Rückenprellung nach Sturz

Definition

Eine Prellung wird medizinisch als Kontusion bezeichnet. Es handelt sich um eine Verletzung durch eine stumpfen Gewalt, die meist ohne Hautverletzungen einhergehen. Eine Prellung zeichnet sich durch einen dumpfen Schmerz aus, der sich bewegungsabhängig verschlimmern kann.

Durch die Quetschung des Gewebes kommt es zur Schädigung kleinerer Gefäße, Lymphflüssigkeit und Blut treten auf und es kommt häufig zu Blutergüssen und Schwellungen. Rückenprellungen sind meist auf einen Sturz zurückzuführen. Hier kann jede Bewegung des Rumpfes schmerzhaft eingeschränkt sein, bis hin zum Gehen und Atmung.

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Symptome der Rückenprellung

Eine Prellung zeichnet sich meist durch eine lokale Schwellung und Rötung mit Schmerzen der betroffenen Stelle aus. Durch die Quetschung des Gewebes kommt es zur Verletzung von Gefäßen aus denen Lymphflüssigkeit und Blut austreten können.

Bei einer Rückenprellung nach Sturz treten häufig großflächige Blutergüsse auf abhängig davon ob der Patient zu Boden oder auf einen Gegenstand gestürzt ist und aus welcher Höhe. Es treten Schmerzen auf, die sich unter Bewegung oder beim Liegen auf dem Rücken noch verstärken können. Die Schmerzen im Bereich des Rückens sind meist dumpf und ungenau zu lokalisieren. Meist ist ein größeres Areal betroffen.

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Ursachen der Rückenprellung

Prellungen im Bereich des Rückens sind häufig auf Stürze zurückzuführen. Hier kann es sich um Sportverletzungen sprungintensiver Sportarten handeln, wie Handball, Basketball, Weitsprung und andere. Besonders im Reitsport sind solche Sturzverletzungen häufig.

Unfälle gehören ebenso zu den Ursachen von Rückenprellung wie gewaltsames Einwirken stumpfer Kräfte wie in einem Zweikampf oder im Rahmen von Misshandlungen. Das Aufschlagen auf den Boden sowie das Fallen auf unnachgiebige stumpfe Gegenstände, etwa Stufen, sind meist verantwortlich für Rückenprellungen nach Stürzen.

Diagnose der Rückenprellung

Eine Rückenprellung kann meist nach sorgfältiger körperlicher Untersuchung und Schilderung des Unfallherganges durch den Patienten diagnostiziert werden.

Der Patient sollte hierbei soweit entkleidet sein um mögliche Hämatome und andere Verletzungen im Bereich des Rückens zu bewerten. Die Prellung geht meist mit Schwellung und Schmerz besonders der betroffenen Stelle einher.

In der Anamnese ist zu klären welches Ereignis zur Prellung geführt hat. Bereits nach dem ursächlichen Sturz oder anderer Gewalteinwirkung spürt der Patient Schmerzen. Die Größe des Bluterguss korreliert meist mit dem Ausmaß der Gewalt, teilweise lassen sich sogar Konturen oder Kanten nachvollziehen.

Um Knochenbrüche oder andere Verletzungen insbesondere der Wirbelsäule auszuschließen, sollten bei Zweifel an der Diagnose Prellung Röntgenaufnahmen vom Rumpf des Patienten gemacht werden.

Schmerzen bei Rückenprellung

Prellungen sind sehr schmerzhafte Verletzungen. Dabei sind nicht nur die Bereiche betroffen, die beim Sturz geprellt wurden, sondern unter Umständen der ganze Rücken. Diese Schmerzen können das Laufen, Liegen oder sogar Sitzen unmöglich machen.

Sogar beim Atmen bewegt man eine Teil der Rückenmuskeln mit. Die Schmerzen werden umso größer, je weiter sich die Schwellung nach dem Aufprall ausbreitet. Es dringt vermehrt Flüssigkeit und Blut ins Gewebe und über entzündliche Vorgänge wird der Rücken sehr schmerzempfindlich. Bei starken Schmerzen sollte jede Art von Belastung wie durch sportliche Aktivitäten oder bis hin zum Gehen vermieden werden, der Patient sollte gepolstert liegen.

Bei Bedarf kann zu schmerzhemmenden Medikamenten gegriffen werden, besonders eignen sich Ibuprofen, Voltaren oder Diclofenac, die zusätzlich antientzündlich wirken. Aspirin sollte nach Möglichkeit nicht eingenommen werden, die blutverdünnende Wirkung kann das Ausmaß von Hämatomen vergrößern.

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Therapie bei Rückenprellung

Eine Rückenprellung nach Sturz kann zu großflächigen Blutergüssen und starken Schmerzen führen. Das Ausmaß kann man durch die richtige Behandlung direkt im Anschluss an den Sturz beeinflussen.

Wie bei anderen Prellung sollte hier zunächst nach der bekannten PECH Regel verfahren werden.

Die bedeutet:

Die sportliche Aktivität und jede weitere Belastung sollte sofort pausiert werden (Pause).

Die betroffene Stelle sollte nun mit einem Kühlmittel gekühlt werden (Eis). Hierdurch wird zunächst die Durchblutung verringert, wodurch weniger Flüssigkeit ins Gewebe austritt und die Schwellung und Blutergüsse weniger heftig ausfallen.

An einen Kompressionsverband über die Brust oder den Bauch kann auch hier gedacht werden. Er sollte nicht zu fest gezogen werden und eine entzündungshemmende, zusätzlich kühlende Salbe aufgetragen werden (Compression).

Sofern möglich sollte der Patient mit dem Oberkörper hochgelagert werden (Hochlagern).

Der Patient sollte eine ausreichend lange Pause von jeglicher Art der Belastung nehmen und seinen Rücken schonen. Oft machen die Schmerzen das Liegen auf dem Rücken unmöglich, er sollte auf dem Bauch oder der Seite schlafen oder durch Kissen ausreichend abgepolstert werden. Nach Bedarf können schmerzstillende Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac eingenommen werden.

Im späteren Verlauf, nach etwa 48 Stunden, kann Wärme und die einhergehende erhöhte Durchblutung den Heilungsprozess beschleunigen. Von Massagen ist zunächst abzuraten. Kinesio Tapes, die mit einer speziellen Technik aufgetragen werden, können die Heilung unterstützen.

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Kühlen oder Wärmen?

Unmittelbar nach dem Sturz und in der akuten Phase ist bei Prellung eine Anwendung von Wärme nicht sinnvoll.

Hierdurch erhöht sich die Durchblutungsrate des Gewebes und es tritt vermehrt Flüssigkeit aus den verletzten Gefäßen auf.

Die Schwellung führt zu starken Schmerzen und Blutergüssen.

Der PECH Regel folgend sollte man also innerhalb der ersten zwei Tage kühlende Maßnahmen ergreifen.

Wärmende Salben oder Wärmemittel können dann im weiteren Verlauf die Heilung unterstützen. Die erhöhte Durchblutung führt jetzt zu einer Beschleunigung des Heilungsprozesses.

Dauer der Beschwerden nach Rückenprellung

Wie lange eine Rückenprellung nach Sturz schmerzhaft ist und tägliche Aktivitäten sowie die Ausübung von Sport behindert ist abhängig vom Ausmaß der Verletzung.

Hierbei ist unter anderem entscheidend aus welcher Höhe der Sturz stattgefunden hat und welche Beschaffenheit die Ebene des Aufpralls hat.

Bei Sturz auf einen Gegenstand wie einen Betonpfeiler oder eine Stufe kann die Rückenprellung unter Umständen heftiger ausfallen, ebenso bei Stürzen aus großer Höhe (zum Beispiel von einem Baum oder Pferd) auf unnachgiebige Unterlagen wie Asphalt.

Einen generellen Zeitraum kann man nur schwer angeben, Prellungen können bis zur vollständigen Schmerzfreiheit Wochen oder gar Monate andauern. Entscheidend ist die Entlastung des Rückens. Salben oder entzündungshemmende Medikamente können die Heilung unterstützen. Blutergüsse verschwinden meist schneller und machen eine Änderung ihrer Farbe durch. Sie sind zunächst rot blau, über violett zu braun und schließlich grün und gelblich.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 25.03.2017 - Letzte Änderung: 21.07.2023