Homöopathie bei einem HWS-Syndrom

Einleitung

Beim HWS- Syndrom beobachtet man unterschiedliche Beschwerden, die von der Halswirbelsäule ausgehen.
Je nachdem ob man unter Muskel- , Kopfschmerzen, Sensibilitätsstörungen, Kribbeln und Taubheitsgefühl oder Schwindel leidet, kommen verschiedene homöopathische Mittel zum Einsatz.

Homöopathika bei Muskelschmerzen

Rhus toxicodendron / Giftsumach

Der Patient klagt über ausstrahlende Schmerzen in Muskelansätzen und Muskeln der Schulterregion, sowie Nackensteifigkeit, die zu heftigen Rückenschmerzen führen kann (siehe: Homöopathie bei Rückenschmerzen). Bei Durchnässung und Kälteeinwirkung werden die Beschwerden stärker.

Die Schmerzempfindung wird beschrieben, als wären die Muskeln zu kurz, gezerrt.

Die Patienten sind ruhelos und versuchen trotz Schmerzen in Bewegung zu bleiben, weil Bewegung die Schmerzen bessert.

Rhus toxicodendron ist bei genannten Beschwerden ein charakteristisches homöopathisches Behandlungsmittel.

Die Beschwerden verschlimmern sich durch Ruhe, Nässe und Kälte, liegen auf der kranken Seite. Anlaufschmerz, der sich bei fortgesetzter Bewegung bessert.

Lesen sie mehr zum Thema: Rhus toxicodendron

Aconitum / Blauer Eisenhut

Verschreibungspflichtig bis einschließlich D3!

Heftiger und plötzlicher Beginn der Muskelschmerzen nach Kälteeinwirkung als Folge von Abkühlung bevorzugt durch heftigen, kalten Ostwind.

Die Schmerzen haben laut Patientenbericht unerträglichen Charakter, sind reißend, seltener stechend, auch werden Taubheit und/ oder Prickeln beschreiben.

Der Patient möchte an der schmerzenden Stelle nicht berührt werden.

Typisch für Aconitum napellus sind die sehr ängstliche Stimmung und die große Unruhe, unter der die Patienten leiden.

Die Beschwerden verschlimmern sich abends, nachts und in der Wärme des Zimmers oder in der Bettwärme.

Lesen sie mehr zum Thema: Aconitum napellus

Arnica / Bergwohlverleih

Muskelschmerzen die als lahmes, geprelltes Gefühl beschrieben werden, Zerschlagenheitsschmerz. Die betroffenen Stellen sind sehr berührungsempfindlich, die Beschwerden verschlimmern sich durch jegliche Bewegung und Erschütterung.

Unruhiger Schlaf, weil alle Unterlagen als zu hart empfunden werden und nur sehr schwer eine Ruheposition gefunden wird die keine Schmerzen verursacht.

Lesen Sie mehr zum Thema: Arnica montana

Bryonia / Rotbeerige Zaunrübe

Muskelschmerzen von stechendem Charakter. Reizbare, ärgerliche Patienten mit schlechter Stimmung. Berührungsempfindlich, obwohl sich die Schmerzen durch festen Gegendruck bessern, auch in der Ruhe werden die Schmerzen weniger.

Verschlimmerung aller Beschwerden durch Bewegung und Wärme.

Lesen Sie mehr zum Thema: Bryonia cretica

Homöopathika bei Kopfschmerzen

Lesen Sie hierzu auch unseren Hauptartikel: Homöopathie bei Kopfschmerzen

Cimicifuga racemosa / Wanzenkraut

Tastbare muskuläre Verspannungen im Nacken. Schmerzen beim Bewegen des Kopfes. Empfindung als ob der Nacken steif wäre. Schmerzen können in die Rückenmuskulatur oder in den Arm ausstrahlen.

Schießende, stechende Kopfschmerzen, vom Hinterkopf ausstrahlend über den Scheitel bis zur Stirn. Sehr unterschiedliche Schmerzempfindungen: einschießend, hämmernd, stechend, als wolle der Schädel zerspringen, als würde von hinten ein Keil eingetrieben oder die Schädeldecke wegfliegen.

Kopfschmerzen werden wie eine schwarze Wolke empfunden, welche den Kopf drückt und vernebelt. Sie gehen auch manchmal mit einer tiefen depressiven Verstimmung einher.

Cimicifuga ist das Mittel bei Kopfschmerzen der Frauen in den Wechseljahren mit depressiver, hysterischer Grundhaltung (siehe: Homöopathie in den Wechseljahren). Wechselbad der Gefühle von „himmelhoch jauchzend“ bis zu „zu Tode betrübt“.

Die Beschwerden werden durch Wärme gebessert.

Lesen Sie mehr zum Thema: Cimicifuga

Dulcamara / Bittersüß

Kopfschmerzen verbunden mit einem „steifen Hals“, der Nacken fühlt sich wie lahm an und schmerzt. Der Charakter der Schmerzen wird oft auch als brennend beschrieben. Die Schmerzen verschlimmern sich oder werden ausgelöst durch nasskaltes Wetter und nach Durchnässung. Die Kopfschmerzen verursachen ein Gefühl als ob der Kopf vergrößert wäre, vom Nacken aufsteigende, betäubende Schmerzen.

Alle Beschwerden werden durch Nässe und Kälte hervorgerufen und verschlimmert. Wärme bessert.

Lesen Sie mehr zum Thema: Dulcamara

Helleborus niger / Christrose

Nacken- und Halsmuskulatur wie steif, Schmerzen strahlen zum Hinterkopf aus. Der Charakter der Schmerzen wird oft beschrieben als ob sich alles zusammen ziehen würde, krampfartig. Die Kopfschmerzen werden beim Bücken als unerträglich empfunden, Besserung durch Hinlegen.

Typisch für Helleborus ist die allgemeine Kreislaufschwäche der Patienten.

Lesen Sie mehr zum Thema: Helleborus niger

Lachnanthes / Rotwurzel

Die Nackenschmerzen fühlen sich wie verrenkt und steif an. Kopfschmerzen als ob der Kopf vergrößert wäre. Die Kopfhaut ist sehr berührungsempfindlich. Die Patienten klagen auch über Sehstörungen, wie nebelig.

Auch bei Kopfschmerzen als Folge eines Schleudertraumas.

Menyanthes / Fieberklee

Nackenschmerzen strahlen über den ganzen Kopf aus. Schweregefühl, als müsste man eine schwere Last auf dem Kopf tragen. Schmerzen schlimmer beim Bücken und durch Anstrengung. Der Patient hat kalte Arme und Beine, Kältegefühl wird durch Wärmeanwendung nicht gebessert.

Die Schmerzen bessern Wärme und fester Gegendruck.

Lesen Sie mehr zum Thema: Bitterklee

Homöopathika bei Sensibilitätsstörungen, Kribbeln und Taubheitsgefühl

Zincum / Metallisches Zink

Schwindel, Kopfschmerzen, besonders am Hinterkopf. Große Unruhe bevorzugt in den Beinen aber auch in den Armen, inneres Zittergefühl. Der Patient muss sich dauernd bewegen, Taubheitsgefühl.

Der Patient klagt über allgemeine Schwäche, ist mürrisch und verschlossen.

Typisch für Zincum ist die Verschlimmerung aller Beschwerden durch Alkoholgenuss und die Unruhe in den Beinen. Nach dem Essen und durch geistige Anstrengung werden die Beschwerden stärker. Bewegung im Freien bessert.

Lesen Sie mehr zum Thema: Zincum metallicum

Cocculus / Kockelskörner

Schmerzen und Schwäche in Armen und Beinen, im Nacken und in der ganzen Wirbelsäule. Gliederzittern. Arme und Beine schlafen ein, fühlen sich kalt an, Taubheitsgefühl. Wechsel der Beschwerden von rechts nach links.

Lesen Sie mehr zum Thema: Cocculus

Homöopathika bei Schwindel

Arnica / Bergwohlverleih

Schwindel, verbunden mit allgemeinem Zerschlagenheitsgefühl und Muskelschmerzen, der bei Bewegung des Kopfes schlimmer wird. Nach Unfällen mit Beteiligung der Halswirbelsäule. Alle Beschwerden verschlimmern sich durch jegliche Bewegung und Erschütterung.

Lesen Sie mehr zum Thema: Arnica montana

Cocculus / Kockelskörner

Schwindel bei Hinterkopfschmerz, schlimmer durch Bewegung, Erschütterung, Lärm und beim Aufrichten aus der Waagerechten.

Schwindel in Verbindung mit Erschöpfung, Schwäche und Übelkeit.

Lesen Sie mehr zum Thema: Cocculus

Weitere Informationen zum Thema "Homöopathika bei HWS-Syndrom"

Weitere allgemeine Informationen können für Sie interessant sein:

Eine Übersicht über bereits veröffentlichte Themen der Orthopädie finden Sie unter: Orthopädie A-Z.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 12.07.2016 - Letzte Änderung: 30.03.2024