Schmerzen am Oberschenkel und der Leiste - Was steckt dahinter?

Definition

Die Leiste stellt eine besondere Struktur unseres Körpers dar, da sie Durchgangspforte vieler wichtiger Strukturen ist. Hier verläuft auch der Leistenkanal, der von Höhe des Bauchnabels in Richtung Oberschenkel läuft

Durch den Leistenkanal selbst zieht beim Mann der Samenstrang und bei der Frau das Mutterband sowie bei beiden Geschlechtern verschiedene Nerven, die den Oberschenkel und die äußeren Genitale sensibel versorgen. Außerdem verlaufen unterhalb des Leistenbandes die großen Blutgefäße des Beins und auch der Oberschenkelnerv, der die Kniestrecker innerviert.

Desweiteren liegt die Leiste auch in enger Nachbarschaft zum Hüftgelenk und vielen Muskelursprüngen. Ein Schmerz, der sowohl den Oberschenkel als auch die Leiste betrifft, geht meist von einer der bereits genannten durch die Leiste ziehenden Strukturen aus. Die genaue Lokalisation des Schmerzes und begleitende Symptome helfen bei der Diagnosefindung.

Lokalisation der Schmerzen

Schmerzen von der Leiste zur Innenseite vom Oberschenkel

Schmerzen, die von der Leiste zur Oberschenkelinnenseite ziehen, können vielfältige Auslöser haben. Zum einen kann es sich um eine Leistenzerrung handeln. Hierbei kommt es zu einer unkontrollierten, ruckartigen Überdehnung der Adduktorenmuskulatur, die an der Innenseite der Oberschenkel liegt und ihren Ursprung an der unteren Hüfte hat.

Zum anderen kann der Grund für die beschriebenen Schmerzen auch in einer Reizung des Nervus genitofemoralis liegen. Dieser teilt sich in zwei Anteile auf. Der eine Teil ist für die Sensibilität des inneren Oberschenkels verantwortlich, der andere zieht durch den Leistenkanal zu den äußeren Genitalen und innerviert bei der Frau die äußeren Schamlippen und beim Mann den Hodensack sensibel.

Des Weiteren können Schmerzen der Leiste, die zur Oberschenkelinnenseite ziehen, auch auf eine Schenkelhernie hinweisen. Bei der Schenkelhernie kommt es wie beim bekannteren Leistenbruch zu einer Ausstülpung von Bauchorganen durch einen aus Bauchfell bestehenden Bruchsack, der durch eine Schwäche der Bauchwand austreten kann.
Die Schenkelhernie entsteht im Gegensatz zum Leistenbruch unterhalb des Leistenbandes und betrifft in den meisten Fällen Frauen.

Oft ist eine schmerzhafte Schwellung an der Stelle des Bruchsacks am oberen, vorderen Oberschenkel zu finden. Treten diese Symptome auf, ist es anzuraten einen Arzt aufzusuchen, da eine Hernie schnellstmöglich versorgt werden sollte. 

Schmerzen bis zum Knie

Falls der Schmerz von der Leiste hinab bis zum Knie zieht, kann es sich um eine Reizung des Oberschenkelnervs handeln, der unterhalb des Leistenbandes verläuft.

Außerdem kann auch ein Iliopsoas-Syndrom, das häufig bei Leistungssportlern mit starker Belastung der Hüfte auftritt, ursächlich sein. Hierbei handelt es sich um eine Überanstrengung des Hüftbeugemuskels, der von der Wirbelsäule bis zum Oberschenkel hinab läuft.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Iliopsoas Syndrom

Schmerzen in Oberschenkel und am Gesäß

Im Bereich des Gesäßes befindet sich der Austrittspunkt des Ischiasnervs, der die hinteren Oberschenkelmuskeln und den Unterschenkel versorgt.
Wird der Nerv gereizt, kann es zu vom Gesäß in das Bein ziehenden Schmerzen kommen.
Man spricht in so einem Fall von einer Lumboischialgie.

Außerdem kann sich auch ein Bandscheibenvorfall mit Kompression eines Nervs durch solche Schmerzen äußern, die vom unteren Rücken bzw. oberen Gesäß ausgehend bis ins Bein ziehen. Im Vergleich zu einer Ischias-Reizung kommt es bei einem Bandscheibenvorfall auch zu Störungen der Sensibilität an den Beinen sowie eventuell einer Kraftminderung.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Bandscheibenvorfall: Symptome im Bein

Zusätzlich kann auch ein Engpasssyndrom des Hüftgelenks (Impingement) zu Schmerzen führen, die in die Leiste und das Gesäß ausstrahlen.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Hüftimpingement

Des Weiteren sollte auch eine Verspannung der vom Hüftknochen zum hinteren Oberschenkel verlaufenden Muskeln in Betracht gezogen werden, wie beispielsweise ein Piriformis-Syndrom.

Schmerzen von der Leiste bis zur Genitalregion

Ein von der Leiste ausgehender Schmerz, der bis in die Hoden bzw. Schamlippen zieht, betrifft in der Regel die im Leistenkanal verlaufenden Strukturen.

Beim Mann kann es sich um eine Entzündung des Hodens oder Nebenhodens handeln, die sich über den Samenleiter in den Leistenkanal ausbreitet.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Schmerzen im Hoden

Ebenso kann sich auch eine Entzündung der äußeren Geschlechtsorgane beider Geschlechter oder eine Reizung des Nervs, der durch den Leistenkanal zu den großen Schamlippen bzw. dem Hodensack zieht, durch solche Schmerzen äußern.

Außerdem kann es sich bei dem beschriebenen Schmerz auch um eine Leistenhernie handeln.

Lesen Sie hierzu auch: Leistenhernie der Frau

Ursachen

Die möglichen Ursachen für einen Schmerz, der von der Leiste bis in den Oberschenkel zieht, sind sehr vielfältig und verschieden.
Es kann sich sowohl um eine Reizung eines Nervs handeln, als auch um eine Muskelzerrung. Auch eine Hüftarthrose oder eine tiefe Beinvenenthrombose sollten in Betracht gezogen werden.

Generell sollten alle Schmerzen, die mit sensiblen Ausfällen oder eine Muskelschwäche einhergehen, schnell abgeklärt werden. Gleiches gilt für plötzlich sehr heftig auftretende oder über geraume Zeit nicht besser werdende Schmerzen. Der Orthopäde ist der Arzt, der am besten zwischen den verschiedenen Ursachen unterscheiden kann.

Hüftgelenksarthrose

Die Hüftgelenkarthrose, auch Coxarthrose genannt, stellt eine nicht entzündliche Gelenkerkrankung dar, bei der der Gelenkknorpel durch langjährige vermehrte Belastung abgebaut wird.

Die Hüftarthrose macht sich v.a. durch Schmerzen in der Leiste und eine eingeschränkte Beweglichkeit im Hüftgelenk des betroffenen Beines bemerkbar. Die Schmerzen bestehen v.a. bei Belastung und bessern sich in Ruhe.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Schmerzen bei einer Hüftarthrose - Was kann ich tun?

Therapeutisch sollten vermehrt gelenkschonende Sportarten durchgeführt werden, um die Muskulatur zu stärken und Risikofaktoren, wie z.B. Übergewicht abgebaut werden. In letzter Instanz kann ein künstliches Hüftgelenk eingebaut werden.

Leistenbruch

Ziehende Schmerzen im Bereich der Leiste, die bis in den Hodensack, bzw. bei der Frau bis in die Schamlippen, ausstrahlen, können ein Hinweis auf einen Leistenbruch sein.

Ein Leistenbruch stellt eine Hervorwölbung des Bauchfells durch eine Schwachstelle der Bauchwand dar. Die Bauchfelltasche enthält Anteile von Bauchorganen, meistens handelt es sich um Darmteile.
Diese können durch die enge Bauchwandöffnung zusammengepresst werden, sodass die Blutversorgung der Organe bedroht sein kann. Sollte dies der Fall sein, ist eine Operation nötig, um sicher zu stellen, dass es nicht zu einer Minderversorgung der Organe kommt. Ein Leistenbruch ist sehr häufig und betrifft in 80% der Fälle Männer.

Er fällt typischerweise durch eine Schwellung im Bereich der Leiste auf, die von ziehenden Schmerzen begleitet wird.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Schmerzen bei einem Leistenbruch

Adduktorenzerrung

Die Adduktorenzerrung ist auch als Leistenzerrung bekannt und beschreibt eine übermäßige Dehnung der Muskelsehnen einer bestimmter Muskelgruppe, der Adduktoren, im Bereich ihres Ursprungs an der Hüfte.

Diese Muskelgruppe liegt an der Innenseite des Oberschenkels und ist primär für die Bewegung des Beines in Richtung Körpermitte zuständig.

Eine Zerrung der Muskelsehnen entsteht durch ein plötzliches zu starkes Abspreizen des Beines. Oft entsteht die Leistenzerrung bei Fußballern durch eine Grätsche.
Bemerkbar macht sich die Zerrung v.a. durch Schmerzen im Bereich der Leiste und bei Bewegung des Oberschenkels zur Körpermitte hin oder weg. Es kann auch eine Schwellung im Bereich des Sehnenansatzes vorhanden sein.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Adduktorenzerrung

Thrombose

Wenn an einem Bein ein Druckschmerz besteht und zusätzlich die betroffene Extremität auch gegenüber dem anderen Bein geschwollen und leicht bläulich verfärbt erscheint, muss auch an eine mögliche tiefe Beinvenenthrombose gedacht werden.

Weitere Symptome können eine

  • Überwärmung,
  • ein Schweregefühl des Beins
  • und hervorstechende oberflächliche Venen sein.

Die tiefen Beinvenen sind für den Rücktransport des Blutes zum Herzen verantwortlich. Wenn eine der Venen durch ein Gerinnsel verstopft ist, staut sich das Blut in dem Bein an und es kommt zu einer schmerzhaften Schwellung.
Wenn sich das Gerinnsel löst und über das Herz zur Lunge gelangt, kann es zu einer lebensbedrohlichen Lungenembolie kommen. Daher sollte bei jedem Anzeichen für eine Thrombose ein Arzt aufgesucht werden.

Ein Risikofaktor ist eine längere Ruhigstellung der Beine oder in seltenen Fällen auch der Arme nach einer OP oder auch nach einem Langstreckenflug. Auch Frauen, die Rauchen und die Antibabypille nehmen, haben ein höheres Risiko, eine Thrombose zu entwickeln.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Schmerzen bei einer Thrombose

Reizung des Oberschenkelnerven

Der Oberschenkelnerv, Nervus femoralis genannt, ist sowohl für die Sensibilität der Vorderseite des Oberschenkels und von Anteilen des Unterschenkels als auch für die motorische Versorgung der Kniestrecker und wichtiger Hüftbeuger zuständig. Eine Reizung dieses Nervs macht sich durch Schmerzen von der Leiste herab entlang der Oberschenkelvorderseite bemerkbar.

Der Oberschenkelnerv verläuft unterhalb des Leistenbandes zum Bein hinab. Aufgrund dieser Lage kann er leicht Druckbelastungen unterhalb des Leistenbandes ausgesetzt sein.
Zu einer Reizung kann es durch einen engen Kontakt zu geschwollenen Leistenlymphknoten kommen. Außerdem kann der Nerv durch Blutergüsse oder bei Frauen durch einen durch Myome vergrößerten Uterus komprimiert werden.

Auch im Rahmen einer Operation zur Einsetzung eines künstlichen Hüftgelenks kann es bei einem Zugangsweg vom vorderen Oberschenkel aus zu Druckverletzungen des N. femoralis kommen.

Schambeinastentzündung

Bei einer Schambeinastentzündung handelt es sich um eine nicht-infektiöse Entzündung des Schambeinastes, die besonders bei Leistungssportlern zu beobachten ist. Hierbei handelt es sich vor allem um Sportarten wie Tennis, Fußball oder andere Laufsportarten.

Durch die ständige Überlastung kommt es zu Schmerzen beim Gehen und Treppensteigen. Die durch die Entzündung hervorgerufenen Schmerzen können vom Oberschenkel bis in die Leiste, zum Teil auch in den Bauch ziehen. Bei einer Schambeinastentzündung sollte unbedingt eine Sportpause eingehalten werden. Zudem ist die Einnahme von Schmerzmitteln, wie NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika), die gleichzeitig gegen die Entzündung wirken, ratsam.

Muskelfaserriss des M. rectus femoris

Ein Muskelfaserriss des M. rectus femoris, der ein Teil des vorderen vierteiligen Oberschenkelmuskels ist, kann ebenfalls zu Schmerzen im Oberschenkel und in der Leiste führen. Der Muskel zieht vom vorderen, unteren Darmbeinstachel zu einem unter der Kniescheibe gelegenen Punkt des Schienbeins.

Häufig kommt es zu einem Muskelfaserriss bei Sportarten, die mit direkten Gewalteinwirkungen auf den Muskel einhergehen können wie beispielsweise Fussball, Handball, aber auch bei Sportarten wie Tennis, wobei es zu plötzlichen Beschleunigungs- und Abbremskräften kommt. Befindet sich der Muskelfaserriss im Bereich des oberen Ansatzpunktes des Muskels (in der Nähe der Darmbeinstachel), kann es neben plötzlichen Schmerzen im Oberschenkel auch zu Schmerzen in der Leiste kommen. Zusätzlich können ein Bluterguss (Hämatom) und eine für den Muskelfaserriss typische Delle im Muskel auffallen.

Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Muskelfaserriss.

Abszess in der Leiste

Bei einem Abszess handelt es sich um eine durch Bakterien ausgelöste Eiteransammlung im Gewebe. Die Eiteransammlung ist von einer Kapsel umgeben. Entstehen kann ein Abszess in der Leiste beispielsweise, wenn Bakterien über die Haut in eine kleine Wunde, wie zum Beispiel nach dem Rasieren, eintreten.
Auch durch eine infizierte Hüftprothese kann die Eiteransammlung hervorgerufen werden.

Über bakterielle Erkrankungen von Niere und Darm kann ein Abszess in der Leiste entstehen, indem die Bakterien über die Blutbahn in die Leiste gelangen, sich dort ansiedeln und wachsen. Neben den Schmerzen, die durch Bewegung und Druck ausgelöst werden, aber auch in Ruhe zu spüren sein können, kann es zu einer Rötung und Überwärmung der Haut an der betroffenen Stelle kommen. Weitere Symptome sind Fieber oder ein geschwächtes Allgemeinbefinden der Betroffenen.

Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Abzess

Beim Joggen

Treten Schmerzen in der Leiste und im Oberschenkel beim Joggen auf, ist dies meist die Folge von einer Überbelastung der in diesem Bereich befindlichen Muskeln, Bänder, Sehnen oder auch der Hüftgelenkskapsel.
Auch ein Leistenbruch (Hernie), bei dem durch eine schwache Bauchwand Darm in den Leistenkanal eintritt, kann beim Joggen Schmerzen in der Leiste und dem Oberschenkel verursachen.

Bei einer anfangenden Arthrose des Hüftgelenks, kann es ebenfalls zu Schmerzen beim Joggen kommen. Halten die Schmerzen für einen längeren Zeitraum – auch nach eingelegter Ruhepause – an, sollte eine ärztliche Abklärung der Beschwerden erfolgen.

Für weitere Informationen lesen Sie hier weiter: Arthrose des Hüftgelenks.

Begeitende Symptome

Die begleitenden Symptome können einen wichtigen Hinweis auf die Ursache liefern.
Gehen die Schmerzen mit einer Schwäche der Beweglichkeit der Hüfte, speziell der Innenrotation einher, so spricht dies für eine Hüftarthrose.

Wenn eine tastbare Schwellung im Leistenbereich vorhanden ist, so sollte eine Leisten- bzw. Schenkelhernie abgeklärt werden.

Ist das betroffene Bein geschwollen und bläulich verfärbt, sollte an eine Thrombose gedacht werden.

Muskelzerrungen führen meist bei ganz bestimmten, die Muskeln speziell betreffenden Bewegungen zu Schmerzen.

Entzündungen zeigen sich durch Überwärmung, Rötung, Schwellung und gehen unter Umständen mit Fieber einher.

Bewegungseinschränkung

Eine Bewegungseinschränkung der Hüfte kann entweder auf eine Fehlfunktion des Hüftgelenks, z.B. im Rahmen einer Hüftgelenksarthrose, oder auf ein Problem der beteiligten Muskeln oder Nerven hinweisen. Wurde der Oberschenkelnerv im Zuge eines Traumas geschädigt, ist beispielweise das Aufsetzen aus dem Liegen nicht möglich, da die Hüfte nicht aktiv gebeugt werden kann.

Auch eine Schleimbeutelentzündung der Hüfte in Folge einer starken Überanstrengung kann zu einer verminderten Beweglichkeit führen.

Taubheit am Oberschenkel

Eine Taubheit bedeutet, dass der Nerv, der das bestimmte Areal sensibel versorgt, geschädigt oder gereizt wurde. Der Oberschenkel wird von verschiedenen Nerven sensibel innerviert. Die genaue Lokalisation lässt auf den betroffenen Nerv schließen.

Der innere Oberschenkel wird vom Nervus femoralis versorgt, der obere innere Anteil in der Nähe der Geschlechtsorgane wird vom Nervus genitofemoralis versorgt und der seitliche Oberschenkel vom rein sensiblen Nervus cutaneus femoris lateralis.

Schmerzen und Taubheit am seitlichen Oberschenkel lassen das Krankheitsbild der Meralgia paraesthetica vermuten. Zu diesem kommt es, wenn der genannte Nerv über längere Zeit eingeengt wird, beispielsweise durch das Tragen enger Hosen oder durch Anschnallgurte bei langem und häufigem Autofahren.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Meralgia paraesthetica

Der hintere Oberschenkel wird hauptsächlich vom Nervus cautaneus femoris posterior innerviert.

Die häufigsten Gründe für Nervenläsionen sind vorangegangene OPs im Bereich der Hüfte oder Druckbelastungen durch zu enge Kleidung, Übergewicht oder verspannte Muskulatur bzw. andere Raumforderungen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Taubheitsgefühl am Oberschenkel

Diagnose

Die Ursache des Leisten- und Oberschenkelschmerzes kann am besten von einem Orthopäden eruiert werden.

Dieser betrachtet die geschilderten Symptome in Zusammenschau mit der potentiell vorhandenen Bewegungseinschränkung oder des Verlustes an Sensibilität und stellt so die Diagnose anhand von der körperlichen Untersuchung. Eine Bildgebung mittels Röntgen oder MRT/CT kann, muss aber nicht notwendig sein.

Behandlung

Die Behandlung der Schmerzen richtet sich ganz nach der Ursache.
Auch wenn jeder Schmerz vorübergehend mit Schmerzmitteln erträglicher gemacht werden kann, sollte auf lange Sicht unbedingt die Ursache behoben werden.

Dies kann bei einem Leistenbruch eine sofortige Operation nötig machen, um ein Absterben des eingeklemmten Darms zu verhindern.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Operation bei einem Leistenbruch

Eine Thrombose wird durch konsequentes Wickeln des Beins und eine medikamentöse Blutverdünnung behandelt.

Raumforderungen, die Nerven reizen, sollten entfernt werden und überlastete Muskulatur sollte geschont werden.

Das Iliopsoas Syndrom wird durch entzündungshemmende Schmerzmedikamente, wie z.B. Ibuprofen oder Diclofenac behandelt. Nach Abklingen der Entzündung können spezielle Dehnübungen und Physiotherapie helfen, ein Wiederauftreten zu vermeiden.

Bei der Hüftgelenksarthrose ist gelenkschonender Sport die Therapie der Wahl bis ein Gelenkersatz nötig wird.

Ebenso verhilft auch bei einem eingeklemmten Ischiasnerv ein gezieltes Rückentraining zu einer Linderung der Beschwerden.

Ein Engpasssyndrom der Hüfte kann entweder konservativ mit Physiotherapie behandelt werden oder es kann im Rahmen einer kleinen OP über eine Arthroskopie die Quelle der Beschwerden beseitigt werden.

Dauer

Die Dauer der Beschwerden ist je nach Ursache äußerst unterschiedlich.
Während Menschen mit Hüftgelenksarthrose meist jahre- oder gar jahrzehntelang Beschwerden haben, heilt eine einfache Leistenzerrung ersten Grades bereits innerhalb weniger Tage ab.

Generell sind die Beschwerden bei Ursachen, die schnell entfernt werden können, eher zügig besser. Dazu gehört zum Beispiel der Leistenbruch. Die Schmerzen bei nicht einfach zu behandelnden Auslösern sind jedoch tendenziell lange vorhanden. Dazu gehört die Hüftgelenksarthrose, die noch keinen Gelenksersatz verlangt.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zum Thema Schmerzen am Oberschenkel und der Leiste finden Sie unter:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 20.09.2017 - Letzte Änderung: 30.03.2024