Knochenhautentzündung an der Nase

Was ist eine Knochenhautentzündung an der Nase?

Unter einer Knochenhautentzündung der Nase versteht man etwas enger gefasst einen entzündlichen Prozess am Nasenbein. Das Nasenbein selbst ist Teil des Schädelknochens und die einzig knöcherne Struktur der Nase. Der restliche Teil der Nase besteht aus Knorpel und kann deshalb definitionsgemäß nicht unter einer Knochenhautentzündung leiden.

Die Knochenhaut wiederum ist die äußerste Gewebsschicht eines jeden Knochens und von kleinen Blutgefäßen, sowie Nerven durchzogen, weshalb sie relativ schmerzempfindlich ist. In aller Regel entsteht eine Knochenhautentzündung entweder in Folge von Überbelastung oder durch eine bakterielle Infektion direkt am Nasenbein.

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Symptome einer Knochenhautentzündung an der Nase

Typisches Symptom für eine Knochenhautentzündung sind die dabei entstehenden Schmerzen. Typischerweise wurden diese im Verlauf der Zeit schlimmer und haben einen drückenden, stumpfen Charakter. Weiterhin kann man eine Rötung und Schwellung der Haut wahrnehmen, die sich rund um die Nasenwurzel ausbreitet. Eine Entlastung der Nasenwurzel, beispielsweise durch das Nichttragen einer Brille, führt im Fall einer Entzündung zu einer geringfügigen Besserung.

Durch eine Blutentnahme könnte man außerdem noch eine erhöhte Anzahl an Entzündungszellen und Proteinen im Blut nachweisen. Für den Betroffenen selbst ist dieses Symptom jedoch nicht erkennbar, sondern nur bei einem Arztbesuch festzustellen.

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Schmerzen

Schmerzen sind das wohl typischste Symptom einer Knochenhautentzündung. Dies meint, dass alle Knochenhautentzündungen mit Schmerzen einhergehen. Allerdings gibt es noch eine Menge andere Erkrankungen, die ebenfalls Knochenschmerzen verursachen.

Der Schmerzcharakter bei einer Knochenhautentzündung ist jedoch eher von dumpfer Natur. Der Schmerz drückt eher, als dass er sticht. Außerdem werden die Schmerzen bei einer weiteren Belastung der entzündeten Stelle schlimmer. So würde bei Brillenträgern beispielsweise das Tragen der Brille die Schmerzen verstärken. Durch Kühlung lassen sich die Schmerzen außerdem geringfügig verbessern.

Behandlung einer Knochenhautentzündung

Grundlage jeder Therapie bei einer Knochenhautentzündung ist die Entspannung und Entlastung des betroffenen Knochens. Naseputzen, Brille tragen, etc. sollten so gut wie möglich vermieden werden, um einen schnellen Heilungsprozess zu ermöglichen. Ergänzend dazu kann mit antiphlogistischen, also antientzündlichen Medikamenten, gearbeitet werden. Ibuprofen wäre ein solches Präparat, das darüber hinaus noch den Vorteil hat, dass es auch über eine schmerzlindernde Wirkung verfügt, die den teils doch recht starken Schmerzen Abhilfe schaffen können. Dabei ist jedoch die Tageshöchstdosis zu beachten, die nicht überschritten werden sollte. Patienten mit schwacher oder schlechter Niere sollten darüber hinaus vor der Einnahme Rücksprache mit Ihrem Arzt halten.

Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, kann noch zu Cortison als ultima ratio gegriffen werden, um den Entzündungsprozess einzudämmen. Dies sollte erst nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
Unterstützend kann die Nasenwurzel außerdem noch gekühlt werden. Dies nimmt die Schmerzen in geringen Maßen und sorgt für eine Verlangsamung der Entzündung.

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Salbe

Potentiell können auch Salben zur Behandlung der Entzündung angewandt werden. Da der Nasenknochen recht dicht unter der Haut gelegen ist, kann das Auftragen von Salben einen passablen lokalen Effekt erzielen.

Potentiell kämen hier zwei verschiedene Salben in Frage. Zum einen könnte eine schmerzstillende und antientzündliche Salbe aufgetragen werden. Diese hat denselben Effekt wie eine Ibuprofentablette, kann aber viel lokaler aufgetragen werden. Voltarensalbe (mit dem Wirkstoff Diclofenac) wäre ein Beispiel.
Aber auch das Cortison kann ggf. als Salbe lokal aufgetragen werden. Aber auch hierbei sollte zuvor Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden.

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Heilungsdauer

Die Heilungsdauer ist im Wesentlichen davon abhängig, wie sehr sich der Patient tatsächlich schonen kann. Nichts verlängert den Heilungsprozess so sehr wie dauernde Manipulation an den Stellen, an denen das Immunsystem gerade arbeitet. Bei Entlastung des Nasenknochens kann eine Heilung bereits nach drei bis vier Wochen eingetreten sein. Wird der entzündete Knochen jedoch noch weiter beansprucht, kann die Heilung auch bis zu drei Monaten oder sogar darüber hinaus andauern.

Unterstützend wirken außerdem die antientzündlichen Medikamente. Damit kann die Heilungszeit in aller Regel nochmals deutlich gesenkt werden.

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Ursachen für eine Knochenhautentzündung an der Nase

Es gibt viele Ursachen, die zu einer Knochenhautentzündung der Nase führen können.

Sturz/ Schlag

Ein Sturz oder Schlag auf die Nase bzw. das Nasenbein birgt immer die Gefahr, dass der Knochen dabei Schaden nimmt – im schlimmsten Falle bricht. Bricht der Knochen wird natürlich auch die Knochenhaut mit zerrissen, was jedoch nicht immer in einer Entzündung münden muss.

Zur Entzündung kann es in aller Regel nur dann kommen, wenn es sich um eine offene Wunde handelt, die den Keimen das Eindringen in die Wunde und den Weg bis zur Knochenhaut ermöglicht. Eine Knochenhautentzündung in Folge eines Sturzes oder Schlages ist jedoch eine medizinische Rarität. In aller Regel bricht lediglich der Knochen oder es kommt zur Verletzung von Gefäßen innerhalb bzw. oberhalb der Nase.

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Brille

Durch eine nicht richtig sitzende Brille bzw. eine Brille mit falscher Passform auf der Nasenwurzel kann es zur angesprochenen Überbelastung bzw. Fehlbelastung des Nasenknochens kommen, an deren Ende im schlimmsten Falle eine Knochenhautentzündung des Nasenknochens stehen kann.

Bevor es jedoch dazu kommt, bieten sich dem Betroffenen eine ganze Reihe Vorzeichen. Vor einer manifesten Entzündung, beginnt der Nasenknochen allerdings schon zu schmerzen. Zu diesem Zeitpunkt sollte der betroffene Knochen geschont werden, um einer echten Entzündung vorzubeugen. Man sollte die Brille also nur dann tragen, wenn es wirklich unerlässlich ist, um dem Nasenknochen Zeit zur Regeneration zu geben.

Infektion

Infektionen der Nase, der Nasennebenhöhlen oder der restlichen oberen Atemwege sind keine Seltenheit; eine waschechte Knochenhautentzündung des Nasenbeins ist hingegen sehr selten. Die Keime können bei einer Infektion als Ursache entweder direkt durch eine offene Wunde am Nasenbein zur Knochenhaut gelangen oder sich als Infektion aus den Nasennebenhöhlen oder den restlichen oberen Atemwegen ausbreiten.

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Diagnose

Die Diagnose ergibt sich für den behandelnden Arzt in aller Regel aus der Kombination von Krankengeschichte (Anamnese), körperlicher Untersuchung und ggf. noch dem Blutbild des Patienten. Typischerweise berichtete der Patient von einer vorbestehenden „Dauerbelastung“ der Nase, wie etwa das Tragen einer nicht ganz passenden Brille oder ähnliches. Oder der Patient könnte über einen stattgehabten Infekt in der jüngeren Vergangenheit berichten.

Außerdem würde der Patient mit großer Wahrscheinlichkeit davon berichten, dass eine Minderbelastung des Nasenknochens eine deutliche Schmerzbesserung herbeiführt. In der körperlichen Untersuchung würde sich der Nasenknochen als besonders druckschmerzhaft präsentieren, wobei jedoch keinerlei Hinweise für einen Bruch bestehen.

Im eventuell angeforderten Blutbild würde sich eine starke Zellvermehrung an Entzündungszellen bzw. Zellen des Immunsystems zeigen; genauso wie auch das Ansteigen des C-reaktiven Protein, welches ein typischer Entzündungsmarker im menschlichen Körper ist.

Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 12.12.2018 - Letzte Änderung: 30.03.2024