Wie lange dauert eine Mandelentzündung?

Je nach Ursache und Form einer Mandelentzündung, varriert auch die Dauer der Erkankung. Handelt es sich um eine akute, durch Bakterien verursachte Entzündung, halten die Symptome meist Tage bis maximal Wochen an. Bei der chronischen oder viral bedingten Mandelentzünundung kann es mitunter auch einige Monate dauern, bis die jeweiligen Therapien greifen.

Dauer einer Mandelentzündung

Einleitung

Bei einer Mandelentzündung (medizinisch: Angina tonsillaris) sind die Rachenmandeln (Tonsillen) entzündet.
Generell muss zwischen einer akuten Mandelentzündung und einer chronischen Mandelentzündung unterschieden werden.

Die Mandeln sind Teil des Immunsystems des Körpers und sorgen somit normalerweise dafür, dass sich Infektionen nicht so leicht im Körper ausbreiten können.
Es kann jedoch dazu kommen, dass der Immunschutz des Körpers nicht ausreicht und sich so die Mandeln selbst entzünden.

In der Regel sind Bakterien für die Entzündung der Mandeln verantwortlich. Je nachdem welche Bakterien die Entzündung verursachen, dauert eine Mandelentzündung unterschiedlich lange.
In einigen Fällen kann es ratsam sein, die Mandeln operativ zu entfernen, damit eine wiederkehrende Entzündung der Mandeln vermieden wird.

Die Dauer einer Mandelentzündung hängt ganz essentiell von der Form und Ursache der Erkrankung ab.
Bei einer akuten Mandelentzündung können zwischen Beginn der Symptome und einem Ausheilen der Erkrankung etwa zwei Wochen vergehen, wobei durch den Einsatz von Antibiotika meist ein verkürzter Krankheitsverlauf erreicht werden kann.

Bei einer chronischen Mandelentzündung bestehen Symptome über 3 Monate hinweg und die Erkrankung kann durch das operative Entfernen der Mandeln geheilt werden.

Symptome

Je nachdem ob es sich um eine chronische oder akute Mandelentzündung handelt, können unterschiedliche Symptome auftreten.

Der Hauptunterschied besteht in der Stärke der wahrgenommenen Symptome.
So klagen Patienten, welche an einer akuten Mandelentzündung leiden meist über starke Halsschmerzen, Schluckbeschwerden sowie über eine erhöhte Temperatur.

Eine chronische Mandelentzündung hat mildere Symptome und kann teilweise aus einer akuten Mandelentzündung entstanden sein.
Leichte Schluckbeschwerden und ein Kratzen im Hals sind typisch für eine chronische Mandelentzündung.

Die Dauer der Symptome ist ein weiteres Unterscheidungsmerkmal der beiden Erkrankungen.
So sollte eine akute Mandelentzündung nach etwa 2 Wochen abgeheilt sein, während nach der Definition eine chronische Mandelentzündung Symptome über 3 Monate hinweg zeigt.

Lesen Sie mehr zum Thema: Mandelentzündung Symptome

Abbildung Mandelentzündung

A - Mandelentzündung - Tonsilitis
B - Einfache katharrhalische Angina -
Angina catarrhalis
C - Rachenbefund bei Diphtherie
D - Geschwüre bei bakteriellen
Angina-Formen

  1. Gaumenmandelbucht -
    Fossa tonsillaris
  2. Harter Gaumen -
    Palatum durum
  3. Hinterer Gaumenbogen -
    Arcus palatopharyngeus
  4. Vorderer Gaumenbogen -
    Arcus palatoglossus
  5. Gaumenmandel -
    Tonsilla palatina
  6. Zungenrücken -
    Dorsum linguae
  7. Gaumenzäpfchen + weicher Gaumen
    (Gaumensegel) -
    Uvula palatina + Palatum molle
  8. Schlundenge -
    Isthmus faucium
  9. Rachen (Hinterwand) -
    Pharynx

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Ursachen

Die Dauer der Mandelentzündung wird auch von der jeweiligen Ursache der Erkrankung bestimmt.

Dies liegt vor allem an der guten Behandlungsmöglichkeit bei akuten Mandelentzündungen, welche durch Bakterien hervorgerufen werden.

Besonders bei Erwachsenen sind größtenteils Bakterien für die Entzündung verantwortlich, welche sich sehr gut mit dem Einsatz von Antibiotika behandeln lassen.
So heilen akute Mandelentzündungen, welche von Bakterien verursacht wurden, unter einer Antibiotikatherapie in der Regel innerhalb einer Woche ab.

In Einzelfällen kann es bis zur kompletten Gesundung länger dauern, der Zeitraum sollte jedoch 2 Wochen nicht überschreiten.

Bei einer viralen Mandelentzündung helfen Antibiotika nicht, weshalb diese teilweise länger bis zu einer vollständigen Abheilung benötigen.
Doch auch bei einer viralen Entzündungsursache ist eine Mandelentzündung in der Regel innerhalb von zwei Wochen ausgeheilt.

Lesen Sie mehr zum Thema: Mandelentzündung Antibiotika

Krankschreibung

Da es bei Mandelentzündungen zu unangenehmen Symptomen wie Fieber, starken Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, sowie Gliederschmerzen und einer allgemeinen Abgeschlagenheit kommen kann, ist ein normaler Arbeits- oder Schulalltag in vielen Fällen nicht möglich.

Hinzu kommt, dass eine Mandelentzündungen stark ansteckend ist und auch deshalb ein Fernbleiben von gesunden Personen anzuraten ist.

Je nach Erkrankungsbild stellt der behandelnde Arzt eine sogenannte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung über einige Tage aus.
Eine Verlängerung bei Wiedervorstellung bei dem jeweiligen Arzt ist jederzeit möglich.

Neben der Krankschreibung ermöglicht eine Wiedervorstellung bei dem Arzt außerdem eine Begutachtung des Behandlungserfolges und eine gegebenenfalls nötige Umstellung der Therapie.

Therapie

Die korrekte Therapie einer Mandelentzündung richtet sich grundlegend nach der Ursache der Erkrankung.

So werden viele akute Mandelentzündungen durch Bakterien verursacht, die gut mit Antibiotika behandelt werden können.
Die Dauer der Einnahme des Medikamentes richtet sich nach dem verordneten Antibiotikum.

In der Regel werden Mandelentzündungen mit Penicillin behandelt, wobei eine Einnahme über 10 Tage stattfinden sollte.
Auch dann wenn die Beschwerden schon vor der vollständigen Einnahme aller Tabletten verschwinden sollte das Medikament zu Ende eingenommen werden, damit die Entstehung von Resistenzen verhindert werden und alle Bakterien eliminiert werden.

Bei viralen Mandelentzündungen helfen Antibiotika nicht. Meist heilen die Entzündungen viraler Ursache von selbst aus und es können lediglich Schonung und Medikamente zur Linderung der Symptome empfohlen werden.

Bei rezidivierenden und chronischen Mandelentzündungen kann eine operative Entfernung der Mandeln in Erwägung gezogen werden.

Lesen Sie mehr zum Thema: Mandelentzündung Behandlung

Behandlung mit oder ohne Antibiotika?

Je nach Ursache für das Auftreten der Entzündung kann die Einnahme von Antibiotika die Dauer der Erkrankung deutlich verringern.

So kann eine bakteriell verursachte Mandelentzündung, welche ohne die Einnahme von Antibiotika über zwei Wochen andauern kann, durch das Antibiotikum deutlich schneller ausheilen. Meist gehen die Symptome einer bakteriell verursachten Mandelentzündung durch die Einnahme von Antibiotika innerhalb der ersten zwei bis drei Tage stark zurück.

Dennoch sollte eine vollständige Einnahme des Medikaments erfolgen, um der Entstehung von Antibiotikaresistenzen sowie ein Wiederkehren oder Chronifizieren der Erkrankung zu verhindern.
Bei Vorliegen einer bakteriellen Mandelentzündung sollte in jedem Fall eine Antibiotikatherapie erfolgen, um schwere Spätkomplikationen zu verhindern.

Bei viralen Mandelentzündungen kann die Einnahme von Antibiotikum hingegen nicht empfohlen werden.
Virale Mandelentzündungen müssen so von dem körpereigenen Immunsystem bekämpft werden und heilen in der Regel innerhalb von zwei Wochen aus.

Fieber bei Mandelentzündungen

Da es sich bei einer Mandelentzündung um eine Infektion handelt, die nicht selten den gesamten Organismus in seiner Funktion einschränkt, ist das Auftreten von Fieber ein häufiges Symptom dieser Entzündungen.

Virale Mandelentzündungen kündigen sich oft mit einer Erkältung an, welche auch mit Fieber einhergehen kann.

Bakterielle Mandelentzündungen verursachen ebenfalls Fieber, wenn die verursachenden Bakterien in den Blutstrom gelangen.
Bei bakteriellen Mandelentzündungen sollte generell eine Antibiotikatherapie begonnen werden, welche auch das Fieber behandelt.

So kann das Fieber mit fiebersenkenden Medikamenten und Antibiotika behandelt werden und sollte so nicht lange andauern.
Falls das Fieber auch während der Therapie mit Antibiotikum auftritt kann es sein, dass es sich um eine virale Entzündung oder resistente Bakterien handelt.

In diesen Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden, welcher die individuelle Therapie anpassen kann.

Dauer bei Kindern und Kleinkindern

Mandelentzündungen bei Kindern und Kleinkindern sind eine sehr häufige Erkrankung.

Je nach Alter des Kindes kann eine Diagnose der Entzündung schwierig sein.
Ein wichtiger Indikator für das Vorliegen einer Mandelentzündung ist es, wenn Kinder keinen Appetit zeigen und generell nichts mehr essen wollen aufgrund der Schmerzen beim Schlucken.

Meist sind Kinder zwischen fünf und fünfzehn Jahren betroffen.
Auch bei Kindern können sowohl Bakterien wie auch Viren für die Entzündung verantwortlich sein, wobei besonders bei Kindern Bakterien als Ursache infrage kommen.

Hilfreich kann ein Abstrich sowie eine Beurteilung der Blutwerte sein, um zwischen den beiden möglichen Ursachen unterscheiden zu können.

Die Dauer der Mandelentzündung unterscheidet sich nicht zwischen Kindern und Erwachsenen.
So sollte eine Mandelentzündung innerhalb von ein bis zwei Wochen ausgeheilt sein.

Durch die Einnahme von Antibiotika kann eine bakterielle Mandelentzündung schneller kuriert sein als ohne die Einnahme des Medikaments.
Besonders weil eine chronische Mandelentzündung droht, sollte die Erkrankung ernst genommen werden und bei bakterieller Ursache die Einnahme eines Antibiotikums erfolgen.

Dauer der Ansteckungsgefahr

Mandelentzündungen sind unabhängig ob viral oder bakteriell verursacht, stark ansteckend.

Die Dauer der Ansteckung varriert jedoch je nach Erreger und Behandlung.
Virale Mandelentzündungen sind in der Regel länger ansteckend als bakteriell verursachte Entzündungen der Mandeln.

Besonders dann, wenn eine Einnahme von Antibiotika erfolgt ist, sind bakterielle Mandelentzündungen schon nach kurzer Zeit nicht mehr ansteckend.

Um festzustellen ob eine Person mit einer Mandelentzündung noch ansteckend ist, können die Beschwerden orientierend genutzt werden.
Sind keine Beschwerden mehr vorhanden ist die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung eher gering.

Beachtet werden sollte jedoch, dass eine Person auch dann ansteckend sein kann, wenn sie sich gerade erst angesteckt hat, aber noch keine Symptome verspürt.

So kann das Wegbleiben der Symptome als Indikator nur am Ende der Erkrankung genutzt werden.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 04.09.2015 - Letzte Änderung: 18.09.2024