Halsschmerzen beim Schlucken

Einleitung

Besonders in der Winterzeit bleibt kaum einer verschont: Halsschmerzen hatte bestimmt jeder schon einmal in seinem Leben. 
Dabei tritt eine schmerzhafte Entzündung im Hals und Rachen auf, die teils mit Schluckbeschwerden und Heiserkeit einhergeht. Halsschmerzen können alleine oder mit weiteren Beschwerden auftreten, je nachdem welche Ursache vorliegt.

Ursachen für Halsschmerzen beim Schlucken

Halsschmerzen beim Schlucken sind ein Symptom bei einer Vielzahl von Erkrankungen. Besonders im Winter treten sie bei grippalen Infekten auf, Erreger sind die typischen Erkältungsviren. Eine Infektion mit Grippeviren ist seltener und findet sich vor allem bei Risikogruppen, wie etwa älteren Personen oder medizinischem Personal.

Daneben gibt es noch weitere Viren, die ein Krankheitsbild mit Halsschmerzen auslösen können, so etwa die Paramyxoviren beim sogenannten Pseudokrupp oder das Epstein-Barr-Virus bei dem „Pfeifferschen Drüsenfieber“, der Mononukleose.

Eine andere Art von Halsentzündung ist die sogenannte Angina tonsillaris, auch als Mandelentzündung bezeichnet. Auch sie zeichnet sich durch Halsschmerzen mit massiven Schluckbeschwerden aus. Erreger sind in diesem Fall Bakterien, sogenannte Streptokokken. Eine schwerere Form ist die Seitenstrangangina. Als weitere Komplikation kann hierbei eine Mittelohrentzündung auftreten.

Auch die sogenannten „Kinderkrankheiten“, gegen die heutzutage geimpft werden kann, können Verursacher von Halsschmerzen sein: dazu gehören die Masern, Mumps, der Scharlach und die Diphterie. Diese Erkrankungen können auch bei ungeimpften Erwachsenen auftreten und haben dann oft einen schwerwiegenderen Verlauf.

Auch Allergien wie die Pollenallergie können bei Betroffenen zu Kratzen und Schmerzen im Hals führen. Daneben trocknen starkes Rauchen und exzessiver Alkoholkonsum den Hals aus und können zu Halsschmerzen führen.

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Halsschmerzen beim Schlucken durch Allergie

Ein Jucken oder Brennen im Hals kann auch auf eine Allergie zurückzuführen sein, wenn sich sonst keine Beschwerden feststellen lassen. Des Weiteren ist eine allergische Reaktion als Auslöser der Halsschmerzen naheliegend, wenn sie immer in bestimmten Jahreszeiten (Heuschnupfensaison) oder in bestimmten Situationen (z.B. bei Kontakt mit Hunden) auftreten. Mestens treten bei einer Allergie zusätzlich Schnupfen, tränende Augen und ein allgemeines Krankheitsgefühl auf.

Es wird bei einem Allergiker das Immunsystem beim Kontakt von bestimmten Stoffen aktiviert, wodurch eine Reaktion entsteht, die die Schleimhäute anschwellen lässt. Die angeschwollenen Schleimhäute im Hals führen zu Problemen beim Schlucken und zu Schmerzen.

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Halsschmerzen beim Schlucken durch eine Mandelentzündung

Hinter Halsschmerzen beim Schlucken kann auch eine Mandelentzündung (Angina) stecken. Die Mandeln gehören zum speziellen Abwehrgewebe (lymphatischer Rachenring), in dem sich gerne Krankheitserreger sammeln und vermehren.
Die Mandeln reagieren darauf und können sich entzünden. Dabei schwellen sie an, werden dick und tun weh. Besonders schmerzhaft ist das Schlucken von harten Lebensmitteln (Brotkrusten) und großen Portionen, da die Lebensmittel an den Mandeln reiben können.
Heilt die Mandelentzündung ab, verschwinden auch die Schmerzen und Probleme beim Schlucken.

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Welche Begleitsymptome treten bei Halsschmerzen beim Schlucken auf?

Ob und welche weiteren Beschwerden neben Halsschmerzen bestehen hängt von der Grunderkrankung ab.

  • Bei grippalen Infekten können Schnupfen, Fieber, Husten und ein allgemeines Schlappheitsgefühl auftreten. Auch die Nebenhöhlen können verstopft sein und sich durch Kopfschmerzen bemerkbar machen.
  • Bei vielen Infekten, aber besonders typisch bei dem Pfeifferschen Drüsenfieber finden sich geschwollene Lymphknoten.
  • Eine Seitenstrangangina geht oft mit einer Mittelohrentzündung einher. Dabei tritt ein geröteter Hörgang und eine Hörminderung auf.
  • Bakterielle Infekte führen oft zu weißlichen Belägen im geschwollenen Rachen und können Mundgeruch verursachen.
  • Bei einem Kind mit bellendem Husten sollte man auch an Pseudokrupp denken, ein viraler Infekt der zur Kehlkopfentzündung führt.
  • Bei Kindern mit Masern treten zunächst Halsschmerzen und weitere grippeartige Symptome auf bis es zu dem typischen Hautausschlag am ganzen Körper kommt.

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Fieber bei Halsschmerzen beim Schlucken

Oft tritt als begleitendes Symptom neben den Halsschmerzen Fieber auf. Als Fieber bezeichnet man eine erhöhte Körperkerntemperatur, die am genauesten rektal gemessen werden kann.
Bei Erwachsenen spricht man ab einer Körpertemperatur von über 38°C von Fieber, bei Kindern ab 38,5°C. Fieber ist eine natürliche Reaktion des Körpers zur Bekämpfung von Erregern. Bei einer überschießenden Reaktion besteht allerdings auch die Gefahr, dass körpereigene Proteine und Strukturen zerstört werden. Der Arzt verschreibt dann fiebersenkende Mittel. Im Fieberschub zeigt der Patient zunächst Schüttelfrost, um später vermehrt zu schwitzen. Besonders Kinder fiebern häufig.

Wie auch die Halsschmerzen kann Fieber vielerlei Ursachen haben. Dazu gehören neben viralen auch bakterielle Erreger wie zum Beispiel Streptokokken und Pneumokokken.

Hals- und Ohrenschmerzen

Über den oberen Teil des Rachens, den Nasenrachen, ist die Mundhöhle mit dem Mittelohr über die sogenannte Tuba auditiva verbunden. Auf diesem Weg können sich leicht Entzündungen ausbreiten und Halsinfektionen mit Mittelohrentzündungen einhergehen. Dabei treten neben Halsschmerzen auch Ohrenschmerzen auf.
Nicht immer muss aber eine Entzündung bestehen: durch die geschwollene Schleimhaut im Rachen kann es zu einem zuschwellen der Tubenöffnung kommen. Dies macht sich durch ein unangenehmes Druckgefühl auf den Ohren bemerkbar.
Bei Ohrenschmerzen sollte ein Arzt aufgesucht werden, der sich den Gehörgang und das Trommelfell anschaut und eine Mittelohrentzündung diagnostizieren kann. Bei erfolgreicher Behandlung des zugrunde liegenden Infekts sollten Hals- und Ohrenschmerzen abgeklungen sein.

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Halsschmerzen beim Schlucken und geschwollene Lymphknoten

Normalerweise sind Lymphknoten weder sicht- noch fühlbar. Hat man eine Entzündung im Hals- und Rachenraum, vergrößern sich meistens diese Lymphknoten.
Die Lage der Lymphknoten lässt Rückschlüsse auf die mögliche Erkrankung zu. Bei einer Mandelentzündung schwellen z. B. die Lymphknoten seitlich am Hals an.

Die Entzündung verursacht das Anschwellen der Lymphknoten, da sie zur Immunabwehr dazu gehören. Die Immunabwehr ist besonders bei einem Infekt gefordert und kann so stark ausfallen, dass sich die Lymphknoten entzünden, anschwellen und schmerzen. Klingt die Halsentzündung ab, geht in der Regel auch die Schwellung der Lymphknoten zurück.

Mehr hierzu: Lymphknotenschwellung am Hals- wie gefährlich ist das?

Halsschmerzen beim Gähnen und Schlucken

Halsschmerzen machen sich in manchen Fällen beim Gähnen oder weitem Öffnen des Mundes aufmerksam oder verschlimmern sich dadurch noch weiter. Dies liegt daran, dass die entzündete Schleimhaut hierbei gedehnt wird. Durch die Entzündung sind die Schmerzrezeptoren besonders empfindsam und schicken einen Schmerzreiz an das Gehirn. Die Entzündung liegt hier vor allem im hinteren Hals- und Rachenbereich und führt so zu Halsschmerzen beim Gähnen.

Halsschmerzen beim Sprechen und Schlucken

Bei einer Überbeanspruchung der Stimmbänder, zum Beispiel durch lautes Schreien und Grölen, können Halsschmerzen auftreten. Das Sprechen wird schmerzhaft und teilweise zu unverständlichem Krächzen. Hier sollte man seine Stimmbänder schonen und in den nächsten Tagen möglichst wenig sprechen. Es ist nicht nötig zu Flüstern, allerdings sollte die Sprechlautstärke zur Schonung der Stimmbänder etwas gesenkt werden.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Entzündung der Stimmbänder

Einseitige Halsschmerzen beim Schlucken

Entzündungen im Rahmen von Infekten betreffen normalerweise die gesamte Schleimhaut des Mund und Rachenraumes. Eine Seitenstrangangina kann unter Umständen nur einseitig auftreten und zu Halsschmerzen beim Schlucken führen.

Eine weitere Ursache für einseitige Halsschmerzen kann ein sogenannter Abszess der Mandeln sein, eine umkapselte Eiteransammlung. Dabei handelt es sich meist um Komplikationen vorangegangener Entzündungen. Der Hals ist stark gerötet und besonders das Schlucken ist schmerzhaft, ebenso wie Sprechen und das Öffnen des Mundes. Manchmal erkennt man eine Verschiebung des Zäpfchens.

Für einseitige Halsschmerzen können auch Tumoren im Halsbereich oder der Schilddrüse verantwortlich sein. Besonders bei gleichzeitigem Auftreten von Atemnot, Bluthusten und Heiserkeit sollte umgehend ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufgesucht werden. Langjähriges Rauchen erhöht die Gefahr an einem Halstumor zu erkranken.

Die Therapie fällt je nach Diagnose aus: ein Abszess kann eröffnet und entleert werden und mit Antibiotika behandelt werden, bei einer Krebserkrankung gibt es verschiedene Herangehensweise je nach Profil des Patienten und des Tumorstatus.

Rechtsseitige Halsschmerzen beim Schlucken

Einseitige Halsschmerzen beim Schlucken sind eine Sonderform der Halsschmerzen. Sie können dabei sowohl isoliert auf der rechten, wie auch auf der linken Seite vorkommen. Findet sich der Auslöser auf der rechten Seite, zum Beispiel ein Abszess, ist die rechte Seite besonders schmerzempfindlich.
Eine Seitenstrangangina befällt teilweise nur eine Rachenseite. Durch die Entzündung wird die Schleimhaut besser durchblutet und erscheint gerötet, zudem ist sie sehr schmerzempflindlich.

Linksseitige Halsschmerzen beim Schlucken

Befindet sich der Abszess auf der linken Seite schmerzt die linke Seite entsprechend mehr. Auch wenn eine Seitenstrangangina sich hauptsächlich links über die Rachenschleimhaut erstreckt, ist die linke Seite sensibler und schmerzt.

Therapie von Halsschmerzen beim Schlucken

Halsschmerzen beim Schlucken sind ein Symptom einer Erkrankung und verschwinden mit dem erfolgreichen Behandeln der Ursache.

Auch wenn dies zunächst unangenehm erscheint: bei Halsschmerzen ist es vor allem wichtig viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen, am besten stilles Wasser oder lauwarmen Tee. Dies hilft die Schleimhaut des Halses zu befeuchten. Besonders Kamillentee wirkt zusätzlich entzündungshemmend und beruhigt den gereizten Hals. Daneben können auch Lutschpastillen eine Minderung der Beschwerden erzielen. In der Apotheke gibt es auch abschwellende Pastillen mit Lokalanästhetika, die schmerzstillend wirken. Gurgellösungen aus der Apotheke oder Kamillen- und Salbeitee desinfizieren und wirken entzündungshemmend.

Daneben sollte man sich bei Halsschmerzen schonen und auf genügend Schlaf achten. Auf Sport sollte verzichtet werden, da besonders bakterielle Infekte schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen können. Besonders Hals und Brustbereich sollten ausreichend warm gehalten werden, Zugluft sollte man vermeiden. Um das Immunsystem zu unterstützen ist es wichtig auf eine ausgewogene Ernährung mit allen wertvollen Nährstoffen und Vitaminen achten. Bei Bedarf können auch kurzfristig entzündungshemmende Schmerzmittel zum Einsatz kommen.

Sollte der Arzt als Ursache der Halsschmerzen einen bakteriellen Infekt feststellen, ist es notwendig ein Antibiotikum wie Penicillin zu verordnen.

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Diese rezeptfreien Medikamente können helfen

In der Apotheke kann man sich bei Bedarf rezeptfreie Medikamente besorgen. Beliebt sind Medikamente, die schmerzlindernde Wirkstoffe beinhalten. Dazu gehören bekanntermaßen Medikamente wie Paracetamol und Ibuprofen. Präparate, die Paracetamol beinhalten können bei Halsschmerzen helfen, sie dienen jedoch nur der symptomatischen Behandlung bei leichten bis mäßigen starken Schmerzen. Darüber hinaus wirkt es fiebersenkend.

Ein sehr beliebtes rezeptfreies Medikament bei Halsschmerzen ist Mucoangin®. Es handelt sich dabei um Lutschtabletten, die schnell Schmerzlinderung an den entzündeten Stellen im Hals schaffen. Mucoangin hat den Wirkstoff Ambroxol.  Ambroxol wird häufig in Halsmedikamenten verarbeitet, da es eine lokal betäubende Wirkung hat und so Halsschmerzen lindert. Außerdem löst es Schleim im Hals, wodurch dieser abgehustet werden kann und sich die Halsentzündung bessert.

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Empfohlen werden außerdem Nolaid Lutschtabletten. In Nolaid befindet sich der Wirkstoff Lidocain. Dieser ist ebenfalls lokal betäubend und eignet sich so besonders gut zur Symptombekämpfung von Halsschmerzen.
Es gibt noch viele weitere rezeptfreie Medikamente für Halsschmerzen und auch einige Hausmittel, am besten lässt man sich von einem Apotheker beraten.

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Hausmittel gegen Halsschmerzen beim Schlucken

Viele Menschen möchten bei leichteren Halsschmerzen zunächst zu sogenannten „Hausmitteln“ greifen. Als schmerzlindernd und entzündungshemmend sind vor allem Kamille, Salbei und Pfefferminze beschrieben. Diese können als Tee getrunken werden, als Gurgellösung angewendet oder als Lutschtabletten verabreicht werden.

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Säfte, auch die bekannte „Heiße Zitrone“ sind säurehaltig und können bei bestehender Entzündung schmerzhaft sein. Dazu gehören auch saure Obstsorten.

Bei Milch mit Honig ist darauf zu achten, dass Milch schleimend wirkt und einen Nährboden für Bakterien bildet. Damit nimmt Milch kurzzeitig zwar den Reiz im Hals, man sollte aber darauf verzichten. Honig hingegen ist antibakteriell wirksam und kann zum Süßen von Tee genutzt werden.

Inhalieren, zum Beispiel mit Dämpfen von Wasser mit Kamille- und Salbeizusätzen, unterstützt die Durchblutung der Schleimhäute und unterstützt den Heilungsprozess.

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Homöopathie bei Halsschmerzen beim Schlucken

Auch in der Homöopathie gibt es eine Vielzahl von Mitteln bei Halsschmerzen beim Schlucken. Diese sind in der Apotheke erhältlich. Hierbei ist es wichtig auf die Schmerzqualität und die zusätzlichen Beschwerden zu achten. Je nach Indikation werden Globulis unterschiedlicher Herkunft und Herstellungsverfahren gegeben.

Bei stechenden Schmerzen wird Apis gegeben, bei Schmerzen wie durch Splitter verursacht Argentum nitricum oder Hepar sulfuris. Bei hohem Fieber und Erregtheit des Patienten wird zu Belladonna gegriffen. Lycopodium soll bei rechtsseitigen Beschwerden mit Verschlimmerung um die Mittagszeit helfen bei denen begleitend Oberbauchschmerzen auftreten. Mercurius solubilis wird bei belegtem Rachen und nächtlichem Schwitzen angewandt. Eine Selbstbehandlung ohne Absprache mit dem Arzt oder Apotheker sollte nicht erfolgen.

Bei einem bakteriellen Infekt sind Antibiotika dringend angeraten, da es sonst im schlimmsten Fall bei einer nicht abgeheilten Angina tonsillaris zu einer Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis) kommen kann.

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Welche Besonderheiten gibt es bei Kindern mit Halsschmerzen beim Schlucken?

Halsschmerzen beim Schlucken und Kratzen im Hals sind bei Kindern ein typisches Symptom einer Erkältung. Öfter als beim Erwachsenen werden Halsschmerzen bei Kindern nur durch Viren und nicht durch Bakterien ausgelöst. Vor allem im Winter werden durch die trockene Heizungsluft die noch zarten Schleimhäute der Kinder sehr beansprucht und strapaziert. Darüber hinaus ist bei Kindern das Immunsystem noch nicht komplett ausgereift, weshalb eine besonders hohe Ansteckungsgefahr besteht. Aus diesem Grund fangen sich Kinder rasch eine Erkältung bzw. Halsschmerzen von anderen Kindern aus dem Kindergarten oder der Schule ein.

Besonders häufig kommen bei Kindern Halsschmerzen und Schluckprobleme auf Grund von einer Mandelentzündung vor. Dies liegt daran, dass das Immunsystem (damit auch die Mandeln) noch in der "Lernphase" ist und bei jedem Fremdkörper die Abwehr in Gang setzt.
In extremen Fällen kann es vorkommen, dass sich die entzündeten Mandeln beim Kind so stark vergrößern, dass sie sich in der Mitte berühren. Man spricht in diesem Falle von „Kissing Tonsils“. Diese starke Vergrößerung kann zu enormen Schluckbeschwerden und Atemproblemen führen. Leidet ein Kind immer wieder unter so einer Entzündung kann eine Mandelentfernung sinnvoll sein.

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Diagnose von Halsschmerzen beim Schlucken

Halsschmerzen beim Schlucken gibt der Patient meist schon in der Anamnese beim Arzt an. Dieser muss nun nach der Ursache forschen um eine angemessene Therapie einzuleiten. Dazu schaut der Arzt oft mit einer Lichtquelle und einem sauberen Spatel in den Hals des Patienten. Damit der Arzt eine möglichst gute Sicht auf den Hals und Rachen hat, legt er den Spatel auf die Zunge und drückt ihn sanft herunter, dabei fordert er den Patienten dazu auf „A“ zu sagen. So hebt sich der Gaumen nach oben, und der Arzt kann Mandeln und Rachen inspizieren. Hierbei schaut er nach Rötungen und Schwellungen, ob sie beidseits auftreten, ob es Beläge auf den Schwellungen gibt und ob sich dies Beläge durch Abschaben leicht entfernen lassen oder dabei leichte Blutungen auftreten.

Neben der Inspektion des Halses tastet der Arzt unter dem Kinn und im Kieferwinkel außerdem nach geschwollenen Lymphknoten ab. Sollten auch Schluckbeschwerden oder Hörminderung auftreten wird er das Ohr nach Zeichen einer Mittelohrentzündung absuchen. Um zu klären, ob es sich um einen grippalen Infekt handelt, stehen außerdem noch Abhören der Lunge mit dem Stethoskop und andere allgemeine Untersuchungen an.

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Wie lange dauern Halsschmerzen beim Schlucken?

Wie lange Halsschmerzen andauern ist abhängig von der ursächlichen Erkrankung. Virusinfekte sind in etwa einer Woche abgeklungen, bakterielle Infekte etwa nach zehn bis zwölf Tagen. Die Dauer ist auch abhängig von der Lage des Immunsystems und den unterstützenden Maßnahmen. Wer sich angemessen schont wird schneller wieder gesund und fit.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 17.02.2017 - Letzte Änderung: 12.01.2023