beim Abtasten der betroffenen Rippen. Bei sehr schlanken Patienten kann der Arzt eine Rötung, Schwellung und Erwärmung des Gewebes über den entzündeten Rippen feststellen.

Häufig wird eine Röntgendiagnostik durchgeführt, um beispielsweise Rippenbrüche auszuschließen.

Bei Verdacht auf Krankheitserreger als Auslöser wird typischerweise zudem ein Blutbild gemacht.

Therapie

Die Behandlung einer Knochenhautentzündung an den Rippen richtet sich an die Ursache der Entzündung.
Liegt der Periostitis eine Überbelastung durch Sport zugrunde, ist eine Sportpause mit körperlicher Schonung und schmerzlindernden, entzündungshemmenden Medikamenten indiziert. Ideal sind Wirkstoffe wie Ibuprofen oder Diclofenac.
Eine bakteriell ausgelöste Knochenhautentzündung an den Rippen wird mit entsprechenden Antibiotika behandelt.
Handelt es sich bei der Knochenhautentzündung um eine fortgeleitete Entzündung, zum Beispiel aus dem Rippenfell oder dem Knochen selbst, ist es äußerst wichtig, die Grunderkrankung zu behandeln.

Lesen Sie mehr zum Thema: So lange dauert eine Knochenhautentzündung

Dauer

Die Heilungsdauer der Entzündung wird maßgeblich von der Ursache und Therapie bestimmt. Die Heilungsdauer kann hierbei Wochen bis Monate betragen.

Umfangreiche Informationen erhalten Sie unter unserem Thema: So lange dauert eine Knochenhautentzündung!

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 27.11.2018 - Letzte Änderung: 30.03.2024