Tribulus Terrestris Nebenwirkungen

Einleitung

Viele Athleten greifen immer mal wieder zu so genannten Supplementen, Nahrungsergänzungsmitteln, die das Training noch effektiver und die Ergebnisse noch deutlicher werden lassen sollen. Aber nicht immer sind alle Nahrungsergänzungsmitteln auch frei von Risiken und Nebenwirkungen. Und oftmals wissen die Sportler gar nicht welchen Gefahren sie sich damit aussetzen.

Gerade günstige Nahrungsergänzungsmittel aus dem Ausland bergen deutlich höhere Risiken als heimische Qualitätsprodukte, da im Ausland oft andere Herstellungsbedingungen und Gesetze herrschen, die dann zu einer Verunreinigung des Produktes führen können.

Tribulus Terrestris, oder auch als Erdwurzeldorn bekannt, ist eine Pflanze, die im Mittelmeerraum und in Asien beheimatet ist. Aber auch in Afrika kennt man ihn als giftige Pflanze, die nicht zum Futter der Tiere genutzt werden sollte. Zwei Wirkstoffe, Tigogenin und Diosgenin sind dabei besonders interessant und gelten in Bulgarien als wirkungsvolle Steigerungsmöglichkeiten der Libido. Tigogenin und Diosgenin sind Steroidderivate und können die Leistung steigern. Aber auch Nebenwirkungen des Mittels sind bekannt. Bei Schafböcken traten Vergiftungen, Gelbsucht und Lähmungen auf, die aber beim Menschen bisher nur unzureichend nachgewiesen werden konnten. Magen-Darm Probleme und leichte Gelbsuchtsymptome konnten bisher nachgewiesen werden.

Die Probleme im Bereich des Magens und des Darms

Die Probleme im Bereich des Magens und des Darms kommen hauptsächlich von der oralen Verabreichungsform von Tribulus Terrestris. Dieses natürliche Nahrungsergänzungsmittel bereitet dem Magen das ein oder andere Problem und kann zu leichten Beschwerden führen. Die Symptome ähneln denen einer Nahrungsmittelunverträglichkeit und sind eine Reaktion des menschlichen Körpers auf die Inhaltsstoffe der Pflanze. Wenn man diese Erscheinungen an seinem Körper feststellt, sollte man die Ruhe bewahren und auf eine weitere Einnahme des Mittels verzichten. Außerdem kann man die Liste der Inhaltsstoffe durchgehen und überprüfen, ob man gegen gewisse Stoffe Unverträglichkeiten hat. Sollten die Symptome nicht verschwinden, auch wenn das Mittel schon seit Tagen abgesetzt ist, dann ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen und die Angelegenheit abklären zu lassen.

Auch bevor man sich entscheidet, dieses Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, sollte man seinen Hausarzt aufsuchen und abklären lassen, ob die Inhaltsstoffe in Wechselwirkung mit bestimmten Medikamenten oder anderen Präparaten stehen.

Nebenwirkungen für Sportler

Für Sportler eine der bedeutendsten Nebenwirkungen ist vor allem im Bereich des Leistungs- und Spitzensports von großer Bedeutung. Die Einnahme von Tribulus Terrestris kann dazu führen, dass ein Dopingtest positiv ausfällt, da dieses Supplement dafür bekannt ist, den Körper bei der Produktion von Testosteron zu unterstützen. Somit hat der Athlet einen erhöhten Testosteron-Wert im Blut und damit gedopt.

Bei der Untersuchung ist auch egal woher der erhöhte Wert kommt. Wichtig ist nur, dass er vorhanden ist und der Athlet somit betrogen hat.

Weitere Nebenwirkungen

Weitere Nebenwirkungen, die bisher allerdings nur durch mündliche Überlieferung bekannt sind und somit noch nicht in wissenschaftlichen Studien belegt worden sind, sind folgende:

Auf Grund der Einnahme von Tribulus Terrestris gab es mehrere Überlieferungen von Wärme- und Hitzegefühlen, gesteigerter Aktivität und Unruhe und erhöhtem Herzschlag. In den meisten Fällen wurden diese Nebenwirkungen bei Dosierungen über 500 mg pro Tag wahrgenommen. Des Weiteren beschrieben Ärzte auftretenden niedrigen Blutdruck durch die Einnahme von Tribulus Terrestris, und damit einhergehender Schwindel vor allem beim Aufstehen aus dem Liegen oder Sitzen.

Auch auf die Haut kann sich die Einnahme dieses Nahrungsergänzungsmittels auswirken. So wurde bekannt, dass durch die tägliche Einnahme die Haut Empfindlichkeiten gegenüber dem Sonnenlicht aufwies. Daraus resultiert dann ein höheres Risiko einen schweren Sonnenbrand zu erleiden. Ärzte empfehlen daher bei der Einnahme von TT (Tribulus Terrestris) genügend Sonnenschutz aufzutragen.

Auch auf die Prostata können sich negative Nebenwirkungen auswirken. So kann bei Problemen mit der Prostata eine Vergrößerung derselben erfolgen und somit auch das Risiko von Prostatakrebs steigen.

Auch für Frauen ergeben sich auf Grund der Steigerung des Testosteronhaushalts negative Auswirkungen bei einer Einnahme von TT. Durch die permanente Erhöhung des Testosterons kann eine Vermännlichung eintreten. Dies kann vor allem auch schwangere Frauen treffen, die Tribulus Terrestris einnehmen. Die Vermännlichung kann sich dabei auch auf den Fötus der Schwangeren übertragen und so schon vor der Geburt Nebenwirkungen mit sich bringen.

Allgemein kann TT dafür sorgen, dass die Hormonlevels im Körper durcheinander kommen und dadurch weitere Nebenwirkungen gefördert werden. Dies kann sich in einer Änderung der Stimme bis hin zu einem erhöhten Krebsrisiko auswirken. Bei der Änderung der Stimmlage sollte sich dann eine Normalisierung einstellen, wenn TT wieder abgesetzt bzw. pausiert wird.

Wie bei vielen Kräutern, die man mit der Nahrung aufnimmt, können auch bei der Einnahme von TT allergische Reaktionen und Unverträglichkeiten auftreten. Diese können sich in Form von Atembeschwerden, Juckreiz, Brustschmerzen, unerklärlichen Schwellungen, Nesselsucht, Hautausschlag und Engegefühl in Brust und Hals bemerkbar machen. Auch ein allergischer Schock kann durch die Einnahme von TT ausgelöst werden und sollte nicht unterschätzt werden. Schockreaktionen mit plötzlich abfallendem Blutdruck sind nicht ungefährlich und sollten schnellstmöglich durch einen Arzt behandelt werden.

In wenigen Fällen wurde bisher über eine Steigerung der Aggression auf Grund der Einnahme von TT berichtet. Dabei konnte eine klar gesteigerte Aggressivität beobachtet und auf TT zurückgeführt werden.

Positive Nebenwirkungen

Neben den negativen Nebenwirkungen gibt es allerdings auch positive Nebenwirkungen. Die Pflanze beeinflusst die Produktion vieler männlicher Hormone und kann so auf die Fruchtbarkeit wirken. Zu diesen Hormonen zählen LH (luteinsierende Hormon), Testosteron und das follikestimulierende Hormon (FSH). Das männliche Sexualhormon Testosteron ist dafür bekannt, die Muskelmasse und Kraft zu steigern, die Erholung zu beschleunigen und Immunsystem und Ausdauer zu stärken. Auch bei der Ausdauer hat die Pflanze gute Nebenwirkungen und steigert die Ausdauer, unterstützt den Körper bei der Senkung des Gewebewassers und senkt den Cholesterinspiegel.

Zusammenfassung

Zusammenfassend kann man zu den Nebenwirkungen von TT sagen, dass noch nicht genügend Erkenntnisse zusammengetragen wurden, um genau über die Nebenwirkungen Bescheid zu wissen. Wissenschaftliche Studien gibt es zu wenige, bzw. meistens auch nur Kurzzeitstudien. Langzeitstudien kommen hingegen fast gar nicht vor. Berichte über die verschiedenen Nebenwirkungen tauchen meistens lediglich bei sehr hohen Dosierungen auf und oft nur in Einzelfällen.

Trotzdem sollte man vor der Einnahme dieses Stoffes einen Arzt aufsuchen, um alle Risiken abzuklären und gewisse Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Supplementen auszuschließen.

Autor: Dr.Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 23.10.2015 - Letzte Änderung: 22.10.2021