Behandlung einer Rippenprellung

Einleitung

Eine Rippenprellung entsteht in den meisten Fällen durch ein stumpfes Thoraxtrauma, das heißt eine stumpfe Gewalteinwirkung auf den Brustkorb von außen, die zwar das Gewebe verletzt, allerdings nicht zu einem Bruch von Rippen führt. Im Allgemeinen ist es so, dass eine Rippenprellung aber dennoch stärkere Schmerzen bereitet und meist eine längere Zeit für die Ausheilung vergeht als bei Rippenfrakturen.

Weiterhin sollte man bei einer Rippenprellung versuchen, die geschädigte Stelle weitestgehend zu entlasten bzw. keinen Druck auszuüben. Vor allem im Schlaf, wenn man auf der betroffenen Seite liegt, kann es hier zu einem großen Druck kommen, der die betroffene Stelle noch weiter reizt. Man kann sich in diesem Fall mit einem großen Kissen aushelfen, das man sich hinter den Rücken legt, um die Position während des Schlafes nicht zu verändern.

Anwendung Kälte und Wärme bei einer Rippenprellung

Direkt nach dem Trauma sollte man den Oberkörper möglichst ruhig halten und Kontaktsportarten vermeiden. Durch die Vermeidung von Bewegungen im verletzten Gebiet für 12-24h, kann man die Blutungen, die nach einer Rippenprellung möglicherweise durch verletzte Gefäße auftreten reduzieren. Eine Kühlung der betroffenen Stelle kann den Schmerz lindern und abschwellend wirken. Hierzu eignen sich kalte Umschläge oder auch Kühlpads, die man aber nie direkt auf die Haut legen darf, sondern immer ein Stück Stoff zwischen Haut und Kühlpad sein muss, da es sonst durch die Kälte zu Erfrierungen an der Hautoberfläche kommen kann. Um eine Schwellung schneller zu behandeln, kann man die Kühlung auch mit leichtem (!) Druck an der Körperoberfläche befestigen. So kann man z.B. eine Bandage oder eine Binde nehmen und die Kühlung am Brustkorb befestigen.

Im Allgemeinen gilt, dass Kälte eher bei akuten Verletzungen hilfreich ist, da sie zu einem Zusammenziehen der Blutgefäße führt, was eine verminderte Durchblutung nach sich zieht und somit die Entzündungsreaktionen abgemildert werden, Schwellungen zurück gehen und die Schmerzen nachlassen. Die Kühlung sollte stets nur für ca. 30 Minuten auf die betroffene Stelle aufgetragen werden, da es bei längerer Kälteeinwirkung auch zu Hautschäden kommen kann.

Wärme hingegen ist üblicherweise eher bei chronischen Beschwerden wirksam. Nichtsdestotrotz kann man bei einer Rippenprellung nach Abklingen der akuten Phase, also nach ca. 2-3 Tagen versuchen, der geschädigten Stelle Wärme zu zuführen. Man verbessert somit lokal die Durchblutung, Giftstoffe oder Abbauprodukte können besser abtransportiert werden und die Heilung wird beschleunigt. Wird allerdings durch die Wärme der Schmerz verstärkt, beispielsweise weil durch die Mehrdurchblutung ein höherer Druck entsteht, so sollte man die Stelle besser noch ein paar Tage kühlen.

Verwendung von Salben bei einer Rippenprellung

Auch eine Salbe kann bei einer Rippenprellung die Beschwerden verbessern. Hierzu eignen sich am Besten Schmerzsalben, von denen es sehr viele verschiedene auf dem Markt gibt. Die meisten Salben bekommt man rezeptfrei in der Apotheke. Häufig enthalten sie sogenannte Nicht-steroidale-Antirheumatika als Wirkstoff, wie z.B. Diclofenac oder Ibuprofen. Es gibt aber auch Salben, die eine homöopathische Wirkstoffkombination beinhalten, die sich zur Behandlung von Prellungen eignet. So sind beispielsweise Arnika, Eisenhut, Ringelblume oder Tollkirsche Inhaltsstoffe einiger Salben (siehe: Arnika-Salbe). Man sollte sich vor dem Kauf informieren, welche Salbe welchen Inhaltsstoff in welcher Dosierung beinhaltet und auf mögliche Allergien achten.

Bemerkt man bei der Verwendung der Schmerzsalben, dass es zu Hautrötungen, Juckreiz, Schwellungen oder auch Nesselsucht kommt, so sollte man die Anwendung sofort beenden und ggf. einen Arzt aufsuchen. Hier kann dann individuell besprochen werden, welche Therapieoptionen es noch gibt oder welche andere Schmerzsalbe in Frage käme. Die Salben werden entweder als dünne Schicht auf die Haut aufgetragen oder als etwas dickere Schicht bei der Anlage eines Salbenverbandes.

Bei ausgedehnten Blutergüssen kann man auch eine Salbe mit dem Wirkstoff Heparin auftragen. Heparin ist ein Arzneistoff, der gefäßschützende und blutgerinnungshemmende Eigenschaften aufweist. Man benutzt diese Salbe auch zur Behandlung von Schwellungen oder Hämatomen, da Heparin hilft, Gerinnsel im Blutgefäßsystem oder im Gewebe aufzulösen, sodass das Blut besser abtransportiert werden kann. Auch hier sollten Sie auf mögliche Unverträglichkeitsreaktionen achten. Alle Salben sollten sie nicht länger als 10-14 Tage anwenden.

Homöopathie bei einer Rippenprellung

Sollten Sie an alternativen Heilmethoden interessiert sein, so gibt es auch aus dem Bereich der Homöopathie Wirkstoffe, die bei einer Rippenprellung angewendet werden können. Hierbei muss man sich nur immer im Klaren sein, dass der Wirkstoff in der Homöopathie auf ein Vielfaches verdünnt bzw. potenziert ist. Über die Vor- und Nachteile von Homöopathie soll dieser Artikel nicht berichten, falls sie schon gute Erfahrungen mit Homöopathie gesammelt haben, so gibt es die Folgenden Wirkstoffe, die sich bei einer Rippenprellung zur Behandlung der Schmerzen und der Schwellung anbieten. Optimalerweise suchen sie sich von den Wirkstoffen jenes aus, das am Besten zu ihren Beschwerden passt und therapieren die Prellung dann nur mit einem Präparat. Sie sollten es in einer niedrigen Dosierung wählen und üblicherweise dreimal täglich 5 Globuli einnehmen. Sollten Sie Homöopathika in Tropfen- oder Tabletten- Form einnehmen, so liegt die gängige Dosierung bei dreimal täglich bis zu 20 Tropfen bzw. 3 Tabletten pro Tag.

Zum Einen eignet sich "Bellis perennis" zur Behandlung von Rippenprellungen. Bellis perennis ist im Volksmund das Gänseblümchen und wird bei Quetschungen und Verletzungen aller Art, aber auch bei Bronchitis angewendet. Seine Wirkung bezieht sich vor allem auf tiefe Verletzungen, die Schwellungen zur Folge haben und ähnelt dabei in der Wirkweise der der Arnika, hat jedoch im Unterschied zu der selbigen den Vorteil, dass sich die Schmerzen bzw. die Schwellung bei fortgesetzter Bewegung bessert. Teilweise wird es auch angewendet, wenn nach der Behandlung mit Arnika noch eine Schwellung besteht. Somit wären wir auch schon beim nächsten Wirkstoff, der im Gebiet der Homoöpathie zur Therapie von Rippenprellungen zum Einsatz kommen kann: die Arnica, auch "Arnica montana". Sie zählt zu den Korbblütlern und wird bei Verletzungen aller Art bzw. Schmerzen nach Verletzungen eingesetzt.

Ein weiteres Mittel ist "Symphytum" oder auch Beinwell. Dieses gibt es sowohl zur oralen Einnahme als auch als Salbe zum lokalen Einreiben. Er gehört zu der Familie der Raubblattgewächse und wird klassischerweise bei knöchernen Verletzungen aller Art, aber auch bei Stauchungen, Knochentumoren oder eben Prellungen eingesetzt.

Als letztes Mittel soll hier der sogenannte "Ranunculus bulbosus", auch bekannt als Hahnenfuß aus der Familie der Hahnenfußgewächse, aufgeführt werden. Durch ihn werden insbesondere Schmerzen behandelt, die sich durch Druck auf die betroffene Stelle, Ein- und Ausatmen oder Kälte verschlimmern.

Letztlich sollte sich speziell im Fall der Homöopathie bei Rippenprellungen jeder Patient von seinem behandelnden Arzt beraten lassen, zu welcher Therapie er ihm rät. Dabei können persönliche Wünsche oder Ideen immer geäußert werden, denn schließlich ist ein zufriedener und kooperativer Patient auch immer der Patient, der schneller gesunden wird.

Dauer der Ausheilung einer Rippenprellung

Wie lange die Beschwerden genau anhalten, ist immer von der Schwere der Prellung abhängig. Bei leichten Rippenprellungen können sich die Beschwerden schon nach ca. zwei Wochen stark verbessern, hat man sich allerdings eine schwere Rippenprellung zugezogen, so können die Schmerzen bis zu acht Wochen anhalten. Trotzdem muss man sagen, dass es sich bei der Rippenprellung um eine eher als harmlos einzustufende Erkrankung handelt, die in den allermeisten Fällen auch ohne Interventionen ausheilt. Möchte man den Heilungsprozess aber ein wenig beschleunigen, so gibt es hier einige Möglichkeiten, die im Folgenden erläutert werden sollen.

Zunächst sollte man sicher ausschließen, dass es sich auch wirklich nur um eine Prellung und nicht um einen Bruch handelt. Dazu sollten Sie ihren Arzt aufsuchen, es lässt sich relativ sicher mit einem Röntgenbild in Verbindung mit der klinischen Untersuchung feststellen. Man sollte man stets versuchen, eine normale Atmung aufrecht zu erhalten (d.h. nicht zu flach oder mit erhöhter Atemfrequenz atmen), was sich oft aber durch die Schmerzen schwierig gestaltet. Bei eingeschränkter Atmung kann es in seltenen Fällen zu einer Lungenentzündung als Komplikation kommen, deshalb steht zunächst eine ausreichende Schmerztherapie an. Hier kann man zu den üblichen Schmerzmitteln wie Paracetamol, Ibuprofen oder Diclofenac greifen, man sollte sich aber auch hier kurz von seinem Arzt beraten lassen, welches Schmerzmittel am Besten geeignet ist. Nicht geeignet ist Aspirin©, da dieses die Blutgerinnung durch Blockade der Blutplättchen stört und sich somit ein Bluterguss weiter ausbreiten kann.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 26.08.2015 - Letzte Änderung: 30.03.2024