Rückenschmerzen können sehr viel Ursachen haben. Auf einen großen Teil möglicher Ursachen gehen wir in diesem Thema detailliert ein.
Rückenschmerzen können viele Ursachen haben.
Auf viele mögliche Ursachen möchten wir in unserem folgenden Thema eingehen.
Sucht man nach einer Ursache von Rückenschmerzen, so stößt man sehr schnell auf eine sehr lange Liste. Generell unterscheidet man zwischen organischen (körperlichen) und psychosomatisch (durch die „Seele“) bedingten Ursachen.
Mögliche Ursachen für die Entstehung von Rückenschmerzen sind:
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Wie in nahezu allen Körperbereichen können auch im Bereich der Wirbelsäule Tumore (Neurinom oder Meningeom) ausfindig gemacht werden. Diese Tumore und – in ungünstigen Fällen auch deren Metastasen (= Tochtergeschwulste) können teilweise erhebliche Rückenschmerzen verursachen. Dass Rückenschmerzen durch Krebs verursacht werden, ist sehr selten. Wenn Unklarheit über den Grund für die Rückenschmerzen besteht, diese schon über einen längeren Zeitraum vorhanden sind oder sich in ihrer Art verändern, sollte immer ein Arzt zur Abklärung aufgesucht werden.
Selten kommt es vor, dass Rückenschmerzen durch eine Krebserkrankung in der Wirbelsäule verursacht werden. Hierbei sind Metastasen, die durch einen Tumor an einer anderen Stelle im Körper verursacht werden, am häufigsten. In nur knapp einem Prozent aller Krebserkrankungen an der Wirbelsäule handelt es sich um einen Tumor, der in der Wirbelsäule, also im Knochen, zuerst anfängt zu wachsen. Auch Tumore des Rückenmarks selbst können selten zu Rückenschmerzen führen. Die meisten Krebsarten am Rücken können bei früher Erkennung operativ entfernt werden.
Unabhängig davon, ob es Metastasen sind oder nicht, sind die Symptome oft ähnlich. Zunächst kommt es zu starken Rückenschmerzen, die oft auch in Ruhe und nachts auftreten. Je nachdem, wie der Tumor liegt, kann es im weiteren Verlauf Empfindungsstörungen, die oft Schmerzen verursachen. Auch Lähmungen an den Armen oder Beinen können auftreten. Bei größeren Tumoren kommt es häufig auch zu Muskelschwächen oder Gang- und Blasenstörungen. Da die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine Metastase handelt, sehr groß ist, sollte immer auch auf Symptome eines möglichen ursprünglichen Tumors geachtet werden und eine Suche nach diesem stattfinden.
Verletzungen im Wirbelsäulenbereich sind beispielsweise auf Verkehrsunfälle zurückzuführen, in dessen Folge es zu einem Schleudertrauma kam. In schlimmeren Fällen können auch Verschiebungen des / der Wirbelkörper, Nervenwurzelabrisse oder gar Wirbelbrüche, für die Ursache der Rückenschmerzen verantwortlich gemacht werden.
Ursachen für die Entstehung von Rückenschmerzen können durchaus auch angeboren sein. Im Falle eines offenen Rückenmarkkanals, der bei der Krankheit „Spina bifida“ festzustellen ist, muss entsprechend gehandelt werden.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter: Spina bifida
Hierunter fällt der klassische „Hexenschuss“ (Lumbago). Hierbei handelt es sich um eine akute Reizung eines Nerven. Der Hexenschuss ist somit nicht auf einen Verschleiß (siehe oben) zurückzuführen.
Mehr finden Sie auch unter unserem Thema: Hexenschuss.
Auch Entzündungen in den jeweiligen Bereichen des Rückens können Ursache eines zugrunde liegenden Rückenschmerzes sein. Die Ursache für die Entstehung einer solchen Entzündungen liegt meist in bakteriellen Eiterherden (= Abszesse) im Bereich der Nervenwurzeln und des Rückenmarkes begründet. Darüber hinaus können teilweise auch eitrige Veränderungen im Bereich der Wirbelsäule als Ursache für die Entstehung des Rückenmarkes verantwortlich gemacht werden.
Viele Rückenbeschwerden lassen sich auf eine Fehlhaltung, bzw. Fehlbelastung der Wirbelsäule zurückführen. Indirekt gleicht man diese Fehlhaltungen und/ oder –belastungen durch „Schonhaltungen“ aus, was zur Folge hat, dass man muskulär versucht, auszugleichen.
Dadurch dass dann andere Muskelpartien die Aufgaben übernehmen, werden sie unverhältnismäßig stark beansprucht und reagieren ihrerseits mit Überlastungsschmerzen und Verspannungen. Schon hier lässt sich der „Teufelskreis“ feststellen. Diese Schmerzen lassen sich besonders gut mit diversen Rückenübungen lindern. Auch eine orthopädische Matratze kann sich positiv auf Rückenschmerzen, die durch Fehlhaltungen bedingt sind, auswirken.
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Die Bandscheibe besteht aus dem so genannten Annulus fibrosus, dem bindegewebigen, knorpeligen Außenring und dem Nucleus pulposus, dem inneren Gallertkern.
Wenn es nun zu einem Riss im Bereich des Annulus fibrosus kommt, wird dem Nucleus pulposus ein Austreten nach hinten ermöglicht - was man als Bandscheibenvorfall bezeichnet, wodurch wiederum Nervenwurzeln gereizt werden können (med. als Wurzelsyndrom bezeichtnet)
Lesen Sie viele weitere Informationen zu diesem Thema unter: Bandscheibenvorfall
Meist wird bei Rückenschmerzen gar nicht an die Möglichkeit gedacht, dass diese etwas mit dem Darm zu tun haben können. Dies ist aber vermutlich häufiger der Fall, als die meisten denken. Da der Verdauungstrakt zu einem Großteil durch Nerven innerviert wird, die letztendlich aus dem Rückenmark kommen, besteht eine enge Verbindung zwischen Rücken und Darm. Dementsprechend kommt es bei einem gestressten Reizdarm mit vielen Durchfällen häufig zu Rückenschmerzen, da die Nerven gereizt werden.
Auch bei einem vollen Darm wirkt sich dies durch die Nähe zum Rücken belastend auf die Muskulatur aus. Hierbei spielt vor allem der sogenannte Iliopsoas-Muskel, der stärkste Hüftbeuger, durch seine Lage eine Rolle. Bei einem verstopften Darm, der sich nicht regelmäßig genug entleert, wirkt sich das Gewicht belastend auf diesen Muskel und den Rücken im Lendenbereich aus. Daher sollte der Darm als mögliche Ursache zumindest in Betracht gezogen werden. Oftmals reicht eine ordentliche Darmreinigung, regelmäßige Bewegung und gesunde ausgewogene Ernährung bereits aus, um die Verdauungsprobleme zu lösen.
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Auch die Nieren können Schuld tragen an Schmerzen im Rückenbereich. Für viele Menschen ist es allerdings schwierig, den einen Schmerz vom anderen zu unterscheiden. Zur Hilfe sollte man sich die Lage der Nieren im Bereich der Lendenwirbelsäule ins Gedächtnis rufen. Sie liegen rechts und links der Wirbelsäule, die linke etwas höher als die rechte. Da sie sehr dicht an der Muskulatur des Rückens und der Wirbelsäule liegen, können sie bei Erkrankungen zu Schmerzen in diesem Bereich führen. Das typische am Nierenschmerz ist dabei, dass sie klopfschmerzhaft sind. Dementsprechend reagieren Betroffene beim Abklopfen des Bereichs am Rücken besonders empfindlich. Häufig strahlen die Schmerzen auch in den umliegenden Rückenbereich aus, sind allerdings im Bereich der Nieren am stärksten.
Besteht der Verdacht, dass die Niere die Ursache für die Schmerzen im Bereich des Rückens ist, sollte auch auf weitere Symptome geachtet werden. Besteht beispielsweise Fieber, kann es sich um eine Entzündung der Niere handeln, die schnellstmöglich ärztlich versorgt werden sollte. Auch auf den Urin sollte geachtet werden, da beispielsweise Verfärbungen durch Blut ebenfalls ein Hinweis auf eine Erkrankung der Niere sein können.
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Hier wären Ursachen der Rückenschmerzen wie Schwangerschaft, Übergewicht und das große Feld der Fehlhaltungen zu erwähnen.
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Im Zeitalter der Büroarbeit führt das berufsbedingte Sitzen, verbunden mit der enormen Bequemlichkeit des Menschen und damit verbundenen Bewegungsmangel zum Verschleiß der Wirbelsäule, Muskelverspannungen oder gar zum Abbau der Rückenmuskulatur. Verständlicherweise entstehen aus solchen Umständen gerne Rückenschmerzen.
Formulierungen wie: „Jemand hat schwer an etwas zu tragen“, „Das hat jemandem das Rückgrat gebrochen“ oder „Jemand müsse katzbuckeln“ zeigen, wie wichtig es ist, sich auch die Psyche eines Patienten mit Rückenschmerzen anzusehen.
Beeindruckend ist nämlich die Tatsache, dass bei 90% der Menschen mit chronischen Rückenschmerzen keinerlei organische Ursache erkennbar ist. Häufig erkennbar durch Schmerzverschlimmerung bei psychischem Unwohlsein. Sie sind unspezifisch. Nur der geringe restliche Anteil verteilt sich auf die oben aufgeführten spezifischen Ursachen und Krankheiten.
Bei Erkrankungen, die durch die Seele ausgelöst werden, spielen besonders die innere Befindlichkeit und menschliche Gefühlswelt eine zentrale Rolle. Dasselbe gilt jedoch auch andersherum: körperliche Beschwerden können psychische Probleme wie Depressionen auslösen.
Angst oder Stresssituationen erhöhen in unserem Körper den Herzschlag, der Blutdruck steigt und mit ihm die Durchblutung. Zusätzlich werden bestimmte Hormone und Stressmediatoren ausgeschüttet.
Beim Dauerstress können hierdurch psychosomatische Störungen auftreten, was bei dauerhaften Schmerzen wiederum in einer Stresssituation endet. Es lässt sich also leicht erkennen, wie bedeutend es ist, diesen Teufelskreis durch spezielle Psychotherapien zu unterbrechen. Verschiedene Studien haben sogar die Wirksamkeit solcher Therapien bei chronischen Rückenleiden bestätigen können.
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