Atherom - Das müssen Sie wissen!

Ursachen

Bei den Ursachen für ein Atherom muss man zwischen zwei ursächlich verschiedenen Arten des Atheroms unterscheiden.

Das so genannte „echte“ Atherom wird auch Epidermalzyste genannt wird und fällt optisch durch einen schwarzen Punkt im Zentrum der Schwellung auf. Dieser Punkt stellt den Ausgang des verstopften Ausführungsganges eines Haares dar. Der Austrittspunkt des Haares wird bei der Epidermalzyste durch Hautzellen verstopft. Hierzu kommt es, wenn die Hautzellen der Kopfhaut sich zu schnell vermehren. Als Folge sammeln sich in dem Ausführungsgang des Haares Hautzellen an, da diese nicht mehr an die Oberfläche der Haut als kleine Hornschuppen abgegeben werden können. Durch die Ansammlung der Hornschuppen kommt es zu der sichtbaren Beule.

Wenn mehrere Atherome gleichzeitig auftreten, so steht dieses häufig im Zusammenhang mit einer Akne. Auch nach einer Verletzung der Haut kann es zur Ausbildung von Atheromen kommen.

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Des Weiteren können Atherome auch ein Symptom des seltenen Gardner-Syndroms sein. Dies ist eine Erbkrankheit, die neben Epidermalzysten durch vermehrte Polypen im Darm und gutartige Knochentumore sowie Weichteiltumore auffällig wird.

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Sporadisch werden Atherome auch nach einer Behandlung mit Cyclosporin A festgestellt. Cyclosporin A ist ein Medikament, dass zum Beispiel bei Menschen, die eine Organtransplantation durchgemacht haben, eingesetzt wird, um das Immunsystem in seiner Aktivität herabzusetzen. Oftmals bleibt die Ursache für die Entstehung von Atheromen aber auch ungeklärt.

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Die so genannten „falschen“ Atherome oder Trichilemmalzysten weisen keinen zentralen Ausführungsgang auf. Sie entstehen durch eine Verstopfung des Ausführungsganges einer Talgdrüse. Jedes Haar besitzt eine Talgdrüse, die ständig Talg in die Hautausstülpung, in der das Haar befestigt ist, abgibt. Wenn nun der Ausführungsgang der Talgdrüse zum Beispiel durch Hautzellen verstopft ist, staut sich der Talg an und eine Trichilemmalzyste entsteht. Die Trichilemmalzyste liegt daher immer etwas tiefer unter der Haut, da sie nie oberhalb der Talgdrüse liegen kann. Vereinzelt wird die Veranlagung zur Ausbildung von Trichilemmalzysten vererbt.

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Symptome

Atherome sind prall-elastische Beulen, die in der Regel keine Beschwerden machen. Meist werden sie in erster Linie als kosmetisch störend wahrgenommen. Mitunter kann jedoch ein Spannungsgefühl der Haut wahrgenommen werden.

Die meisten Atherome sind ca. 1 bis 2 cm groß. In manchen Fällen wird das Atherom jedoch so groß wie ein Hühnerei. In diesem Fall wird die Haut sehr gespannt und gedehnt. Dies kann dazu führen, dass die Haare auf dem Atherom weiter auseinanderliegen als an anderen Körperstellen. Mitunter können die Haare in diesem Bereich auch ganz fehlen.

Ein entzündetes Atherom schmerzt. Außerdem ist es im entzündeten Zustand nicht mehr hautfarben, sondern gerötet. Zusätzlich ist es im Vergleich zur übrigen Haut überwärmt.

Diagnose

Die Diagnose eines Atheroms kann ein Hautarzt stellen. Dieser erkennt die Hautzyste an ihrem charakteristischen Aussehen und der prall-elastischen Konsistenz. Außerdem sind Atherome meist nicht schmerzhaft. Der Knoten wird erst schmerzhaft, wenn eine Entzündung hinzukommt.

Die Unterscheidung zwischen der Epidermalzyste und der Trichilemmalzyste, die oftmals beide unter dem Begriff Atherom zusammengefasst werden, gelingt zum einen dadurch, dass die Epidermalzyste einen zentralen Ausführungsgang aufweist, den die Trichilemmalzyste nicht hat. Außerdem kommen zuletzt genannte v.a. am behaarten Kopf vor, während die Epidermalzyste am ganzen Körper auftreten kann. Vor allem finden sie sich im Gesicht, am Rücken, an Oberarm und Oberschenkeln sowie am Hodensack.

Was ist zu tun, wenn ein Atherom geplatzt ist?

Hin und wieder kann es dazu kommen, dass ein Atherom aufplatzt. Wichtig ist, zu wissen, dass das Aufplatzen keine Heilung des Atheroms bedeutet. Falls sich Eiter entleert hat, kann die Wunde mit Wunddesinfektionsmittel gespült werden und die Entzündung so etwas eingedämmt werden. In jedem Fall sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden. Dieser sollte die in der Haut verbliebenen Reste des Atheroms entfernen. Beim Aufplatzen bleibt nämlich ein Teil des Atheroms zurück. Wenn dieser nicht entfernt wird, kann das Atherom schnell wieder auftreten.

Was ist ein entzündetes Atherom?

Zu einer Entzündung des Atheroms kommt es meist, wenn die Betroffenen versuchen das Atherom wie einen Pickel auszudrücken oder aufzustechen. Durch diese Manipulation gelangen Keime in das Atherom und es kann zu einer bakteriellen Infektion kommen. Diese löst eine Entzündungsreaktion aus. Bemerkbar macht sich die Entzündung durch eine Rötung und Überwärmung des Hautbereichs. Außerdem ist das entzündete Atherom stark schmerzempfindlich. Druck und Berührung sind mit Schmerzen verbunden.

Falls eine bakterielle Entzündung vorliegt, kann sich im Inneren des Atheroms Eiter ausbilden. Dieser kann sich unter Umständen spontan an die Hautoberfläche entleeren. Wichtig ist, dass man das entzündete Atherom nicht versucht auszudrücken, um den Eiter zu entleeren, da sich der Eiter durch das Drücken in tiefere Hautschichten entleeren kann, was zu einer Ausbreitung der Entzündung führt.

Besonders am Kopf ist bei einem entzündeten Atherom Vorsicht geboten, da vermieden werden muss, dass sich die Entzündung in das Gehirn ausbreitet. Daher sollte bei jedem Anzeichen einer Entzündung des Atheroms ein Arzt aufgesucht werden!

Der Arzt kann die Eiterhöhle gezielt entleeren, ohne dass es zu einer Ausbreitung kommt. Unter Umständen kann es nötig sein, ein Antibiotikum einzunehmen, um die bakterielle Infektion zu bekämpfen. Ob dieses notwendig ist oder nicht, kann am besten der behandelnde Arzt beurteilen. Außerdem wird in manchen Fällen eine Drainage in das entzündete Atherom gelegt. Diese soll es möglich machen, dass auch nicht entfernter Eiter noch in den kommenden Tagen ablaufen kann.

Behandlung

Welche Salben können gegen das Atherom helfen?

Grundsätzlich gilt, dass keine Salben das Atherom entfernen können. So lange das Atherom nicht entzündet ist, bedarf es jedoch auch keiner Therapie. Lediglich sehr große oder kosmetisch störende Atherome sollten chirurgisch entfernt werden.

Es gibt jedoch eine Ausnahme, bei der das Atherom auch mit Salben behandelt werden kann. Dies stellt das entzündete Atherom dar, welches bereits eine Eiterhöhle ausgebildet hat. Dieses kann mit Zugsalbe behandelt werden. Diese Salbe bewirkt jedoch auch nicht, dass das Atherom verschwindet, sondern nur, dass der Eiterherd schneller reift und eröffnet werden kann. Außerdem wirkt sie auch entzündungshemmend und schmerzstillend.

Wenn das nicht entzündete Atherom mit Zugsalbe behandelt wird, kann es auch dazu kommen, dass sich das Atherom eröffnet, da die Salbe Stoffe enthält, die die Haut aufweichen. Der Unterschied zum entzündeten Atherom ist jedoch, dass die Eröffnung keine Linderung bringt. Es entleeren sich die angesammelten Hautschuppen und der Talg. Die Kapsel des Atheroms verbleibt jedoch in der Haut und daher wird es schnell wieder zu einem Atherom an der Stelle kommen.

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Zugsalbe

Zugsalben sind Salben, die meist aus Ölschiefern hergestellt werden und den Wirkstoff Ammoniumbituminosulfonat enthalten. Sie wirken antibakteriell, entzündungshemmend, durchblutungsfördernd und schmerzlindernd. Außerdem wird durch die Zugsalbe der Talgfluss vermindert und die Haut aufgeweicht, wodurch sich ein Eiterherd leichter entleeren kann. Anwendung findet die Zugsalbe bei Eiterherden, wie z.B. im Rahmen einer Akne oder bei Furunkeln. Auch bei einem entzündeten Atherom kann mithilfe der Zugsalbe die Eiterhöhle früher entleert werden.

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Sollte man bei einem Atherom Antibiotika einnehmen?

Ein bakteriell infiziertes Atherom kann unter Umständen nicht im entzündeten Zustand operiert werden. In diesem Fall kann es nötig sein, dass der Arzt zunächst ein passendes Antibiotikum verschreibt. Wenn die Entzündung abgeheilt ist, kann anschließend die operative Entfernung des Atheroms durchgeführt werden. Wichtig ist darauf hinzuweisen, dass Antibiotika nur wirken, wenn die Entzündung auf einer bakteriellen Infektion beruht. Daher ist nicht bei jedem entzündeten Atherom ein Antibiotikum indiziert.

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Kann man Atherome auch selbst entfernen?

Atherome sollten unter keinen Umständen selbst entfernt werden. Zum einen kann es durch den ungezielten Druck auf das Atherom zu einer Entleerung der angesammelten Masse aus Hornzellen und Talg in die unteren Hautschichten kommen. Dies begünstigt eine Entzündung und verschlimmert letztlich den Krankheitsverlauf. Unter der Entzündung fällt nämlich auch dem Hautarzt die Entfernung des Atheroms schwerer und Antibiotika müssen unter Umständen angewendet werden.

Zum anderen bringt das Entleeren des Atheroms durch Aufstechen keinen langfristigen Erfolg. Auch wenn das Atherom nach Entleerung des Inhaltes kleiner erscheint, wird es in den meisten Fällen bereits nach kurzer Zeit wiederkommen. Dies liegt daran, dass der Ausführungsgang und die Kapsel des Atheroms in der Haut verbleiben. Daher können sich leicht wieder Hautschuppen ansammeln und das Atherom ist wieder da.

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Die Schlussfolgerung ist, dass ein Atherom immer von einem Arzt, beispielsweise einem Hautarzt, entfernt werden sollte, da dieser das Atherom vollständig mit Kapsel und Ausführungsgang entzündungsfrei entfernen kann und so ein langfristiger Erfolg wahrscheinlicher wird.

Wie wird ein Atherom entfernt (OP)?

Kleine Atherome, die keine Beschwerden machen, müssen nicht zwingend operativ entfernt werden. Je größer das Atherom wird, desto eher ist eine OP jedoch anzuraten, da so die Gefahr einer Infektion verhindert wird. Während das reizlose Atherom einfach operativ zu entfernen ist, lässt sich ein entzündetes Atherom etwas schwieriger operieren. Der Eingriff wird in der Regel unter lokaler Betäubung des entsprechenden Hautbereichs durchgeführt und kann ambulant vollzogen werden. Falls das Atherom bereits entzündet ist, kann eine Vollnarkose nötig werden. Grundsätzlich sollte von einer selbstständigen Entfernung des Atheroms durch einen Laien vehement abgeraten werden, da die Gefahr der Ausbreitung einer Infektion zu hoch ist und nicht gewährleistet werden kann, dass das gesamte Atheroms entfernt wurde.

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Das Ziel der Atherom Entfernung ist immer das Atherom als Ganzes und vollständig zu entfernen, da so das Risiko für ein Wiederauftreten des Atheroms gesenkt wird. Am einfachsten ist dieses zu erreichen, wenn das Atherom in seiner unverletzten Kapsel herausgenommen wird.

Der Ausführungsgang des Haares, der sich bei manchen Atheromen (Epidermalzysten) als schwarzer Punkt zentral darstellt, sollte auch vollständig entfernt werden, damit er im Verlauf nicht wieder verstopfen kann.

Ein entzündetes Atherom lässt sich nicht einfach vollständig entfernen ohne die Kapsel zu verletzen. Daher verfährt man in diesem Fall wie bei der operativen Entfernung einer Eiterhöhle. Man eröffnet zunächst den Eiterherd und entfernt gründlich allen Eiter und Talg. Die Wunde wird hygienisch behandelt und gespült. Zusätzlich bekommt der Patient eine Antibiotikatherapie, um einer bakteriellen Infektion durch Verschleppung der Keime aus dem entzündeten Atherom vorzubeugen. Im Anschluss, wenn die Wunde nicht mehr entzündet ist, kann es nötig sein, die verbliebenen Anteile des Atheroms zu entfernen, um einem Wiederkehren des Atheroms vorzubeugen.

Falls die Entzündung noch gut zu kontrollieren ist, kann auch zunächst eine Antibiotika Therapie durchgeführt werden und dann die Operation in einer zweiten Sitzung nach Abklingen der Entzündung erfolgen.

Dauer einer OP

Die Atherom Entfernung stellt eine kurze, ca. 15 bis maximal 30 Minuten dauernde, einfache OP dar. Sie ist nicht mit einem Krankenhausaufenthalt verbunden und kann auch ambulant in einer Hautarztpraxis durchgeführt werden. Da die OP in den meisten Fällen nur einer lokalen Betäubung der Haut bedarf, ist der Patient auch nach der OP schnell wieder belastbar.

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Kann man das Atherom nicht-operativ behandeln?

Manche Menschen, die der kleinen Operation aus dem Weg gehen wollen, versuchen durch Homöopathie das Atherom zum Abheilen zu bringen. Die Homöopathie ist eine Lehre, die sich auf die Fahne schreibt, weniger die Krankheit speziell zu behandeln, sondern vielmehr den gesamten Menschen. Sie versucht, die Veranlagung, die den Menschen dazu befähigt hat, die bestimmte Krankheit auszubilden, zu behandeln. So glaubt man, dass Stress zu einer Neigung zu Atheromen führen kann. Daher gibt es auch die Meinung, dass eine effektive Stressreduktion dazu führen könnte, dass weniger Atherome entstehen.

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Außerdem gibt es für Atherome eine Reihe an empfohlenen homöopathischen Heilmitteln. Die Vorteile sind, dass diese Heilmittel sehr wenig bis gar keine Nebenwirkungen haben. Der Nachteil ist jedoch, dass die Wirkung bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte. Daher ist der Profit der Behandlung mit homöopathischen Mitteln fragwürdig. Ob eine homöopathische Therapie versucht werden sollte, hängt stark von dem Leidensdruck des Patienten und der Aufgeschlossenheit gegenüber der Homöopathie ab.

Hausmittel gegen Atherome

Hausmittel gegen Atherome können vorwiegend dann angewendet werden, wenn sich das Atherom entzündet hat. Falls keine Entzündung vorliegt, bringen die Hausmittel keinen Vorteil, da das Atherom nicht durch diese verschwindet. Falls jedoch eine Entzündung vorliegt, können Hausmittel schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken und so zur Abheilung der Entzündung beitragen.

Teebaumöl ist ein ätherisches Öl, das aus dem australischen Teebaum gewonnen wird und stark antibakteriell wirkt. In diesem Sinne beschleunigt es die Heilung und mildert die Entzündung. Jedoch sollte das Teebaumöl nicht unverdünnt und nicht über mehrere Wochen am Stück angewendet werden, da sich unter Umständen Kontaktallergien ausbilden können.

Des Weiteren kann auch Aloe Vera Gel angewendet werden. Diesem wird zugeschrieben, dass es das Immunsystem stimuliert und zur Wundheilung bzw. in diesem Fall zum Abheilen des entzündeten Atheroms beitragen soll.

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Außerdem können auch Kamillenteesäckchen auf das Atherom gelegt werden und zur Linderung beitragen.

Allgemein gilt bei den Hausmitteln, dass der Nutzen umstritten ist und selbst versucht werden muss, ob eine Linderung eintritt. In jedem Fall sollte jedoch bei einem entzündeten Atherom ein Arzt aufgesucht werden, um zu klären, ob dieser zusätzlich noch ein Antibiotikum verschreiben sollte. Denn die Hausmittel helfen zwar die Entzündung zu beruhigen, aber die Ursache wird nicht bekämpft.

Teebaumöl

Teebaumöl wird aus dem australischen Teebaum gewonnen. Der Inhaltsstoff Terpen hemmt das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzen. Daher kommt das Teebaumöl in der Naturheilkunde vor allem bei Wunden und Hauterkrankungen zum Einsatz. Als Arzneimittel zugelassen ist es jedoch nicht. Die möglichen Nebenwirkungen sind sehr gering, jedoch sollte das Teebaumöl auf keinen Fall getrunken werden und möglichst auch nicht auf gereizter, rissiger Haut angewendet werden, da es zu Kontaktallergien kommen kann. Aufgrund der angesprochenen Wirkung gegen Bakterien kann das Teebaumöl auch zur Behandlung von entzündeten Atheromen angewendet werden. Eine eigenständige Behandlung mit Teebaumöl ersetzt jedoch nicht den Arztbesuch. Ist das Atherom nicht entzündet, so bringt auch das Teebaumöl keine Verbesserung.

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Atherome im Intimbereich

Auch Atherome im Intimbereich sind harmlos und bedürfen nicht unbedingt einer Therapie. Jedoch werden Atherome, wenn sie den Intimbereich betreffen, von vielen Menschen als störender wahrgenommen als an anderen Körperstellen. Je nach Lage kann es zu einer Einschränkung des Geschlechtsverkehrs kommen. Diese Einschränkung kann unter Umständen auch einfach auf einem hohen Schamgefühl beruhen. Störende Beulen werden nicht gerne im Intimbereich toleriert.

Genau wie am übrigen Körper gilt auch für den Intimbereich, dass die Atherome nicht ausgedrückt werden sollten! Durch die Manipulation können Bakterien in die Haut eintreten und es kann zu einer ausgebreiteten Entzündung kommen. Daher sollte, wenn das Atherom als störend empfunden wird oder es den Geschlechtsverkehr einschränkt, möglichst frühzeitig ein Hautarzt aufgesucht werden, der das Atherom schonend entfernen kann. Auch hier gilt, dass ein nicht entzündetes Atherom einfacher zu entfernen ist als ein entzündetes. Doch auch wenn bereits eine Entzündung vorliegt, sollte nicht vor dem Gang zum Arzt gescheut werden. Viele Menschen sind besonders ängstlich, wenn sie im Intimbereich operiert werden. Diese Sorge ist jedoch unbegründet, da der Eingriff ebenso zügig und einfach durchgeführt werden kann wie am restlichen Körper. Um große Wunden zu vermeiden, ist es jedoch ratsam möglichst frühzeitig das Atherom entfernen zu lassen.

Atherome am Hoden

Atherome am Hodensack werden Skrotalzysten genannt. Meistens sind gleichzeitig mehrere Atherome am Hodensack vorhanden. Sie werden am Hoden ca. 0,5 bis 3 cm groß und erscheinen prall hervorgewölbt und leicht gelblich. Viele Männer fühlen die Atherome als erstes als Knoten im Hodensackgewebe. Meistens sind die Atherome nämlich nicht entzündet und daher schmerzlos. Lediglich ein leichtes Druck- und Schweregefühl im Hodensack wird häufig wahrgenommen. Falls jedoch eine Entzündung eintritt, besteht am Hodensack das besondere Risiko der Ausbreitung der Entzündung auf die Hoden oder den Samenleiter. Außerdem kann der Schmerz auch in andere Körperregionen, wie die Leiste, das Bein oder in den Bauchbereich ausstrahlen, wenn das Atherom auf empfindliche Nerven drückt.

Wenn die Atherome aufgrund der Lage im Intimbereich als störend wahrgenommen werden oder, wenn eine schmerzhafte Entzündung vorliegt, sollten sie von einem Hautarzt entfernt werden. Dieser entnimmt jedes Atherom einzeln mitsamt der jeweiligen Kapsel. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Inhalt nicht entleert wird, da sonst die Wahrscheinlichkeit erhöht ist, dass weitere Atherome entstehen.

Atherom an der Stirn

Da die Stirn viele Talgdrüsen aufweist, können auch hier häufiger Atherome auftreten. Manchmal können Beulen der Stirn auch auf einer gutartigen Wucherung von Fettgewebe, einem so genannten Lipom, beruhen. Der Hautarzt kann die beiden Beulen allein durch ihr Aussehen voneinander unterscheiden.

Da Narben im Gesicht oft als besonders störend wahrgenommen werden, bieten manche Hautärzte auch an, das Atherom auf der Stirn mithilfe eines Laser oder mit Funkwellen zu entfernen.

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Atherom an der Wange

Atherome der Wange werden häufig sehr früh entdeckt. Dies liegt nicht an einer verstärkten Symptomatik, sondern einfach daran, dass es durch seine Schwellung im Gesicht für den Patienten selbst und seine Mitmenschen sehr schnell auffällig wird. Auch wenn Atherome im Gesicht häufig als kosmetisch störend empfunden werden, sind sie meistens harmlos. Wenn das Atherom entfernt werden soll, sollte der Arzt darauf achten, sich bei der Schnittrichtung an die natürlichen Hautfalten zu halten, um eine gute Wundheilung und ein optisch gutes Ergebnis garantieren zu können.

Atherome am Ohr

Am Ohr treten Atherome meist in der Nähe der hinteren Seite des Ohrläppchens oder hinter dem Ohr auf. An dieser Position kann das Atherom vor allem für Brillenträger als sehr störend wahrgenommen werden, da das Atherom je nach Position bewirkt, dass der Brillenbügel nicht perfekt sitzt. Außerdem werden entzündete Atherome hinter dem Ohr besonders belastet, da durch die Brille ständig Druck auf das Atherom ausgeübt wird, was schmerzhaft sein kann. Gleiches gilt auch für Menschen mit Hörgerät. Die Hörgeräte müssen gut hinter dem Ohr sitzen, damit sie zufriedenstellend funktionieren. Ein Atherom kann dieses verhindern und daher eine zügige Entfernung durch den Arzt nötig machen.

Außerdem kann ein Atherom hinter dem Ohr auch als kosmetisch störend wahrgenommen werden, da es durch den Druck auf das Ohr dazu führen kann, dass die Ohren etwas weiter vom Kopf abstehen.

Atherome am Ohrläppchen

Atherome am Ohrläppchen werden durch die Schwellung schnell bemerkt. Sie sind harmlos. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn sich das Atherom entzündet. In diesem Fall sollte es auf keinen Fall ausgedrückt werden, da sich sonst die Entzündung auf den Hals und den Kopf ausbreiten kann. In der Folge kann es zu Fieber und starken Schmerzen kommen. Daher sollte sofort ein Hautarzt aufgesucht werden, wenn sich das Atherom entzündet. Eine Entzündung ist daran zu erkennen, dass das Atherom weiter anschwillt, gerötet erscheint, überwärmt ist und schmerzt. Der Hautarzt kann das Atherom vollständig entfernen und einschätzen, ob eine Antibiotikagabe notwendig ist, wenn sich die Entzündung bereits ausgebreitet hat.

Atherom an der Brust

Auch die Brust gehört zu den Körperstellen mit besonders vielen Talgdrüsen. Ein Atherom im Bereich der Brust kann besonders von Frauen mitunter fälschlicher Weise als Brusttumor fehlgedeutet werden. Der wichtige Unterschied ist jedoch, dass das Atherom recht oberflächlich unter der Haut liegt und mitunter einen schwarzen Punkt mittig aufweist, während ein Brusttumor vom Brustdrüsengewebe ausgeht und in der Regel tiefer im Brustgewebe liegt. Die genaue Differenzierung kann jedoch mit Sicherheit der Hautarzt oder Frauenarzt vornehmen. Natürlich können auch Männer im Bereich der behaarten Brust Atherome aufweisen. Die Behandlung unterscheidet sich nicht von der an anderen Körperstellen.

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Atherome in der Achsel

Atherome können auch im Bereich der Achseln auftreten. Alternativ sollte bei geröteten, schmerzhaften Schwellungen in den Achselhöhlen auch an geschwollene Lymphknoten gedacht werden. Auch eine Akne inversa kann sich mal ähnlich darstellen. Die Akne inversa ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Haut, bei der es zu Abszessen (Eiterhöhlen) im Genitalbereich und unter den Achseln kommen kann. Die Differenzierung zwischen den verschiedenen Erkrankungen, die alle schmerzhafte Beulen unter den Achseln machen, kann ein Hautarzt vollziehen.

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Atherome am Rücken

Atherome am Rücken werden oft erst spät bemerkt, da sie zunächst nur klein sind und keine Beschwerden machen. Erst im entzündeten Stadium werden sie schmerzhaft und müssen dann unbedingt ärztlich behandelt werden.

Manchmal können entzündete Atherome am Rücken auch mit einer Akne verwechselt werden. Da sie großen Eiterhöhlen ähneln können.

Welcher Arzt behandelt das Atherom?

Zur Behandlung eines Atheroms sollte am besten einen Hautarzt aufgesucht werden. Dieser kennt sich am besten mit allen gut- und bösartigen Veränderungen der Haut aus. Außerdem kann der Hautarzt unter Umständen bereits in seiner Praxis das Atherom sicher aufschneiden und vollständig entfernen.

Prognose

Die Prognose eines Atheroms ist allgemein sehr gut. Das Atherom kann von einem Arzt sicher und einfach entfernt werden, ohne, dass langfristige Folgen zurückbleiben. Die Operation eines entzündeten Atheroms ist etwas langwieriger und eine Ausbreitung der Entzündung sollte vermieden werden. Jedoch kann auch das entzündete Atherom mit ärztlicher Hilfe gut behandelt werden. Mitunter verschwinden Atherome auch von selbst wieder. Unbedingt sollte jedoch ein Herumdrücken am Atherom vermieden werden, da so die eine Entzündung ausgelöst oder verschlimmert werden kann, was eine länger andauernde Abheilungsphase zur Folge hat.

Was ist eine Atheromatose?

Der Begriff der Atheromatose ist etwas irreführend. Er wird nämlich nicht nur im Bereich der Haut verwendet, sondern bezeichnet auch die Ablagerung von Fetten in Gefäßen, einhergehend mit charakteristischen Veränderungen der Gefäßinnenwand. Die Atheromatose stellt somit ein Synonym zur Atherosklerose dar. Hierbei handelt es sich um eine sehr häufige Erkrankung älterer Menschen.

Im Bereich der Haut bezeichnet die Atheromatose jedoch eine völlig unabhängige Erkrankung. Sie bezeichnet das Vorliegen mehrere Atherome (Grützbeutel), die nicht nur in einem Hautbereich, sondern zunehmend am gesamten Körper zu finden sind. Da Atherome nur an behaarter Haut auftreten können, sind charakteristischer Weise die Fußsohlen und Handflächen nie betroffen.

Vorbeugung

Die genauen Ursachen für die Entstehung eines Atheroms sind noch nicht genau verstanden, man vermutet eine erbliche Veranlagung als Ursache. Deshalb ist eine Vorbeugung leider nicht möglich.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 08.11.2017 - Letzte Änderung: 27.04.2023