Symptome einer Stimmbandentzündung

Einleitung

Vor allem Personen, die viel und häufig sprechen (z.B. Sänger oder Lehrer) fürchten eine Stimmbandentzündung. Aber auch während der kalten Jahreszeit leiden viele Personen erkältungsbedingt unter der lästigen Erkrankung.

Es gibt eine Reihe von charakteristischen Symptomen, an denen man eine Stimmbandentzündung leicht erkennen kann. Bei Verdacht auf eine Stimmbandentzündung müssen die Betroffenen ihre Stimme schonen. Bei anhaltenden Problemen sollte ein HNO-Arzt aufgesucht werden, der die Entzündung und die Symptome behandeln kann.

Das sind die typischen Symptome einer Stimmbandentzündung

Eine Stimmbandentzündung verursacht eine Reihe an typischen Symptomen. Dazu zählen:

  • Heiserkeit (Dysphonie)
  • tiefe oder kratzige Stimme
  • Schmerzen beim Sprechen
  • Stimmverlust (Aphonie)
  • „Kloß“ im Hals
  • Schwellungsgefühl im Hals („dicker Hals“)
  • Räusperzwang
  • Schluckbeschwerden
  • Halsschmerzen
  • Schleimbildung
  • Hustenreiz
  • Kehlkopfschmerzen
  • Fieber
  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit
  • allgemeines Krankheitsgefühl
  • in schweren Fällen Atemnot

Über weitere typische Symptome einer Stimmbandentzündung erfahren Sie hier: Das sind die typischen Symptome einer Stimmbandentzündung

Stimmbandentzündung und Heißerkeit

Das charakteristische Symptom einer Stimmbandentzündung ist die Heiserkeit und der Verlust der Stimme. Zunächst verspüren die Betroffenen ein starkes Kratzen im Hals, das schnell zu Heiserkeit führt. Dadurch leidet die Stimme und in manchen Fällen kann es auch zum vollständigen Stimmverlust (Aphonie) kommen.

Durch die Entzündung der Stimmbänder schwellen die Stimmbänder an und können nicht mehr frei schwingen, wodurch es zu Problemen beim Sprechen und Heiserkeit kommt.

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Normalerweise ist Heiserkeit harmlos und verschwindet bei Schonung der Stimme nach wenigen Tagen von selbst. Über Wochen anhaltende Heiserkeit oder immer wiederkehrender Stimmverlust sollten allerdings dringend durch einen Arzt untersucht werden.

Zur Behandlung der Heiserkeit hilft es, ausreichend Flüssigkeit in Form von warmen Kräutertees oder stillem Wasser zu sich zu nehmen. Dadurch werden die Schleimhäute und Stimmbänder befeuchtet. Auch Inhalieren und Gurgellösungen unterstützen eine schnelle Heilung. Eine medikamentöse Behandlung der Heiserkeit bei einer Stimmbandentzündung ist in den meisten Fällen nicht notwendig.

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Halsschmerzen

In den meisten Fällen wird eine Stimmbandentzündung von starken Halsschmerzen begleitet. Die Erkrankten klagen über Schluckprobleme und einen angeschwollenen „dicken“ Hals, der sich rau anfühlt und schmerzt.

Ein bewährtes Hausmittel bei Halsschmerzen und Heiserkeit ist Zwiebelsaft. Dabei wird eine Zwiebel in kleine Stücke geschnitten, mit heißem Wasser übergossen und mit Honig gesüßt. Auch Salbeibonbons und warmer Kräutertee lindern die Beschwerden.

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Kehlkopfschmerzen

In Folge einer Stimmbandentzündung kann es auch zu einer Entzündung des Kehlkopfes kommen. Dabei treten neben Heiserkeit und Husten auch Kehlkopfschmerzen auf. Bei einer Kehlkopfentzündung muss die Stimme geschont werden und auf lautes Sprechen, Singen oder Schreien sollte verzichtet werden.

Außerdem sollten weder Zigaretten noch Alkohol konsumiert werden, da der Kehlkopf dadurch noch weiter gereizt wird. Eine Kehlkopfentzündung erfordert im Gegensatz zu einer Stimmbandentzündung immer eine medikamentöse Behandlung, da sich ansonsten schnell eine chronische Verlaufsform entwickeln kann. Der Arzt verschreibt entzündungshemmende Medikamente wie z.B. Ibuprofen oder im Falle einer bakteriellen Infektion Antibiotika.

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Räusperzwang

Bei einer Stimmbandentzündung haben die betroffenen Personen einen ständigen Räusperzwang. Die Erkrankten verspüren einen „Kloß“ im Hals und versuchen das Fremdkörpergefühl durch wiederholtes Räuspern und Husten loszuwerden. Neben Heiserkeit zählt der Räusperzwang zu den ersten Anzeichen einer Stimmbandentzündung.

Häufiges Räuspern ist allerdings ein Teufelskreis, denn selbst nachdem die Entzündung ausgeheilt ist, bleibt bei vielen Menschen der Räusperzwang. Permanentes Räuspern kann auf Dauer auch zu Komplikationen führen. So können dadurch beispielsweise die Stimmbänder an Elastizität verlieren und in ihrer Schwingungsfähigkeit eingeschränkt sein. Daher sollte man bei einer Stimmbandentzündung versuchen, auf häufiges Räuspern zu verzichten.

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Vermehrter Speichelfluss

Eine Stimmbandentzündung kann in eine Entzündung des Kehlkopfes übergehen. Dabei haben die Betroffenen meist einen vermehrten Speichelfluss (Hypersalivation). Häufig kommt es zu einem unkontrollierten Austreten des Speichels aus dem Mund (Sialorrhö). Die erkrankten Personen nehmen den starken Speichelfluss und die Sialorrhö als „Sabbern“ wahr und empfinden die Situation als belastend.

Nach Ausheilen der Entzündung reguliert sich der Speichelfluss von alleine und eine explizite Behandlung mit Medikamenten ist nicht notwendig.

Schluckbeschwerden

Als Schluckbeschwerden (oder Dysphagie) bezeichnet man jegliche Art von Problemen beim Schluckvorgang. Schluckstörungen kommen häufig im Rahmen einer Stimmbandentzündung vor und entstehen durch die geschwollenen und entzündeten Stimmbänder am Eingang zur Luftröhre. Meistens sind sie bei einer Stimmbandentzündung mit Halsschmerzen und einem Fremdkörpergefühl im Hals („Kloß im Hals“) verbunden.

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Schluckbeschwerden sind sehr unangenehm, jedoch lassen sie sich mit einfachen Hausmitteln gut behandeln. Die Betroffenen sollen viel Flüssigkeit zu sich nehmen, denn dadurch wird die Rachenschleimhaut angefeuchtet. Auch warme Tees aus Heilkräutern (z.B. Salbei oder Thymian) lindern die Beschwerden. Bei einer Stimmbandenentzündung ist es generell wichtig, den Hals durch warme Wickel oder Schals warm zu halten. Auch die Schluckbeschwerden lassen sich durch Wärme bessern.

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Stimmbandentzündung und verschleimter Hals

Der gesamte Rachen und die Stimmbänder sind mit einer Schleimhautschicht ausgekleidet. Bei einer Stimmbandentzündung kann es durch die bakterielle Infektion zu einer übermäßigen Produktion von Schleim im Rachenbereich kommen. In der Folge lagert sich vermehrt Schleim auf die Stimmbänder auf und verursacht Probleme beim Sprechen.

Kräutertee mit Honig wirkt natürlich schleimlösend und kann die Beschwerden einer Stimmbandentzündung lindern. Auf den Genuss von Milch sollte während einer akuten Stimmbandentzündung allerdings verzichtet werden, da Milch noch weiter verschleimend wirkt.

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Was sind die typischen Symptome einer Stimmbandentzündung beim Kleinkind / Kind?

Eine Stimmbandentzündung bei Kindern wird meistens durch eine infektiöse Erkrankung der oberen Atemwege ausgelöst, die auf die Stimmbänder übergreift. Neben den typischen Symptomen einer Stimmbandentzündung wie Heiserkeit oder Stimmverlust, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden kommt es dann auch zu anhaltendem trockenen Husten.

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Eine infektiöse Atemwegserkrankung, die vorwiegend Kleinkinder und Kinder betrifft ist Pseudokrupp. Pseudokrupp hat ähnliche Symptome wie eine Stimmbandentzündung. Dabei kann es neben Heiserkeit allerdings auch zu starker Atemnot und schweren Hustenanfällen (Krupphusten) kommen. Die Erkrankung ist normalerwiese eher harmlos und heilt von alleine wieder aus. Bei starker Atemnot sollte allerdings umgehend ein Arzt oder Krankenhaus aufgesucht werden, da es ansonsten zum Ersticken kommen kann.

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Was sind die typischen Symptome einer chronischen Stimmbandentzündung?

Aus einer akuten Stimmbandentzündung kann sich ein chronischer Verlauf entwickeln. Die Ursachen für die Chronifizierung einer Stimmbandentzündung sind nicht ganz eindeutig, allerdings können Zigarettenrauch und Alkoholgenuss die Entstehung fördern. Aber auch wenn betroffene Personen bei einer akuten Stimmbandentzündung ihre Stimme nicht schonen und diese weiter belasten, kann das einen chronischen Verlauf begünstigen.

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Dauern die Beschwerden einer Stimmbandentzündung länger als drei Wochen an, spricht man von einer chronischen Stimmbandentzündung. Zu den Symptomen zählen anhaltende Heiserkeit, ein andauerndes Fremdkörpergefühl im Hals und ständiger Räusperzwang. Außerdem haben die betroffenen das Gefühl, dass ihre Stimme nicht mehr so belastungsfähig ist und vermeiden lautes Sprechen oder Schreien. Auch trockener Reizhusten kann bei einer chronischen Stimmbandentzündung auftreten, wohingegen Halsschmerzen eher selten sind.

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Autor: Dr. Nikolas Gumpert Veröffentlicht: 11.04.2019 - Letzte Änderung: 12.01.2023