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Eingeklemmter Nerv an der Brust

Was ist ein eingeklemmter Nerv an der Brust?

Die Nerven aus der Brustwirbelsäule stammen aus dem Rückenmark und ziehen von dort in Richtung des Brustkorbs. Eine Einklemmung kann auf der gesamten Verlaufsstrecke des Nervs auftreten.
Typische Stellen für das Einklemmen sind

  • am Rückenmark entlang des Wirbelkörpers
  • unter den Rippen
  • zwischen der Lunge und den Rippen

Oftmals wird von einem eingeklemmten Nerv an der Brust/Brustwirbelsäule gesprochen, wenn eigentlich nur die Muskulatur verspannt ist und dadurch ein ähnlicher Schmerz wie bei der Einklemmung eines Nervs entsteht.

Ursachen für einen eingeklemmten Nerv an der Brust

Die häufigste akute Ursache für einen eingeklemmten Nerv an der Brust/Brustwirbelsäule ist eine plötzliche Bewegung. Dies kann beispielsweise beim ruckartigen Anheben einer schweren Last auftreten.
Auch ein Verkehrsunfall mit Schleudertrauma und dem Bruch eines Wirbelkörpers oder dem Bruch einer Rippe kann zu einer Einklemmung führen.
Tritt die Einklemmung bei einem sogenannten Bagatelltrauma (einem Trauma/einer Bewegung, die eigentlich zu schwach ist, um den Nerv einzuklemmen), ist oftmals eine abgeschwächte Rückenmuskulatur die zugrundeliegende Ursache. Die Rückenmuskulatur wird aufgrund des derzeit typischen sitzenden Lebensstils schwächer. Fehlhaltungen beschleunigen diese Schwächung.
Aufgrund der unzureichend ausgebildeten Muskulatur kann die Wirbelsäule auch bei kleinen Bewegungen und Stößen nicht ausreichend stabilisiert werden. Dadurch können sich Wirbelkörper geringfügig gegeneinander verschieben und so einen Nerv einklemmen.

Als plötzliche Bewegung können auch körperliche Schutzfunktionen wie das Husten oder Niesen zur Einklemmung eines Nervs führen. Dies betrifft in der Regel diejenigen Nerven, die an den Rippen liegen.
Weitere Ursachen können ein Bandscheibenvorfall, der aufs Rückenmark drückt, und angeborene oder erworbene Fehlstellungen sein.

Meinen Sie an einem Bandscheibenvorfall zu leiden? Erfahren Sie hier mehr zu den Symptomen eines Bandscheibenvorfalls.

Eingeklemmter Nerv durch Husten

Beim Husten wird die Lunge ruckartig zusammengepresst, um Krankheitserreger, die sich in der Lunge festgesetzt haben, möglichst effizient loszuwerden.
Dabei wird die sogenannte interkostale Muskulatur (die Muskeln zwischen den einzelnen Rippen) plötzlich angespannt, damit sich der Brustkorb schnell verkleinert. Außerdem drückt das Zwerchfell ruckartig von unten gegen die Lunge.
Durch die beiden Mechanismen wird die Lunge stark gegen die Rippen gepresst, was dazu führen kann, dass der Nerv an die Rippe gedrückt wird. Manchmal kann der Nerv sogar durch das Husten so verschoben werden, dass er sich zwischen einer Rippe und der Muskulatur einklemmt.

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An diesen Symptomen erkennt man einen eingeklemmten Nerv der Brustwirbelsäule

Der typische eingeklemmte Nerv an der Brustwirbelsäule macht sich durch einen plötzlichen stechenden oder ziehenden Schmerz am Rücken oder im Bereich des Brustkorbs bemerkbar.
Die Schmerzen können sogar so stark sein, dass sie Schweißausbrüche bei betroffenen Personen verursachen.
Gelegentlich wird der Schmerz auch als brennend bezeichnet, außerdem kann er in verschiedene Gebiete (wie beispielsweise die Arme) ausstrahlen.

Die Nerven haben verschiedene Funktionen im Körper: Zum einen versorgen sie die Muskeln des Körpers mit Informationen, die zu Bewegungen führen. Zum anderen geben sie von der Haut auch wieder Rückmeldung an das Gehirn über Berührungen, Temperatur und Schmerzen. Durch eine Einklemmung eines Nervs können all diese Funktionen beeinträchtigt sein.

Deshalb sollte man besonders bei Taubheitsgefühlen, Kribbeln oder auch Lähmungserscheinungen, die plötzlich auftreten, hellhörig werden und an einen eingeklemmten Nerv denken.
Aufgrund der Schmerzen wird oftmals reflektorisch die Rückenmuskulatur angespannt, was wiederum großflächigere Rückenschmerzen zur Folge hat. Zudem können auch Kopfschmerzen oder Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule dadurch ausgelöst werden.

Der typische Verlauf der Schmerzen bei einem eingeklemmten Nerv der Brustwirbelsäule ist charakterisiert durch einen plötzlichen Beginn. Außerdem verschlimmert sich der Schmerz meist mit jeder Stunde und ist nach einigen Stunden bis Tagen nicht mehr zu ertragen.

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Rückenschmerzen im Zusammenhang mit einem eingeklemmten Nerv

Rückenschmerzen können sowohl die Ursache als auch die Folge eines eingeklemmten Nervs in der Brustwirbelsäule sein.
Ursächlich für die Einklemmung sind meist Fehlhaltungen, die zur Schwächung der Rückenmuskulatur und Verspannungen führen. Dadurch ist die Wirbelsäule nicht mehr so stabil, was zur Einklemmung des Nervs führen kann. Diese Einklemmung geht mit starken Schmerzen einher, die meist konkret im Bereich der Brustwirbelsäule lokalisiert sind.
Allerdings kommt es durch die Schmerzen wiederum zur Anspannung der Rückenmuskulatur, in der Regel wird eine Schonhaltung eingenommen. Diese Schonhaltung verstärkt jedoch im Gegenzug die Verspannung und begünstigt damit die weitere Einklemmung des Nervs.

Wie unterscheidet sich ein eingeklemmter Nerv von einem Herzinfarkt?

Ein eingeklemmter Nerv an der Brust/Brustwirbelsäule hat viele Symptome, die denen eines Herzinfarkts ähneln:
Es kommt zu einem plötzlichen stechenden Schmerz im Brustbereich.
Während beim Herzinfarkt Schweißausbrüche aufgrund des Herzproblems auftreten, kann bei einem eingeklemmten Nerv der Schmerz so stark sein, dass er ebenfalls einen Schweißausbruch auslöst.

Typisch für einen Herzinfarkt ist jedoch zusätzlich der starke Druck auf der Brust. Dieser tritt bei einem eingeklemmten Nerv meist nicht auf.
Stattdessen sind die nervenbedingten Schmerzen oftmals durch eine plötzliche Bewegung hervorgerufen und können durch eben diese Bewegung wiederum verstärkt werden.
Auch der Schmerzcharakter ist manchmal etwas unterschiedlich: Beim Nerv kommt es zu einem Stechen/Ziehen/Reißen, der Herzinfarkt löst eher ein Stechen und Drücken aus.
Zudem strahlt der Schmerz des Herzinfarktes tendenziell in den linken Arm aus, während die Ausstrahlung beim eingeklemmten Nerv stark von der Lokalisation der Einklemmung abhängig ist.

Dennoch sind die beiden Erkrankungen in der Hektik der plötzlich einsetzenden Schmerzen nicht immer sicher voneinander zu unterscheiden, weshalb bei einem Verdacht auf einen Herzinfarkt auf jeden Fall ein Notarzt gerufen werden sollte.

Erfahren Sie mehr hierzu: Anzeichen eines Herzinfarkts 

Therapie eines eingeklemmten Nervs

Die Behandlung eines eingeklemmten Nervs an der Brustwirbelsäule hat verschiedene Ansätze.

Geht man davon aus, dass ein verschobener Wirbelkörper die Ursache der Einklemmung ist, so sollte der Wirbelkörper wieder eingerenkt werden. Dies wird oftmals von Osteopathen oder Chirotherapeuten durchgeführt. Dabei wird durch ein ruckartiges einrenken die Blockierung im Wirbelgelenk aufgehoben und der Nerv wird aus seiner Einklemmung befreit. Gerade bei Nerven, die im Bereich des Brustkorbs eingeklemmt sind, kann auch eine Dehnung des Brustkorbs dazu führen, dass der Nerv wieder an die richtige Stelle rutscht.

Bei Ursachen wie muskulären Verspannungen und Fehlhaltungen sind therapeutische Verfahren wie Massage und Wärmeanwendung indiziert. Auch Entspannungsverfahren können die Fehlhaltungen wieder korrigieren. Obwohl ihre Wirkungsweise noch nicht vollständig geklärt ist, erzielt auch die Akupunktur bei vielen Betroffenen eine entspannende Wirkung.

Auf lange Sicht sollte eine Stärkung der Rückenmuskulatur zunächst durch kontrollierte Physiotherapie, später durch Eigenübungen (beispielsweise an Kraftgeräten oder durch Yoga) erfolgen.

In seltenen Fällen, wie bei Wirbelkörperbrüchen oder gelegentlich auch bei Bandscheibenvorfällen ist eine Operation an der Wirbelsäule notwendig.

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Diagnose eines eingeklemmten Nervs

Der wichtigste Schritt in der Diagnose eines eingeklemmten Nervs an der Brust/Brustwirbelsäule ist die Anamnese, also das Gespräch, in dem der Betroffene von seinen Beschwerden berichtet. Dabei fallen typischerweise Begriffe wie „heftige Schmerzen“, „die kamen plötzlich“, „das war so eine falsche Bewegung“, etc.

In der körperlichen Untersuchung fallen schmerzbedingte Bewegungseinschränkungen auf. Auch Lähmungserscheinungen und Taubheitsgefühle können manchmal beobachtet werden.

Die Funktionseinschränkung des Betroffenen Nervs kann durch die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit objektiviert werden.

Um Ursachen wie einen Bandscheibenvorfall oder Wirbelkörperbrüche auszuschließen wird oftmals noch ein Röntgen, ein CT oder ein MRT durchgeführt.

Dauer eines eingeklemmten Nervs

Die Dauer eines eingeklemmten Nervs an der Brust/Brustwirbelsäule ist stark von der Ursache abhängig.

Sind plötzliche Bewegungen und blockierte Gelenke die Ursache, kann diese meist schnell behoben werden, sodass die Schmerzen nach einigen Stunden bis Tagen wieder verschwinden.

Fehlhaltungen, fehlende Rückenmuskulatur, Wirbelkörperbrüche und Bandscheibenvorfälle dagegen zeigen oftmals einen langwierigen Verlauf.
So dauert es in der Regel etwa ein Jahr, bis ein Bandscheibenvorfall wieder komplett ausgeheilt ist.
Auch der kontrollierte Muskelaufbau benötigt meist mehrere Monate, bis er vollkommen zufriedenstellend erfolgt ist. Zudem muss ein ganzes Leben lang darauf geachtet werden, die Muskulatur zu erhalten. Ohne solche Muskelübungen können die Rückenschmerzen aufgrund eines eingeklemmten Nervs chronifizieren und sich durch das gesamte Leben der Betroffenen ziehen.

Nähere Informationen liefert unser Artikel Dauer eines eingeklemmten Nervs

Autor: Dr. med. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 12.10.2018 - Letzte Änderung: 30.03.2024