Man unterscheidet verschiedene Formen der künstlichen Befruchtung. Mehr rund um das Thema Künstliche Befruchtung finden Sie auf unserer Seite.
Sind alle therapeutischen Versuche eine Schwangerschaft hervorzurufen fehlgeschlagen (Siehe: Unerfüllter Kinderwunsch), kommen die Verfahren der Reproduktionsmedizin, auch künstliche Befruchtung genannt, zur Anwendung.
Dieses Verfahren zur künstlichen Befruchtung wird bei einigen Spermien-assoziierten Ursachen von männlicher Unfruchtbarkeit angewandt (s.o.). Dazu gehören ein zu geringes Ejakulatvolumen (Parvisemie), eine zu geringe Spermienkonzentration im Ejakulat (Oligozoospermie) und eine abnorme Beweglichkeit der Spermien (Asthenozoospermie). Die Spermien des Partners werden dabei direkt in die Gebärmutter der Frau befördert. Da dabei der Gebärmutterhals der Frau als eventuelles Passagehindernis umgangen wird, kommt dieses Verfahren auch bei Gebärmutterhals- assoziierter Unfruchtbarkeit (s.o.) der Frau zum Einsatz. Das Sperma kann dabei nach Aufbereitung direkt verwendet werden oder auch vorher über längere Zeit eingefroren werden. Steht dem Mann eine Operation oder Bestrahlung der Genitalien z.B. im Rahmen einer Krebsoperation (z.B. Prostatakrebs) bevor, so kann das Paar per Einfrieren im Vorhinein die Spermien konservieren.
Vorher ist in jedem Fall eine Pflichtberatung des Paares durch einen unabhängigen Arzt angezeigt, der über medizinische, psychische und soziale Gesichtspunkte informiert und mit dem Paar gemeinsam den Kinderwunsch erörtert.
Bei dieser künstlichen Befruchtung kommt das Sperma, im Gegensatz zur homologen Insemination, von einem unbekannten Spender. Daher kommt es zur Anwendung, wenn Sperma- Qualität oder Quantität des Partners für eine homologe Insemination unzureichend sind.
Bei diesem Verfahren sollte das Paar beachten, dass die Verwendung von Fremdsperma im Weiteren die Psyche und Beziehung beider Partner stark beeinträchtigen kann. So ist der Mann berechtigt anschließend die Ehe anzufechten und das Kind seinen genetischen Vater kennen zu lernen.
Übersetzt heißt dieses Verfahren „Befruchtung im Reagenzglas“, da die künstliche Befruchtung hier im Gegensatz zur Insemination außerhalb des Mutterleibs statt findet. Der Vorgang beinhaltet in der Regel vier Schritte:
Angewandt wird diese künstliche Befruchtung, wenn die Bedingungen für eine Insemination (s.o.) unzureichend sind oder bisherige Inseminationen erfolglos waren. Auf Seiten des Mannes ist dies wieder bei Spermienbeeinträchtigungen der Fall, seitens der Frau, wenn ein Zusammentreffen von Spermium und Eizelle z.B. durch anatomische Hindernisse oder Verklebungen des Eileiters verhindert werden.
Eine Schwangerschaft kann mit diesem Verfahren, je nach Alter der Patientin, bei jeder zehnten bis jeder vierten Frau erreicht werden.
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Es kommt jedoch hier vermehrt zu Mehrlingsschwangerschaften und Fehlgeburten - wie Frühgeburten.
Auch besteht, wie bei jeder hormonellen Stimulation des Eierstocks, das Risiko des Überstimulationssyndroms (s.u.).
Bei diesem Verfahren der künstlichen Befruchtung sind die ersten beiden Schritte (hormonelle Stimulation des Eierstocks, Follikelpunktion) mit denen der IVF identisch. Beim letzten Schritt werden jedoch mit Hilfe einer Glaspipette einzelne Spermien des Partners, die unmittelbar aus Hoden oder Nebenhoden gewonnen werden können, direkt in die Eizelle der Frau eingebracht. Daher eignet sich das Verfahren auch bei stärksten Beeinträchtigungen des männlichen Spermas oder Ejakulats, die alle anderen Verfahren der Reproduktionsmedizin erfolglos gemacht haben. Dazu gehört auch das gänzliche Fehlen von Spermien im Ejakulat (Azoospermie) oder Ejakulationsstörungen.
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Dieses Gesetz gilt seit dem 1.Januar 1991 und sollte in einigen Aspekten bekannt sein, um die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nicht widerrechtlich zu überschreiten.
Bei jeder hormonellen Stimulation der Eierstöcke, wie sie bei Eierstock-assoziierter Unfruchtbarkeit und bei Vorbehandlung im Rahmen einer In-vitro-Fertilisation und Intracytoplasmatischen Spermieninjektion unternommen wird, besteht die Gefahr einer Überstimulation des Eierstocks. Die Gefahr ist besonders hoch bei der Behandlung mit Eisprungauslösern (Antiöstrogene wie Tamoxifen, Clomifen) sowie Gonadotropinen
(HMG, FSH) und HCG (humanes Choriongonadotropin).
Das Syndrom beinhaltet, dass anstatt einem dominanten Follikel (Eizelle + Umhüllung) mehrere im Eierstock heranreifen. Das führt wiederum zu Mehrlingsschwangerschaften, einer Vergrößerung der Eierstöcke und Bauchschmerzen. In schweren Fällen kann es zu großen Eierstockzysten, Bauchwassersucht und Gerinnungsstörungen kommen, die eine stationäre Aufnahme notwendig machen.
Ein sehr geringes Risiko besteht bei einer Therapie mit Gonadotropin-Releasing-Hormonen.
Sind alle Versuche eine Schwangerschaft durch künstliche Befruchtung zu erreichen fehlgeschlagen, bleibt noch die Möglichkeit einer Adoption. Es werden allerdings sehr wenige Kinder zur Adoption frei gegeben und auch die rechtlichen Bedingungen sind strikt geregelt. Das Paar bekommt das Kind zunächst für ein Jahr auf Probe.
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