Brennen am / im Oberschenkel

Einleitung

Ein brennendes Gefühl oder ein brennender Schmerz entstehen generell durch Nervenfunktionsstörungen, -verletzungen, -einklemmungen oder -kompression. Von den Betroffenen wird der neuropathische (von gestörten Nerven ausgehend) Schmerz als brennend, elektrisierend oder einschießend beschrieben. Die brennenden Schmerzen kommen meist plötzlich und werden als sehr intensiv empfunden. Teilweise werden diese auch von Taubheitsgefühlen und anderen Empfindungsstörungen begleitet. Von neuropathischen Schmerzen sind ca. 6% der Menschen betroffen. Teilweise kann auch das Gefäßsystem – genauer das Venensystem - im Becken oder Oberschenkel betroffen sein. Sollte ein Brennen im Oberschenkel neu oder immer wieder auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden, welcher eine entsprechende Diagnostik einleitet.

Ursachen

Es gibt verschiedene Ursachen, die ein Brennen im Oberschenkel auslösen können. Zum einen können offene Stellen – zum Beispiel durch Aneinanderreiben der Oberschenkel - brennende Schmerzen an der Innenseite des Oberschenkels verursachen. Dann sind die Schmerzen auch beidseits möglich. Die wichtigsten Erkrankungen im Zusammenhangf  mit Brennen am Oberschenkel sind folgende:

Meralgia paraesthesia

Bei der Meralgia paraesthetica kommt es zu Empfindungsstörungen wie brennenden Schmerzen, Ameisenlaufen oder Taubheitsgefühlen an der Außenseite des Oberschenkels durch Druck auf einen Nerven. Hierbei ist der das Brennen auslösende Nerv der Nervus cutaneus femoris lateralis, der vom Leistenband an die Außenseite des Oberschenkels und bis oberhalb des Knies zieht.
Typischerweise tritt die Meralgia paraethetica bei übergewichtigen Menschen auf und wird auch als „Jeanshosenläsion“ bezeichnet, da die Einengung des Nervens unter anderem durch das Tragen von zu enger Kleidung im Bereich der Leiste (Gürtel oder zu enge Jeans) hervorgerufen werden kann. Diskutiert wird außerdem ein häufigeres Auftreten nach Infektionskrankheiten oder bei Diabetes mellitus, was allerdings umstritten ist.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Meralgia paraesthetica

Polyneuropathien

Oftmals sind Diabetiker oder langjährige Alkoholiker von sogenannten Polyneuropathien betroffen. Dabei handelt es sich um eine Schädigung mehrerer Nerven an den Extremitäten, die ebenfalls – neben anderen Symptomen - durch brennende Schmerzen auffällt. Der Verlauf ist meist schleichend und beginnt oftmals an den Füßen, sodass die Oberschenkel erst im späteren Verlauf betroffen sind.

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Kann das ein Vitaminmangel sein?

Ein langjähriger Vitaminmangel kann eine Nervenirritation des Körpers verursachen. Tendenziell sind es jedoch eher die weiter vom Körperstamm entfernt gelegenen Regionen, also vornehmlich die Unterschenkel oder Füße, die davon betroffen sind. Die in Deutschland am häufigste verbreitete Vitaminmangelerkrankung ist ein Vitamin-B-Mangel infolge langjährigen Alkoholkonsums. Vitamine sollen den Nervenfasern dabei als eine Art Schutzschild bzw. Mittel zur Regeneration dienen. Fehlen sie, können leichte Verletzungen an den Neven entstehen, die wiederum das Gefühl eines Kribbelns vermitteln. Je nachdem wo die Defekte der nerven liegen, können davon dann auch die Oberschenkel betroffen sein.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Vitamin-B12- Mangel

Thrombose

Auch eine tiefe Venenthrombose (TVT) kann teilweise einen brennenden Schmerz im Oberschenkel auslösen. Diese sind dann meist in der Leistenbeuge zu spüren, können aber auch tiefer sitzen bzw. bis in die Füße zu spüren sein. Arterielle Verschlüsse können ebenfalls für eine Unterversorgung von Nerven und somit zu brennenden Schmerzen im Oberschenkel führen.

Bei einer Thrombose handelt es sich um eine Gerinnselbildung im tiefen venösen Gefäßsystem. Meist tritt eine Thrombose nach längerer Ruhigstellung der Beine (zum Beispiel nach Langstreckenflügen) auf. Eine Thrombose kann alle Venen im Bein betreffen, wobei der Blutabfluss aus den Beinen ins Herz behindert wird. Obwohl eine Thrombose oft mit ziehenden Schmerzen – ähnlich eines Muskelkaters -einhergeht, kann die Abflussbehinderung auch Nerven irritieren und dadurch Brennen im Oberschenkel bzw. im ganzen Bein auslösen. Da sich ein Blutgerinnsel in den Venen lösen und in die Lunge gelangen kann (Lungenembolie), sollte bei solchen Beschwerden – besonders bei längerer Ruhigstellung der Beine - ein Thromboseausschluss oder bei erkannter Thrombose eine schnelle Therapie erfolgen.

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Gürtelrose

Eine Gürtelrose (Herpes zoster) am Oberschenkel ist relativ selten, kann aber auch für Beschwerden mit einschießenden Schmerzen und Brennen am Oberschenkel, welche dann meist über den Unterschenkel bis zum  Fuß ziehen, auslösen. Oftmals tritt das Brennen dann schon bis zu einer Woche vor dem typischen Ausschlag mit Rötung und Bläschen auf. Die Beschwerden sind bei einer Gürtelrose nur an einem Bein zu spüren. Außerdem tritt die Gürtelrose am Bein meist bei Patienten über 50 Jahren auf.

Mehr zu diesem Thema finden Sie hier: Verlauf einer Gürtelrose

Bandscheibenvorfall der LWS (Lendenwirbelsäule)

Der Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule führt zu allerlei Gefühlsmissempfindungen im Bereich der Beine. Während die meisten Patienten von Schmerzen geplagt sind, können aber auf Gefühllosigkeit oder Kribbeln bzw. Brennen auftreten. Entscheidend dafür ist, welche Fasern des Nervens vom Bandscheibenvorfall geschädigt sind.
Durch die Verletzungen des Nervens kommt es gewissermaßen zu Misempfindungen, deren Ursprung das Gehirn dorthin lokalisiert, von wo der Nerv im Normalfall seine Gefühlsinformationen erhält. Wenn es der Zufall nun will, können genau die Fasern des Nervens verletzt sein, die für das Schmerzempfinden des Oberschenkels zuständig sind, sodass der Bandscheibenvorfall sich mit eben diesem Symptom äußert.

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Hinweis auf Multiple Sklerose?

Ein Brennen am Oberschenkel kann ein Symptom von MS (Multiple Sklerose) sein. Gefühlsmissempfindungen sind ein sehr häufiges Erscheinungsbild bei MS-Patienten und sind individuell sehr unterschiedlich am Körper verteilt. Ein Brennen am Oberschenkel würde deshalb wohl keinen Arzt sofort an eine MS denken lassen. Das Krankheitsbild präsentiert sich mit sehr individuellen Symptomen, je nachdem, an welcher Stelle die Krankheit an den Nervenscheiden beginnt. Jedoch sind bei nahezu allen Verläufen irgendwann auch die Nerven der Augen mitbetroffen, was zu Sehproblemen führen kann. Weiterhin müssten für die Verdachtsdiagnose einer MS noch motorische Ausfälle oder sensible Störungen einer ganz anderen Körperregion dazukommen.

Alles zum Thema finden Sie unter: Multiple Sklerose oder Diagnose der Multiplen Sklerose

psychosomatische Ursachen

In der Psychosomatik sind viele Kombinationen von Ursache und Symptom möglich, für die es aus schulmedizinischer Sicht noch keine Erklärung zu geben scheint. Dabei kann das Brennen am Oberschenkel Symptom einer eigentlich psychologischen Erkrankung sein oder aber Teil einer „eigenen“ Krankheitserklärung, da sich auch beispielsweise hypochondrische Menschen in psychosomatische Behandlung begeben. Für sie ist das Brennen des Oberschenkels dann Symptom für eine schwerwiegende Erkrankung. Die Behandlung einer psychosomatischen Ursache ist in der Regel jedoch komplexer als bei rein körperlichen Ursachen und erfordert die Bereitschaft des Patienten, sich auf die Therapie einzulassen.

Begleitende Symptome

Neben dem Brennen können andere Gefühlsstörungen auftreten wie zum Beispiel Taubheitsgefühle oder Ameisenlaufen. Die Haut kann sehr empfindlich auf Berührungen – auch auf Kleidung – reagieren. Weiterhin kann der betroffene Oberschenkel oder das gesamte Bein in Verbindung zum Beispiel mit einer Thrombose anschwellen.

Des Weiteren kann die Hautfarbe des Oberschenkels abblassen oder eine Rötung zeigen. Zum Teil zeigt sich bei einer Thrombose außerdem eine verstärkte Venenzeichnung. Das bedeutet, dass die oberflächlichen Venen mehr hervortreten und durch die Haut zu sehen sind. Kommt es durch einen Herpes zoster zu den brennenden Schmerzen, kann sich dieser auch durch gerötete Knötchen und Bläschen zeigen und kann mit einem verminderten Allgemeinbefinden und Fieber einhergehen. Zum Teil kommt es zu Muskelausfällen und somit zu Schwäche im betroffenen Bein kommen. Auch bei der Nervenschädigung an den Extremitäten – Polyneuropathie – kann es zu Muskelschwächung kommen. Zudem treten oftmals eine Verminderung der Reflexe, eine eingeschränkte Schweißsekretion (zum Beispiel an den Füßen) oder auch schlaffe Lähmungen auf.

Taubheitsgefühle

Brennender Schmerz und Taubheit sind typische Symptome einer Polyneuropathie – einer der häufigsten Nervenkrankheiten. Hierbei ist das sogenannte periphere Nervensystem, also die Nerven, die außerhalb des Rückenmarks und Gehirns (Zentrales Nervensystem) liegen, betroffen. Zusätzlich können auch Temperaturempfindungsstörungen auftreten. Zumeist beginnt diese Erkrankungen aber an den Extremitätenenden (Füße oder Hände) und breitet sich dann nach oben hin aus. Die peripheren Nerven können hierbei durch verschiedene Grunderkrankungen geschädigt werden. Zu den Erkrankungen gehören Diabetes, Alkoholmissbrauch, Krebs oder auch Infektionskrankheiten. Allerdings können Taubheitsgefühle im Oberschenkel auch entstehen, wenn eine Thrombose im oberen Oberschenkel oder Becken vorliegt.

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Stechen

Stechende Schmerzen im Oberschenkel sprechen eher für die sogenannte Schaufensterkrankheit (periphere arterielle Verschlusskrankheit oder pAVK). Es handelt sich hierbei um einen teilweisen oder gänzlichen Verschluss arterieller Gefäße im Beckenbereich, der Beschwerden im Oberschenkel auslöst. Beginnend werden die Schmerzen nur bei längeren Gehstrecken verspürt, wobei die Beschwerden bei Gehpausen wieder verschwinden. Wird die Erkrankung nicht behandelt, werden die beschwerdefreien Gehstrecken immer kürzer bis diese letztendlich auch in Ruhe zu spüren sein können. Die stechenden Schmerzen gehen teilweise auch mit brennenden Schmerzen einher. Teilweise werden die Beschwerden auch als krampfartig beschrieben.

Einteilung nach Lokalisationen

Äußerer Oberschenkel

Brennende Schmerzen am äußeren Oberschenkel sprechen für die sogenannte Meralgia paraesthetica. Hierbei handelt es sich um die Einengung eines Nervens (Nervus cutaneus femoris lateralis), der die Haut am äußeren Oberschenkel sensibel versorgt. Das Versorgungsgebiet reicht von der Leiste bis kurz über das Knie, wobei in diesem Bereich dann auch das Brennen verspürt wird. Wird dieser Nerv – zum Beispiel durch zu enge Kleidung oder auch während einer Schwangerschaft – eingeklemmt, wird dieser gereizt und kann dann die brennenden Schmerzen verursachen. Auch ein Herpes zoster (Gürtelrose) kann am äußeren Oberschenkel Beschwerden bereiten, wobei dann aber auch der untere Rücken bis hin zu den Füßen betroffen sein kann.

Innenseite des Oberschenkels

In der Innenseite des Oberschenkels verläuft eine tiefe Beinvene, die Vena femoralis. Diese kann nach langer Ruhigstellung der Beine - zum Beispiel nach einer Operation oder einem Langstreckenflug - durch ein Blutgerinnsel verstopft werden (Thrombose). Venen sind dafür da, dass das Blut aus den Extremitäten und anderen Körperregionen zurück zum Herzen transportiert wird. Wenn die Vena femoralis allerdings verschlossen ist, verbleibt Blut in den Venen und sorgt dort für starke Schmerzen besonders im Bereich der Thrombose. Werden zusätzlich Nerven irritiert, können auch brennende Schmerzen auftreten. Außerdem ist der Bereich oftmals gerötet und geschwollen.

Vorderer Oberschenkel

Bei brennenden Schmerzen an der Vorderseite des Oberschenkels handelt es sich meist um Nervenschmerzen ausgelöst durch den N. femoralis. Dieser verläuft durch das Leistenband und kann dort eingeklemmt werden. Es kommt dann oftmals zu einschießenden zum Teil brennenden Schmerzen im Oberschenkel. Die Beschwerden strahlen, wenn es sich um eine Wirbelsäulen- oder Muskelproblematik auf Höhe der Lendenwirbelsäule handelt, oftmals vom unteren Rücken in den Oberschenkel aus. Ist der N. cutaneus femoris anterior betroffen, kommt es zu oberflächlichem Brennen der Haut am vorderen Oberschenkel.

beim Sitzen

Ein brennendes Gefühl am Oberschenkel beim Sitzen ist ein eher ungewöhnliches Phänomen, kann jedoch mehrere potentielle Ursachen haben. So kann es sich beispielsweise um Muskelkater handeln. Dieser würde jedoch nicht nur speziell beim Sitzen auftreten, sondern wäre auch ansonsten präsent.

Weiterhin wäre eine Durchblutungsstörung durch eine abgeknickte Arterie oder eine nervale Missempfindung zum Beispiel durch eine Spinalkanalstenose oder etwas ähnliches denkbar. Entscheidende Hinweise könnte hierbei die Zeit liefern, die es braucht, bis das brennende Gefühl nach dem Aufrichten wieder verschwunden ist. Auf jeden Fall handelt es sich um einen abklärungswürdigen Befund, der einem Arzt vorgestellt werden sollte.

beim Sport

Ein brennendes Gefühl am Oberschenkel während des Sportes kann im Grunde genommen drei grobe Ursachen haben, wobei bei zweien die Ursache auf der Hand liegt.

  1. Vorrangig könnte es sich um eine Verletzung handeln, die man sich während des Sportes zugezogen hat. Muskelfaserrisse durch eine Überbelastung oder einer ungewollten Überdehnung sind hier prominente Beispiele.
  2. Weiterhin denkbar wäre eine Überbelastung der Muskulatur durch zu anstrengendes Training die dafür sorgt, dass die Muskulatur übersäuert. Es fällt dann zu viel Milchsäure (Laktat) innerhalb des Muskels an, die nicht abgebaut werden kann und ein brennendes Gefühl in der intensiven Belastung und kurz danach auslöst. Dieser Vorgang ist auch unter dem Begriff Muskelkater bekannt.
  3. Zu guter Letzt wäre ein Ischämie-Schmerz vorstellar, dessen Ursache meist nicht klar ist. Aus verschiedenen Gründen kann es zu einer Mangelversorgung der Arbeitsmuskulatur mit Blut und Sauerstoff kommen, was sich als Brennen am bzw. im Oberschenkel bemerkbar macht. Sind die Muskelzellen über eine längere Zeit unterversorgt, kann es schnell zum Zelltod und bei einem großen Areal auch zum Absterben der Gliedmaße kommen. Daher sollte hier schnell ein Arzt aufgesucht werden.

Therapie

Je nach Ursache unterscheidet sich auch die Therapie.

So wird eine Thrombose mittels Kompressionsbehandlung (Wickelverband) für 3 Monate und medikamentös mit Blutverdünnern (Antikoagulantien) wie Heparin oder Vitamin-K-Antagonisten - ebenfalls für mindestens 3 Monate - behandelt. Eine pAVK wird je nach Stadium unterschiedlich behandelt. Vor allem ist es wichtig bei einem arteriellen Verschluss auf eine gute Blutdruckeinstellung und auf ausreichende Bewegung zu achten. Handelt es sich um eine diabetische Polyneuropathie, welche die Schmerzen auslöst, können Schmerzmittel wie Nicht-Opioide (Paracetamol, Metamizol), Opioid-Analgetika (Tramadol), Antikonvulsiva (Pregabalin) oder auch Antidepressiva (Duloxetin, Amitriptylin) eingesetzt werden. Wichtig ist es natürlich auch, dass der Blutzucker vernünftig eingestellt ist, um so weitere Schäden an Gefäßen und Nerven hinauszuzögern. Bei der Meralgia paraesthetica sollte enge Kleidung vermieden werden. Außerdem kommt diese Nervenerkrankung häufig bei übergewichtigen Personen vor. Daher ist eine Gewichtsreduktion wichtig. Wenn diese Maßnahmen keine Besserung bringen, können lokale Schmerztherapien Linderung schaffen. Das bedeutet, dass Lokalanästetika wie zum Beispiel Scandicain 1% mit Kortison unter das Leistenband gespritzt werden. Bei manchen Betroffenen – bei denen andere Maßnahmen nicht helfen – kann versucht werden, den Druck vom Nerven operativ zu beseitigen (Neurolyse).

Diagnose

Eine Anamnese (Befragung des Patienten) gibt Aufschluss über die Art der Beschwerden, wann sie auftreten bzw. wie lange schon. So sollte auch bei Verdacht auf Thrombose immer nach einem Langstreckenflug gefragt werden. Eine körperliche Untersuchung, bei der der Oberschenkel und auch das restliche Bein betrachtet und untersucht werden, sollte immer erfolgen. Erhärtet sich der Verdacht auf Thrombose, kann eine Blutentnahme mit der Bestimmung von D-Dimer-Erhöhung, BSG-Erhöhung und Leukozytose (vermehrte weiße Blutkörperchen im Blut) die Diagnose der Thrombose wahrscheinlicher machen. Goldstandard zum Ausschluss einer Thrombose ist allerdings eine Ultraschalluntersuchung der Beinvenen – die sogenannte Kompressionssonografie.

Bei Verdacht eines arteriellen Verschlusses wird eine Ultraschalluntersuchung der Arterien durchgeführt. Die Diagnose des Herpes zoster wird durch das klinische Bild (Bläschen und Krusten und deren Verteilungsmuster) und typische Beschwerden gestellt. Wird das Brennen durch eine Meralgia paraesthetica ausgelöst, fallen bei der körperlichen Untersuchung Sensibilitätsausfälle am betroffenen Bein an der Außenseite auf. Zusätzlich ist oftmals das Drücken in Höhe des Leistenbandes (dort wo der Nerv eingeklemmt wird) schmerzhaft. Gehen die Beschwerden mit Schmerzen in der Wirbelsäule einher, sollte ein Röntgenbild oder MRT angefertigt werden um knöcherne Schäden, die zum Beispiel eine Einklemmung der Nerven verursachen, auszuschließen.

Dauer

Die Dauer des Brennens im Oberschenkel ist abhängig von der Ursache. Teilweise verschwinden die Beschwerden nicht mehr komplett. Vor allem wenn es sich um eine diabetische Neuropathie handelt, muss man sogar mit einem Fortschreiten der Beschwerden rechnen. Die medikamentöse Behandlung einer Thrombose dauert 3 bis 6 Monate. Außerdem besteht weiterhin die Gefahr, im Laufe des Lebens erneut an einer Thrombose zu erkranken. Wird die Meralgia paraesthetica ausreichend und schnell genug behandelt, kommt es bei fast 90% zu einer Besserung der Beschwerden innerhalb von kürzester Zeit.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 16.03.2018 - Letzte Änderung: 30.03.2024