Symptome bei einer Arthrose

Typische Symptome, die bei einer Arthrose auftreten

Es gibt charakteristische Symptome der Arthrosebeschwerden, die für fast alle Gelenke gelten, unabhängig davon, wo sich die Arthrose manifestiert.

Zu den Symptomen der Arthrose gehören:

  • Der Anlaufschmerz: Man versteht darunter die typische Schmerzverstärkung bzw. das typische Schmerzauftreten zu Beginn einer Belastung, z.B. Hüftgelenksschmerzen nach dem Aufstehen vom Stuhl nach längerer Sitzphase oder morgens nach dem Aufstehen. Der Arthrosepatient braucht ein wenig um „in die Gänge zu kommen“. Ist das Gelenk warmgelaufen bessern sie die Beschwerden.
  • Der Belastungsschmerz: Das Gelenk kann mitunter eine zeitlang recht gut belastet werden. Nach einer gewissen Zeit verstärken sie die Beschwerden aber wieder. Mitunter fühlt sich das Gelenk warm an und schwillt an. Die Beschwerden verstärken sich im Tagesverlauf. Ruhe bessert die Beschwerden.

Weitere Charakteristika bei Arthrose sind:

  • Schwellung des Gelenkes
  • Überwärmung des Gelenkes
  • Steifheitsgefühl des Gelenkes
  • Bewegungseinschränkung des Gelenkes
  • Formveränderung des Gelenkes

Das Leitsymptom der Arthrose sind die Gelenksschmerzen. Sie werden unterteilt in eine sogenannte Frühtrias und eine Spättrias. Die Frühtrias tritt vor allem bei leichteren arthrotischen Verläufen auf und besteht aus Anlaufschmerz, der vor allem morgens nach dem Aufstehen auftritt (als erster Bewegungsschmerz), Ermüdungsschmerz (nach langen und eintönigen Bewegungen) und Belastungsschmerz, der vor allem bei starken belastenden Bewegungen auftritt. Die Schmerzen haben den Schmerzcharakter eines ausstrahlenden Schmerzes. So kann es vorkommen, dass sich die Schmerzen an ganz anderer Stelle, weit weg vom Entstehungsgebiet projezieren (z.B. Knieschmerzen bei einer Hüftarthrose).

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Die Symptome der Spättrias treten meistens bei fortgeschrittener Arthrose auf. Sie bestehen aus einem Dauerschmerz, der bewegungsunabhängig auftritt, einem Nachtschmerz, der vor allem beim Ruhen auftritt und Schmerzen in den Muskeln. Charakteristisch für die Spättrias ist die Bewegungseinschränkung, die sich dadurch bemerkbar macht, dass gewohnte Bewegungen nicht mehr durchgeführt werden können und es zu Blockaden im Gelenk kommt. In einigen Fällen kommt es zu einer Wetterfühligkeit (Patienten verspüren bei bestimmten Wetterlagen besonders große Schmerzen). Manchmal kommt es auch zu sogenannten Krepitationen, das heißt Knochenreiben. In fortgeschrittenen Fällen kommt es zu Symptomen einer Verdickung der Gelenke, außerdem zu Gelenksdeformierungen, Instabilitäten der Gelenke, Fehlstellungen der Gelenke und Atrophien von Muskeln (eingefallene Muskelbäuche). In schweren Verläufen kommt es zu Muskelkontrakturen, bei denen die Muskeln fest und krampfig verhärtet sind (Krämpfe).

Bei der sogenannten aktivierten Arthrose ist das Gelenk und die Gelenksumgebung überwärmt. Weiterhin ist das Gelenk druckschmerzhaft. In einigen Fällen bildet sich ein Gelenkerguss mit Schwellung. Diese Schwellung könnte man im Ultraschall erkennen.

Erfahren Sie mehr über die Diagnose der Arthrose

Symptome der Schulterarthrose

Durch die Arthrose, also den Knorpelverschleiß in der Schulter (Omarthrose) kommt es zu einem direkten Aufeinanderreiben der Schulterpfanne und dem Oberarmkopf.

Zu Beginn der Erkrankung sind die Beschwerden oft unspezifisch, häufig kommt es zu Schulterschmerzen in Ruhephasen oder Schmerzen im rechten-, bzw. linken Arm nach Belastung oder auch nachts. Später wird auch das Liegen auf der betroffenen Schulter sehr schmerzhaft, bei bestimmten Bewegungen kommt es zu Schmerzsymptomen und zu einem Kräfteverlust in der Schulter. Es kommt zu einer eingeschränkten Beweglichkeit im Alltag, sei es beim Tragen oder Heben, beim Haare waschen oder beim Sport, viele Tätigkeiten werden durch Schmerzen zur Qual.

Häufig wird ein Knistern oder Knirschen in der Schulter verspürt, wenn der Arm nach vorne gestreckt oder nach oben über den Kopf gehoben wird. Zusätzlich zu den Schmerzen in der Schulter werden bei der Arthrose häufig Einschränkungen bei Drehbewegungen und seitlichem Abspreizen beobachtet. Das Schultergelenk kann durch die Arthrose auch geschwollen sein. Jedoch ist das Gelenk von kräftiger Muskulatur umgeben, weshalb es häufig schwierig ist, die Schwellung mit Sicherheit festzustellen.

Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann es zu generellen Bewegungseinschränkungen kommen. Häufig sind bei der Schulterarthrose auch noch benachbarte Gelenke betroffen, beispielsweise im Schultereckgelenk (Verbindung zwischen äußerem Ende des Schlüsselbeins und oberem Ende des Schulterblatts). Im fortgeschritten Stadium der Arthrose kann es zu einer schmerzbedingten Schonhaltung des Schultergelenks kommen und damit einhergehend zu einer erheblichen Funktionseinschränkung.

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Symptome der Kniearthrose

Das typische Symptom bei einer Kniegelenksarthrose (Gonarthrose) sind Schmerzen im Knie beim Treppensteigen sowie beim Gehen auf unbefestigten Wegen. Diese Symptome sind nicht sehr spezifisch und werden oft nicht als Arthrosesymptome erkannt. Meist sind die Knieschmerzen zu Beginn einer Bewegung sehr stark (sogenannter Anlaufschmerz), lassen dann langsam nach und tauchen bei anhaltenden Belastungen wieder auf (sogenannter Belastungsschmerz). Häufig werden Schmerzen hinter der Kniescheibe nach langem Sitzen beklagt.
Außerdem kann es zu knirschenden oder knackenden Reibegeräuschen bei Kniebewegungen kommen. Die Betroffenen berichten auch über eine verstärkte Empfindlichkeit gegenüber feucht-kaltem Wetter. Das Kniegelenk kann auch geschwollen, überhitzt, gerötet und verformt sein. Die heftigen Schmerzen und die Schwellung führen häufig zur Schonung des Kniegelenks, was nach kurzer Zeit zu einem messbaren Rückgang der Muskulatur und einer Einschränkung der Beweglichkeit führen kann. Dadurch wird die Stabilität des Knies beeinträchtigt und die Schmerzen verstärkt, die Situation verschlimmert sich durch einen Teufelskreis.

Je weiter die Kniegelenksarthrose fortgeschritten ist, desto häufiger werden die Schmerzen, die dann auch in Ruhe oder nachts auftreten können. Außerdem nimmt die Bewegungsfähigkeit des Knies immer weiter ab, in seltenen Fällen wird das Knie durch die Arthrose steif.

Erfahren Sie mehr hierzu: Kniearthrose

Symptome der Hüftarthrose

Die Hüftgelenksarthrose (Coxarthrose) beginnt häufig sehr harmlos mit leichten Schmerzen zu Beginn einer Bewegung, vor allem nach längerem Sitzen oder morgens nach dem Aufstehen. Die Schmerzen lassen nach einigen Schritten nach, treten aber immer häufiger auf. Bewegungen wie das Bücken und Abwärtssteigen von Treppen, aber auch Drehbewegungen (z.B. beim Aussteigen aus dem Auto) oder das Spreizen und Heranziehen der Beine fallen zusehends schwerer.

Im fortgeschritten Stadium der Hüftarthrose treten die Schmerzen auch in Ruhe und nachts auf. Betroffene klagen häufig über einen Leistenschmerz, der über den Oberschenkel bis in das gleichseitige Kniegelenk ausstrahlt. Oft kommt es nach längeren Gehstrecken zu einem leichten Einknicken der Hüfte auf der betroffenen Seite oder die Betroffenen beginnen zu Hinken. Die Beweglichkeit im Hüftgelenk wird durch die Arthrose ebenfalls eingeschränkt. Der Oberschenkel kann nicht mehr ohne Probleme gebeugt oder gestreckt werden, ein Abspreizen des Beins ist nur unter Schmerzen möglich und Drehbewegungen sind kaum bis gar nicht mehr durchführbar. Bestimmte Bewegungen können nicht mehr ausgeführt werden, weil das Gelenk blockiert.

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Je nach dem Ausmaß der Verschleißerscheinungen können auch Reibegeräusche beim Gehen zu hören sein, der Betroffene fühlt, dass das Gelenk nicht mehr "rund" läuft. Begleitsymptome bei der Hüftgelenksarthrose sind häufig Rückenschmerzen an der Lendenwirbelsäule. Durch Schonhaltung oder Fehlbelastungen aufgrund der Hüftschmerzen werden vor allem das Kreuzbein-Darmbein-Gelenk und das Kniegelenk in Mitleidenschaft gezogen. Bei der Hüftgelenksarthrose kommt es typischerweise nicht zu Gelenkschwellungen oder Instabilität im Hüftgelenk.

Erfahren Sie mehr über die Symptome der Hüftarthrose

Symptome der Daumenarthrose

Der Gelenkverschleiß am Daumensattelgelenk wird auch als Rhizarthrose bezeichnet und tritt sehr häufig gleichzeitig beidseitig auf. Erste Symptome der Erkrankung sind häufig Schmerzen beim Greifen nach schweren Gegenständen wie etwa nach einer Wasserflasche. Das Gefühl einer Steifigkeit der Finger vor allem morgens und Probleme beim Faustschluss werden beschrieben. Phasenweise kann es zu einer sogenannten aktivierten Arthrose kommen, dabei schwillt das Daumengelenk an, ist gerötet und überwärmt. Das Daumensattelgelenk ist das beweglichste Gelenk des Daumens und an sämtlichen Bewegungsmustern beteiligt, deshalb kommt es in den meisten Fällen zu starken Schmerzen.

Außerdem fallen Drehbewegungen wie beim Umdrehen eines Schlüssels im Schloss schwerer und die Kraft und Sensibilität der Hand nehmen ab. Feinmotorische Bewegungen wie das Abschrauben eines Drehverschlusses von einer Getränkeflasche werden schwieriger und bedürfen mehrerer Anläufe. Es kann zu einer Instabilität des Daumensattelgelenks kommen. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Verknöcherung der Gelenkkapsel, was zu einer Fehlstellung (Subluxation) des Daumens im Daumensattelgelenk führt. Diese Veränderungen werden nach außen sichtbar, jedoch wird die Beweglichkeit des Daumens dabei in der Regel nicht eingeschränkt. Außerdem werden Knochenanbauprozesse (Bildung von Osteophyten) mit der Zeit tastbar.

Lesen Sie mehr zum Thema: Daumensattelgelenksarthrose

Symptome der Fingerarthrose

Die charakteristischen degenerativen Veränderungen der Gelenke bei der Arthrose können grundsätzlich jedes Gelenk im Körper betreffen.

Häufig kommt es aber zu den typischen arthrotischen Beschwerden an den Fingern bzw. den Fingergelenken. Die große Mehrheit der Betroffenen sind Frauen mittleren Alters.

Hierbei wird zwischen der Arthrose an den Fingerendgelenken (sog. Heberden-Arthrose) und der an den Fingermittelgelenken (sog. Bouchard-Arthrose) unterschieden.

Generell sind bei beiden Arthroseformen bereits relativ früh typische Knötchen und Vorwölbungen zu tasten.

Der Verlauf bei einer Arthrose der Fingergelenke kann sehr unterschiedlich sein.

Einerseits gibt es Patienten, die nahezu keine Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen zu beklagen haben. Andererseits gibt es jedoch Betroffene, die unter heftigsten Schmerzen leiden und bei denen es im Laufe der Erkrankung zu Fehlstellungen der Finger und damit einhergehenden Funktionsstörungen kommen kann. Erste Symptome einer beginnenden Arthrose der Fingergelenke können Schmerzen sein, die beim Greifen von Gegenständen, besonders von schweren Gegenständen auftreten. Zusätzlich können Schwellungen der Gelenke auftreten.

An den Fingerendgelenken (Heberden-Arthrose) kommt es mit der Zeit meist zu einer sogenannten Beugekontraktur, die zusätzlich durch die knöchernen Anbauten am Gelenk verdickt sein kann. Die Fingerspitzen befinden sich dann nach vorne gebeugt und lassen sich nicht mehr komplett strecken. Außerdem bilden sich bei dieser Arthroseform oft blasenartige Verdickungen, die mit einer gallertartigen Flüssigkeit gefüllt sind. Diese werden als Mukoid-Zysten bezeichnet und lassen sich gut entleeren. Bei der Heberden-Arthrose handelt es sich um die häufigste Arthroseform der Hand.

An den Fingermittelgelenken (Bouchard-Arthrose) manifestiert sich diese Erkrankung meist gleichzeitig an mehreren Fingern. Auch hier kommt es zu Verdickungen der Gelenke, die durch Knochenanbauten bedingt sind.

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Symptome der Handarthrose

Die Arthrose im Handgelenk ist ein Zeichen für den Verschleiß dieses Gelenks. Es handelt sich um eine relativ seltene Erkrankung und kann sowohl einseitig als auch beidseits auftreten.

Häufig tritt diese als Spätfolge von in Fehlstellung verheilten Unterarmfrakturen (meist distale Radiusfraktur) oder Frakturen der Handwurzelknochen (insbesondere des Kahnbeins) in Erscheinung. Aber auch bei einigen Handwurzelerkrankungen oder anderen entzündlichen Prozessen kann es zu Arthroseerscheinungen am Handgelenk kommen. Am häufigsten ist das Radiokarpalgelenk betroffen, also das Gelenk bei dem der Radius (Speiche) mit den Handwurzelknochen artikuliert.

Primär stehen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Vordergrund, da die Schmerzen meist in Kombination mit Bewegung auftreten. Später kann dieser Schmerz auch in Ruhe vorhanden sein und es kann zu einer Deformierung des gesamten Handgelenks kommen.

Zusätzlich können Knochenanbauten zu tasten sein. Auffällig ist zudem die starke Schwellung des Handrückens.

In manchen Fällen sind Gelenkentzündungen zu beobachten, die schubförmig verlaufen. Im akuten Schub kommt es zur Schwellung, Rötung, Schmerzen und Überwärmung des Gelenks.

Lesen Sie hierzu auch: Arthroseschub

Bei einigen Patienten sind die Schmerzen zudem wetterabhängig. Dabei wirkt sich Nässe und Kälte eher negativ auf die Beschwerden aus, trockene Wärme hingegen lindert diese.

Im Endstadium dieser Erkrankung kommt es jedoch meist zu sehr großen Bewegungseinschränkungen und im schlimmsten Fall kann sie zum Verlust der Funktion des Handgelenks führen. Daher ist eine frühzeitige und stadiengerechte Therapie für den Erhalt der Lebensqualität der Betroffenen unabdingbar.

Erfahren Sie mehr über die Handgelenksarthrose

Symptome der Fußarthrose

Die Arthrose von Gelenken am Fuß betrifft am häufigsten das obere Sprunggelenk, das Gelenk des großen Zehens oder die Fußwurzelgelenke. Bei der Arthrose von Großzehengrundgelenk spricht man auch von einem sogenannten Hallux rigidus.

Die Symptome sind meist in der unmittelbaren Umgebung des betroffenen Gelenkes zu spüren und äußern sich zunächst in Form von Schmerz.

Im Anfangsstadium dieser Erkrankung treten die Schmerzen meist nur phasenweise auf und insbesondere nach stärkerer Belastung, wie beispielsweise nach längerem Laufen oder Sprungbewegungen. Nach einer gewissen Ruhepause bessern sich die Beschwerden in der Regel wieder bis zur vollständigen Beschwerdefreiheit.

Neben dem Schmerz, der von Betroffenen meist als Druckschmerz angegeben wird, kann zusätzlich eine Schwellung des betroffenen Gelenkes auftreten.

In einem späteren Stadium der Erkrankung können die Beschwerden aber auch persistieren, das heißt sich entweder gar nicht oder nicht vollständig zurückbilden. Hierdurch kann die Funktion des betroffenen Gelenkes und somit auch die Beweglichkeit des gesamten Fußes bereits eingeschränkt sein. Es ist auch möglich, dass sich der Schmerz als sogenannter Anlaufschmerz äußert. Dieser tritt nach längerem Ruhen auf und bessert sich dann bei Bewegung.

Wird der Gelenkknorpel im Rahmen einer Arthrose weiter abgebaut treten die Schmerzen dann auch in Ruhe auf, weshalb Betroffene oft zu einer Schonhaltung neigen, die mit Fehlbelastungen einhergehen kann. Diese wiederum kann im weiteren Verlauf zu weiteren Um-/ Rückbildungen am Fuß oder der umgebenden Muskulatur führen, was letztendlich mit einer Verschlimmerung der Funktionalität der unteren Extremität enden kann. Im schlimmsten Falle kann der gesamte Fuß steif werden.

Lesen Sie hierzu auch: Sprunggelenksarthrose

 

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 15.12.2011 - Letzte Änderung: 30.03.2024