Homöopathie bei Beschwerden in den Wechseljahren

Medizinisch: Klimakterium

Homöopathische Arzneimittel

Die Wechseljahre setzen bei Frauen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr ein. Die Beschwerden können durch folgende homöopathische Arzneimittel behandelt werden:

  • Cimicifuga (Wanzenkraut)
  • Lilium tigrinum (Tigerlilie)
  • Lachesis (Schlangengift)
  • Sepia (Tintenfisch)
  • Sulfur (gereinigter Schwefel)
  • Ignatia (Ignatiusbohne)
  • Sanguinaria (Kanadische Blutwurzel)
  • Acidum sulfuricum (Schwefelsäure)
  • Calcium phosphoricum
  • Belladonna (Tollkirsche)

Lesen Sie mehr zur Therapie von Wechseljahrsbeschwerden unter: Medikamente in den Wechseljahren oder Hormonersatztherapie in den Wechseljahren

Cimicifuga (Wanzenkraut)

  • einsetzende Beschwerden an den Gelenken, ziehende, krampfartige Schmerzen und Fehlempfindungen (Ameisenlaufen, Kribbeln)
  • Ausgeprägte Druckempfindlichkeit besonders im Halswirbelsäulenbereich
  • Migräneartige Kopfschmerzen, als wolle der Schädel zerspringen oder würde von hinten ein Keil eingetrieben
  • Oft verbunden mit nervösen Herzbeschwerden wie Herzschmerzen, Herzjagen, Unruhe und Druckgefühl in der Herzgegend
  • Verdauungsbeschwerden, die sich mit wechselnder Stuhlbeschaffenheit, vermehrten Blähungen und Schmerzen im rechten Oberbauch äußern können
  • Die Frauen leiden an innerer Unruhe und depressiver Ängstlichkeit

Anwendung finden Cimicifuga (Wanzenkraut) bei Beschwerden in den Wechseljahren besonders in Tropfen D6.

Weitere Informationen erhalten Sie auch unter: Cimicifuga

Lilium tigrinum (Tigerlilie)

  • Herzunruhe und Angstgefühle
  • Schmerzen in der Beckenregion und Senkungsbeschwerden bei beginnendem Gebärmuttervorfall
  • Man versucht durch Gegendruck (Beine kreuzen) zu stützen
  • Häufiger Befall mit Scheiden pilz, der unangenehm riecht

Typische Dosierung von Lilium tigrinum (Tigerlilie) bei Beschwerden in den Wechseljahren: Tropfen D6

Weitere Information zu Lilium tigrinum (Tigerlilie) erhalten Sie unter unserem Thema: Lilium tigrinum

Lachesis (Schlangengift)

Verschreibungspflichtig bis einschließlich D3!

  • Erschöpfte, depressive Frauen
  • Konzentrationsschwäche, schlechtes Gedächtnis
  • Linksseitige Migräne
  • Hitzewallungen im Gesicht
  • heiße Schweißausbrüche nachts,
  • Schlaflosigkeit
  • Schwindelgefühl und Neigung zur Ohnmacht
  • Charakteristisch ist die allgemeine Empfindlichkeit gegen Berührung, der Druck der Kleidung besonders am Hals und in der Gürtelregion ist schwer auszuhalten
  • morgens nach dem Aufwachen sind alle Beschwerden schlimmer, Besserung durch Bewegung

Allgemeine Dosierung von Lachesis (Schlangengift) bei Beschwerden in den Wechseljahren: Tabletten D6

Weitere Informationen finden Sie auch unter unserem Thema: Lachesis

Lycopodium (Bärlappe)

Lycopodium ist passend für Frauen mit Konzentrationsschwäche, welche besonders unter Stress stehen.

weitere Indikationen sind:

  • abgemagerter Oberkörper mit allgemeiner Schwäche und geistiger Ermüdung
  • großer Appetit, trotzdem das Verspüren eines Völlegefühls nach wenigen Bissen
  • saures Aufstoßen und Erbrechen, Blähungen
  • ein Verlangen nach süßen Speisen und dementsprechende Neigung zur Gewichtszunahme
  • Kopfschmerzen, rechtsseitige Migräne, Ohrgeräusche, Schweißausbrüche im Gesichtsbereich
  • Scheidentrockenheit, fehlendes sexuelles Verlangen, unregelmäßige Monatsblutungen, dabei Rückenschmerzen die sich bei Bewegung bessern
  • Hitzewallungen begleitet von einem ängstlichen Gefühl in der Magengrube
  • Verschlimmerung in warmen Räumen mit vielen Leuten, Neigung zu Kreislaufproblemen

Alle Beschwerden verschlimmern sich in Ruhe und bei erhöhter Temperatur. Regelmäßige Bewegung und frische Luft fördern die Genesung. 

Lesen Sie auch: Hitzewallungen in den Wechseljahren

Sepia (Tintenfisch)

  • Reizbare, launische Frauen, weinerlich, furchtsam bis panisch
  • Depressionen
  • Gedächtnisschwäche, Konzentrationsstörungen
  • Viele Hitzewallungen (nachts am schlimmsten)
  • Neigung zu kalten Füßen, dabei aber warme Hände und heißer Kopf
  • morgens nach dem Aufwachen elend, schwach und unausgeschlafen
  • abends ganz munter
  • Gefühl von Herabdrängen im Unterleib
  • Langandauernde, trockene Ekzeme besonders am Handrücken
  • Räume mit vielen Menschen und warmer, stickiger Luft werden nicht vertragen
  • Das sehr ähnliche Mittel Pulsatilla wirkt besonders bei jüngeren Frauen, während die Sepia ein typisches Mittel für Frauen in den Wechseljahren ist

Bei Beschwerden in den Wechseljahren kann bei Sepia (Tintenfisch) in folgender Dosierung eingesetzt werden: Tabletten D4

Weitere Informationen zu Sepia (Tintenfisch) finden Sie unter unserem Thema: Sepia

Sulfur (gereinigter Schwefel)

  • Frauen mit schlechtem Gedächtnis (unter Stress verschlimmert)
  • depressive Verstimmung
  • Hitzewallungen und heiße Schweißausbrüche besonders nachts und in warmen Räumen (oft in Verbindung mit vielen Menschen)
  • Bedürfnis nach kühler, frischer Luft
  • Bindegewebsschwächling mit lascher Körperhaltung und Neigung zur Gewichtszunahme
  • Erwacht morgens gegen 3 oder 4 Uhr und schläft dann nur noch schlecht
  • Morgendliche Durchfälle, die aus dem Bett treiben
  • Abneigung gegen Fleisch und Milch
  • Kribbeln in den Beinen
  • Rheumatische Gliederschmerzen, die erst im Klimakterium begonnen haben

Bei Beschwerden in den Wechseljahren kann Sulfur (gereinigter Schwefel) in folgender Dosierung eingesetzt werden: Tabletten D6

Weitere Informationen zu Sulfur (gereinigter Schwefel) finden Sie unter unserem Thema: Sulfur

Weitere Informationen zum Thema: Schwitzen Wechseljahre

Ignatia (Ignatiusbohne)

Verschreibungspflichtig bis einschließlich D3!

  • Ignatia hat viele psychische Beziehungen
  • Passt vor allem für dunkelhaarige Frauen in den Wechseljahren
  • reizbare Schwäche
  • gesteigerte Erregbarkeit, launenhaft, weinerlich (fast hysterisch), macht sich Selbstvorwürfe
  • Globusgefühl im Hals
  • Schwächegefühl im Magen
  • alle Beschwerden werden schlimmer durch Kummer, Schreck und Furcht

Bei Beschwerden in den Wechseljahren kann Ignatia (Ignatiusbohne) in folgender Dosierung eingesetzt werden: Tabletten D4

Weitere Informationen zu Ignatia (Ignatiusbohne) finden Sie unter unserem Thema: Ignatia

Sanguinaria (Kanadische Blutwurzel)

  • Hitzewallungen (fliegende Hitze) mit starker Hautrötung sind typisch für das Mittel
  • Trockene, brennende Haut oft besonders an Händen und Füßen
  • Gesicht und Ohren immer hochrot
  • Übelkeit, Erbrechen, Speichelfluss
  • Kopfschmerzen die im Nacken beginnen und über dem rechten Auge enden
  • Rheumatische Beschwerden meistens auf der rechten Körperseite (bevorzugt im Beckenbereich) und in den Wechseljahren erstmals aufgetreten

Bei Beschwerden in den Wechseljahren kann Sanguinaria (Kanadische Blutwurzel) in folgender Dosierung eingesetzt werden: Tabletten D4, D6 und D12

Weitere Informationen zu Sanguinaria finden Sie unter: Sanguinaria

Acidum sulfuricum (Schwefelsäure)

  • Hitzewallungen in den Wechseljahren mit anschließender großer Erschöpfung
  • Neigung zu chronischen Gelenkentzündungen und Arthrosen
  • Große Mattigkeit, Zuckungen am ganzen Körper
  • Haut sehr empfindlich gegen Berührung
  • Feuchte und kalte Witterung verschlimmert, Wärme bessert.

Allgemeine Dosierung von Acidum sulfuricum (Schwefelsäure) bei Beschwerden in den Wechseljahren: Acidum sulfuricum Tropfen D6

Weitere Informationen erhalten Sie auch unter unseren Themen: Acidum sulfuricum

Calcium phosphoricum

  • Durch Osteoporose (Knochenentkalkung) hervorgerufene Schmerzen in der Wirbelsäule
  • Nachtschweiß besonders an Kopf und Hals
  • Blähungen und chronische Durchfälle

Bei Beschwerden in den Wechseljahren kann bei Calcium phosphoricum in folgender Dosierung eingesetzt werden: Tabletten D6

Phosphorus (Phosphor)

Phosphorus ist ein typisches Kummermittel in der Homöopathie.

Die Patienten sind meistens weiblich und weisen folgende Merkmale auf:

  • hochaufgeschossen
  • nervöse Übererregbarkeit, Furcht, Schreckhaftigkeit, Depressionen, geistige Apathie, Kopfschmerzen bei geistiger Arbeit
  • Brustbeklemmungen, die sich in einer Last auf der Brust und in der Herzgegend äußern
  • Verstopfung und Durchfall, wonach eine Erschöpfung folgt
  • ein leerer Magen welcher Schmerzen verursacht, Verlangen nach kalten Speisen, die aber oft wieder erbrochen werden
  • brennende Schmerzen im Rücken, besonders zwischen den Schulterblättern
  • Brennen der Hände, sowie eine Neigung zur Gewichtszunahme, auch durch Wassereinlagerungen
  • Neigung zu Blutungen, zum Beispiel Nasenbluten

Die Beschwerden verschlimmern sich abends und nachts, sowie bei Kälte.

Belladonna (Tollkirsche)

Verschreibungspflichtig bis einschließlich D3!

  • Stimmungsschwankungen, Verwirrtheit, Reizbarkeit
  • Schläfenkopfschmerzen
  • Ohrgeräusche
  • Starkes Schwitzen im Gesicht
  • Scheidentrockenheit und Neigung zu Pilzinfektionen
  • Wassereinlagerungen in den Beinen
  • Neigung zu entzündlichen Veränderungen an den Gelenken
  • Starke Empfindlichkeit gegen Kälte und vor allem Zugluft
  • Aufregung verschlimmert die Beschwerden

Bei Beschwerden in den Wechseljahren kann Belladonna (Tollkirsche) in folgender Dosierung eingesetzt werden: Tabletten D6

Weitere Informationen zu Belladonna (Tollkirsche) finden Sie unter unserem Thema: Belladonna

Graphites (Graphit)

Die Patienten sind meistens weiblich, haben unreine Haut und trockene Ekzeme

weitere Merkmale:

Allgemein neigen die Frauen zu Gewichtszunahme. Plötzliche Schwächeanfälle mit Ohnmachtsneigung, besonders in warmen und geschlossenen Räumen, sind nichts ungewöhnliches.

Weitere Informationen

Weiterführende Informationen zum Thema Wechseljahre erhalten Sie auch unter unserem Thema:

Disclaimer / Haftungsausschluss

Bitte beachten Sie, dass wir in allen unseren Texten keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit erheben. Durch aktuelle Entwicklungen können die Angaben ggf. veraltet sein.
Alle Angaben stellen nur Auszüge dar, daher können wichtige Informationen nicht genannt sein.
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass alle Medikamente (auch Homöopathika) nie selbständig und ohne Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt abgesetzt, angesetzt oder verändert werden dürfen.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 18.02.2011 - Letzte Änderung: 04.11.2021