Akupunktur Kontraindikationen

Allgemeines

Im Allgemeinen treten bei sachgemäßer Handhabung der Akupunktur kaum Nebenwirkungen auf. Einige Nebenwirkungen und Komplikationen werden im folgenden beschrieben.
Kontraindikation bedeutet medizinisch wann ein Verfahren (hier die Akupunktur) nicht angewendet werden darf.

Nebenwirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen sind:

  • Bei Verwendung einer nicht sterilisierten Nadel an verschiedenen Patienten können unter Umständen Krankheitserreger wie etwa Hepatitis B-, -C- und auch das HI-Virus übertragen werden.
  • Die Ausbildung eines blauen Flecks an der Einstichstelle.
  • Bei langen Verweildauern von silbernen Akupunkturnadeln kann laut wissenschaftlichen Studien eine dauerhafte Verfärbung der Haut (Argyrose) die Folge sein.
  • Bei langen Verweildauern von Nadeln („Dauernadeln“), egal welchen Materials, kann es vermehrt zu Entzündungen kommen.
  • Es können vereinzelt Blutstropfen austreten.
  • Bei bestimmten Punkten oder Punktkombinationen kann dem Patient schwindelig werden.
  • Kurzzeitiger Bewusstseinsverlust kann auftreten (sehr selten, bei unsachgemäßer Punktwahl oder zu starker Stimulation).
  • Taubheitsgefühl
  • Organverletzungen, wie etwa ein Pneumothorax (selten) durch eine unbeabsichtigte Verletzung der Lunge.

Silikonisierte Akupunkturnadeln können durch Ablagerung kleinster Mengen Silikon in der Haut Granulome verursachen.

Betroffen waren etwa acht Prozent der mit Akupunktur behandelten Patienten. Laut Befürwortern der Akupunktur ist ein Pneumothorax nicht als Nebenwirkung, sondern als Behandlungsfehler aufgrund von fehlendem Wissen und bei unsachgemäßer Nadelung zu bezeichnen.

Das könnte Sie auch interessieren: Schmerzen nach Akupunktur

Kontraindikationen

Es gibt verschiedene Gruppen von Menschen, bei denen manche Ärzte von einer Akupunkturbehandlung abraten, zum Beispiel:

  • Menschen mit Erkrankungen der Haut (Ekzeme, Nesselsucht, Dermatitis usw.) an den lokal betroffenen Stellen
  • Menschen mit bestimmten Nervenkrankheiten und Sensibilitätsstörungen der Haut (zum Beispiel Polyneuropathien mit eingeschränktem Schmerzempfinden an den lokal betroffenen Stellen)
  • Menschen mit bestimmten schweren psychischen Störungen (zum Beispiel Schizophrenie, Manie, Wahn, jedoch gut möglich bei Depression, Angststörung)
  • Epileptiker (wegen der Gefahr eines epileptischen Anfalls)
  • Menschen mit schweren ansteckenden Krankheiten (beispielsweise Tuberkulose)
  • Menschen mit bestimmten Tumorarten
  • Menschen mit einem schlechten Allgemeinzustand (in solchen Fällen sollte ein Arzt konsultiert werden)
  • Babys und kleine Kinder
  • In Bereichen akuter Entzündungen, Knochenbrüchen, frischen Verletzungen, akuter Ischialgie
  • Wenn eine Salbe, Creme, Tönung oder ein Make-up usw. auf der Haut aufgetragen wurde, kann die an dieser Stelle gestochene Akupunkturnadel geringe Mengen des aufgetragenen Mittels unter die Haut verfrachten und unerwünschte Reaktionen auslösen.

Menschen mit niedrigem Blutdruck oder Kollapsneigung sollten während der Akupunkturbehandlung liegen und sich danach eine Weile ausruhen. Elektro-Akupunktur darf bei Epileptikern nicht angewandt werden, weil der elektrische Strom Anfälle auslösen könnte. Das gilt auch für Menschen mit einem Herzschrittmacher. Auch bei Allergien auf bestimmte Bestandteile der Nadeln, wie zum Beispiel Nickel, sollte mit Vorsicht oder Gold- und Silbernadeln gearbeitet werden.
Es sei an dieser Stelle jedoch nochmals betont, dass das allgemeine Risiko einer Behandlung mit Akupunktur sehr gering ist.

Autor: Gerret Hochholz Veröffentlicht: 31.08.2010 - Letzte Änderung: 22.10.2021