Latissimuszug

Einleitung

Ein starker Rücken ist nicht nur Zeichen von körperlicher Fitness sondern dient zusätzlich dem Erhalt der körperlichen Gesundheit. Rückenschmerzen zählen zur Volkskrankheit Nr.1 in Deutschland. Falsche Körperhaltung und zu wenig Bewegung erhöhen zusätzlich das Risiko dieser Beschwerden. Jedoch nicht nur sportlich passive Menschen plagen über Rückenschmerzen, sondern zahlreiche Sportarten wie z.B. Tennis, weisen einseitige Belastungen auf, die Rückenschmerzen zur Folge haben können. Auch eine falsche Lauftechnik oder eine falsche Technik im Schwimmen können zu Rückenschmerzen führen. Ein regelmäßiges und adäquates Training zur Stärkung der Rückenmuskulatur beugt nicht nur vor Rückenschmerzen vor, sondern kann bereit bestehende Rückenprobleme rehabilitieren. Der Latissimuszug dient neben dem Rückenisolator der Stärkung des breiten Rückenmuskels (Musculus latissimus dorsi), und wird sowohl von Freizeitsportler, Bodybuildern, als auch im Rehabereich angewandt. Voraussetzung für das Erreichen der gesetzten Trainingsziele ist die korrekte Bewegungsausführung, ansonsten können aufgrund falscher Techniken die positiven Effekte eines Trainings am Latissimuszug unerwünschte, negative Auswirkungen zur Folge haben. Bei einem Training an Zugmaschinen, wie es sich beim Latissimuszug handelt, wird zusätzlich zur Rückenmuskulatur der Oberarmbeuger (M. biceps brachii) trainiert. Da es sich bei er Rückenmuskulatur im Vergleich zur Brustmuskulatur um mehre Muskeln handelt, sollte dem Rückentraining besondere und vermehrt Beachtung geschenkt werden. Eine variable Übungswahl ist besonders im Bereich der Gesundheit und der Fitness eine Voraussetzung für optimales Training.

Trainierte Muskeln

Abbildung breiter Rückenmuskel (M. latissimus dorsi)

Breiter Rückenmuskel
(Musculus latissimus dorsi)

  1. Breiter Rückenmuskel -
    ( 1.a +1.b +1.c +1.d )
    Musculus latissimus dorsi
    1a. Schulterblatt Anteil -
    Pars scapularis
    1.b Rippenanteil -
    Pars costalis
    1.c Wirbelsäulenanteil -
    Pars vertebralis
    1.d Darmbeinanteil -
    Pars iliaca
  2. Kreuzbein - Os sacrum
  3. Darmbeinschaufel -
    Ala ossis ilii
  4. Darmbeinkamm -
    Crista iliaca
  5. Oberarmschaft -
    Corpus humeri
  6. Schulterblatt - Scapula
  7. Großer Höcker -
    Tuberculum majus
  8. 10.Rippe - Costa X
  9. 12.Rippe - Costa XII
  10. Lendenwirbel -
    Vertebrae lumbales

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Abbildung Rückenmuskulatur

Rückenmuskulatur

  1. Trapezmuskel -
    Musculus trapezius
  2. Deltamuskel -
    Musculus deltoideus
  3. Kleiner Rundmuskel -
    Musculus teres minor
  4. Untergrätenmuskel -
    Musculus infraspinatus
  5. Großer Rundmuskel -
    Musculus teres major
  6. Breiter Rückenmuskel -
    Musculus latissimus dorsi
  7. Rückenstrecker (tiefer liegend) -
    Musculus erector spinae
  8. Äußerer schräger
    Bauchmuskel -
    M. obliquus externus abdominis
  9. Riemenmuskel
    (zweite Schicht) -
    Musculus splenius
  10. Schulterblattheber
    (zweite Schicht) -
    Musculus levator scapulae
  11. Kleiner Rautenmuskel
    (zweite Schicht) -
    Musculus rhomboideus minor
  12. Großer Rautenmuskel
    (zweite Schicht) -
    Musculus rhomboideus major
  13. Darmbeinkamm -
    Crista iliaca
  14. Mittlerer Gesäßmuskel -
    Musculus gluteus medius
  15. Großer Gesäßmuskel -
    Musculus gluteus maximus

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Beschreibung Latissimuszug

Der Sportler sitzt mit aufrechtem Oberkörper, der Kopf ist in der Verlängerung der Wirbelsäule. Der Blick ist nach vorne gerichtet. Die Hände greifen mit doppelter Schulterbreite an den breiten Griff des Latissimuszug. Im Bereich des Bodybuildings und Maximalkrafttraining muss der Körper aufgrund des erhöhten Zuggewichtes fixiert sein. Die Knie drücken dabei während der Kontraktionsphase gegen eine Auflagefläche. Die Hantelstange wird bis zur Brust abwärts gezogen. Der Oberkörper muss dabei leicht nach hinten geneigt werden. In der exzentrischen (nachgebende) Phase der Muskelkontraktion, wird die Hantelstange nicht bis zur maximalen Streckung der Muskulatur zurückgeführt. Die Ellenbogengelenke sind nicht maximal gestreckt.

Hinweis: Um die gerade Haltung des Oberkörpers zu kontrollieren sind in den meisten Fitnessstudios Spiegel an den Seiten angebracht. Die Hantelstange sollte nicht wie falsch angenommen hinter den Körper gezogen werden, da hierbei eine unnatürliche Haltung des Körpers angenommen wird. Anfänger neigen dann dazu, die Schultern nach vorne zu bringen.

Das Trainingsgewicht und die Wiederholungszahl variiert je nach Leistungsvoraussetzung und Trainingsziel.

Modifikationen

Um das Training umfangreich zu gestalten, können die Übungen am Latissimuszug in unterschiedlichster Weise erfolgen. Um die inneren Anteile des breiten Rückenmuskels gezielter zu stimulieren, sollte ein enger Griff gewählt werden. Die Hände sind dabei eine Handbreite auseinander und die Handflächen zeigen zueinander. Der Griff wird bei dieser Übung an die Brust gezogen, der Oberkörper wird während der Zugphase zunehmend nach hinten bewegt.

Übung ohne Gerät

Um die Effekte des Latissimuszug auch ohne Gerät zu erzielen, bietet sich die Möglichkeit der Klimmzüge mit wahlweise engem und breitem Griff an. Je breiter der Griff gewählt wird, desto isolierter wird die Rückenmuskulatur belastet. Im Ristgriff (Finger zeigen zum Körper) übernehmen die Oberarmbeugemuskeln einen teil der Arbeit. Daher erscheint diese Variante der Klimmzüge einfacher als das breite Greifen.

 

Weitere Informationen

Hier erhalten Sie Informationen zu weiteren Rückenübungen

Hier erhalten Sie Informationen zu weiteren Muskelgruppen mit einezelnen Übungsformen.

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Autor: Tobias Kasprak Veröffentlicht: 29.11.2007 - Letzte Änderung: 22.10.2021