Heiserkeit durch eine Allergie

Einleitung

Heiserkeit kann durch verschiedene innere und äußere Einflüsse ausgelöst werden, oftmals sind lautes Reden, Rauchen oder eine Erkältung die Ursache.
Man spricht auch von einer Stimmstörung oder Dysphonie; die Stimme klingt belegt, rau oder unrein und die gewohnte Lautstärke kann nicht erreicht werden oder die Stimme bleibt (vorübergehend) ganz weg.

Ursachen

Eine Heiserkeit kann auch im Rahmen einer Allergie vorkommen.
Bei einer Allergie reagiert das körpereigene Immunsystem bei einigen Menschen auf eigentlich ungefährliche Stoffe wie Pollen oder Tierhaare, als wären es Angreifer. Dabei kommt es zu einer Immunreaktion, bei der verschiedene Immunzellen und Entzündungsstoffe freigesetzt werden, welche zu den typischen Symptomen einer Allergie führen:

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Heiserkeit bei einer Pollenallergie

Die Pollenzeit variiert von Jahr zu Jahr und ist vom Wetter abhängig. Ist die Hauptblütezeit erreicht, ist das oft sehr belastend für Allergiker mit einer Pollenallergie. Die auftretenden Symptome sind vielfältig:

  • Niesreiz
  • juckende und gerötete Augen
  • laufende oder verstopfte Nase
  • Nasennebenhöhlenentzündung.

Die Kombination aus der Belastung der Schleimhäute im Mund-Rachen-Raum durch die Allergie und die zusätzliche Austrocknung durch das Atmen durch den geöffneten Mund können zu Heiserkeit führen.

Dass es sich um eine Heiserkeit durch eine Pollenalergie und keine andere Allergie handelt, zeigt sich, wenn die Beschwerden an der See oder in den Bergen besser sind, wenn sie im Rahmen der Heuschnupfensaison auftreten, oder werden die Beschwerden im Freien schlimmer sind.

Ein Lungenfacharzt, Hautarzt oder Allergologe kann mithilfe eines Allergietests ein endgültiges Ergebnis liefern.

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Heiserkeit durch Husten

Oftmals treten Heiserkeit und Husten gemeinsam im Rahmen einer Infektion der oberen Atemwege auf. Es handelt sich hierbei um Symptome, die bei verschiedenen Erkrankungen vorkommen können.

Meist kommen sie in Kombination bei Erkältungen vor und werden durch Viren verursacht. Diese sind meist unbedenklich und können mit einfachen Hausmitteln behandelt werden. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, körperliche Schonung und die Anwendung von Inhalationen und Halswickeln bringen meist Besserung. Tritt trotz dieser Behandlung innerhalb einer Woche keine Besserung ein, verschlimmern sich die Symptome oder kommen weitere wie Herzbeschwerden, Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Atembeschwerden oder Schmerzen im Bereich der Ohren, Wangen und Stirn hinzu, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Eine Allergie ist jedoch selten die Ursache von gleichzeitig auftretendem Husten und Heiserkeit.

Mehr hierzu: Heisterkeit und Husten

Symptome

Bei einer Pollen-, Schimmelpilz- oder Hausstaubmilbenallergie sind vor allem die Schleimhäute von Auge und Mund-Nasen-Rachenraum betroffen. Die Folgen sind

Die Heiserkeit kann außerdem noch verstärkt werden, wenn eine verstopfte Nase das Atmen durch die Nase behindert und vermehrt durch den geöffneten Mund geatmet wird, was zum Austrocknen der Schleimhäute führt.

Eine starke allergische Reaktion (Anaphylaxie), wie sie beispielsweise bei einer Insektengift- oder Nahrungsmittelallergie vorkommen und bis hin zum allergischen Schock führen kann, läuft in zwei Phasen ab.

  1. In der ersten Phase kommt es zu Übelkeit, Erbrechen, lokalisierten Hautausschlägen und erschwerten Atmung aufgrund eines allergischen Asthmas.
  2. In der zweiten Phase verengen sich die Atemwege, es kommt zur Luftnot und Heiserkeit, außerdem weiten sich die Hautausschläge auf den gesamten Körper aus, der Kreislauf kollabiert und im schlimmsten Fall kommt es zum Herz-Kreislauf-Stillstand. Treten neben der Heiserkeit diese anderen Symptome auf, ist dringend ein Arzt zu rufen.

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Diagnose

Auch im Rahmen eines allergischen Asthmas anderer Ursache kommt es häufiger zu Heiserkeit und Beeinträchtigung der Stimme. Hält die Heiserkeit länger als zwei bis drei Wochen an oder kommen Schluckbeschwerden oder Fieber hinzu, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um andere Ursachen auszuschließen.

Dabei gibt die Krankengeschichte oft erste Hinweise auf die Ursache der Heiserkeit, mithilfe eines Laryngoskops, ein Gerät zur Betrachtung des Kehlkopfes, kann der Grund für die Heiserkeit meist festgestellt werden. Ob eine Allergie vorliegt, kann durch einen Facharzt (Hautarzt, Allergologe, Lungenfacharzt) mithilfe eines Allergietests festgestellt werden.

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Therapie

Handelt es sich um Heiserkeit aufgrund einer Allergie, bessert sich die Heiserkeit oftmals durch Gabe eines Antihistaminikums oder Antiallergikums, welche die Symptome der Allergie lindern.

Auch andere Hausmittel wie Tees mit etwas Honig, Gurgeln mit Salzwasser, Bonbons mit Salbei oder Isländisch Moos und vor allem das Schonen der Stimme können die Heiserkeit verbessern. Dazu gehört auch der Verzicht auf Tabakwaren, Alkohol oder stark gewürzte Speisen.

Es gibt auch spezielle Präparate zum Lutschen für Heiserkeit in der Kombination mit einer Allergie.

Lesen Sie mehr zum Thema: Therapie einer Allergie

Homöopathie bei Heiserkeit

Je nachdem, was der Grund für die Heiserkeit ist, können verschiedene homöopathische Mittel angewendet werden:

Liegt das Problem in einer Überlastung der Stimmbänder und werden warme Getränke und Halswickel als helfend empfunden, ist Arnica montana ein geeignetes Mittel.

Bei Heiserkeit und Stimmversagen aufgrund von Nervosität und einer Verbesserung durch kalte Getränke kann Argentum nitricum oder Gelsemium sempervirens angewendet werden.

Tritt die Heiserkeit im Rahmen einer Erkältung, Unterkühlung, Grippe oder Fieber auf und sind Schmerzen beim Schlucken vorhanden, können Aconitum napellus oder Hepar sulfuris helfen.

Bei einem sehr trockenen Hals und Rachen werden Belladonna oder Apis mellifica verwendet.

Es empfiehlt sich, die Therapie bei einem ausgebildeten Homöopathen durchzuführen, welcher das geeignete Mittel für die Symptome finden kann.

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Prophylaxe

Um die Allergie erfolgreich zu behandeln, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Man kann sie symptomatisch behandeln mit oben genannten antiallergischen Medikamenten, aber auch ursächlich durch eine Hyposensibilisierung. Hierbei wird das Immunsystems durch regelmäßige Spritzen, Tropfen oder Tabletten an das Allergen gewöhnt, so dass es bei erneutem Allergenkontakt zu keiner überschießenden Situation kommt und der Körper nicht Alarm schlägt.

Differenzieren zwischen einer Allergie und einer Erkältung

Manchmal ist es schwierig abzugrenzen, ob die Heiserkeit nicht auch durch eine Erkältung hervorgerufen worden sein könnte. Anhaltspunkte hierfür sind weitere Symptome wie:

  • ein mäßiges Allgemeinbefinden
  • Halsschmerzen
  • möglicherweise erhöhte Temperatur
  • Schüttelfrost
  • Husten
  • zäher, gelblicher oder grünlicher Schleim beim Schnäuzen.

Eine Heiserkeit aufgrund einer Pollenallergie ist in den Herbst- und Wintermonaten zudem recht unwahrscheinlich. Symptome wie tränende Augen oder Juckreiz fehlen meist bei einer gewöhnlichen Erkältung. Allerdings können auch Halsschmerzen durch eine Allergie auftreten.
Liegen in der Familie bereits Allergien, Asthma oder Neurodermitis vor, verschlimmern die Beschwerden sich früh morgens und nachts oder im Freien, können dies weitere Anzeichen für eine allergische Ursache sein. Ein Allergietest bei einem Facharzt kann eine mögliche Allergie bestätigen.

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Dauer einer Heiserkeit durch eine Allergie

Die Heiserkreit hält grundsätzlich so lange, wie auch die Allergie-auslösende Substanz mit dem Körper in Kontakt kommt. Dabei ist besonders eine Belastung der Atemwege durch das Allergen zu bedenken, da hierdurch die Reizung der Stimmbänder und die dadurch entstehende Heiserkeit wahrscheinlich ist.

Ein guter Hinweis, ob das Allergen aktuell noch den Körper belastet, ist das Auftreten anderer allergischer Symptome. Klingen diese ab, sollte auch die Heiserkeit bald verschwinden. Da die Schleimhaut etwas Ziet zur Regeneration benötigt, sollte man hier etwas geduldiger sein und ihr etwa 24 Stunden Zeit nach dem Abklingen der restlichen Symptome geben.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 21.10.2015 - Letzte Änderung: 12.01.2023