Wie gefährlich ist eine Entzündung in der Achselhöhle?

In der Regel handelt es sich bei Entzündungen in der Achselhöhle um einen ungefährlichen lokalen Prozess, welcher in den meisten Fällen infolge kleinster Hautläsionen auftritt. Diese entsteht gehäuft im Rahmen des Enthaarungsprozesses bei der Rasur oder durch die Anwendung von aggressiven Enthaarungscremes. 
Über die kleinen Läsionen können Krankheitserreger in die Haut eindringen und eine begrenzte Entzündung auslösen, die schmerzhaft sein und mit einer Rötung einhergehen kann. Diese heilt meist innerhalb weniger Tage folgenlos ab. Nur in seltenen Fällen bildet sich ein Abszess, ein abgekapselter, eitrig entzündlicher Prozess, der unbedingt von einem Arzt inspiziert werden sollte und gegebenenfalls durch diesen eröffnet beziehungsweise antibiotisch behandelt werden muss.

Dringen die Erreger jedoch in die Schweiß- beziehungsweise Talgdrüsen der Achselhaut ein, können diese im Rahmen der Entzündung einen Talgstau auslösen, was die Bildung eines Abszesses fördern kann.

Im Zusammenhang mit der Haarentfernung kann es auch zu einem Einwachsen von Achselhaaren kommen, welches längerfristige Entzündungen auslösen kann und sich meist als juckender, schmerzender und geröteter Pickel manifestiert. Diese stellen nicht zwangsläufig einen Vorstellungsgrund beim Arzt dar, sollten jedoch beobachtet werden.

Nur in sehr seltenen Ausnahmefällen sind Entzündungen in der Achselhöhle Grund zur Sorge, da sie meist von alleine abheilen. Lediglich bei Bestehen der Symptomatik über mehr als eine Woche, starken Schmerzen oder Ausbildung einer relevanten Schwellung, was hinweisgebend auf Entwicklung eines Abszesses sein kann, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Da es infolge eines Abszesses zu einer systemischen Ausbreitung des Erregers kommen kann, was zu schweren Komplikationen führen kann.

Ursachen

Die Ursachen für die Entstehung einer Entzündung im Bereich der Achselhöhle sind vielfältig. Im Allgemeinen gehört die Haut der Achselhöhle zu den sehr empfindlichen Hautarealen, da es sich um eine behaarte Hautregion handelt, die eine Vielzahl von an Haarfollikel angeschlossene Schweißdrüsen enthält. Durch die ständige Schweißproduktion und die Zusammensetzung des Schweißes wird die Haut der Achselhöhle stark beansprucht. Darüber hinaus kommt es sowohl durch den engen Hautkontakt zum Oberarm, als auch durch die Kleidung zu mechanischen Reibungen, welche die obersten Hautschuppen immer wieder abtragen. Die meisten Menschen tragen zudem häufig Antitranspiratien auf, welche die Haut der Achselhöhle zunehmend reizen.

 

Zu den häufigsten Ursachen für die Entstehung einer Entzündung im Bereich der Achselhöhle gehören die regelmäßige Anwendung eines Rasierers oder anderer Enthaarungsmittel. Gerade bei der Nutzung eines Rasierers werden nicht bloß die oberflächlichen Anteile der Haare entfernt, sondern auch kleinste Hautverletzungen verursacht. Rasieren, ohne der Haut zumindest einen geringen Schaden zuzufügen, ist aufgrund der anatomischen Gestaltung der Achselhöhle oftmals nicht möglich oder nur sehr schwierig. Kommt es bei den betroffenen Menschen im Anschluss an die Haarentfernung zu einer starken Schweißproduktion, reizt dieser die kleinsten Wundränder und führt unter Umständen zu einer Entzündung. Das Auftragen eines Deodorants unmittelbar nach der Rasur kann diese Hautreaktionen verstärken und das Risiko der Entstehung einer Entzündung erhöhen. Personen die diese Form der Haarentfernung bevorzugen, sollten die Klinge ihres Rasierers regelmäßig wechseln, denn gerade stumpfe Rasierklingen sorgen dafür, dass die Haare weniger abgeschnitten, sondern vielmehr aus der Haut gerissen werden. Entzündungen in der Achselhöhle sind umso wahrscheinlicher, je seltener die Rasierklinge ausgetauscht wird. Darüber hinaus kann es durch die regelmäßige Enthaarung der Achselhöhle dazu kommen, dass die Haare einwachsen und sich unterhalb der Hautoberfläche ausbreiten. In Folge dessen kann es im Laufe der Zeit zu eitrigen Entzündungen kommen.

Eine weitere Ursache für die Entstehung einer Entzündung im Bereich der Achselhöhle ist die bakterielle Infektion der Schweißdrüsen (Schweißdrüsenentzündung). In den meisten Fällen liegt diesem eine Verhornungsstörung der obersten Hautschicht zugrunde, die zur übermäßigen Hornhautbildung führt und die Ausführungsgänge der Talgdrüsen verstopft. Normalerweise wird über diese Ausführungsgänge regelmäßig Talg abgesondert, um die Hautoberfläche geschmeidig zu halten und vor dem Austrocknen zu schützen. Die Blockade der Ausführungsgänge verursacht bei den Betroffenen einen Talgstau, in dessen Folge sich im Bereich der Haarfollikel der Achselhöhle bakterielle Erreger ungehindert vermehren und eine Entzündung verursachen können. Die typischen bakteriellen Erreger der Entzündung im Bereich der Achselhöhle sind Staphylokokken.
Hält diese Entzündung über einen längeren Zeitraum an, wird zunehmend eitriges Sekret gebildet, welches die Entstehung eines Hautabszesses verursachen kann.

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Weitere Faktoren, welche die Entstehung einer Entzündung im Bereich der Achselhöhle begünstigen, sind:

Die Entzündung nach einer Rasur

Die Achselhöhle ist eine empfindliche Hautregion, welche vor allem bei einer Rasur stark beansprucht wird. Entzündungen im Bereich der Achselhöhle sind nicht selten und können verschiedene Ursachen haben. In der Haut der Achselhöhle befinden sich neben verschiedenen Drüsen auch Haarfollikel. Bei einer Rasur werden die Haare an der Hautoberfläche abgeschnitten. Der Haarfollikel befindet sich also noch in der Haut. Nach der Rasur wächst das Haar selbstverständlich wieder nach.

Da es nun jedoch durch die Rasur eine sehr scharfe Kante hat, kann es leichter einwachsen und zu einer Entzündung führen. Doch was genau sind eingewachsene Haare und wie sehen diese aus? Vor allem lockiges, dickes und widerspenstiges Haar kann leicht einwachsen. Das Haar wächst schief und durchdringt die Haut anstatt nach außen zu wachsen. Unter der Hautoberfläche wächst es dann weiter. Nach einer Rasur im Achselbereich kann das ebenfalls leicht passieren.

Die Entzündung erscheint als eine Art „Pickel“, der juckt, schmerzt und gerötet sein kann. Auf Druck kann sich auch Eiter aus dem „Pickel“ entleeren. Menschen, die zu eingewachsenen Haaren neigen, sollten das Rasieren oder Epilieren ihrer Achselhöhle und selbstverständlich natürlich auch anderer Hautregionen vermeiden und die Haut lieber wachsen. Falls man doch lieber rasieren möchte, sollte man die Haut vorher mit einem Peeling behandeln. Die Haare sollten nur in Wuchsrichtung entfernt werden.

Nach der Rasur empfiehlt es sich, die Haut mit einer Feuchtigkeitscreme einzucremen. Ein eingewachsenes Haar im Achselhöhlenbereich stellt zunächst keinen Grund für einen Arztbesuch dar, solange es nicht stört und die Haut nicht schmerzt. Sollte die Stelle jedoch stark entzündet sein oder sich gar ein Abszess gebildet haben, muss ein Arzt aufgesucht werden, der das Haar entfernt.

Eine Rasur kann außerdem zu kleinen Hautverletzungen führen, insbesondere wenn die Klinge nicht richtig scharf ist. Durch Verletzungen in der Haut können Keime in den Körper gelangen, die so zu einer Entzündung der Achselhöhle führen. Solche Entzündungen können ebenfalls schmerzen oder jucken sowie geschwollen und gerötet sein. In einigen Fällen ist nicht die Rasur als solche Schuld an einer Entzündung, sondern Unverträglichkeiten gegenüber verwendeten Produkten.

Unverträglichkeiten können beispielsweise gegenüber einem Deodorant oder einem Rasierschaum bestehen. Verdächtig sind Entzündungen, die in einem zeitlichen Zusammenhang zur Verwendung eines Produktes entstehen. Weiterhin können länger bestehende Pilzinfektionen mit einem Hefepilz (Candida) Beschwerden nach der Rasur verursachen.

Häufig bleibt eine Pilzinfektion der Achselhöhle von den Betroffenen lange Zeit unerkannt oder wird als „Entzündung nach der Rasur“ oder Ähnliches abgetan. Vor allem im Sommer, wenn man viel schwitzt, ist eine solche Pilzinfektion häufig. Sie äußert sich durch einen Juckreiz und einen ringförmigen, roten Hautausschlag, welcher durchaus großflächig sein kann.

Darüber hinaus sollte im Anschluss an die Enthaarung besonders auf eine umsichtige Hautpflege geachtet werden. Um das Risiko der Entstehung einer Entzündung im Bereich der Achselhöhle zu senken, sollte dringend eine pflegende Hautcreme mit antibakterieller Wirkung aufgetragen werden. Ein Beispiel ist das Dr. Severin Body After Shave Balsam aus der Apotheke.

Auftreten durch Deo

Manche Inhaltsstoffe von verschiedenen Deodorants führen zu Unverträglichkeiten und Entzündungen in der Achselhöhle. Beispielsweise können enthaltene Duftstoffe aber auch Konservierungsmittel und ätherische Öle zu Entzündungen oder allergischen Hautausschlägen führen.

Falls man sich nicht sicher ist, ob ein Deodorant die Ursache für eine Entzündung in der Achselhöhle sein könnte, empfiehlt es sich diesen einfach einmal für ein paar Tage wegzulassen. Wenn eine Besserung eintritt, ist ein Zusammenhang mit dem Deodorant nicht unwahrscheinlich. Auch eine Verschlechterung der Entzündung beim erneuten Verwenden des Deos, spricht stark dafür, dass es sich um eine Unverträglichkeit handelt. Gut verträgliche Deos enthalten meist keine Konservierungsstoffe und sind duftstofffrei, ihnen fehlt jedoch die antitranspirante Wirkung. Sie wirken also lediglich der Geruchsbildung entgegen, können jedoch das Schwitzen nicht verhindern.

Des Weiteren können antibakterielle After-Shave Balsame helfen, die Haut zu desinfizieren und beruhigen. Dies gilt besonders nach der Haarentfernung. Ein Beispiel dafür ist das Dr. Severin Body After-Shave Balsam aus der Apotheke.

Abbildung Ursachen einer Achselentzündung

Entzündung der Achselhöhle

  1. Pickel
    (Eiterbläschen, Pustel)
    in der Achselhöhle
  2. Hautabszess
    (mit eitrigem Sekret
    gefüllter Hohlraum ohne
    Ausführungsgang)
  3. Schweißdrüsenentzündung
  4. Abszesse
    (Eiterhöhle nach innen
    entleert) - führt evtl. zur
    Entstehung einer Blutvergiftung!
    Ursachen:
    A - regelmäßige Anwendung
    eines Rasierers oder anderer
    Enthaarungsmittel
    B - Deodorants
    (im Anschluss an die Haarentfernung)
    C - Rauchen
    D - Übergewicht
    (vermehrte Flüssigkeitsabsonderung)
    Therapie:
    E - Entzündungshemmende Salben
    (mit Inhaltsstoff Ringelblume)
    F - Teerhaltige Salbe -
    zur Behandlung von Abszessen
    (konservativ) oder operativ
    (chirurgisch öffnen)

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Symptome

Eine Entzündung im Bereich der Achselhöhle verursacht in den meisten Fällen die klassischen Entzündungszeichen (Rubor, Dolor, Tumor, Calor, Functio laesa). Die betroffenen Personen verspüren schon während der Entstehung der entzündlichen Prozesse ein zunehmendes Spannungsgefühl, welches mit der Zeit als leichte bis starke Schmerzen wahrgenommen wird. Desweiteren zeigt die Haut der Achselhöhle bei Vorliegen einer Entzündung eine rote Färbung (Rötung). Sowohl das Halten des Armes in der Normalstellung, als auch das Anheben des Armes kann bei den Betroffenen starke Schmerzen verursachen; dies sind auf die Reibung, die während dieser Bewegungen auf die entzündete Hautoberfläche einwirkt, zurückzuführen. Auch das Auftragen eines Antitranspirants kann zur Entstehung starker Schmerzen führen. Personen die an einer Entzündung im Bereich der Achselhöhle leiden bemerken in der Regel eine deutliche Bewegungseinschränkung. Zudem kann sich eine Entzündung der Achselhöhle durch das Auftreten von schuppigen, trockenen Hautstellen zeigen. Auch lokale Schwellungen die an den betroffenen Hautarealen entstehen, gelten als typisches Symptom einer Entzündung in der Achselhöhle. Darüber hinaus können stark ausgeprägte entzündliche Prozesse bei den Betroffenen zu Juckreiz und Brennen führen.

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Bildung von Eiter / Abszess

Ein Abszess ist eine Eiteransammlung, die dadurch entsteht, dass Gewebe im Rahmen eines entzündlichen Prozesses einschmilzt. Dadurch entsteht eine Art Höhle, in der sich der Eiter sammeln kann. Die Achselhöhle ist eine Region, die oft von einem Abszess betroffen ist. Die Ursachen für die Bildung eines Abszesses sind nicht abschließend geklärt. Auch die Frage, warum manche Personen öfter von Abszessen betroffen sind als andere, ist ebenfalls nicht ganz klar zu beantworten.

Ursachen für Abszesse können der Eintritt von Keimen in die Haut, eingewachsene Haare oder entzündliche Hauterkrankungen wie beispielsweise eine Acne inversa sein. Auch eine Entzündung des Haarbalgs, eine sogenannte Furunkulose, kann zu der Bildung eines Abszesses in der Achselhöhle führen. Der Abszess führt zu Schmerzen und einer Rötung der Haut. Auch eine Überwärmung ist typisch.

Die Haut in der Achselhöhle kann gespannt wirken und glänzen. Man sollte den Abszess nicht selbst versuchen zu öffnen, sondern unverzüglich einen Arzt aufsuchen. Ein Abszess kann sonst zu einer gefährlichen Blutvergiftung (Sepsis) führen und muss daher chirurgisch eröffnet und gespült werden.

Komplikationen

Die häufigste Komplikation von Entzündungen im Bereich der Achselhöhle ist die Entstehung eines Hautabszesses. Bei einem Abszess handelt es sich um einen mit eitrigem Sekret gefüllten Hohlraum ohne Ausführungsgang, der einen regelrechten Abfluss des Sekretes gewährleisten könnte. Neben dem eitrigen Sekret finden sich im Inneren des Abszesses verschiedene Entzündungsmediatoren, welche die entzündlichen Prozesse weiter vorantreiben. Eine Entzündung im Bereich der Achselhöhle neigt vor allem dann zur Entwicklung eines Hautabszesses, wenn das Immunsystem des betroffenen Patienten geschwächt ist. Zudem können vorangegangene operative Eingriffe in diesem Hautareal die Bildung eines Hautabszesses in der Achselhöhle begünstigen.
Desweiteren besteht bei Vorliegen eines Abszesses der Achselhöhle die Gefahr, dass sich die Eiterhöhle nach Innen entleert. Geschieht dies, können die bakteriellen Erreger in den Blutkreislauf gelangen und dort zur Entstehung einer Blutvergiftung (Sepsis) führen. Bei einer Blutvergiftung handelt es sich um eine potentiell lebensbedrohliche Erkrankung, die der dringenden ärztlichen Behandlung bedarf.

Diagnose

Die Diagnose wird anhand des typischen äußeren Hautbildes, sowie dem typischen klinischen Verlauf der Hautveränderungen gestellt. Der Hautarzt kann seinen Verdacht durch ein Abtasten der betroffenen Stelle bekräftigen.

Behandlung

Die Behandlung einer Entzündung in der Achselhöhle richtet sich stets nach dem zugrunde liegenden Problem.
Werden die entzündlichen Prozesse durch die jeweilige Enthaarungsmethode verursacht, so sollte diese überdacht werden. Manche Menschen vertragen die Enthaarung mit Wachs oder einem Epilierer im Bereich der Achselhöhle wesentlich besser als eine tägliche Rasur. Da diese Verfahren jedoch sehr schmerzhaft sein können, kann alternativ zu speziellen Enthaarungscremes gegriffen werden. Diese sollten jedoch vor der eigentlichen Anwendung an einer kleinen Hautstelle getestet werden. Kommt es während dieses Tests zur Entstehung von Rötungen, darf das Enthaarungsmittel auf keinen Fall im Bereich der Achselhöhle angewendet werden. Zudem sollte man sich bei der Nutzung von Enthaarungscreme dringend an die auf dem Beipackzettel empfohlenen Einwirkzeiten halten. Andernfalls kann es zu schmerzhaften Hauterscheinungen und lokalen Entzündungsreaktionen kommen, da die in Enthaarungscremes enthaltenen starken Chemikalien dafür sorgen, dass sich die Haare auflösen. Wirken diese Chemikalien über einen zu langen Zeitraum auf die Hautoberfläche ein, können die einzelnen Hautzellen schwer geschädigt werden. Darüber hinaus sollte im Anschluss an die Enthaarung besonders auf eine umsichtige Hautpflege geachtet werden. Um das Risiko der Entstehung einer Entzündung im Bereich der Achselhöhle zu senken, sollte dringend eine pflegende Hautcreme aufgetragen werden.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass die Entzündung der Achselhöhle durch Kosmetika verursacht wird. Besteht dieser Verdacht, sollten die Betroffenen über einen Wechsel der verwendeten Pflegemittel nachdenken. Im Allgemeinen sollte von Produkten, die Alkohol enthalten abgesehen werden, da diese zwar die Hautoberfläche desinfizieren, jedoch gleichzeitig dafür sorgen, dass diese austrocknet und rissig wird. Die Verwendung von Alkohol-haltigen Pflegeprodukten und/oder Deodorants kann bei Vorliegen einer Entzündung im Bereich der Achselhöhle zu starken Schmerzen und Brennen führen. Zudem können verschiedene Duftstoffe, die in den einzelnen Pflegeprodukten enthalten sind, entzündliche Prozesse verursachen oder das Abheilen von Entzündungen verlangsamen. Personen die vor allem unmittelbar nach dem Auftragen solcher Pflegeprodukte Hautreaktionen beobachten, sollten unter Umständen einen Hautarzt aufsuchen und die Unverträglichkeit bestimmen lassen. Auch in solchen Fällen kann bereits der Wechsel von Cremes und/oder Deodorants dabei helfen die Entzündung der Achselhöhle zu lindern.

Bei starken Schmerzen oder Vorliegen einer besonders ausgeprägten Symptomatik können lokal wirksame, entzündungshemmende Salben auf die Achselhöhle aufgetragen werden. Vor allem Salben die den Inhaltsstoff Ringelblume enthalten, eignen sich zur Behandlung von Entzündungen der Achselhöhle. Die betroffenen Personen sollten in jedem Fall beachten, dass an entzündeten Pickeln im Bereich der Achselhöhle niemals eigenständig manipuliert werden sollte; unter Umständen kann es sich dabei um eine Verhornungsstörung mit übermäßiger Talgproduktion handeln. Das Herumdrücken würde in diesem Fall zu weitläufigen Entzündungsreaktionen führen und die Situation verschlimmern.

Sind im Bereich der entzündeten Achselhöhle rundliche Schwellungen zu erkennen die starke Schmerzen verursachen, sollte dringend ein Facharzt aufgesucht werden. Bei dieser Form der Schwellung könnte es sich unter Umständen um einen Abszess handeln, der dringend behandelt werden muss. Die Behandlung von entzündungsbedingten Abszessen in der Achselhöhle kann sowohl konservativ (nicht-chirurgisch), als auch operativ erfolgen. In vielen Fällen genügt es über einen Zeitraum von mehreren Tagen eine teerhaltige Salbe aufzutragen. Durch diese Maßnahme kann es zu einer Rückbildung der eitrigen Prozesse kommen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einen durch eine Entzündung hervorgerufenen Abszess in der Achselhöhle chirurgisch zu eröffnen und auf diese Weise den Abfluss des Eiters zu gewährleisten.

Was kann man gegen die Schmerzen tun?

Die Schmerzen im Rahmen einer Entzündung der Achselhöhle lassen sich mit schmerzlindernden Medikamenten behandeln, welche entweder vom Arzt verschrieben werden oder in der Apotheke frei verkäuflich sind. Lassen Sie sich am besten von Ihrem Arzt beraten. Beispiele für solche Medikamente, welche zugleich auch entzündungshemmend wirken, sind Ibuprofen, Aspirin oder Diclofenac.

Jedoch sind sie nicht zur dauerhaften Anwendung geeignet und sollten nicht länger als einige Tage eingenommen werden. Auch wärmende und feuchte Kompressen können gegen den Schmerz helfen. Drücken Sie diese einfach vorsichtig gegen die Achselhöhle. Achten Sie weiterhin darauf, die beanspruchte Haut nicht durch Rasuren oder zu enge Kleidung zu strapazieren. Bei starken Schmerzen sollte auch auf Sport verzichtet werden, bis sich die Entzündung gebessert hat.

Cremes und Zugsalben

Die Anwendung kühlender Cremes mit antibakteriellen Inhaltsstoffen können bei gewissen Entzündungen hilfreich sein. Meistens sind sie jedoch nicht notwendig. Bei allergischen Hautausschlägen und Entzündungen können leichte Kortisonsalben zum Einsatz kommen.

In der Regel spielen Cremes und Salben jedoch eine untergeordnete Rolle bei der Behandlung einer Entzündung der Achselhöhle, da meist keine Therapiemaßnahmen notwendig sind. Beim Abszess ist eine adäquate Therapie erforderlich, die keine Anwendung von Cremes oder gar einer Zugsalbe vorsieht. Zugsalben, welche die Durchblutung fördern und die Eröffnung eines Abszesses erleichtern sollen, sind höchst umstritten und werden daher kaum angewendet.

Hausmittel

Entzündungen in der Achselhöhle können für Betroffene sehr unangenehm sein. Schmerzen und Juckreiz sind mögliche Symptome und auch eine Rötung oder Schwellung kann als sehr störend empfunden werden. Manche Entzündungen, beispielsweise Abszesse, müssen ärztlich behandelt werden. Bei leichteren Entzündungen, zum Beispiel nach einer Rasur, können auch Hausmittel helfen, die Beschwerden zunächst zu lindern. Im folgenden Abschnitt sind einige Tipps und Tricks aufgelistet, mit denen Sie Beschwerden bei einer Entzündung im Bereich der Achselhöhle lindern können.

  • Die Haut schonen!: Bei einer Entzündung sollte auf sehr enge Kleidung im Bereich der Achselhöhle verzichtet werden. Weiterhin sind kratzende und irritierende Textilien wie beispielsweise Lammwolle zu meiden. Bei Verdacht auf eine Textilunverträglichkeit sollten Sie diese Textilien meiden. Auch das Waschen mit Weichspüler oder irritierenden Waschmitteln sollte unterlassen werden.
  • Verzichten Sie auf irritierende Deodorants und Pflegeprodukte! : Es empfiehlt sich einmal das Deo, das man üblicherweise verwendet, wegzulassen, um herauszufinden, ob die Entzündung eventuell damit zusammenhängt. Verwenden Sie duftfreie Deodorants und Seifen. Auch natürliche Deodorants wie beispielsweise Alaun oder Zitronensaft können verwendet werden.
  • Tragen Sie warme Kompressen auf!: Warme, feuchte Kompressen können die Beschwerden bei einer Entzündung lindern und den Abfluss von Entzündungsflüssigkeit in dem betroffenen Gebiet fördern. Verwenden Sie aber stets saubere Kompressen (Waschlappen) und wechseln Sie diese daher nach jedem Auftragen.
  • Tragen Sie beruhigende Öle auf!: Dazu eignen sich beispielsweise Aloe Vera oder Teebaum-Öl. Achten Sie jedoch auf die Reaktion Ihrer Haut. Bei manchen Menschen können auch Unverträglichkeiten gegen ätherische Öle auftreten.

Knoten in der Achselhöhle

Knoten im Bereich der Achselhöhle können verschiedene Ursachen- Sowohl gutartige als auch bösartige Ursachen sind möglich. Sollte man einen Knoten in der Achselhöhle ertasten, ist ein Arztbesuch angeraten, um die Ursache zu klären. In vielen Fällen ist eine einfache Infektion mit einem Virus die Ursache für den Knoten. Auch Infektionen mit Ebstein-Barr-Virus können zu Knoten im Achselbereich führen. Bei den Knoten handelt es sich um Lymphknoten, welche im Rahmen der Immunantwort anschwellen. Typischerweise schmerzen die Lymphknoten, wenn man Druck auf sie ausübt.

Eine andere häufige und gutartige Ursache für Knoten im Achselbereich sind Furunkulosen, bei denen es sich um schmerzhafte Entzündungen des Haarbalgs handelt. Leider können auch bösartige Erkrankungen des Blutes, Lymphsystems und verschiedener Organe zu einer Knotenbildung in der Achselhöhle führen. Bei solchen Knoten handelt es sich ebenfalls um geschwollene Lymphknoten.

Meistens sind sie nicht schmerzhaft und anders als bei Infektionserkrankungen auch nicht gerötet. Bei bösartigen Erkrankungen des Lymphsystems, wie beispielsweise einem Lymphom, sind Begleitsymptome wie Fieber, Nachtschweiß und ein Gewichtsverlust typisch. Geschwollene Lymphknoten in der Achsel sind für Frauen ein möglicher Hinweis auf einen Brustkrebs in der betroffenen Seite. Jedoch muss ausdrücklich betont werden, dass bösartige Erkrankungen wie beispielsweise Krebs die weitaus seltenere Ursache für Knoten im Achselbereich darstellen, als gutartige Erkrankungen wie Virusinfektionen.

Auftreten während der Schwangerschaft

Auch in der Schwangerschaft ist eine Entzündung der Achselhöhle möglich. Prinzipiell gilt: In der Schwangerschaft können dieselben Ursachen, beispielsweise leichte Verletzungen bei der Rasur, Abszesse oder Haarbalgsentzündungen, für die Entzündung in der Achselhöhle verantwortlich sein.

Schmerzhaft geschwollene Lymphknoten können ferner auf einen Virusinfekt in der Schwangerschaft hindeuten, der aber nicht zwingend einen Grund zur Sorge darstellt. Auch eine Entzündung im Bereich der Brust insbesondere am Ende der Schwangerschaft und in der Stillzeit kann zu Entzündungen und Schwellungen im Bereich der Achselhöhle führen.

Meistens handelt es sich dabei auch um geschwollene Lymphknoten der Achselhöhle. Bei Schmerzen und Entzündungen in der Achselhöhle sollte man als Schwangere erst einmal Ruhe bewahren: Meist handelt es sich um eine harmlose Ursache wie eine leichte Entzündung durch die Rasur. Dennoch sollten Sie Ihren Frauenarzt aufsuchen und die entzündete oder geschwollene Stelle untersuchen und sich beraten lassen.

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Auftreten beim Baby

Viele Eltern beobachten bei Ihren Babys eine Entzündung an der Achselhöhle. Meist tritt diese als Rötung in Erscheinung, welche von einer gelblichen Schuppung oder einer Art „Schmand“, wie ihn viele Eltern nennen, begleitet wird. In der Regel handelt es sich dabei um den harmlosen „Kopfgneis“, welcher sehr häufig innerhalb der ersten drei Monate bei Babys auftritt und bis zum ersten Lebensjahr wieder verschwindet.

Der Kopfgneis bedarf keiner speziellen Therapie. Oftmals sind leichte Rötungen in der Achselhöhle nach dem Baden zu sehen. Auch ein leichter Juckreiz ist möglich. Dies können Sie vermeiden, indem Sie darauf achten, die Hautfalten des Babys beispielsweise in der Leiste und der Achselhöhle gut abzutrocknen. Auch ein wenig Babypuder kann da gut helfen. Eine Wundheilsalbe kann ebenfalls helfen, die Rötung zu lindern.

Lassen Sie sich von Ihrem Kinderarzt beraten und zeigen Sie ihm die entzündeten Stellen zeitnah. In der Regel verschwinden solche Rötungen bei Babys jedoch schnell und komplikationslos. Sollte ein Juckreiz und eine Rötung über den dritten Lebensmonat hinaus bestehen und auf Maßnahmen wie gutes Abtrocknen und die Anwendung von Wundheilsalbe und Babypuder nicht ansprechen, kann auch eine Neurodermitis als Ursache in Betracht gezogen werden.

Prognose

Der Krankheitsverlauf einer Entzündug in der Achselhöhle variiert mit dem Schweregrad. In den meisten Fällen verläuft die Erkranug chronisch, das bedeutet, es treten immer wieder neue Entzündungen auf. Unbehandelt kann die Erkrankung bis zu 20 Jahren dauern.

Vorbeugung

Ausreichende Körperhygiene ist hierbei ein wichtiger Faktor um einer Entzündung in der Achselhöhle vorzubeugen. Nach der Rasur der Achseln sollte die Haut desinfiziert werden.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 20.02.2015 - Letzte Änderung: 23.09.2022