Heiserkeit bei Kindern

Einleitung

Unsere Stimme entsteht am Kehlkopf, welcher sich als oberstes Ende unserer Luftröhre im Hals befindet. Dort bilden die zwei Stimmlippen und ihre freien Ränder, die Stimmbänder, die sogenannte Stimmritze.
Die Stimmbildung erfolgt über die Bewegung der Stimmlippen. Diese bestehen im Groben aus Muskeln, Gelenken und Knorpeln, die sich beim Sprechen aufeinander zu bewegen und die Stimmritze bis auf einen kleinen Spalt fast vollständig verschließen. Beim Ausatmen strömt durch diese Ritze Luft und versetzt unsere Stimmbänder in Schwingungen. Durch diesen Vorgang entstehen unsere Töne und Laute. Er ermöglicht uns somit das Sprechen.
Wird dieser Vorgang in irgendeiner Weise gestört, kommt es zur sogenannten Heiserkeit. Die Heiserkeit stellt eine Stimmstörung dar, die mit Stimmklangveränderungen und Lautstärkeverlust einhergeht. Typisch ist die raue rauchige Stimme bis hin zum Stimmverlust. Den Betroffenen ist häufig nur noch ein Flüstern möglich.
Die Heiserkeit ist keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom, welches auf eine Störung im Bereich der Stimmbänder des Kehlkopfes hindeutet. Meist ist die Heiserkeit bei Kindern sowie Erwachsenen harmlos. Klingt also schlimmer als es ist. Dennoch sollten Sie mit ihrem Kind zum Arzt gehen, wenn die Heiserkeit länger als ein bis zwei Wochen anhält und sich unverändert darstellt.

Ursachen

Allgemeine Ursachen

Die Gründe für eine Heiserkeit sind vielfältig und reichen von harmlos bis hin zu schwerwiegenden Ursachen.

Die Heiserkeit bei Kindern ist häufig durch eine Erkältung bedingt. Es handelt sich meistens um Infektionen der oberen Atemwege durch Viren.
Durch die Krankheitserreger kommt es zu einer Schwellung der Schleimhaut der Stimmbänder, welche dadurch in ihrer reibungslosen Funktion gestört wird. Ein durch Viren ausgelöster Atemwegsinfekt, der typischerweise Kinder zwischen eins und fünf Jahren betrifft, ist der sogenannte Pseudokrupp. Fälschlicherweise wird diese Erkrankung in der Gesellschaft häufig als Krupp bezeichnet.
Beim echten Krupp handelt es sich allerdings um eine bakterielle Infektionskrankheit, die in der heutigen Zeit zunehmend aufgrund von Schutzimpfungen verschwunden ist.
Durch die Viren kommt es zur Entzündung des Kehlkopfes, Schwellung der Stimmbänderschleimhaut und zur Einengung der oberen Atemwege.

Die Kinder zeigen den typisch trockenen bellenden Husten, begleitet von Heiserkeit. Die Heiserkeit geht dem Husten hierbei meist einige Zeit voraus. Der Pseudokrupp verläuft meist harmlos. Jedoch besteht jederzeit die Gefahr des Zuschwellens des Kehlkopfes und somit einer gefährlichen Atemnot für ihr Kind. Seien Sie also aufmerksam und gehen Sie rechtzeitig mit ihrem Kind zum Arzt. Eine weitere Erkrankung im Kindesalter, die zur Heiserkeit führt, ist eine Entzündung des Kehldeckels, der sich stark gerötet darstellt. Kinder zeigen bei Heiserkeit auch Symptome wie Fieber, Halsschmerzen und Atemnot.
Kontaktieren Sie hier unbedingt einen Arzt; denn es kann zu lebensgefährlichen Erstickungsanfällen kommen.

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Heiserkeit ohne begleitende Erkältung

Aber nicht immer muss die Ursache für eine Heiserkeit in einer Erkältung liegen. Auch eine Unterfunktion der Schilddrüse kann zur Heiserkeit bei Kindern führen. Die Unterfunktion kann dabei angeboren oder erworben sein. Bei der angeborenen Form ist das Organ im Bereich des Halses mangelhaft angelegt und in seiner Funktion gestört. Die erworbene Form ist auf sogenannte Autoantikörper zurückzuführen, die vom Körper fälschlicherweise gegen eigenes Gewebe produziert werden und dieses zerstören. Die zweite, also erworbene Form wird auch als Hashimoto –Thyreoditis bezeichnet. Häufig sind die Kinder aufgrund der Erkrankung übergewichtig, müde und zeigen eine trockene Haut.

Eine abnorme Vergrößerung der Schilddrüse kann ebenfalls zu den Symptomen der Heiserkeit führen. In unseren Breiten ist sie meist durch Jodmangel verursacht. Durch die Größenzunahme kommt es zur einseitigen Einklemmung der die Stimmbänder versorgenden Nerven und somit zur Heiserkeit.

Heiserkeit kann aber auch durch Operationen im Halsbereich (beispielsweise eine Operation an einer kranken Schilddrüse) oder durch Intubation, die künstliche Beatmung des Patienten über eine Röhre, verursacht werden.

Heiserkeit durch Schreien

Eine Überlastung der Stimme, durch Schreien oder häufiges Singen, kann ebenfalls zur Heiserkeit führen. Meist handelt es sich hier um eine chronische Heiserkeit, die länger als drei Monate besteht.

Durch die falsche Beanspruchung der Stimmbänder, kommt es zur Ausbildung von sogenannten Schreiknötchen auf den Stimmlippen. Sie werden auch als Sängerknoten bezeichnet. Es handelt sich um gutartige Veränderungen, die zu Verdickungen der Stimmbänder führt. Sie tritt nahezu immer beidseitig auf. Die Knötchen schränken die Schwingungsfähigkeit der Bänder ein und führen so zur Heiserkeit. Normalerweise bedürfen die Schreiknötchen keiner Therapie, denn sie verschwinden bis zum Eintritt der Pubertät von selbst. Die Kinder sollten lediglich ihre Stimme schonen und lautes Reden bzw. Singen vermeiden. Häufig ist die Heiserkeit die Folge eines falschen Stimmgebrauchs und es gilt die Regel: Je älter das Kind, desto schwieriger wird es, ihm den fehlerhaften Stimmgebrauch abzugewöhnen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Symptome einer Stimmbandentzündung

Pseudokrupp

Bei Pseudokrupp handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch Viren verursacht wird und vor allem Kinder betrifft.
Typisches Symptom dieser Erkrankung sind die heftigen Hustenanfälle (der sogenannte Krupphusten), die häufig von Heiserkeit begleitet werden. Durch die Infektion schwillt die Schleimhaut in Hals, Rachen und an den Stimmbändern an. Durch die Schwellung sind die Stimmbänder beeinträchtigt und die Stimme der Kinder versagt. Pseudokrupp heilt üblicherweise von alleine wieder aus und muss nicht weiter behandelt werden.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Pseudokrupp

Diagnose

Die Diagnose Heiserkeit bei Kindern wird vom Arzt durch Untersuchung des Rachens mit einem Spatel oder Spiegel, anhand der typischen Schleimhautveränderungen an den Stimmbändern mit Rötung, Schwellung und eventuellen Auflagerungen gestellt.

Diese Untersuchung mit dem klassischen Herausstrecken der Zunge und dem „Ah-Sagen“ ist für Kinder meistens durch den unbeabsichtigt hervorgerufenen Würgereflex sehr unangenehm und sollte vom Untersucher zuletzt durchgeführt werden. Zusätzlich wird sich der Arzt für die Art und Dauer der Beschwerden interessieren. Wird eine nähere und deutlichere Betrachtung der Stimmbänder nötig, kann dem Kind im Krankenhaus unter Narkose ein sogenanntes Endoskop, ein schlauchförmiges medizinisches Instrument zur Untersuchung von Körperhöhlen, bis an den Kehlkopf vorgeschoben werden. Hier können die Stimmlippen direkt unter einem Mikroskop betrachtet und gegebenenfalls sogar Gewebsproben entnommen werden.
Liegt der Verdacht nahe, dass die Heiserkeit durch eine Schilddrüsenfunktionsstörung verursacht ist, so bietet sich eine Blutuntersuchung mit Bestimmung der Schilddrüsenhormone an. Diese lassen auf die Funktionalität der Schilddrüse zurück schließen.

Symptome

Liegt die Ursache für die Heiserkeit beim Kind in einer Erkältung, so ist sie häufig begleitet von Schnupfen, Husten, Fieber oder Halsschmerzen.
Ein Kind mit Heiserkeit fällt vor allem durch seine Schweigsamkeit auf. Reden mit Heiserkeit ist für Kinder mühsam und schwer. Der Klang der Stimme verändert sich und wirkt meistens rau, zittrig, kratzig und belegt. Es kann bis zu einem völligen Versagen der Stimme kommen. Den Kindern bleibt also die „Stimme weg“.

Mehr hierzu: Husten beim Kind

Heiserkeit mit Husten

Anhaltender trockener Husten im Rahmen einer infektiösen Erkrankung der oberen Atemwege ist wohl eine der häufigsten Ursachen für Heiserkeit bei Kindern. Durch den starken Hustenreiz werden die Stimmlippen gereizt und die Stimme wird rau und heiser.
Die Entzündung kann sich auch auf die Stimmbänder ausbreiten, man bezeichnet dass dann als Stimmbandentzündung (Laryngitis). Durch die Entzündung schwellen die Rachenschleimhaut und die Schleimhaut der Stimmbänder an, wodurch die Stimmbänder nicht mehr frei schwingen können.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Heiserkeit und Husten

Wann sollte ich mit meinem Kind zum Arzt gehen?

Heiserkeit bei Kindern ist in den meisten Fällen harmlos und verschwindet üblicherweise von alleine wieder.
Wenn die Heiserkeit bei Ihrem Kind allerdings länger als eine Woche anhält, obwohl keine Erkältung oder Husten vorliegt, sollten Sie sicherheitshalber einen Kinderarzt aufsuchen. Der Arzt kann den Rachen untersuchen und abklären, wodurch die Heiserkeit verursacht wird. Auch wenn es neben der Heiserkeit zu starken Schmerzen, hohem Fieber oder Atemnot kommt, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Therapie

Normalerweise verschwindet eine banale Heiserkeit bei Kindern nach einigen Tagen von selbst.

Leidet ihr Kind an einem Infekt und deswegen an Heiserkeit, bieten Sie ihrem Kind reichlich zu trinken an. Beispielsweise Kräutertee mit Honig, Kamillen- oder Fencheltee, um den Rachen von den Erregern frei zu spülen. Achtung: Kinder unter drei Jahren keinen Pfefferminztee verabreichen.
Das ätherische Öl der Pfefferminze kann bei Kleinkindern einen lebensbedrohlichen Kehlkopfkrampf auslösen! Vermeiden Sie trockene Räume. Kühle feuchte Luft tut ihrem Kind mit Heiserkeit gut. Sollte es sich um einen akuten (Pseudo-)Kruppanfall handeln, können sie ihr Kind vor einen geöffneten Kühlschrank halten und die Symptome werden sich durch die Zufuhr feuchter kalter Luft bessern.
Versuchen Sie in solchen Fällen selbst Ruhe zu bewahren, denn ihre Nervosität projiziert sich auf ihr Kind. Wenn Sie sich selbst unsicher sind, wie schwerwiegend es um die Heiserkeit ihres Kindes steht, zögern Sie nicht einen Arzt aufzusuchen.

Liegt der Heiserkeit eine Überlastung der Stimmbänder zu Grunde, bietet sich das Schonen der Stimme an. Lautes Reden und Singen sollte vermieden werden. In Ausnahmefällen kann eine Operation der Stimmbänder oder die Stimmübungsbehandlung beim Logopäden nötig sein.

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Wann braucht mein Kind ein Antibiotikum?

Bei einer bakteriellen Infektion, die zu Heiserkeit führt, müssen Antibiotika eingenommen werden. Bei Erkrankungen, die durch Viren verursacht werden (das ist beim Großteil der Erkrankungen der Fall) sind antibiotische Medikamente wirkungslos. Bei Verdacht auf einen bakteriellen Auslöser kann der Arzt einen Abstrich der Rachenschleimhaut nehmen, labordiagnostisch untersuchen und ein entsprechendes Antibiotikum verschreiben.
Krankheiten, die zu Heiserkeit führen und mittels Antibiotika behandelt werden müssen, sind beispielsweise eitrige Mandelentzündungen, Kehlkopfentzündungen oder Lungenentzündungen.

Wichtig ist, dass die Eltern das Antibiotikum so lange verabreichen, wie der Arzt es verschrieben hat.
Wenn die Einnahmedauer nicht eingehalten wird, können sich leicht Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln, wodurch das Medikament bei erneuten Infektionen mit dem gleichen Erreger nicht mehr wirksam ist. Generell wägt ein Arzt aufgrund der möglichen Nebenwirkungen und der Gefahr der Resistenzentwicklung sehr genau ab, ob er dem erkrankten Kind eine antibiotische Behandlung verschreibt. Bei gewissen Erkrankungen müssen allerdings Antibiotika verabreicht werden, um eine wirksame Therapie und ein komplikationsloses Ausheilen der Infektion sicherzustellen. Die Vorteile von Antibiotika sind, dass sie rasch wirken und in den meisten Fällen sehr effizient gegen den Krankheitserreger wirken. Innerhalb weniger Tage nach Einnahme der ersten Tablette geht es den Kindern besser. Für kleine Kinder sind die Medikamente auch in Tropfen- oder Saftform erhältlich.

Homöopathie bei kindlicher Heiserkeit

Die Homöopathie findet aufgrund ihrer häufig nebenwirkungsarmen Mittel vor allem im Bereich der Kinderheilkunde große Anwendung.
So lassen sich für die Heiserkeit unterschiedliche Heilmittel finden, welche nach bestimmten Kriterien ausgesucht werden. Wählen Sie ein homöopathisches Mittel aus, welches zur Gesamtsituation ihres Kindes passt.
Hierbei sollte man außer auf die Heiserkeit, auf zusätzliche Symptome sowie Situationen, die mit einer Verbesserung oder Verschlechterung einhergehen, achten. Das homöopathische Mittel wird meist in Form sogenannter Globuli, kleine zuckerartige Kügelchen, verschrieben.

Kratzt der Hals, ist die Stimme rau und belegt und fällt das Schlucken schwer, so bietet sich die Einnahme von drei mal drei Globuli täglich für Säuglinge und drei mal fünf Globuli für Schulkinder und Jugendliche an. Für die Säuglinge und Kleinkinder können die Globuli in Wasser oder Tee aufgelöst und mit einem Plastiklöffel eingeflösst werden. Größere Kinder lassen sich die Kügelchen einfach im Munde zergehen.

Ein oft angewandtes Mittel der Laienhomöopathie bei Heiserkeit ist die Zehwurzel (Arum triphyllum). Sie kommt zur Anwendung bei einer rauen Stimme und brennenden Halsschmerzen sowie bei Schnupfen und stark beanspruchter Stimme.
Die Kalkschwefelleber (Hepar sulfuris) hilft bei trockenem bellendem Husten, stechenden Halsschmerzen mit Heiserkeit und gelblichen Belägen.
Liegt der Heiserkeit eine Schilddrüsenunterfunktion zugrunde, so eignet sich Kaliumjodatum beziehungsweise Kaliumbromatum. Für fast jedes individuelle Erscheinungsbild der Heiserkeit ihres Kindes lässt sich ein geeignetes homöopathisches Mittel finden.

Lassen Sie sich von ihrem Kinderarzt oder Apotheker diesbezüglich beraten. Leidet ihr Kind allerdings unter Atemnot oder sind die Mandeln eitrig belegt, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf!

Hausmittel gegen kindliche Heiserkeit

Ihr Kind braucht vor allem viel Ruhe, um die Heiserkeit auszukurieren. Körperliche Anstrengung, wie zum Beispiel Sport, sollte vermieden werden.

Geben Sie ihrem Kind ausreichend zu trinken. Entweder einfache Kräutertees, wie Kamille oder Fenchel, aber auch Milch mit Honig wird gerne von den Kleinen bei Heiserkeit getrunken.
Hierfür einfach zu etwa 150 ml warmer Milch zwei Teelöffel Honig hinzugeben. Achtung: Honig ist nicht für Säuglinge und Babies unter einem Jahr geeignet! Des Weiteren können Sie ihrem Kind Lutschtabletten mit Emser – Salz oder Isländisch Moos, aber auch die, von den Kinder häufiger akzeptierten Salbeibonbons, anbieten.
Zudem sollten Sie darauf achten, dass ihr Kind die Stimme schont, allerdings nicht indem es flüstert! Beim Flüstern müssen die Stimmbänder viel mehr Kraft aufwenden, um die gewollten Töne zu produzieren, was die Heiserkeit wiederum nur verschlimmert.

Wärme tut dem Hals des Kindes gut. Achten Sie darauf, dass ihr Kind bei Heiserkeit einen Schal trägt, um den Hals zu wärmen. Aus der Hausapotheke gibt es hier die sogenannten Kartoffelwickel, welche wärmend sowie schmerzlindernd wirken.
Dazu brauchen Sie sechs ungeschälte weich gekochte heiße Kartoffeln, ein Baumwolltuch, zusätzlich ein Küchentuch und Küchenpapier. Breiten Sie das Baumwolltuch aus und das Innentuch darüber. Zerdrücken Sie zwischen zwei Lagen Küchenpapier die heißen Kartoffeln und schlagen das Innentuch um diese. Prüfen Sie unbedingt die Temperatur bevor sie die Wickel auf die Brust oder den Rücken ihres Kindes legen. Der Oberkörper wird mit dem Baumwolltuch umbunden und das Kind zugedeckt. Der Wickel sollte solange, wie die Temperatur als angenehm empfunden wird, maximal jedoch für eine Stunde aufgelegt werden. Gönnen Sie ihrem Kind danach 15 Minuten Ruhe.

Im Allgemeinen sollte bei Heiserkeit auf Reizmittel wie Gewürze und Rauch verzichtet werden. Rauchen Sie niemals im Beisein ihres Kindes und lüften Sie Räume, in den geraucht wurde, immer durch, bevor ihr Kind sich dort aufhält. Dies könnte den Hals weiter reizen und die Heiserkeit verschlimmern. Sorgen Sie außerdem für eine feuchte Raumluft, indem Sie feuchte Tücher im Zimmer aufhängen oder eine Schale mit Wasser auf die Heizung stellen.

Wenn Sie sich unsicher mit der Heiserkeit ihres Kindes sind, zögern Sie nicht lange einen Arzt aufzusuchen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Medikamente gegen Heiserkeit

Dauer der Heiserkeit bei Kindern

Die Dauer einer Heiserkeit bei Kindern hängt von der zugrundeliegenden Ursache ab.
Ist zu langes Schreien der Auslöser des Stimmverlustes, sind die Beschwerden normalerweise nach wenigen Tagen wieder verschwunden. Auch nach einem grippalen Infekt oder einer Erkältung können Kinder unter Heiserkeit leiden. Sobald der Infekt ausgeheilt ist, verschwindet die Heiserkeit in der Regel auch schnell. Hält die Heiserkeit bei Ihrem Kind länger als eine Woche an, sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden. Dieser kann feststellen, ob es eine andere Ursache für den Stimmverlust gibt, beispielsweise Stimmknötchen. Dabei handelt es sich um gutartige Veränderungen an den Stimmbändern, welche zu Heiserkeit und Problemen beim Sprechen führen können.

Kann mein Kind heiser sein ohne krank zu sein?

Kinder können auch heiser sein, ohne dass die krank sind oder waren. Gerade durch langes Weinen oder lautes Schreien können die Stimmlippen überbeansprucht werden. Dabei schwellen die Stimmlippen an und können nicht mehr frei schwingen, in der Folge versagt die Stimme und das Kind ist heiser. In so einem Fall sollte das Kind die Stimme schonen und möglichst nicht sprechen, allerdings sollte auch nicht geflüstert werden. Flüstern belastet die Stimmbänder noch mehr, wodurch sich das Abschwellen hinaus zögern kann. Daher sollte das Kind nur wenn unbedingt nötig mit möglichst normaler Stimme sprechen. Weitere Ursachen für Heiserkeit sind bestimmte äußere Einflüsse, wie Zigarettenrauch, trockene Luft oder Abgase, die zu einer Beeinträchtigung der Stimme führen können. Üblicherweise verschwinden die Beschwerden nach wenigen Tagen von alleine und das Kind kann wieder normal sprechen.

Hält die Heiserkeit über mehrere Wochen ohne ersichtlichen Grund an, können sogenannte Stimmknötchen oder Schreiknötchen dahinterstecken. Durch eine regelmäßige Überbeanspruchung der Stimme bilden sich kleine Knoten auf den Stimmbändern, die beim Sprechen stören und zu einer anhaltenden Heiserkeit führen. Eine Kinderarzt oder ein HNO-Arzt kann feststellen, ob Ihr Kind unter diesen gutartigen Schreiknötchen leidet und eine entsprechende Behandlung verschreiben. Meist verschwinden die Knötchen durch Schonung von alleine wieder. Es kann aber auch eine Stimmtherapie mit einem Logopäden in Betracht gezogen werden. Nur in sehr seltenen Fällen müssen die Schreiknötchen operativ entfernt werden.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Stimmlippenknötchen

Besonderheiten der Heiserkeit beim Baby

Auch Babys können von einer Heiserkeit betroffen sein. Die Stimme klingt dann krächzend auch beim Schlafen ist oftmals ein leises Schnarchen zu bemerken. Vor allem im Winter sind Babys häufig von Heiserkeit betroffen. Grund dafür ist die trockene Heizungsluft, welche zur Austrocknung der Schleimhäute führt und die Stimmbänder reizt. Weitere Ursachen können eine mechanische Überbeanspruchung durch langes Weinen oder ein Atemwegsinfekt sein. Auch ein Soor kommt als Ursache für Heiserkeit beim Baby in Frage. Dabei handelt es sich um eine Infektion mit Hefepilzen, die sich auch auf den Stimmbändern ablagern können, deren Funktion beeinträchtigen und so zu Heiserkeit führen.

Normalerweise verschwindet die Heiserkeit nach wenigen Tagen von alleine wieder. Wenn die Heiserkeit aber über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt oder das Baby zusätzlich hohes Fieber und Atemnot bekommt, sollten die Eltern unverzüglich einen Kinderarzt bzw. das nächste Krankenhaus aufsuchen. Zur Behandlung der Heiserkeit ist es wichtig, dass das Baby ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Neben Muttermilch eignet sich dafür besonders lauwarmer Kräutertee, wie Kamille- oder Fencheltee. Außerdem sollten die Eltern darauf achten, dass die Luft im Raum nicht zu trocken ist. Durch regelmäßiges Lüften und eine nicht zu warm eingestellte Heizung kann die Luftfeuchtigkeit erhöht werden. Auch Luftbefeuchter oder nasse Handtücher auf der Heizung helfen dabei, die Luftfeuchtigkeit zu optimieren.

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Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zum Thema Heiserkeit bei Kindern finden Sie unter:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 14.09.2015 - Letzte Änderung: 12.01.2023