Ranitic®

Allgemein

Ranitic® ist ein teilweise verschreibungspflichtiges Medikament, welches Ranitidin als Wirkstoff enthält. Das Medikament gehört zu den sogenannten Histamin-H2-Rezeptor-Blockern und wird bei Symptomen wie Sodbrennen verschrieben. Ranitic® ist in Filmtabletten welche entweder 75mg, 150mg, oder 300mg Ranitidin enthalten erhältlich. Verschreibungspflichtig sind nur die Packungen, die 150mg beziehungsweise 300mg des Wirkstoffs Ranitidin enthalten.

Die 75mg Packung ist rezeptfrei für Personen ab 16 Jahren in der Apotheke zu erhalten, solang die Packung nicht die Wirkstoffmenge von 1050mg überschreitet und die Therapie auf 14 Tage beschränkt ist. Die Rezeptfreiheit gilt jedoch nur, solange Ranitic® für den Anwendungsbereich „Sodbrennen und/oder saures Aufstoßen“ eingenommen wird.

Wirkungsweise

Ranitic® wirkt auf die Rezeptor vermittelte Ausschüttung von Magensäure und blockiert diese. Das Gewebshormon Histamin ist für eine Reihe von Vorgängen im menschlichen Körper verantwortlich. Eine der Aufgaben von Histamin ist das vermehrte Ausschütten von Magensäure.

Es gibt einige Erkrankungen, die effektiv behandelt werden können, indem die Menge an Magensäure, die täglich ausgeschüttet wird, gesenkt wird. Ranitic® stellt ein wirkungsvolles Medikament dar, um diese Erkrankungen effektiv zu behandeln.

Anwendungsbereiche

Je nach Erkrankung wird Ranitic® mit unterschiedlichen Wirkstoffmengen verschrieben. Die Packung mit 75mg Wirkstoffinhalt kann zur kurzen Behandlung von Erkrankungen wie Sodbrennen oder saurem Aufstoßen verwendet werden. Bei Personen ab 16 Jahren ist die Anwendung von Ranitic® in dieser Wirkstoffmenge bei einer Anwendungsdauer von nicht mehr als 14 Tagen rezeptfrei.

Die Packungen von Ranitic® mit den Wirkstoffmengen von 150mg und 300mg werden ebenfalls bei Erkrankungen verschrieben, bei denen eine erhöhte Menge Magensäure ursächlich für die Entstehung ist. So kann Ranitic® 150mg sowie Ranitic® 300mg erfolgreich zur Behandlung von Geschwüren im Zwölffingerdarm, sowie Geschwüren im Magen eingesetzt werden. Ranitic® wird außerdem bei dem Erkrankungsbild von Entzündungen der Speiseröhre (Refluxösophagitis) erfolgreich eingesetzt.

Kontraindikationen

Ranitic® sollte nicht eingenommen werden, wenn eine bekannte Allergie gegen den Wirkstoff Ranitidin besteht. Auch wenn Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Medikamente mit ähnlichen Wirkstoffen wie Ranitidin bekannt sind, sollte unbedingt ein Arzt bezüglich die Einnahme von Ranitic konsultiert werden.

Da der enthaltende Wirkstoff in Ranitic® einen akuten Porphyrie-Anfall auslösen kann, sollte bei bekannter Diagnose der Erkrankung einer akuten Porphyrie das Medikament Ranitic® in den Wirkstoffmengen 150mg und 300mg nicht eingenommen werden. Auch bei niedrigeren Dosierungen sollte unbedingt ein Arzt über die Einnahme des Medikaments informiert und zu Rate gezogen werden.

Falls Sie bestimmte Beschwerden haben, die mit einem Magentumor in Verbindung gebracht werden können, sollten Sie die Beschwerden unbedingt vor Einnahme von Ranitic® bei dem behandelnden Arzt abklären lassen, da ansonsten die typischen Oberbauchbeschwerden durch die Einnahme des Medikaments verschleiert werden können.

Auch bei Nierenfunktionsstörungen sollte der behandelnde Arzt über diese Probleme informiert werden, da der enthaltende Wirkstoff über die Niere ausgeschieden wird und aus diesem Grund Störungen der Funktion der Niere deutlich höhere Wirkstoffkonzentrationen im Körper hervorrufen können.

Sollte ein Verdacht auf das Vorliegen eines Zwölffingerdarmgeschwürs vorliegen, muss dies unbedingt vor der Einnahme von Ranitic® abgeklärt werden. Sollte eine Infektion mit dem Keim Helicobacter Pylori bestehen, ist eine Entfernung des Bakteriums in jedem Fall anzustreben.

Es sollte außerdem bei der gleichzeitigen Einnahme von anderen Medikamenten beachtet werden, dass Ranitic® die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen kann. So kann Ranitic® zum Beispiel die Wirkung des Blutzucker senkenden Medikaments Glipizid akut verstärken.

Auch die Wirkung der Schlafmittel Midozalam und Triazolam kann durch eine gleichzeitige Einnahme von Ranitic® verstärkt werden.

Medikamente, bei denen die Aufnahme von der vorliegenden Menge an Magensäure abhängig sind, können außerdem bei gleichzeitiger Einnahme von Ranitic® beeinflusst werden.

Bisherige Erfahrungen zeigen, dass bei vorliegender Schwangerschaft und gleichzeitiger Einnahme von Ranitic® üblicherweise keine Probleme für die Schwangerschaft auftreten. Trotzdem sollte ein Arzt vor der Einnahme konsultiert werden.

Da bei der Einnahme von Ranitic® der Wirkstoff Ranitidin in die Muttermilch übergeht, wird empfohlen, während der Stillzeit das Medikament nicht einzunehmen.

Die kurzzeitige Einnahme von Ranitic® gegen Sodbrennen bei Kindern unter 16 Jahren ist nicht empfohlen. Generell gilt, dass eine Einnahme von Ranitic® bei Kindern unter zwei Jahren nicht empfohlen wird.

Nebenwirkungen

Wie bei allen Arzneimitteln kann auch Ranitic® Nebenwirkungen hervorrufen. Insgesamt gilt das Medikament jedoch als gut verträglich.

Am häufigsten wird über Nebenwirkungen berichtet, die den akuten Befindlichkeitszustand beeinflussen. Hierzu gehören gehäuft auftretende Müdigkeit, Übelkeit, Schwindel, Durchfall, Verstopfung und Hautausschlag. Gelegentlich können außerdem veränderte Leberwerte im Blutbild auftreten.
Seltene Nebenwirkungen sind das Auftreten von unscharfem Sehen, einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung, Juckreiz, Gelenkbeschwerden, Muskelschmerzen und einer Hepatitis.
Bei einigen Patienten wurde außerdem ein Erythema multiforme, eine spezielle Form des Hautausschlages, festgestellt.
Sehr selten, also bei weniger als einem Behandelten von 10.000, können unter anderem schwere Überempfindlichkeitsreaktionen, Halluzinationen, Depressionen, Kopfschmerzen, Bewegungsstörungen, Haarausfall, Nierenentzündungen, Herzrhythmusstörungen und ein Libidoverlust auftreten.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 15.09.2014 - Letzte Änderung: 22.10.2021