Tiefenpsychologie / tiefenpsychologische Therapie

Synonyme im weiteren Sinne

Tiefenpsychologie, tiefenpsychologische Therapie, ADS, ADD, Attention - Deficit - Disorder,,Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Psychoorganisches Syndrom (POS), minimal brain syndrome, Verhaltensstörung mit Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung, Aufmerksamkeitsdefizitstörung, Träumer
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Zappelphilipp, Hyperkinetisches Syndrom (HKS), ADHS Fidgety Phil, ADHD, ADHS.

Definition und Beschreibung

Als Weiterentwicklung aus dem Gedankengut von Sigmund Freud, dem Begründer der Psychoanalyse, von Carl Gustav Jung (C.G. Jung), dem Begründer der analytischen Psychologie und Alfred Adler, dem Begründer der Individualpsychologie umfasst die Tiefenpsychologie Behandlungsformen und -techniken, zur Behandlung von Konflikten (Störungen), die in der (kindlichen) Entwicklung auftreten und die Beziehung der Menschen untereinander und miteinander negativ beeinträchtigen.

Tiefenpsychologische Behandlung

Wie bereits oben erwähnt, werden tiefenpsychologische Behandlungsformen eingesetzt, wenn im Rahmen der Entwicklung Konflikte auftreten, die das Zusammenspiel von Menschen negativ beeinflussen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Lernprobleme, wie beispielsweise das ADS oder ADHS, die Familie stark belasten.

Verhaltensweisen und klassischerweise auch negative Verhaltensweisen werden oftmals geduldet. Aussagen, wie: er / sie meint es ja nicht böse ..., er / sie kann ja nichts dafür ... oder er / sie war schon immer so ... zeigen, dass Verhaltensweisen zwar nicht gut geheißen, aber dennoch geduldet werden. In der Regel eskaliert die Situation aber dann, wenn weitere Probleme auftreten.
Oftmals liegen die Gründe für bestimmte Verhaltensweisen in der Kindheit begründet und genau da setzen tiefenpsychologische Behandlungsformen an.

Bezogen auf die Problematik des ADS, bzw. ADHS bedeutet dies, dass das Verhalten des Kindes zu durchleuchten, ursächlich zu hinterfragen um dadurch Verhaltensweisen zu erklären und zu verstehen. Eingeschliffene Verhaltensmuster werden oftmals deshalb nicht bemerkt, weil sie sich über einen längeren Zeitraum entwickelt und gefestigt haben. Im täglichen Umgang miteinander sind diese Verhaltensweisen nicht fremd, sondern gehören vielmehr zu dieser Person dazu. Wie, wann und wodurch sie entstanden sind, ist kaum noch zu ermitteln. Dies ist der Ansatzpunkt der tiefenpsychologischen Behandlung, deren Ziel es ist, typische Verhaltensmuster, die sich negativ auswirken, zu erkennen und diese abzuändern, bzw. durch alternative Verhaltensmuster zu ersetzen.

Anders als im Bereich der klassischen Psychoanalyse wird dem Jetzt, der Gegenwart im Bereich der Tiefenpsychologie eine bedeutendere Rolle zugeordnet.
Dies bedeutet: Ein Problem tritt auf und es wird aufgegriffen. Das zentrale Problem ist Ausgangspunkt einer Sitzung. Aufgabe des Therapeuten ist es nun, Hilfe zur Selbsthilfe zu gewähren, indem er zielgerichtet auf die Lösung des Problems hinarbeitet. Dabei kann es notwendig werden, zunächst Teilziele zu definieren, die es zu erreichen gilt.

Dieses Ziel / diese Ziele kann / können nicht durch die Therapiestunden alleine, die in Form von Einzel- oder Gruppentherapie angelegt sein können, erreicht werden. Von besonderer Bedeutung ist die Mithilfe im häuslichen Umfeld. Nur so kann dauerhaft erreicht werden, dass typische Symptome des Kindes gelindert, abgeändert oder durch andere Verhaltensweisen ersetzt werden. Damit dies geschehen kann, ist ein intensiver Austausch der Ziele zwischen Therapeut und dem Kind, aber auch zwischen dem Therapeuten und den Eltern von besonderer Bedeutung. Dies erklärt, weshalb ein vertrauensvolles Verhältnis sowohl zwischen Kind und Therapeut, aber auch zwischen Eltern und dem Therapeuten unabdingbar ist und eine der wesentlichen Faktoren zum Gelingen einer Therapie darstellt.

Weitere Therapieformen

Allgemeine Informationen hinsichtlich des Umgangs mit dem ADS- Kind finden Sie unter ADS Therapie, bzw. für das ADHS- Kind unter ADHS Therapie.

Spezifische Informationen erhalten Sie beispielsweise unter

  1. ADS Medikamente, bzw. ADHS Medikamente
  2. ADS Psychotherapie, bzw. ADHS Psychotherapie
  3. ADS Heilpädagogik, bzw. ADHS Heilpädagogik

Die genannten Therapiemöglichkeiten ergänzen sich in vielerlei Hinsicht gegenseitig. Welche Formen im Einzelfall miteinander kombiniert werden können, kann der behandelnde Arzt, bzw. der behandelnde Therapeut gemeinsam mit Ihnen entscheiden. Wichtig ist dabei, dass von der individuellen Symptomatik ausgegangen und entschieden wird.

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Autor: Dr. N. Gumpert Veröffentlicht: 26.05.2007 - Letzte Änderung: 15.03.2022