Vitamin B3 – Niacin

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Vorkommen und Struktur

Niacin findet sich vor allem in Fisch und Bohnenkaffee. Interessant ist, dass eine modifizierte Form des Niacins aus der essentiellen Aminosäure Tryptophan (essentiell meint, dass der Körper sie nicht selbst herstellen kann und sie so mit der Nahrung aufnehmen muss) hergestellt werden kann, allerdings in zu geringen Mengen, sodass eine Zufuhr von Außen nötig ist.
Niacin ist ein Synonym für Nicotinsäure. Sie enthält einen Pyridin-Ring (enthält ein Stickstoff-Atom), an den eine kurze Seitenkette angehängt ist.
Weiterhin ist Vitamin B3 enthalten in: Geflügen, Fisch, Pilze, Eier, Leber, Vollkornprodukte, Erdnüssen, Datteln, Weizenkleie

Funktion

Niacin könnte als Verwandter von Riboflavin beschrieben werden. Es ist nämlich ebenso wie jenes Bestandteile von Elektronenüberträgern, allerdings anderen. Nämlich NAD+ und NADP+. Auch hier gilt, dass diese Elektronen aufnehmen können. In diesem Fall allerdings nur 1 Proton (H+) und zwei Elektronen (e-), was einem Hydridion (H-) entspricht. Es gilt also analog zu FAD: NAD+ à NADH. Dies bedeutet, dass auch NAD und NADP an einer Vielzahl von Dehydrierungsreaktionen (Oxidationen) beteiligt sind, wobei NAD Cofaktor von katabolen (also abbauenden) Reaktionen, wie zum Beispiel der beta-Oxidation (Fettsäureabbau) ist, während NADP Cofaktor anaboler (aufbauender) Reaktionen ist. Bekanntester Stoffwechselweg an dem NADP mitwirkt und zu NADPH reduziert wird, ist der - oben bereits erwähnte – Pentosephosphatweg.

Mangelerscheinungen

Bei einem ausgeprägten Mangel an Niacin tritt das Krankheitsbild Pellagra auf. Es ist gekennzeichnet durch die Symptomtrias Dermatitis (Entzündungen der Haut), Diarrhoe (Durchfall) und Demenz. Bei einem leichten Mangel kommt es zu Symptomen wie Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit und Schwindel.

Lesen sie mehr zum Thema: Vitaminmangel.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 18.09.2010 - Letzte Änderung: 22.10.2021