Jedes Gelenk ist von einer Gelenkkapsel umgeben. Vor allem beim Sport kann es durch falsche Bewegungen, Stürze oder Stöße auf ein Gelenk zum Kapselriss kommen. Betroffen sind vor allem Finger und Zehen, aber auch das Knie und das Sprunggelenk erleiden häufig einen Kapselriss.
Jedes Gelenk ist von einer Gelenkkapsel umgeben. Vor allem beim Sport kann es durch falsche Bewegungen, Stürze oder Stöße auf ein Gelenk zum Kapselriss kommen. Betroffen sind vor allem Finger und Zehen, aber auch das Knie und das Sprunggelenk erleiden häufig einen Kapselriss.
Jedes Gelenk wird von einer Gelenkkapsel vollständig umschlossen, die aus einer inneren und äußeren Schicht besteht. Die innere Schicht, die Membrana synovialis, schließt sich direkt an den Gelenkknorpel an und produziert die Gelenkflüssigkeit, mit der die Gelenkhöhle ausgefüllt ist. Die äußere Schicht der Gelenkkapsel besteht aus straffem, kollagenem Bindegewebe und ist am Knochen verwachsen.
Die Dicke und Festigkeit der äußeren Schicht variiert je nach Gelenk. Die Gelenkkapsel wird zusätzlich durch Bänder aus straffem, kollagenem Bindegewebe verstärkt und stabilisiert. Je nach Gelenk sind die Anzahl und die Stärke dieser sogenannten Führungsbänder unterschiedlich stark ausgeprägt. Die Führungsbänder sind mit der Gelenkkapsel teilweise verwachsen. Ein Kapselriss ist eine Verletzung der Gelenkkapsel durch Einreißen des Bindegewebes, aus dem die Kapsel besteht. Häufig ist bei einem Kapselriss nicht nur die Gelenkkapsel verletzt, in vielen Fällen sind auch die Führungsbänder verletzt und das betroffene Gelenk verstaucht oder verrenkt.
Ein Kapselriss ist sehr schmerzhaft, weil die Gelenkkapsel mit sehr vielen Schmerzrezeptoren ausgestattet ist. Der stechende Schmerz setzt direkt nach der Verletzung ein, im Verlauf kommt es dann zu einer zunehmenden Schwellung des betroffenen Gelenks und der umliegenden Bereiche. Da beim Einreißen der Kapsel auch kleinere Blutgefäße einreißen können, sind blaue Flecken nach einer Verletzung des Kapsel-Band-Apparates keine Seltenheit.
Nach einem Kapselriss ist die Funktion des betroffenen Gelenks in vielen Fällen deutlich eingeschränkt: Einerseits verhindern die Schmerzen, dass das normale Bewegungsausmaß des Gelenkes genutzt werden kann. Andererseits können beim Kapselriss Strukturen des Gelenkes verletzt worden sein, die für eine Bewegung notwendig sind und durch die Verletzung nicht mehr richtig funktionieren.
Die Behandlung eines Kapselrisses erfolgt in vielen Fällen zunächst mit konservativen Verfahren. Die Behandlung eines Kapselrisses sollte nach dem PECH-Schema erfolgen.
Natürlich können zur Schmerzlinderung auch Schmerzmittel eingesetzt werden. Eine krankengymnastische Behandlung kann in manchen Fällen sinnvoll sein, um die Beweglichkeit des Gelenkes zu erhalten oder um den Abbau von starken Blutergüssen zu beschleunigen.
Eine operative Therapie des Kapselrisses sollte bei schwerwiegenden Verletzungen der Kapsel und bei einer knöchernen Beteiligung in Betracht gezogen werden. Während der Operation werden je nach Art der Schädigung die gerissenen Anteile der Kapsel vernäht oder erneut am Knochen befestigt.
Ein Kapselriss an den Fingern ist keine Seltenheit und kann neben akut therapeutischen Maßnahmen wie Schonung, Kühlung und Kompression im späteren Heilungsprozess mit einer Fingerschiene behandelt werden.
Die Fingerschiene sollte generell erst dann zum Einsatz kommen, wenn die Fingerschwellung leicht rückläufig ist. Allerdings hält die Schwellung gerade an den Finger häufig noch sehr lange an.
Daher kann eine Fingerschiene auch bei noch leicht geschwollenem Finger getragen werden. Wichtig ist jedoch, parallel eine ausreichende Kompressionstherapie zum Abklingen der Schwellung durchzuführen. Zur Entlastung und gleichzeitig zur Stabilisierung von Beuge –und Strecksehen, die bei einem Kapselriss in Mitleidenschaft gezogen wurden, kann zudem eine sogenannte „Quengelschiene“ hilfreich sein. Gerade bei den Fingern ist es sehr wichtig, dass sie nach dem Kapselriss wieder komplett gestreckt werden können. Dies ist nach konsequentem Tragen einer Quengelschiene meistens der Fall. Andernfalls können sich die Sehnen durch einen Narben-bildenden Heilungsprozess des Kapselgewebe verkürzen, sodass eine komplette Streckung nicht mehr möglich ist.
Weitere Informationen auch unter unserem Thema: Kapselriss am Finger
Wie auch an den Fingern kann das Tragen einer Daumenschiene nach einem Kapselriss hilfreich sein. Nach Rückgang der Schwellung kann die Daumenschiene eine stabilisierende Funktion einnehmen und den Heilungsprozess des Kapselrisses positiv beeinflussen.
Auch die Quengelschiene wird nicht nur für die Finger sondern auch bei komplexen Kapselrissen im Daumen eingesetzt. Sobald Beuge –und Strecksehen mit verletzt wurden ist eine solche Quengelschiene wichtig, um im Endeffekt eine Beuge –und Streckfähigkeit der Gelenke im Daumen wie vor dem Kapselriss zu erzielen.
Neben der für einen Kapselriss typisch Daumenschiene gibt es noch Variationen wie eine Daumenbandage oder eine Daumenorthese. Diese differenzieren sich im Aufbau etwas von der Daumenschiene.
Lesen Sie hierzu auch den Artikel:
Die Technik des Tapens erfreut sich seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit und finden in verschiedenen Bereichen vor allem der Sportmedizin, aber auch der Orthopädie Anwendung. Dem Taping werden verschiedene Wirkmechanismen zugeschrieben. Unter anderem soll das aufgebrachte Tape Krafteinwirkungen auf das Gelenk auf die Haut übertragen und dadurch die Strukturen Gelenk entlasten.
Ein tatsächlicher Wirkungsnachweis anhand groß angelegter Studien wurde dennoch bis heute nicht erbracht. Nichtsdestotrotz existieren auch für die Behandlung von Kapselrissen verschiedene Taping-Techniken. Hierbei sollte jedoch hervorgehoben werden, dass die Ausheilung von Kapselrissen Geduld in Anspruch nimmt, damit sie ohne bleibende Schäden und Bewegungseinschränkungen des Gelenks vonstatten gehen kann. Tapen stellt hier vor allem nach dem Ausheilen der Verletzung eine gute unterstützende Methode dar, um dem Gelenk zusätzliche Stabilität zu verleihen. Den Heilungsprozess zu beschleunigen oder das adäquate Ruhigstellen des Gelenks zu ersetzen vermag es jedoch in jedem Fall nicht.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter Kinesiotape
Der Heilungsprozess nach einem Kapselriss kann unterschiedlich lang dauern. Es ist von wenigen Tagen bis mehreren Monaten die Rede, je nachdem wo sich Betroffenen den Kapselriss zugezogen haben und wie sehr umliegende Sehnen und Bänder in Mitleidenschaft gezogen sind.
Ein leichter Kapselriss kann nur eine Woche andauern bis das Betroffene das Gelenk wieder frei und ohne Schmerzen bewegen können. In der Regel muss man allerdings geduldiger sein und mit einer Dauer von mehreren Wochen bis Monaten rechnen. Ungefähr 6 Wochen gelten als Richtwert bis zu einer kompletten Ausheilung, sodass das entsprechende Gelenk weder geschwollen noch schmerzhaft ist und wieder voll belastbar und beweglich ist.
Die Dauer kann selbstverständlich individuell variieren und hängt unter anderem von der Geduld der Betroffenen ab und davon, wie konsequent sie sich an die Therapiemaßnahmen der Schonung und Ruhigstellung halten. Manche klagen leider auch noch nach 8 Wochen über Schmerzen in der einst gerissenen Kapsel.
Ein regelmäßiges Bewegen unter physiotherapeutischer Aufsicht kann den Heilungsprozess positiv beeinflussen. Die Physiotherapie führt kontrollierte und gezielte Bewegungen im Bereich des Kapselrisses durch. Wichtig ist generell, dass eine eigenständige Belastung erst dann wieder erfolgen sollte, wenn die Kapsel völlig schmerzfrei ist und kein Gefühl der Bewegungseinschränkung oder Blockade besteht.
Bis ein Kapselriss verheilt ist, dauert es mehrere Wochen. Aber auch nach Ablauf von sechs bis acht Wochen kann das Gelenk immer noch schmerzhaft sein. Wichtig ist, dass man nach Abschluss des Heilungsprozesses langsam mit einer Belastung des Gelenkes beginnt und nicht sofort eine volle Belastung anstrebt.
Leider kann ein Kapselriss das Risiko für das Entstehen einer Arthrose erhöhen.
Ein Kapselriss der Schulter kommt vor allem im Rahmen einer Schulterluxation, dem „Herausspringen“ der Schulter vor. Die Schulterluxation betrifft vor allem jüngere, sportlich aktive Patienten und Patienten mittleren Alters mit einer Schwäche der Muskulatur, die das Schultergelenk stabilisiert (Rotatorenmanschette).
In 95% der Fälle springt der Kopf des Oberarmknochens bei einer Schulterluxation nach vorne aus dem Schultergelenk heraus. Durch das Herausspringen des Oberarmknochens aus der eigentlichen Gelenkpfanne wird die Kapsel des Schultergelenks überdehnt, auch ein Kapselriss durch die erhöhte Zugbelastung ist möglich.
Eine häufige Komplikation der Schulterluxation ist die Bankart-Läsion. Bei der Bankart-Läsion reißt das Labrum glenoidale, die Pfannenlippe (ein knorpeliger Teil am Schultergelenk) des Schultergelenks, gemeinsam mit der Gelenkkapsel vom Schulterblatt ab. Durch den so entstandenen Kapselriss ist die Gelenkkapsel nun in der vorderen Richtung instabil, was erneute Schulterluxationen begünstigt. Die Bankart-Läsion wird auch als Kapsel-Labrum-Läsion bezeichnet und wird nach mehreren Schulterluxationen operativ versorgt. Das abgerissene Labrum wird wieder am Schulterblatt befestigt, die gerissene und schlaffe Kapsel wird durch Nähte gestrafft oder mittels Wärme oder Laser verkürzt.
Lesen Sie an dieser Stelle auch unsere Hauptseite: Kapselriss in der Schulter
Kapselrisse der Hand sind typischerweise die Folge von Sportverletzungen, bei denen es zu einem starken Überstrecken der Gelenke kommt. Volleyball- und Handball-Spieler stellen hier klassische Patientengruppen dar. Auch im Skisport kommen Kapselrisse der Fingergelenke häufig vor. Wie bei anders lokalisierten Kapselrissen auch, äußert sich der Kapselriss der Hand durch einen starken, stechenden Schmerz über dem betroffenen Gelenk. Später nimmt der Schmerz dann einen eher dumpfen, pulsierenden Charakter an. Zusätzlich kommt es durch die austretende Gelenksflüssigkeit zu einem Anschwellen des betroffenen Gelenks. Häufig ist außerdem ein Bluterguss (Hämatom) sichtbar, welcher durch die Verletzung kleiner Blutgefäße entsteht.
Was Diagnose und Behandlung betrifft gleichen Kapselrisse an den Händen ebenfalls denen anderer Gelenke. So gestaltet sich eine Diagnose häufig schwierig, da sich Verletzungen anderer Strukturen des Gelenks, wie etwa der Bänder, durch vergleichbare Symptome bemerkbar machen. Röntgenaufnahmen sind dabei kaum von Nutzen, wohingegen vor allem Ultraschalluntersuchungen, aber auch MRT-Bilder Aufschluss über die Art der Verletzung geben können.
Die Akuttherapie eines Kapselrisses der Hand richtet sich nach der sogenannten PECH-Regel. Dieses Akronym setzt sich aus den Worten Pause (also Schonung des Gelenks), Eis (dem Kühlen zur Linderung von Schmerzen und Schwellung), Compression (ebenfalls gegen das Anschwellen) und Hochlegen (zur Minderung der Durchblutung) zusammen. Sofort angewendet können diese Maßnahmen die akuten Beschwerden Linderung und zur Heilung der Verletzung beitragen. Im weiteren sollte das Gelenk durch einen Arzt ruhig gestellt werden, da ein frühzeitiges Bewegen dauerhafte Schäden des Gelenkapparates nach sich ziehen kann. Eventuell kann zudem ein Bewegungstraining unter physiotherapeutischer Anleitung verschrieben werden. Das regelrechte Ausheilen eines Kapselrisses nimmt mindestens sechs Wochen in Anspruch. Während dieser Zeit kann der Heilungsvorgang nur geringfügig durch Abschwellende Medikamente, gezielte Bewegungsübungen und das Kühlen des Gelenks beeinflusst werden. Nichtsdestotrotz kann eventuell infolge der Verletzung eine dauerhaft eingeschränkte Beweglichkeit des Gelenks resultieren.
Die Finger sind vor allem bei Ballsportarten wie Volleyball oder Handball gefährdet, einen Kapselriss zu erleiden. Durch eine Überdehnung durch zu starke oder zu lange Belastung oder durch eine gewaltsame Überstreckung eines Fingergelenks durch den Aufprall eines Balles, bei dem ein Finger in eine falsche Richtung abgeknickt wird, kann ein Kapselriss entstehen. Aber auch bei unglücklichen Stürzen auf die Hände kann die Gelenkkapsel durch eine zu starke Gewalteinwirkung reißen.
Kapselrisse der Fingergelenke führen zu schmerzhaften Schwellungen durch Austritt von Gelenkflüssigkeit in das umliegende Gewebe und zu Blutergüssen durch das Reißen kleiner Blutgefäße des betroffenen Gelenkes.
Auch Fehlstellungen sind möglich: Gerade eine seitliche Abknickung des Fingers führt häufig zu einem Riss der Außenbänder der Kapsel und somit zu einer Instabilität des Fingergelenks in der seitlichen Ebene. Kommt es beim Riss der Kapsel zu einer vollständigen Zerreißung des Kapselapparates, sind Verrenkungen des Fingergelenkes häufig.
Die schmerzhafte Schwellung schränkt die Beweglichkeit des Fingers deutlich ein. Die Diagnose wird beim Arzt durch gründliches Abtasten des Fingers und durch eine Prüfung der Beweglichkeit des Fingers gestellt. Eine ergänzende Ultraschalluntersuchung des Fingers ist sinnvoll, um die Bandstrukturen der Kapsel darzustellen, wenn das Abtasten keine Klarheit über den Verletzungsgrad der Bänder liefern kann. Eine Röntgenaufnahme kann nötig werden, um zusätzliche knöcherne Verletzungen auszuschließen.
Die Behandlung eines unkomplizierten Kapselrisses am Finger erfolgt durch Kühlung, eine Ruhigstellung für zwei bis drei Wochen und die Einnahme von Schmerzmitteln bei starken Schmerzen. Die Heilung kann durch physiotherapeutische Maßnahmen unterstützt werden. Bis der Heilungsprozess vollständig abgeschlossen ist, vergehen mindestens sechs Wochen. Wurde bei der Untersuchung eine knöcherne Beteiligung festgestellt, kann eine Operation nötig sein, um die knöcherne Verletzung zu versorgen.
Auch nach der Ausheilung eines Kapselrisses kann die Gelenkkapsel verdickt bleiben und die Beweglichkeit des Fingers dauerhaft einschränken. Die Anwendung einer Quengelschiene stellt eine Möglichkeit dar, um eine verkürzte Gelenkkapsel nach einem Kapselriss zu dehnen und die Beweglichkeit zu erhalten. Als Spätfolge eines Kapselrisses kann es zur Arthrose im betroffenen Gelenk kommen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Kapselriss am Finger
Kapselrisse an sich stellen klassische Sportverletzungen dar. So auch beim Kapselriss des Ellenbogens, welcher meist mit einer Luxation des Ellenbogengelenks einhergeht. Zusätzlich ist er jedoch häufig auch die Folge von Stürzen oder anderweitiger Gewalteinwirkung. Abgesehen davon gleichen Rupturen der Ellenbogengelenkskapsel was Symptome, Diagnose und Behandlung betrifft, anderen Gelenkskapselrissen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter Ellenbogenluxation
Unmittelbar nach der Verletzung macht sich die Ruptur durch einen intensiven, stechenden Schmerz bemerkbar, welcher später einen dumpfen, pulsierenden Charakter annimmt.
Durch das Austreten von Gelenksflüssigkeit kommt es zu einem Anschwellen des Gelenks. Häufig bildet sich zudem ein Bluterguss. Um eine Linderung der Schmerzen zu erreichen und ein übermäßiges Anschwellen des Ellenbogens zu verhindern, sollte in der Akuttherapie des Kapselrisses die sogenannte PECH-Regel befolgt werden.
Dieses Akronym setzt sich aus den Worten Pause (also Schonung des Gelenks), Eis (dem Kühlen zur Linderung von Schmerzen und Schwellung), Compression (ebenfalls gegen das Anschwellen) und Hochlegen (zur Minderung der Durchblutung) zusammen.
Die weitere Therapie des Kapselrisses baut nach eventuell notwendiger Reposition der Gelenkflächen vor allem auf der fachkundigen Ruhigstellung des Gelenks auf, da ein frühzeitiges Bewegen des Gelenks zu dauerhaften Schädigungen des Gelenkapparates führen kann.
Die vollständige Ausheilung der Verletzung wird dennoch mindestens sechs Wochen betragen. Der Heilungsvorgang kann währenddessen vor allem durch physiotherapeutisch angeleitete Übungen, dem Kühlen des Gelenks und eventuell auch der Einnahme Abschwellender Medikamente gefördert werden.
Nichtsdestotrotz resultiert in einigen Fällen infolge der Verletzung eine dauerhaft eingeschränkte Beweglichkeit des Ellenbogengelenks.
Kapselrisse der Daumengelenke sind häufig die Folge einer starken Überstreckung des jeweiligen Gelenks durch äußere Krafteinwirkung. Dies ist beispielsweise beim Sturz auf den ausgetreckten Daumen oder auch beim ungünstigen Aufprallen eines Balls auf den Daumen der Fall. Auch ein seitliches Abknicken des Daumens kann einen Kapselriss nach sich ziehen. Dies geschieht nicht selten beim Hängenbleiben in der Schlaufe eines Skistocks, weshalb die nachfolgende Verletzung inklusive eines Kollateralband- und Kapselrisses auch als "Skidaumen" bezeichnet wird.
Wie andere Kapselrisse auch sollte hier in der Akutsituation zunächst das Kühlen und Ruhigstellen des Daumens erfolgen. Sobald die Diagnose des Kapselrisses gestellt wurde, wird das Gelenk für die nächsten Wochen ruhiggestellt. Vorausgesetzt die Sehnen der Daumenmuskulatur blieben unverletzt, kommt es in den meisten Fällen nach vollständiger Ausheilung der Verletzung nicht zu einer bleibenden Bewegungseinschränkung.
Lesen Sie hierzu auch den Artikel: Kapselriss am Daumen
Das Knie ist vor allem bei lauf- und sprungintensiven Sportarten belastet. Durch plötzliche extreme Bewegungen, zum Beispiel durch einen Sturz oder das falsche Spielen eines Balles beim Fußball kann es zum Kapselriss im Kniegelenk kommen.
Im Moment der Verletzung kommt es zu einem akuten, stechenden Schmerz, der sich im Lauf der Zeit durch den Austritt von Gelenkflüssigkeit und die resultierende Schwellung in einen dumpfen, drückenden Schmerz wandelt. Entweder ist die Kapsel im Rahmen einer Bandverletzung mitbetroffen oder es liegt nur ein Kapselriss im Kniegelenk vor. Eine einfache Unterscheidung gelingt dem Arzt durch eine Ultraschalluntersuchung. Im Röntgenbild kann eine knöcherne Beteiligung ausgeschlossen werden, kompliziertere Verletzungen sollten mittels der MRT vom Knie untersucht und beurteilt werden.
Beim MRT vom Knie können besonders gut die Bänder dargestellt werden, die man beispielsweise nicht im Röntgenbild sehen kann. Auch beim Ultraschall kann man nur schwierig zwischen Teilrissen und Rissen der Kapsel unterschieden werden. Daher ist das MRT vom Knie bei einem Kapselriss meist die wertvollste Diagnostik.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: MRT vom Knie
Die Therapie eines Kapselrisses im Kniegelenk unterscheidet sich nicht von der Behandlung eines Kapselrisses in anderen Gelenken: Kühlen, Ruhigstellen, Hochlagern und Schmerzmitteleinnahme. Kapselrisse im Kniegelenk haben eine sehr günstige Prognose, wenn man das Knie ausreichend schont und erst wieder belastet, wenn der Kapselriss verheilt ist. Belastet man das Kniegelenk zu früh, kann eine chronische Instabilität des Kniegelenks die Folge sein oder eine Kniearthrose entstehen.
Die Außenbandverletzung am Sprunggelenk ist die häufigste Bandverletzung, besonders betroffen sind Läufer, Handballer, Tennis-, Volleyball- und Basketballspieler. Aber auch der Kapselriss im Sprunggelenk ist häufig, er geht fast immer mit einem Bänderriss oder einen Bänderdehnung einher. Die Außenbänder (Außenbänder Fuß) gehören zur Gelenkkapsel, reißen die Bänder beim Umknicken, hat man sich also nicht nur einen Bänderriss, sondern auch einen Kapselriss zugezogen. Auslöser für einen Riss der Außenbänder am Sprunggelenk ist ein sogenanntes Supinationstrauma, bekannt als „Umknicken“ nach außen.
Gleich nach der Verletzung klagt der Patient über starke Schmerzen, außerdem schwillt das Gelenk deutlich an. Die druckschmerzhafte Schwellung kann vom Ende des Unterschenkels bis zur Mitte des Fußes reichen und auch von blauen Flecken begleitet sein.
Bei der Untersuchung prüft der Arzt die Stabilität der Bänder durch verschiedene Funktionstests am Sprunggelenk. Ein Röntgenbild wird angefertigt, um knöcherne Verletzungen wie einen Außenknöchelfraktur auszuschließen. Werden sogenannte gehaltene Aufnahmen angefertigt, kann ein Bänderriss bestätigt oder ausgeschlossen werden. Von einem Bänderriss des Lig. fibulotalare anterius wird ausgegangen, wenn der Abstand des Sprungbeins zum Unterschenkelknochen auf der betroffenen Seite 5mm mehr beträgt als auf der gesunden Seite. Nach einem schweren Supinationstrauma kann das Anfertigen einer MRT-Aufnahme nötig sein, um die Gelenkflächen besser beurteilen zu können.
Die Therapie eines Kapsel-Band-Risses am Sprunggelenk erfolgt vor allem konservativ durch Ruhigstellung des Gelenks mittels einer Schiene. Die Schiene kann angelegt werden, sobald die Schwellung zurückgegangen ist. Sie verhindert das erneute Umknicken und schränkt die Beweglichkeit des Sprunggelenks nach oben und unten ein. Anschließend werden die Patienten krankengymnastisch behandelt, um durch eine Kräftigung der Muskeln und Sehnen ein erneutes Umknicken mit Kapsel-Band-Riss zu vermeiden.
Allerdings klagt ein Fünftel der Patienten über Beschwerden auch nach Abschluss der konservativen Therapie. Es kommt zu Schmerzen nach starker Belastung, die durch einen Knorpelschaden im Rahmen der ersten Verletzung bedingt sind. Andere Patienten haben ein Gefühl der Instabilität im Sprunggelenk. Die Folge eines Kapsel-Band-Risses im Sprunggelenk ist in 10% der Fälle die chronische Instabilität im oberen Sprunggelenk. Die betroffenen Patienten knicken häufig um, die Schmerzen nehmen aber mit jedem Ereignis ab. Eine chronische Instabilität im oberen Sprunggelenk wird durch Tragen einer elastischen Bandage, durch Krankengymnastik oder durch Anbringen einer Schuhaußenranderhöhung, entweder durch Einlagen oder durch speziell angefertigte Schuhe, therapiert. Bei Nichterfolg dieser Maßnahmen kann eine Operation durchgeführt werden, in der der Kapsel-Band-Apparat rekonstruiert oder ersetzt wird.
Viele weitere Informationen erhalten Sie unter unserem Thema: Kapselriss am Sprunggelenk
Ein Kapselriss ist eine häufige Sportverletzung, die durch falsche Bewegungen oder durch eine Zugbelastung auf die Gelenkkapsel entsteht. Beim Verstauchen oder Verrenken eines Gelenkes wirken starke Zugkräfte auf die Sehnen und die Gelenkkapsel, zum Beispiel durch den unkontrollierten Aufprall eines Balles auf einen Finger beim Volleyball. Auch ein Sturz kann unter ungünstigen Bedingungen einen Riss der Gelenkkapsel auslösen.
Je stärker die einwirkende Kraft auf den Kapsel-Band-Apparat ist, desto schwerwiegender ist die Schädigung. Der Kapselriss stellt die schwerwiegendste Schädigung der Gelenkkapsel dar: Die Bindegewebsstrukturen der Kapsel werden beim Kapselriss durch die starke Zugkraft zerstört, die Wundheilung kann anschließend nur unter Narbenbildung ablaufen.
Eine leichtere Form der Verletzung ist die Zerrung der Kapsel, bei der es zwar zu länger anhaltenden Beschwerden, aber nicht zu einem strukturellen Schaden kommt.
Die leichteste Form der Kapsel-Band-Verletzung ist eine Überdehnung, die nur kurzfristige Beschwerden verursacht und ebenfalls ohne bleibenden Schaden abheilt.
Schon durch eine ausführliche Anamnese kann der Arzt oder die Ärztin wichtige Hinweise sammeln, die für oder gegen einen Kapselriss sprechen. Das betroffene Gelenk sollte ausführlich untersucht werden und der Bewegungsumfang mit der nicht betroffenen Seite verglichen werden.
Kann durch die körperliche Untersuchung eine knöcherne Beteiligung nicht sicher ausgeschlossen werden, wird ein Röntgenbild angefertigt, in dem zum Beispiel der Ausriss eines Knochenstückes festgestellt werden kann.
Auch eine Ultraschalluntersuchung kann helfen, um zu beurteilen, wie schwer die Kapsel und Bänder verletzt sind.
In manchen Fällen kommt die Kernspintomografie (MRT) zum Einsatz, gerade wenn die Verletzung der Weichteilstrukturen durch die körperliche Untersuchung und das Röntgenbild nicht sicher beurteilt werden können.
Ein gutes Aufwärmtraining vor dem Sport senkt das Risiko, sich einen Kapselriss zuzuziehen. Die Belastung sollte beim Aufwärmen langsam gesteigert werden, um während dem eigentlichen Training durch eine verbesserte Beweglichkeit Rissen in der Gelenkkapsel vorzubeugen.