Chronische Knieschmerzen kommen häufig vor und werden meistens durch eine Überlastung verursacht. Wichtig ist es erst die Ursache herauszufinden und dementsprechend zu handeln.
Von chronischen Knieschmerzen sind heutzutage sehr viele Menschen betroffen.
Die ursächlichen Erkrankungen dafür können sehr verschieden sein. Prinzipiell ist das Kniegelenk ein Gelenk, welches häufig von Beschwerden und Schmerzen betroffen ist. Dies liegt primär daran, dass ein Großteil des menschlichen Körpergewichts auf den Knien lastet und viele Bewegungen und Sportarten enorme Druck- und Zugbelastungen auf das Gelenk ausüben können. Die Stabilität des Knies wird durch Knorpel und Bänder wie die Außen- und Innenbänder, sowie die Kreuzbänder und Menisken gewährleistet.
Verletzungen der Knorpel und Bänder können nur teilweise durch die Muskulatur kompensiert wird, sodass es bei Rissen und Schäden an diesen Strukturen häufig zu langwierigen Beschwerden kommt. Die Ausübung bestimmter Sportarten, sowie bestimmte Fehlhaltungen und Erkrankungen können zusätzlich langfristig Probleme im Kniegelenk hervorrufen.
Ein sehr häufiges irreversibles Krankheitsbild des Kniegelenks ist die Kniegelenksarthrose. Sie stellt keine eigenständige Erkrankung sondern die Folge chronischer Knieprobleme dar.
Es handelt sich dabei um einen fortgeschrittenen Verschleiß des Gelenks, der sich vor allem auf die Gelenkknorpel bezieht. Diese liegen den am Gelenk beteiligten Knochen auf und bilden die Gelenkflächen. Durch Fehlhaltungen, Verletzungen, Belastungen und zahlreiche andere Erkrankungen kann es langfristig zu einer irreversiblen Abnutzung dieses Gelenkknorpels kommen, sodass die Knochen des Gelenks aufeinander reiben. Dies kann sehr schmerzhaft sein und die Bewegungen im Kniegelenk stark einschränken. Die Arthrose verstärkt sich von selbst und kann bestenfalls in frühen Stadien aufgehalten werden. Am Ende einer fortgeschrittenen Kniearthrose steht oftmals der operative Einsatz einer Knieprothese.
Lesen Sie mehr dazu unter: Kräftigungsübungen bei einer Kniearthrose
Bei einem X-Bein handelt es sich um eine Fehlstellung der Beine, die auf eine Fehlstellung im Kniegelenk zurückzuführen ist.
Die Achse des Beines führt dabei eine Krümmung nach innen aus, sodass das Knie weiter mittig zu liegen kommt als normal. In der Vorderansicht nehmen beide Beine damit die Form eines X an. Leichte Abweichungen von der Norm sind häufig und bedürfen oft keiner Behandlung. Schwere Formen hingegen können durch einen Vitamin-D-Mangel oder durch die Kinderlähmung bedingt sein. Die X-Beine führen zu einer deutlichen Fehlstellung und Belastung des Kniegelenks, sodass Folgeschäden wie eine Arthrose begünstigt entstehen können.
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Das O-Bein stellt die entgegengesetzte Fehlstellung zum X-Bein dar.
Die Knie befinden sich in der Achse des Beins zu weit außen, weshalb es zum Bild einer O-förmigen Beinstellung kommt. Leichte O-Beine müssen auch hierbei keinen Krankheitswert haben und können häufig ohne erkennbare Ursache auftreten. Schwere Formen haben hingegen hohe Risiken einer Arthrose und chronischer Knieschmerzen zur Folge.
Im Kindesalter kann unter Umständen mit einem Eingriff an den Wachstumsfugen ein O-Bein im Wachstum ausgeglichen werden. Bei erwachsenen Menschen kann ein fortgeschrittenes O-Bein gegebenenfalls mit einer Operation korrigiert werden, bevor sich Folgeschäden an den Menisken ausbilden.
Weitere Informationen finden Sie unter: O-Beine
Bei der Osteochondrosis dissecans handelt es sich um ein Krankheitsbild, bei dem ein Teil des gelenkbildenden Knochens zusammen mit dem Knorpel abstirbt.
Die Ursachen dafür sind ungeklärt, oftmals ging eine kleinere Verletzung des Knies der Erkrankung voraus. Das Kniegelenk ist bei dieser Krankheit am häufigsten betroffen, aber auch andere Gelenke können befallen sein. Anfänglich kommt es zu Schmerzen bei Belastung, später sind starke und einschießende Schmerzen möglich mit einer vollständigen Einschränkung der Beweglichkeit im Gelenk. Die Osteochondrosis dissecans stellt eine mögliche aber sehr seltene Ursache für chronische Knieschmerzen dar.
Die Beschwerden verschlimmern sich oft schon innerhalb weniger Wochen, sodass ein chronisches Fortschreiten eher ungewöhnlich ist.
Merh dazu finden Sie unter: Osteochondrosis dissecans
Der Morbus Albäck ist eine seltene Erkrankung, die besonders Personen im fortgeschrittenen Alter betrifft. Dabei kommt es wie bei der Osteochondrosis dissecans zu einem Absterben einer Gelenkfläche.
Betroffen ist dabei allerdings der mittlere gelenkbildende Anteil des Oberschenkelknochens. Die Schmerzen können im mittleren Bereich des Kniegelenks zuerst auftreten und sich innerhalb kurzer Zeit verschlimmern. Aufgrund des Knochenschadens und anschließender Umwandlungsprozesse im mittleren Teil des Kniegelenks kommt es zu einer O-Bein-Stellung. Die einzige Therapiemethode besteht in der Operation. Bei fortgeschrittenen Schäden muss sogar über einen Gelenksersatz nachgedacht werden.
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Unter den Menisken versteht man zwei Knorpelscheiben, die zwischen dem Ober- und Unterschenkelknochen liegen und die Bewegungen im Kniegelenk ermöglichen und abfedern. Die Knorpel können sich aufgrund starker Belastungen, Fehlstellungen der Knie, nach Verletzungen oder durch zahlreiche andere Ursachen abnutzen und Schaden nehmen.
Eine fortgeschrittene Abnutzung der Menisken wird als Meniskusdegeneration bezeichnet. Die fortgeschrittene Degeneration kommt einer Kniegelenksarthrose gleich. Die Knorpelstrukturen können sich nicht regenerieren oder neu aufgebaut werden, sodass Schäden an den Menisken in den meisten Fällen irreversibel sind. Chronische Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Knie sind die häufigste Folge.
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Die Arthrofibrose des Kniegelenks ist eine krankhafte, vermehrte Bildung von Bindegeweben im Gelenk.
Das Kniegelenk besteht aus einem empfindlichen Gleichgewicht der Gelenkknorpel und stabilisierenden Bandstrukturen. Kommt es durch Entzündungen oder Reparaturprozesse im Knie zu einer Vermehrung von Bindegewebe, können erhebliche Bewegungseinschränkungen und Schmerzen des Knies daraus resultieren. Dies geht mitunter bis zur vollständigen Versteifung des Kniegelenks. Ein Auftreten der Arthrofibrose ohne Ursache ist sehr selten.
Häufig entsteht das Krankheitsbild nach Operationen am Kniegelenk. So sind etwa leichte Arthrofibrosen nach einer Kreuzbandoperation keine Seltenheit, wodurch es zu leichten langfristigen Einschränkungen der Streckfähigkeit im Knie kommt. Bei fortgeschrittenen Formen können mit einer Gelenksspiegelung die Verwachsungen des Bindegewebes gelöst werden.
Wichtige Informationen dazu hier: Arthrofibrose im Knie
Die Patellasehne ist die Ansatzsehne der Quadrizepsmuskulatur des Oberschenkels. Sie zieht über die Kniescheibe und das Kniegelenk hinweg und ist im oberen Teil des Schienbeins verankert. Dadurch führt sie wichtige Funktionen bei der Streckung des Knies aus.
Zu einem Patellaspitzensyndrom kommt es, wenn die Sehne am oberen Schienbein in ihrem Ansatz gereizt und entzündet ist. Dabei kann es zu erheblichen Schmerzen unterhalb des Knies kommen, die anfänglich auf die Bewegung beschränkt sind, später aber auch dauerhaft bestehen können. Hervorgerufen wird das Patellaspitzensyndrom vor allem durch übermäßige Belastungen wie bei Kniebeugen oder Sprungsportarten wie Volleyball und Basketball. Der Schmerz lässt nach, wenn das Knie geschont und vor dem Sport gedehnt wird. Es handelt sich dabei um eine typische sogenannte „Enthesiopathie“, eine Reizung des Sehnenansatzes, wie der Tennisarm oder das Impingement-Syndrom.
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Die Entzündung der Quadrizepssehne ist ein sehr ähnliches Krankheitsbild wie das Patellaspitzensyndrom. Hierbei kann es im gesamten Verlauf der Sehne zu Entzündungen kommen.
Diese werden in den meisten Fällen durch Reizungen bei Fehlbelastungen oder übermäßiger Sportausübung verursacht. Häufige Auslöser sind vor allem Sportarten, die Springen oder ein häufiges Beschleunigen und Abbremsen beinhalten. Viele leichtathletische Disziplinen können sich reizend auf die Patellasehne auswirken. Die Entzündung der Sehne kann diagnostisch durch Schwellungen und Überwärmungen erkannt werden. Die wichtigste Therapiemaßnahme besteht zunächst darin, das Kniegelenk zu schonen und der Sehne Zeit zur Regeneration zu geben.
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Bei der Chondrokalzinose handelt es sich um eine Einlagerung von Kalzium in die Gelenkknorpel.
Diverse Gelenke können von diesem Krankheitsbild betroffen sein, die Menisken des Kniegelenks sind jedoch besonders häufig beteiligt. Oftmals stecken Stoffwechselerkrankungen hinter der Chondrokalzinose. Ähnlich wie bei der Gicht kann es zu akuten Anfällen kommen, die sehr schmerzhaft sind und die Beweglichkeit im Knie nahezu vollständig einschränken können. Die wichtigste Behandlungsmethode erfolgt durch die ausreichende Therapie möglicher Stoffwechselerkrankungen wie einem Diabetes mellitus oder Erkrankungen des Kalziumstoffwechsels.
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