Nasic®

Einleitung

Nasic®, bekannt als klassisches Nasenspray, ist ein Medikament der Marke Klosterfrau zur Anwendung in der Nase. Es enthält die Wirkstoffe Xylometazolin und Dexpanthenol. Über ein System, welches direkt in die Nase eingeführt wird, verteilt sich die medikamentöse Lösung in Form eines Sprühnebels innerhalb dieser. Es handelt sich bei Nasic® um ein apothekenpflichtiges Medikament und ist demnach nur durch Fachkräfte in einer Apotheke zu erwerben. Für Kinder und Jugendliche besteht die Möglichkeit Nasic® auf Rezept von ihrem behandelnden Arzt zu erhalten, Erwachsene hingegen müssen das Medikament selbst erstatten.

Wirkstoff und Anwendung

Nasic® gehört zur Gruppe der abschwellenden Nasensprays und enthält eine Wirkstoffkombination: Zum einen Xylometazolin, welches die kleinen Gefäße in der Nase verengt und so abschwellend auf die Schleimhäute wirkt, zum anderen Dexpanthenol zum Schutz der Schleimhaut sowie ihrer Wundheilungsförderung. Die Wirkung setzt nach einigen Minuten und für höchstens acht Stunden ein.
Das häufigste Anwendungsgebiet von Nasic® ist die klassisch verstopfte Nase beziehungsweise der Schnupfen bei Erkältung. Des Weiteren wird Nasic® auch zur symptomatischen Therapie bei einer Nasenatmungsbehinderung nach Operationen sowie bei kleineren Haut- und Schleimhautverletzungen im Bereich der Nase eingesetzt.
Ein spezielles Einsatzgebiet ist die Rhinitis Vasomotorica, der sogenannte Fließschnupfen, bei der es zu einer dauerhaft nicht – allergisch und nicht - entzündlichen Verstopfung der Nase kommt.
Über die röhrenartige Verbindung des Mittelohrs zum Nasenrachen, der Ohrtrompete, ermöglicht Nasic® sogar die Abschwellung der in ihr befindlichen Schleimhäute. Vor allem bei schmerzhaften Mittelohrentzündungen kann dies zur besseren Belüftung des Mittelohrs beitragen und einen Druckausgleich ermöglichen.
Nasic® sollte kurzfristig - nicht länger als sieben Tage am Stück und maximal dreimal täglich - angewandt werden. Sollten Sie sich bezüglich der Anwendung von Nasic nicht sicher sein, fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Außerdem sollte Nasic® bei Kindern nur in Rücksprache mit einem Arzt verabreicht werden.

Anwendungshinweise

Das Nasic® Dosierspray ist direkt gebrauchsfertig. Ziehen Sie die Schutzkappe von der Sprühvorrichtung ab und führen Sie diese in das gewünschte Nasenloch ein. Setzen Sie durch zu Hilfenahme von Zeige- und Ringfinger einen Sprühstoß ab. Aus hygienischen Gründen sollte das eingeführte Ende nach Gebrauch abgewischt werden.
Sollten Sie die Einnahme von Nasic® einmal vergessen haben, nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, sondern führen die Behandlung wie gewohnt weiter fort. Nasic® sollte licht- sowie feuchtigkeitsgeschützt bei Raumtemperatur in der Originalflasche gelagert werden. Bei Erreichen des auf der Packung versehenen Verfallsdatums dürfen Sie es nicht mehr verwenden. Im Allgemeinen sollte Nasic® Nasenspray außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.
Nasic® kann zu einer lokalen Abhängigkeit ihrer Nasenschleimhaut führen: Bei langfristigem Gebrauch trocknet die Nasenschleimhaut aus. Durch abruptes Absetzen von Nasic® oder bei nachlassender Arzneimittelwirkung kann es zum sogenannten Rebound – Effekt kommen: Eine verstärkte Anschwellung der Nasenschleimhaut mit gesteigerter Schleimbildung sind die Folge. Es resultiert ein Teufelskreis der sich nur durch die erneute Anwendung des abschwellenden Nasensprays durchbrechen lässt. Achten Sie deshalb auf die befristete Einnahme von einer Woche und wenden Sie Nasic® nicht anders als durch ihren Arzt oder Apotheker verordnet an!

Lesen Sie hierzu auch unsere Seite Abhängigkeit von Nasenspray.

Haltbarkeit

Laut Herstellerangaben ist Nasic® Nasenspray nach Anbruch bis zu zwölf Wochen verwendbar und sollte danach entsorgt werden. Zu beachten ist jedoch auch hierbei, dass eine kontinuierliche Anwendung nur maximal eine Woche erfolgen sollte.

Wenn ein Nasenspray verwendet wird, dass schon länger als zwölf Wochen geöffnet ist, bedeutet dies nicht, dass davon eine Gefahr ausgeht oder keine Wirkung mehr entfaltet wird. Trotzdem sollte dies vermieden werden, insbesondere dann, wenn nicht klar ist, wann das Medikament angebrochen wurde oder wenn die Flasche verschmutzt ist.

Nasic® ist zudem wie fast jedes Medikament mit einem Verfallsdatum gekennzeichnet. Dieses sollte auf der Flasche zu finden sein. Wenn es abgelaufen ist, sollte das Arzneimittel nicht mehr verwendet und möglichst bald entsorgt werden. Normalerweise liegt die Haltbarkeit von Nasic® bei etwa drei Jahren, solange es nicht angebrochen wurde.

Dosierung

Bei der Dosierung von Nasic® sollte man sich, wie bei jedem Arzneimittel, den Anweisungen der Packungsbeilage und gegebenenfalls der Vorgabe des Arztes oder Apothekers folgen.

Erwachsene und Schulkinder dürfen bis zu dreimal am Tag je einen Sprühstoß je Nasenöffnung verabreichen.

Bei Nebenwirkungen, wie beispielsweise Brennen in der Nase, darf Nasic® nicht weiter verwendet werden. Zudem darf das Nasenspray nicht länger als eine Woche am Stück verwendet werden, da es ansonsten zu Schäden an der Schleimhaut und einer Abhängigkeit kommen kann.

Nasic® Nasenspray für Kinder

Es gibt ein eigenes Produkt Nasic® Nasenspray für Kinder, das bei Zwei- bis Sechsjährigen mit Schnupfen oder Erkältung verwendet werden kann. Es enthält den abschwellenden Wirkstoff von Nasic® (Xylometazolinhydrochlorid) in niedrigerer Konzentration, das heißt, dass jeder Sprühstoß weniger Wirkstoff enthält.

Kinder unter zwei Jahren und Babys dürfen nicht mit Nasic® für Kinder behandelt werden.

Bei älteren Kindern wird die Verwendung des Nasic® Nasensprays für Erwachsene empfohlen. Die Dosierung ist gleich, das heißt es darf bis zu dreimal am Tag je ein Sprühstoß je Nasenloch verabreicht werden. Auch Nasic® für Kinder darf nicht länger als eine Woche am Stück verwendet werden. 

Bei einer Erkrankung mit beeinträchtigter Nasenatmung sollte bei der Kinder- oder Hausarzt aufgesucht werden. Eventuell kann die Verordnung von salzwasserhaltigem Nasenspray sinnvoll sein.

Lesen Sie mehr zum Thema: Nasic® Nasenspray für Kinder.

Nebenwirkungen

Auch ein zu Beginn harmlos erscheinendes Nasenspray wie Nasic® hat Nebenwirkungen. Hierzu zählen unter anderem Unruhe, Schlaflosigkeit oder Kopfschmerzen.
Durch die gefäßverengende Wirkung von Nasic® - auch außerhalb der Nase - kann es zu Herzklopfen, Bluthochdruck, einem beschleunigten Puls und in Ausnahmefällen zu Herz – Rhythmus – Störungen kommen. Allerdings kann auch das Gegenteil, Müdigkeit und vermehrte Schläfrigkeit, eintreten. Sollten Sie allergisch auf Nasic® reagieren, können Überempfindlichkeitsreaktionen im Sinne von Juckreiz, Ausschlag bis hin zum lebensbedrohlichen Schock ausgelöst werden.
Durch häufiges Anwenden von Nasic® kann die Nasenschleimhaut austrocknen. Die verminderte Schleimproduktion geht mit einer zeitgleich herabgesetzten lokalen Abwehr in der Nase einher. Krankheitserreger und Keime können sich somit auf der Nasenschleimhaut ansiedeln und zu Entzündungen führen. Zudem führen bereits minimal gesetzte Reize hierbei vermehrt zu Nasenbluten.
Nach langfristigem Gebrauch kann es durch abruptes Absetzen oder bei nachlassender Wirkung von Nasic® zu einer reaktiv vermehrten Schleimbildung innerhalb der Nase kommen. Bei Kindern kommt es unter Nasic® gehäuft zu Halluzinationen oder in seltenen Fällen zu Krämpfen.
Sollten Sie eines der genannten Nebenwirkungen oder andere unangenehme Erscheinungen im Zusammenhang mit der Einnahme von Nasic® bemerken, verzichten Sie auf die weitere Einnahme und wenden Sie sich an ihren behandelnden Arzt oder Apotheker. Haben Sie versehentlich zu viel Nasic® eingenommen haben, kann es zu Erscheinungen einer Überdosis, mit Fieber, Übelkeit und Erbrechen, Krämpfen, Kreislauf- oder Herz–Rhythmus–Störungen bis hin zum Herzstillstand, Atem- oder Bewusstseinsstörungen kommen. Verständigen Sie in diesem Fall unbedingt einen Arzt, um geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Lesen Sie hierzu auch: Nasenbluten durch Nasenspray

Abhängigkeit von Nasenspray

Wird Nasic® länger als empfohlen (maximal eine Woche am Stück) verwendet, kann es leicht zu einer Sucht nach dem Nasenspray kommen. Es entsteht eine dauerhafte Schwellung der Nasenschleimhaut mit einer blockierten Atmung durch die Nase. Nur durch die erneute Verwendung von Nasic® kann kurzzeitig Linderung verschafft und die Atmung erleichtert werden.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Abhängigkeit von Nasenspray

Dieser Abhängigkeit kann nur durch einen Entzug, der zunächst zu einer stärker behinderten Nasenatmung führt, behandelt werden. Es kann versucht werden, unterstützend meerwasserhaltiges Nasenspray in dieser Phase zu verwenden. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass dieses nicht den Wirkstoff von Nasic® (Xylometazolinhydrochlorid) enthält, da dieser für die Abhängigkeit verantwortlich ist.

Wer sich von der Sucht nach Nasic® nicht alleine lösen kann, sollte bald möglichst die Unterstützung des Hausarztes in Anspruch nehmen.

Gegenanzeigen

Nasic® Nasenspray sollte nicht angewendet werden, wenn Sie allergisch oder empfindlich darauf reagieren. Auch bei bestehender Überempfindlichkeit gegen das Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid sollte auf den Gebrauch von Nasic® verzichtet werden. Nasic® ist nicht für Kinder unter sechs Jahren geeignet. Für die Kleinen unter uns bieten sich hier spezielle Präparate mit geringeren Wirkstoffdosen an.
Auch ist Schnupfen nicht gleich Schnupfen: Bei einer trockenen Entzündung der Nasenschleimhaut sollten Sie Nasic® nicht anwenden, da es den Trockenheitszustand innerhalb der Nase verschlimmern kann.
Eine weitere Gegenanzeige stellt die Einnahme blutdrucksteigernder Medikamente, wie zum Beispiel Antidepressiva aus der Gruppe der Monoaminooxidasehemmer dar. Durch ihre Wirkungen am Gefäßsystem können sie zusammen mit Nasic® unangenehme Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel bis hin zu Herz–Rhythmus–Störungen auslösen. Derselbe Effekt ergibt sich ebenfalls bei Vorerkrankungen am Herz–Kreislauf–System, wie einer Herzschwäche oder Bluthochdruck. Auch hier führt die gefäßverengende Wirkung von Nasic® im Zusammenspiel mit den genannten Krankheiten zu den bereits erwähnten Symptomen.
Ist bei Ihnen eine Schilddrüsenüberfunktion, ein Diabetes Mellitus, eine Vergrößerung der Prostata oder ein Tumor der Nebenniere bekannt, sollten Sie Nasic® nicht ohne Rücksprache mit ihrem Arzt anwenden. Folge kann hier eine Symptomverschlechterung der jeweiligen Krankheitsbilder sein. Auch bei einem erhöhten Augeninnendruck, dem grünen Star, kann Nasic® die Krankheit negativ beeinflussen und zu einer Verschlechterung des Sehvermögens führen.
Bei Anzeichen eines chronischen, sprich dauerhaften Schnupfens, sollten Sie Nasic® nicht langfristig anwenden. Es besteht die Gefahr eines Nasenschleimhautschwunds. In extremen Fällen kann das Bild der sogenannten Stinknase hervorgerufen werden, bei der es durch die gedrosselte Blut- und Nährstoffzufuhr der Schleimhaut zum Absterben dieser kommt.

Nasic® und Alkohol - verträgt sich das?

Zwischen dem Wirkstoff von Nasic® und Alkohol sind keine direkten Beeinflussungen bekannt, sodass sich die Verwendung des Medikaments grundsätzlich mit Alkohol verträgt.

Das Nasenspray sollte allerdings nur zur unterstützenden Behandlung bei Erkältungen oder anderen Erkrankungen, die zu einer behinderten Nasenatmung führen, eingesetzt werden. Daher sollte auch Alkohol insbesondere in größeren Mengen nicht konsumiert werden. Der Alkoholkonsum behindert den Heilungsprozess und kann die Genesung herauszögern.

Wirksamkeit der Pille unter Einnahme von Nasic® gegeben?

Die Wirksamkeit der Anti-Baby-Pille sowie aller anderen Verhütungsmittel ist auch unter der Einnahme von Nasic® gegeben, da der Wirkstoff keinen Einfluss auf die Hormonwirkung nimmt.

Auch wenn Nasic® versehentlich über den Rachen verschluckt wird, besteht keine eingeschränkte Wirksamkeit der Pille.

Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit möglich?

Aufgrund unzureichender Datenlage und Erfahrungen sollte auf den Gebrauch mit Nasic® während Schwangerschaft und Stillzeit verzichtet werden.

Es ist nicht bekannt, ob Nasic® über den Mutterkuchen zum Ungeborenen oder in die Muttermilch übertritt, weshalb eine Gefährdung des Kindes nicht sicher ausgeschlossen werden kann. Daher sollten Nasic® und andere Nasensprays mit dem Wirkstoff Xylometazolinhydrochlorid auch während der Stillzeit nicht verwendet werden. Die Anwendung von meerwasserhaltigen Nasensprays ist dagegen sowohl in der Schwangerschaft als auch in der Stillzeit unbedenklich.

Alternativen

Neben Nasic® gibt es verschiedene andere Nasensprays, die den gleichen Wirkstoff enthalten. Zudem kann die Verwendung von meerwasserhaltigem Nasenspray eine Alternative sein, da solche ebenfalls zu einer Abschwellung der Schleimhäute führen und dadurch die Nasenatmung verbessert wird. Die Wirkung ist gegebenenfalls weniger stark, dafür ist es jedoch schonender und kann auch über einen längeren Zeitraum angewendet werden.

Eine alternative Verabreichung des Wirkstoffs von Nasic® zum Beispiel in Tablettenform gibt es dagegen nicht. Wenn die behinderte Nasenatmung länger besteht oder unabhängig von einer Erkältung auftritt, sollte auch gegebenenfalls ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufgesucht werden. In manchen Fällen kann ein kleiner Eingriff notwendig sein, um eine Erleichterung der Atmung zu erzielen.

Weitere Informationen zum Thema Nasic®

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 31.03.2016 - Letzte Änderung: 22.10.2021