Symbicort

Anwendungsgebiete

Das Medikament Symbicort ist in Form des „Symbicort Turbohaler" erhältlich. Dies ist ein Inhalator, der zwei verschiedene Wirkstoffe enthält: Formoterolhemifumarat 1 H2O und Budenosid.

Formoterolhemifumarat 1 H2O ist ein lange wirksamer Beta-Agonist, auch Bronchodilatator genannt. Durch den Wirkstoff wird die Atmung erleichtert, denn es entspannt die Muskeln der Bronchien.
Budesonid wiederum gehört zur Wirkstoffgruppe der Kortikosteroide. Budesonid kann also Schwellungen und Entzündungen der Lunge verringern und sogar verhindern.

Verschrieben wird Symbicort also als Arzneimittel zur Therapie bei Asthma oder chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung (COPD).

Anwendung

Anwendung bei Asthma:

Hat der Erkrankte Asthma, so kann Symbicort nach zwei verschiedenen Konzepten angewendet werden.

1. Bei diesem Prinzip wird Symbicort als Grundmedikation regelmäßig jeden Tag angewendet und ein zweiter Inhalator dient als Bedarfsmedikation bei dennoch akut auftretenden Asthmaanfällen, um die Atmung zu erleichtern.
2. Bei der anderen Anwendungsweise wird Symbicort als alleiniger Asthma-Inhalator genutzt. Die Patienten verwenden ihn jeden Tag und zusätzlich als Bedarfsmedikation im Asthmaanfall an.

Anwendung bei COPD:

Symbicort kann auch zur Behandlung bei einer schweren COPD angewendet werden, wenn diese bei Erwachsenen vorliegt.
COPD entsteht meist durch exzessives Zigarettenrauchen.

Hier finden Sie nähere Informationen zum Thema Asthmaanfall

Anwendungsweise

Symbicort muss genau nach der Anweisung des Arztes angewendet werden. Wenn Unsicherheit besteht, sollte unbedingt beim behandelnden Arzt nachgefragt werden. Wichtig ist die regelmäßige, tägliche Anwendung von Symbicort auch dann, wenn keine akuten Asthma- oder COPD-Symptome vorliegen.
Zusätzlich sollte der Arzt die Behandlung in regelmäßigen Abständen überwachen.

Grundsätzliche Richtwerte sind folgende Anwendungshinweise:

1. Wird Symbicort als regelmäßiges Medikament mit einem zusätzlichen Inhalator im Bedarfsfall bei akutem Asthmaanfall angewendet, so ist Symbicort täglich zu verwenden.
Erwachsene (ab 18 Jahre) nehmen Symbicort üblicherweise zweimal täglich (à 1-2 Inhalationen), bei Bedarf kann der Arzt die tägliche Anwendungshäufigkeit auf bis zu vier Inhalationen je zweimaliger Anwendung am Tag erhöhen. Sind die Symptome gut unter Kontrolle kann der Arzt entscheiden, die Anwendungen auf einmal täglich herabzusetzen.
Bei Jugendlichen ist die Dosis üblicherweise ein- bis zweimal täglich (à 1-2 Inhalationen). Auch hier kann der behandelnde Arzt bei Bedarf die Häufigkeit der Anwendung auf einmal am Tag reduzieren, wenn sich die Symptome auch dann entsprechend gut kontrollieren lassen.
Kinder (6-11 Jahre) sollten das Arzneimittel in den geringeren Wirkstärken anwenden.
Ohne Rücksprache sollte das Medikament keinesfalls eigenständig erhöht oder erniedrigt werden, sondern vorher unbedingt mit dem Arzt Rücksprache gehalten werden.
Der separate Inhalator kann im Bedarfsfall bei Asthmasymptomen zusätzlich angewendet werden. Der separate Inhalator muss für diese Gelegenheiten immer mitgetragen werden, um bei Asthmasymptomen direkt Anwendung zu finden.

2. Wenn Symbicort angewendet wird ohne weiteren zusätzlichen Inhalator (erst ab 18 Jahren und nur ärztlich verordnet), so muss es dringend täglich angewendet werden, um das Auftreten von Asthmasymptomen verhindern zu können.
Ideal ist eine Inhalation mit Symbicort morgens und eine Inhalation mit Symbicort abends. Alternativ sind auch zwei Inhalationen morgens oder abends möglich.
Es sollten nicht mehr als 6 Inhalationen nacheinander angewendet werden, davor jedoch so oft, bis man sich besser fühlt. Mehr als 12 Inhalationen innerhalb von 24 Stunden ist nicht indiziert! Zu diesem Zweck sollte Symbicort immer mitgeführt werden, sodass es direkt angewendet werden kann, wenn es zu akuten Asthmasymptomen kommt.
In besonderen Fällen kann eine Anordnung des Arztes über 12 Anwendungen täglich notwendig sein, die jedoch nur für einen begrenzten Zeitpunkt so durchgeführt werden sollten.
Bei der Ausübung von Sport kann es zu Asthmasymptomen kommen, die durch die Anwendung von Symbicort gelindert werden können. Kurz vor körperlichen Anstrengungen sollte Symbicort jedoch nicht angewendet werden, damit das Auftreten von Asthmasymptomen nicht provoziert wird.

3. Bei chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung (COPD) ist die Anwendung nur bei Erwachsenen über 18 Jahren erlaubt. Hier beträgt die übliche Dosierung zweimal pro Tag zwei Inhalationen.

Anwendung des Symbicortinhalators

Inbetriebnahme eines neuen Inhalators:

Ehe ein neuer Inhalator verwendet werden kann, muss dieser folgendermaßen vorbereitet werden:

  • Die durchsichtige Schutzfolie wird entfernt (an markierter Einrissstelle)
  • Schutzklappe abschrauben und abnehmen. Dabei ist ein ratterndes Geräusch zu hören.
  • Nun wird der Inhalator aufrecht gehalten und das Dosierrad hat nach unten zu zeigen.
  • Das Dosierrad wird bis zum Anschlag in eine Richtung gedreht und anschließend bis zum Anschlag in die entgegengesetzte Richtung.
  • Es ertönt ein Klickgeräusch.
  • Der Vorgang wird wiederholt, das Dosierrad also in beide Richtungen gedreht.
  • Danach ist der Inhalator gebrauchsfertig.

Anwendung des Inhalators:

Wird Symbicort angewendet, so muss bei jeder Anwendung die folgende Abfolge der Schritte beibehalten werden:

  • Schutzklappe abschrauben und abnehmen (ratterndes Geräusch hörbar)
  • Inhalator aufrecht halten, mit dem Dosierrad nach unten.
  • Das Mundstück sollte nicht festgehalten werden, während der Inhalator mit einer Dosis beladen wird.
  • Hierfür wird das Dosierrad zuerst bis zum Anschlag in eine Richtung und dann bis zum Anschlag in die andere Richtung gedreht, bis es klickt. Der Inhalator sollte lediglich dann vorbereitet werden zur Anwendung, wenn auch tatsächlich eine Anwendung unmittelbar anschließend durchgeführt werden soll.
  • Der Inhalator wird vom Mund weggehalten und es wird behutsam ausgeatmet.
  • Anschließend wird das Mundstück vorsichtig zwischen die Zähne genommen und mit den Lippen umschlossen.
  • Dann so kräftig und tief wie möglich durch den Mund einatmen, nicht jedoch auf dem Mundstück kauen oder Beißen.
  • Den Inhalator absetzen und behutsam ausatmen.
  • Je nach ärztlicher Verordnung die oben genannten Schritte eventuell für eine weitere Inhalation wiederholen.
  • Anschließend die Schutzkappe wieder aufschrauben.
  • Den Mund nach der Anwendung mit Wasser ausspülen und das Wasser danach ausspucken.
  • Einmal wöchentlich den Inhalator mit einem trockenen Tuch äußerlich säubern (keine Flüssigkeiten zum Säubern verwenden!).

Über die Dosisanzeige kann erkannt werden, wie viele der 120 Anfangsdosen noch in dem Gerät vorhanden sind, jedoch ist die Anzeige in 10er-Schritten gestaffelt und so nicht jede einzelne Dosis abzulesen. Erscheint am Rand der Anzeige eine rote Markierung, so sind noch ungefähr 20 Dosen übrig. Die letzten 10 Dosen werden dann auf rotem Hintergrund angezeigt, sodass rechtzeitig ein Folge-Inhalator besorgt werden kann. Erscheint die „0“ auf der Anzeige, so ist der Wechsel zu einem neuen Inhalator notwendig.

Verhalten bei Überdosierung oder vergessenen Anwendungen

Sollten häufigere Anwendungen erfolgt sein als verordnet, so muss der behandelnde Arzt kontaktiert werden. Häufige Symptome bei Überdosierung von Symbicort sind ein schnellerer Herzschlag, Kopfschmerzen oder Zittern.

Sollte eine Anwendung vergessen worden sein, so ist diese bei Bemerken direkt anzuwenden. Steht allerdings sowieso die nächste reguläre Anwendung kurz bevor, so wird diese angewendet und die vergessene Anwendung einfach ausgelassen. Als Ausgleich für eine vergessene Anwendung sollte keine doppelte Anwendung erfolgen!

Nebenwirkungen

Wie bei allen Medikamenten so ist es auch bei Symbicort möglich, dass es zu unerwünschten Wirkungen kommen kann, die von der ursprünglich geplanten Wirkung abweichen.

Tritt eine der folgenden Nebenwirkungen auf, so muss der Betroffene sich umgehend an den behandelnden Arzt wenden.

  • Schwellungen im Gesicht (auch in der Mundgegend)
  • Schluckbeschwerden
  • Ausschlag
  • Atembeschwerden
  • plötzliches pfeifendes Atemgeräusch nach Anwendung von Symbicort
  • Herzklopfen
  • leichtes oder starkes Zittern
  • Pilzinfektion im Mundraum (Soor)
  • geringe Reizungen des Rachens
  • Husten
  • Heiserkeit
  • Kopfschmerzen
  • Unruhe, Rastlosigkeit, Nervosität
  • Schlafstörungen
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • veränderter Blutdruck
  • Blutergüsse
  • Muskelkrämpfe
  • Ausschlag, Juckreiz
  • Krämpfe der Muskeln der Atemwege (Bronchospasmen)
  • Niedriger Kaliumspiegel im Blut
  • Depressionen
  • Verhaltensänderungen (gerade bei Kindern)
  • Schmerzen/Engegefühl in der Brust (Angina pectoris)
  • Erhöhung des Zuckergehaltes im Blut (Diabetesgefahr)
  • Geschmacksveränderungen
  • Abnahme der Knochendichte (Osteoporosegefahr)
  • Trübung der Augenlinse (grauer Star, Katarakt)
  • erhöhter Augeninnendruck (grüner Star, Glaukom)
  • Verlangsamtes Wachstum bei Kindern
  • Beeinflussung der Nebenniere (Drüse an der Niere)

Tritt eine Nebenwirkung auf, die hier nicht aufgeführt ist, so ist umgehend der behandelnde Arzt zu informieren!

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Wird Symbicort parallel zu anderen Medikamenten angewendet, so kann es zu diversen Wechselwirkungen kommen. Wenn auffällt, dass eines der folgenden Medikamente eingenommen wird, so ist der Arzt darauf hinzuweisen, da es andernfalls zu risikoreichen Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten kommen kann

  • Betablocker (gegen Bluthochdruck)
  • Wirkstoffe zur Behanldung eines unregelmäßigen/zu schnellen Herzschlags (z.B. Chinidin)
  • Wirkstoffe zur Behandlung von
  • Herzinsuffizienz („schwaches Herz“, z.B. Digoxin)
  • DiuretikaDiuretika (harntreibende Mittel, z.B. Furosemid)
  • Kortikosteroide/“Kortison“
  • Arzneimittel mit Xanthine-Wirkstoff (z.B. Theophyllin, Aminophyllin)
  • Bronchodilatatoren (z.B. Salbutamol)
  • Trizyklische Antidepressiva (z.B. Amitriptylin)
  • Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer, z.B. Phenelzin)
  • Phenothiazine (z.B. Chlorpromazin, Prochlorperazin)
  • Proteasehemmer bei HIV (z.B. Ritonavir)
  • Mittel gegen Pilzinfektionen (z.B. Itraconazol, Ketoconazol)
  • Mittel gegen Morbus ParkinsonParkinson (z.B. L-Dopa)
  • Mittel gegen Schilddrüsenerkrankungen (z.B. L-Thyroxin)

Weitere Hinweise zu Anwendung von Symbicort

Allgemeine Hinweise:

Besonders vorsichtig muss die Anwendung von Symbicort betrachtet und kontrolliert werden, wenn eine der folgenden Begleiterkrankungen vorliegt:

Außerdem ist darauf hinzuweisen, dass es durch die Anwendung von Symbicort bei Dopingkontrollen zu mitunter falsch positiven Ergebnissen kommen kann. Wird es als Dopingmittel angewendet, so kann es zu schweren Herzrhythmusstörungen kommen.

Einschränkungen im Alltag oder Straßenverkehr durch Symbicort:

Im Gegensatz zu manch anderen Medikamenten ist bei Symbicort keine Beeinträchtigung für die Teilnahme am Straßenverkehr oder das Bedienen von Geräten oder Maschinen bekannt.

Schwangerschaft/Stillzeit:

Besteht eine Ablauf einer SchwangerschaftSchwangerschaft oder ist diese geplant, so sollte die Notwendigkeit einer weiteren Anwendung von Symbicort dringend mit einem Arzt besprochen werden.

Wenn die behandelte Patientin stillen möchte, so ist vor Anwendung von Symbicort ebenfalls der Arzt nach einer möglichen Beeinträchtigung durch das Medikament zu fragen.

Weitere Informationen

Weitere Informationen finden Sie auf folgenden Seiten

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 27.11.2014 - Letzte Änderung: 22.10.2021