Rippenbruch - was kann man tun?

Was tun bei einem Rippenbruch?

Ein Rippenbruch ist in der Regel sehr lästig, aber unproblematisch. Sind nur eine oder wenige Rippen gebrochen, können meist nur Schmerzmittel wie z.B. NSAR verabreicht werden um die Symptome zu lindern.
Solange der Bruch unkompliziert, also nicht verschoben ist, heilt er innerhalb weniger Wochen von selbst aus. Hier kann auch der Patient nicht viel tun. Oftmals ist ein Rippenbruch sehr schmerzhaft und bereitet vor allem bei der Einatmung starke Schmerzen. Die Patienten sollten deswegen mit ausreichend Schmerzmitteln versorgt werden, um die Beschwerden zu lindern und das Atmen zu erleichtern.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Rippenbruch Schmerzen

Was tun gegen die Schmerzen?

In der Regel ist keine spezielle Therapie bei einem Rippenbruch notwendig und er heilt von selbst aus. Wenn die Schmerzen jedoch sehr stark sind, so kann der Betroffene Schmerzmedikamente einnehmen. Besonders geeignet sind Ibuprofen, Novalgin® oder Tramadol. Vor allem während der Anfangszeit und wenn die Schmerzen besonders stark sind, sollte auf schmerzlindernde Medikamente nicht verzichtet werden, da sonst die Gefahr besteht, eine Schonhaltung einzunehmen. Auch die Atmung ist bei starken Schmerzen stark eingeschränkt und hierdurch wird das Risiko einer Lungenentzündung erhöht.

Was tun bei einem Rippenbruch durch Husten?

Wenn ein Rippenbruch durch Husten entstanden ist, so muss entweder der Husten sehr stark sein, oder die Knochenstruktur der Rippen ist so verändert, dass ein Knochenbruch durch geringe Krafteinwirkung entstehen kann. Dies ist zum Beispiel bei Osteoporose der Fall.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Rippenbruch durch Husten - Ist das möglich?

Ein Rippenbruch durch Husten wird genauso behandelt, wie ein Rippenbruch, der auf andere Ursachen zurückzuführen ist. Bei einem nicht verschobenen Bruch ist in der Regel keine Behandlung notwendig. Er heilt nach etwa 12 Wochen von selbst aus. Es können jedoch Medikamente gegen die Schmerzen eingenommen werden, wenn diese zu stark werden. Hier eignet sich zum Beispiel Ibuprofen, das je nach Bedarf dosiert werden kann. Besteht der Husten, der zu dem Rippenbruch geführt hat, immer noch, so sollte dieser auf jeden Fall behandelt werden. Die Grunderkrankung sollte behandelt werden und zusätzlich können schleimlösende Medikamente zur Linderung des Hustens eingenommen werden.

Wenn schon einmal ein Rippenbruch durch Husten vorkam, dann kann es bei wiederkehrendem Husten helfen, mit den Händen gegen den Brustkorb zu drücken, um einen Gegendruck zu erzeugen.

Was kann ich tun, dass der Rippenbruch schneller heilt?

Die Heilungsdauer eines Rippenbruchs kann nicht verkürzt werden. Wie jeder andere Knochen brauchen die Rippen einfach ihre Zeit, um wieder zusammenwachsen zu können. Es ist wichtig, dass Medikamente gegen die Schmerzen eingenommen werden, wenn das nötig ist und dass auf übermäßige Belastung der Rippen verzichtet wird. Hierzu zählen zum einen weit ausladende Bewegungen und zum anderen das Tragen oder Stemmen schwerer Lasten. Wenn dies eingehalten wird, heilt der Rippenbruch schnellstmöglich aus. Unterstützend kann eine Magnetfeldtherapie eingesetzt werden. Bei bestehendem oder neu auftretendem Husten sollte auf jeden Fall Hustensaft oder andere Medikamente gegen Husten eingenommen werden, damit die Rippen nicht zusätzlich belastet werden.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Heilungsdauer eines Rippenbruchs

Was sollte zudem beachtet werden?

Zudem besteht durch eine geringere Atemarbeit die Gefahr einer Lungenentzündung, welche durch den geringeren Abtransport der Keime in der Lunge entstehen. Umso wichtiger ist eine gute Schmerzlinderung, um eine möglichst normale Atmung zu gewährleisten. Zudem können einige Atemübungen sowohl die Schmerzen bei der Atmung lindern, als auch eine effektive Atemarbeit gewährleisten.

Aufgrund der Schmerzen, und um den Rippenbruch nicht in der Heilung zu behindern, sollten sich die betroffenen Patienten körperlich schonen. Sport, schweres Tragen oder andere anstrengende oder belastende körperliche Aktivität sollten vermieden werden. Ein Rippenbruch heilt individuell sehr unterschiedlich aus. Deswegen kann kein genauer Zeitraum genannt werden. In der Regel merkt der Patient selbst an der Linderung der Beschwerden, dass die Rippe heilt.
Einigen Patienten hilft es, die Rippen mittels einer Bandage um den Brustkorb zu fixieren. Dies ist jedoch kein Standardverfahren, da es medizinisch nicht indiziert ist und zu keiner schnelleren Heilung führt. Eine Gipsanlage wird heutzutage nicht mehr durchgeführt, da die Einengung des Brustkorbes zu Atemproblemen führen kann und dadurch mehr Probleme bereitet, als diese zu beheben. Einige Patienten berichten über eine schneller Heilung durch das Liegen auf der betroffenen Seite. Hierdurch wird die Rippe komprimiert und kann eventuell schneller heilen.

Wissenschaftlich ist dies nicht belegt. Es schadet jedoch nicht und kann deswegen vom Patienten selbst ausprobiert werden. Diese liegende Position sollte aber nur dann eingenommen werden, wenn die Seitlage die Schmerzen nicht verstärkt, bzw. als unangenehm empfunden wird.

Abbildung Rippenbruch

A -Rippenbruch (Rippenfraktur)
B -Pneumothorax (Lungenkollaps)
C - Rippenserienbruch
D - Rippenstückbruch
(Rippenreihenbruch)

  1. Schlüsselbein - Clavicula
  2. Rippe - Costa
  3. Rippen 1-7 (wahre Rippen) -
    Costa 1-7 (Costae verae)
  4. Rippenknorpel -
    Cartilago costalis
  5. Rippen 11
    (rudimentäre Rippen) -
    Costa 11 (Cost. fluctuantes)
  6. Rippen 8-10 (falsche Rippen) -
    Costa 8-10 (Costae spuriae)
  7. Brustbeinhandgriff -
    Manubrium sterni
  8. Rechte Lunge -
    Pulmo dexter
  9. Brustbeinkörper -
    Corpus sterni
  10. Linke Lunge -
    Pulmo sinister
  11. Schwertfortsatz -
    Processus xiphoideus
  12. Rippen 12
    (rudimentäre Rippen) -
    Costa 12 (Cost. fluctuantes)
  13. Rippenbogen -
    Arcus costalis

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 09.08.2012 - Letzte Änderung: 30.03.2024