Lorzaar®

Einleitung

Lozaar® ist der Handelsname des Medikaments mit dem Wirkstoff Losartan-Kalium.

Anwendungsgebiete

Lozaar® gehört zu der Arzneimittelgruppe der Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten und kann dadurch den Blutdruck senken, dass es die Bindung von Angiotensin an den Rezeptor blockiert. Außerdem kann Lozaar® helfen, die Nierenfunktion bei Patienten mit hohem Blutdruck und Diabetes mellitus Typ 2 (Zuckerkrankheit) längere Zeit aufrechtzuerhalten.

Aus diesem Grund sind die Indikationen für eine Anwendung von Lozaar®:

  • Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie) bei Kindern (ab 6 Jahren), Jugendlichen und Erwachsenen
  • Nierenschutz bei Patienten mit Bluthochdruck und Diabetes
  • Behandlung von Herzschwäche (Herzinsuffizienz), bei Versagen von ACE-Hemmern
  • Risikoverminderung für einen Schlaganfall.

Gegenanzeigen

Nicht eingenommen werden sollte Lorzaar®

  • wenn eine Allergie gegen Losartan oder einen anderen Bestandteil des Medikaments vorliegt
  • bei Lactoseintoleranz, da Lorzaar® Milchzucker enthält
  • bei einer deutlichen Einschränkung der Leberfunktion
  • in der Schwangerschaft, insbesondere nach dem 3. Monat
  • in der Stillzeit. Es kann andernfalls zu schweren Schädigungen des Kindes kommen

Diabetes mellitus, eine eingeschränkte Nierenfunktion, sowie die gleichzeitige Einnahme von Aliskiren spricht auch gegen die Einnahme von Lorzaar®.

Einschränkungen für die Einnahme

Wenn folgende Situationen vorliegen, so muss vor der Einnahme von Lorzaar® unbedingt mit einem Arzt darüber Rücksprache gehalten werden:

Wechselwirkungen

Andere eingenommene Arzneimittel können in ihrer Wirkung durch Lorzaar® beeinflusst werden oder aber die Wirkung von Lorzaar® beeinflussen.

Hierzu gehören die folgenden Medikamente:

  • Medikamente gegen Bluthochdruck
  • Medikamente gegen Depressionen (trizyklische Antidepressiva)
  • Medikamente gegen psychiatrische Erkrankungen (Antipsychotika)
  • Medikamente mit muskelerschlaffender Wirkung (Baclofen)
  • Medikamente zur Krebstherapie (Amifostin)
  • kaliumsparende Medikamente (z.B. Diuretika wie Amilorid, Spironolacton, Triamteren oder auch Heparin)
  • Medikamente gegen Entzündungen und Schmerzen (nichtsteroidale Antitheumatika)
  • Lithium

Es sind bisher keine Wechselwirkungen mit Nahrung oder Getränken bekannt. Die Einnahme von Lorzaar® kann unabhängig von der Mahlzeitaufnahme eingenommen werden. Lorzaar® wird am besten mit einem Glas Wasser unzerkaut geschluckt.

Nebenwirkungen

Wie bei allen Medikamenten kann es auch bei Lorzaar® zu Nebenwirkungen, also unerwünschten Wirkungen bei der Einnahme kommen. Hierzu zählen:

  • schwere allergische Reaktionen mit Hautausschlag, Juckreiz, Schwellung von Gesicht, Lippen, Mund oder Rachen und Atembeschwerden oder Schluckbeschwerden
  • Schwindel, Müdigkeit, Schläfrigkeit und Schwächegefühl
  • niedriger Blutdruck oder Blutdruckabfall beim Wechsel vom Liegen/Sitzen zum Stehen (orthostatische Dysregulation)
  • zu niedriger Blutzucker (Hypoglykämie)
  • zu viel Kalium im Blut (Hyperkaliämie)
  • Veränderungen der Nierenfunktion mit Nierenversagen
  • Verminderung der roten Blutzellen (Anämie) oder der Blutplättchen (Thrombozytopenie)
  • Anstieg des Harnstoffgehaltes, Serum-Kreatinin und Serum-Kalium im Blut
  • Kopfschmerzen, Migräne, Depression und Schlafstörungen
  • Herzklopfen/Herzrasen (Palpitationen)
  • starke Schmerzen im Brustkorb/Herz-Engegefühl (Angina pectoris) mit Kurzatmigkeit (Dyspnoe)
  • Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen
  • Nesselsucht/Hautausschlag (Urtikaria)
  • Schwellungen bestimmter Körperregionen (Ödeme)
  • Husten und grippeähnliche Beschwerden
  • Gefäßentzündungen
  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln
  • Ohnmacht
  • Schlaganfall
  • Leberentzündung (Hepatitis) und erhöhte Leberenzymwerte
  • Muskel-, Gelenk- und Rückenschmerzen sowie Muskelschmerzen mit dunklem Urin (Rhabdomyolyse)
  • Harnwegsinfektionen
  • erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut (Photosensitivität)
  • Impotenz
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
  • niedriger Blutnatriumspiegel (Hyponatriämie)
  • Tinnitus (Ohrgeräusche)
  • verändertes Geschmacksempfinden (Dysgeusie)

Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

Die Anwendung von Lorzaar® bei Kindern ist untersucht worden, jedoch stehen derzeit immer noch nur begrenzt Erfahrungen zur Therapie von Kindern und Jugendlichen zur Verfügung, sodass mit dem behandelnden Arzt Rücksprache darüber gehalten werden muss, inwieweit das Medikament im individuellen Fall empfehlenswert ist.

Für Kinder unter 6 Jahren wird die Anwendung von Lorzaar® nicht empfohlen, da eine Wirksamkeit hier nicht belegt ist und unzureichend Erfahrungen mit der Therapie kleiner Kinder vorliegen.

Anwendung in der Schwangerschaft/Stillzeit

Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf Lorzaar® nicht eingenommen werden!

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Bisher liegen keine Studien zur Beeinflussung der Verkehrstüchtigkeit beziehungsweise das Bedienen von Maschinen vor, jedoch ist eine Wirkung von Lorzaar® hier unwahrscheinlich.

Jedoch ist es möglich, dass Lorzaar® genau wie andere blutdrucksenkende Mittel beim Patienten Schwindel oder Müdigkeit verursachen kann. Ein entsprechender Effekt sollte vom behandelnden Arzt abgeklärt werden.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 05.06.2014 - Letzte Änderung: 22.10.2021