Der Bauchnabel ist eine rundliche Einkerbung ungefähr in der Mitte des Bauches. Er ist ein narbiges Überbleibsel der Nabelschnur, die während der Schwangerschaft den Fötus mit der Mutter verbindet.
Der Bauchnabel stellt eine rundliche Einkerbung dar, die ungefähr in der Mitte des Bauches liegt. In der medizinischen Fachsprache wird der Bauchnabel Umbilicus genannt. Es handelt sich dabei um ein narbiges Überbleibsel der Nabelschnur, die während der Schwangerschaft den Fötus mit der Mutter verbindet.
Der Bauchnabel ist das, was von der während einer Schwangerschaft entstehenden Nabelschnur auch nach der Geburt noch erhalten bleibt. Die Nabelschnur versorgt den Säugling bis zu seiner Geburt mit Sauerstoff und Nährstoffen. Bei der Geburt wird diese abgeklemmt und abgetrennt. Übrig bleibt ein Stumpf welcher sich innerhalb mehrerer Tage bis wenige Wochen zurückbildet und schließlich abfällt. Der Bauchnabel besteht aus bindegewebigem Narbengewebe, das von der sogenannten „Papille“ überdeckt ist. Die Papille ist der nach innen gewölbte Rest der Nabelschnur. Narbe und Papille sind zusätzlich von einem Nabelring umgeben.
Man unterscheidet grob zwei Formen des Bauchnabels. Der häufigere konkave, nach innen gekehrte und der konvexe nach außen gestülpte Bauchnabel. Bei Übergewichtigen Menschen weist der Bauchnabel häufig eine tiefe, schlitzartige Form auf. Der Bauchnabel teilt den Bauch grob in vier Quadranten ein, welche in der Medizin zur groben Orientierung und Lokalisation genutzt werden. Seine Funktion ist mit Beendigung des Geburtsvorgangs abgeschlossen, weshalb der Bauchnabel beim Erwachsenen einzig eine optische Rolle übernimmt.
Für den Erwachsenen hat der Bauchnabel keine Funktion mehr, sondern ist eigentlich nicht mehr als eine Narbe, die höchstens durch gewisse Erkrankungen Probleme bereiten kann.
Der Nabel ist der narbige Überrest der Nabelschnur, die während der Schwangerschaft den Fötus mit der Plazenta der Mutter verbindet.
Die Plazenta, auch als Mutterkuchen bekannt, entwickelt sich aus der Gebärmutterschleimhaut und besteht aus einem mütterlichen und einem kindlichen Anteil.
Bildlich gesprochen stellt der mütterliche Anteil der Plazenta einen Topf da, in dem sich mütterliches Blut befindet. Der fetale Anteil stellt den dazu passenden Topfdeckel dar. Der Topfdeckel ist mit der Nabelschnur und darüber mit dem Kind verbunden.
Über den Kontakt des kindlichen Gewebes mit dem Blut der Mutter kann der Stoffaustausch stattfinden. Das bedeutet, das Kind nimmt sich aus dem mütterlichen Blut alles was es braucht, nämlich Sauerstoff und Nährstoffe, und gibt Kohlenstoffdioxid sowie andere Abfallprodukte wieder an die Mutter ab.
Nach der Geburt wird die Plazenta jedoch überflüssig, da der Säugling nun selbst atmen und seine Abfallprodukte wie Kohlenstoffdioxid und Harnstoff selbst entsorgen kann.
Deshalb wird die Nabelschnur zwischen Mutter und Kind durchtrennt, die Überreste der Nabelschnur bilden sich zurück und hinterlassen den Bauchnabel als Narbe.
Am Bauchnabel kann es im Laufe des Lebens zu Erkrankungen bzw. Verletzungen kommen. Neben Erkrankungen gibt es auch Anomalien, wobei es sich um angeborene Normabweichungen handelt. Unter den Begriff fallen geringgradige Fehlbildungen, die allgemein keinen Krankheitswert besitzen. Dazu gehören beispielsweise der Amnion-und der Fleischnabel.
Beim Amnionnabel greift die Amnionhülle auf die Bauchhaut über. Dadurch entsteht ein Hautdefekt, der in der Regel komplikationslos abheilt. Das Amnion ist die innerste Eihaut und damit Teil der Fruchtblase.
Beim Fleischnabel tritt genau der umgekehrte Fall ein. Die Nabelschnur ist mit Bauchhaut bedeckt, sodass sich nach der Rückbildung der Nabelschnur ein stumpfförmiger Nabel bildet, der das Hautniveau ein wenig überragt.
Neben den Nabelanomalien kann es zu Verletzungen bzw. Blutungen des Bauchnabels kommen. Das kann vor allem im Säuglingsalter nach der Durchtrennung der Nabelschnur autreten. Meist sind sie nicht besonders stark und daher auch nicht gefährlich. Es kann in seltenen Fällen jedoch zu stärkeren Blutungen kommen, meist liegt dabei aber eine allgemeine Blutungsneigung bei Infektionen (z.B. bei einer Blutvergiftung) zugrunde, oder der Säugling leidet an einer Gerinnungsstörung wie beispielsweise Vitamin K-Mangel.
Darüber hinaus gibt es weitere aus der Embryonalentwicklung hervorgehende Fehlbildungen, die meist kurz nach der Geburt festgestellt werden. Dazu gehören der Nabelschnurbruch (Omphalozele), die Urachus-und Nabelfistel sowie der Nabelbruch, der allerdings auch beim Erwachsenen auftreten kann. Die Omphalozele ist meist bereits vor der Geburt im Ultraschall sichtbar, auch eine Urachusfistel ist sonografisch (mit Ultraschall) darstellbar. Nabelfisteln sind am besten im Röntgen zu sehen.
Im Kindesalter können zudem viele Krankheiten mit roten Flecken am Bauchnabel einhergehen.
Wie oben bereits erwähnt sind der Nabelschnurbruch, die Urachus – und Nabelfistel auf die Embryonalentwicklung zurückzuführen.
Beim Nabelschnurbruch handelt es sich um eine Hernie, einen Eingeweidebruch, der an der Nabelschnurbasis zwischen der 4. und 10. Schwangerschaftswoche auftritt. In dieser Zeit findet beim Embryo ein physiologischer, das heißt ein den normalen Lebensvorgängen entsprechender, Nabelbruch statt. Der Grund dafür ist, dass der Darm während der Entwicklung so schnell wächst, dass er im Bauch des Fötus nicht mehr genug Platz hat und nach außen in die Fruchtblase ausweicht. Dieser Bruch bildet sich normalerweise bis zur 10. Schwangerschaftswoche wieder zurück. Ist dies nicht der Fall, spricht man von einer Omphalozele oder einem Nabelschnurbruch. Das bedeutet, dass innere Organe wie Darm, Magen oder Leber durch die Bauchwand nach außen treten.
Während der Entwicklung im Mutterleib bilden sich neben der Nabelschnur noch weitere Verbindungen aus, die der Versorgung des Embryos dienen und die sich aber nach der Geburt zurückbilden, weil sie nicht mehr gebraucht werden. Sie spielen daher eigentlich keine Rolle – außer sie werden unvollständig oder fehlerhaft zurückgebildet. Eine dieser Verbindungen ist der Dottergang, der den Dottersack mit dem Darm verbindet. Dieser Dottergang (Ductus omphaloentericus) läuft also vom Bauchnabel zum Darm. Wird dieser Gang im Bereich des Nabels nicht vollständig zurückgebildet, entsteht eine Nabelfistel. Eine mangelhafte Rückbildung im Bereich des Darms führt zu einem so genannten Meckel-Divertikel.
Ein weiterer embryonaler Gang ist der Urachus, die Urharnröhre. Dieser verbindet die Harnblase mit dem Bachnabel. Das bedeutet, der Embryo gibt seinen Urin durch diesen Gang über den Bauchnabel ab. Normalerweise verkümmert der Urachus nach der Geburt, tut er das nicht kann sich eine Urachusfistel ausbilden.
Nun aber genug der embryonalen Gänge und Verbindungen, auch beim Erwachsenen kann es zu Erkrankungen am Bauchnabel kommen. Die wichtigste ist der Nabelbruch. Hierbei handelt es sich um eine Hernie, die allerdings auch beim Säugling vorkommen kann, besonders wenn es sich um eine Frühgeburt handelt. Des Weiteren kann es auch zur Bauchnabelentzündung beim Baby und beim Kleinkind kommen.
Bei den Erwachsenen sind Frauen häufiger betroffen als Männer, weil diese mehr Risikofaktoren aufweisen. Dazu gehören Fettleibigkeit (Adipositas), Wasser im Bauch (Aszites), was eine chronische Druckbelastung für die Bauchwand darstellt. Weiterhin sind schwere körperliche Anstrengung und (zurückliegende) Schwangerschaften Faktoren, die zur Entstehung eines Nabelbruchs beitragen können.
Bei einer kompletten Nabelfistel (Dottergang überhaupt nicht zurückgebildet), kann es durch den Bauchnabel zur Absonderung von Darminhalt kommen. Bei einer inkompletten Fistel ist der Gang nur teilweise noch vorhanden, das heißt es kommt zu Entzündungen, aber nicht zum Austritt von Darminhalt.
Da bei der Urachusfistel eine Verbindung zwischen Harnblase und Narbe besteht, ist ein ständig nässender Bauchnabel die Konsequenz. Die Öffnung bringt darüber hinaus ein gewisses Infektionsrisiko mit sich, das sich in wiederkehrenden Entzündungen äußern kann.
Bei einem Nabelbruch kommt es zu heftigen Schmerzen in der unmittelbaren Umgebung des Nabels, die oft zu einem Arztbesuch führen. Darüber hinaus kann es zu Rötungen und zu einer Schwellung bzw. Vorwölbung des Nabels kommen.
Bei einer Bauchnabelentzündung beim Kind und auch beim Baby kommt es hauptsächlich zu einer Rötung und Schwellung des Nabels und des umgebenden Gewebes. Ein weiterer typischer Hinweis auf eine Entzündung des Bauchnabels ist ausfließender Eiter.
Schmerzen am Bauchnabel können viele verschiedene Ursachen haben.
Bei Kindern kommen zum Beispiel harmlose Wachstumschmerzen in Betracht, doch auch krankhafte Prozesse des Bauchraums, wie beispielsweise eine Blinddarmentzündung oder ein Nabelbruch, können Schmerzen am Bauchnabel hervorrufen.
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Obwohl der Bauchnabel beim Menschen keinerlei Funktion hat, ist er doch nicht ganz bedeutungslos. Es gibt eine Reihe von medizinisch relevanten Erkrankungen, welche in der Regel eine Behandlung erfordern oder sogar gefährlich werden können. Neben Erkrankungen des Bauchnabels gibt es auch sogenannte Bauchnabelanomalien, welche jedoch in der Regel komplikationslos ausheilen. Dazu gehören der Amnionnabel und der Haut- oder Fleischnabel.
Eine häufige Komplikation des Bauchnabels ist der Nabelbruch, welcher vor allem bei Neugeborenen vorkommt (Omphalozele), jedoch auch erwachsene Menschen betreffen kann.
Des Weiteren kann es durch mangelnde Rückbildung einiger beim Fötus vorhandener Strukturen kommen, welche zu einer „Urachusfistel“ oder einem offenen Dottergang (Ductus omphaloentericus) führen können. Bei diesen Fehlbildungen kann es zum Austritt von Urin oder Darminhalt aus dem Bauchnabel kommen.
Weitere häufige Erkrankungen des Bauchnabels sind Nabelblutungen und Entzündungen (Omphalitis), welche jedoch vor allem bei Babys auftreten.
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Die Entzündung des Bauchnabels beim Baby, auch „Omphalitis“ genannt ist eine Komplikation, die meist während der Rückbildung beziehungsweise kurz nach Abtrennen der Nabelschnur auftritt. Dabei kommt es zu einer, in der Regel bakteriellen, Entzündung des noch nicht verheilten Bauchnabelstumpfes. Erste Symptome einer Omphalitis sind eine Rötung, Schwellung, Schmerzhaftigkeit, sowie ein vermehrter eitriger Ausfluss aus dem Bauchnabel.
Eine Omphalitis wird meist früh erkannt und in der Regel mit Antibiotika behandelt. Bei schwereren Verläufen kann eine operative Sanierung notwendig sein. Eine Omphalitis kann ohne frühzeitige Behandlung und bei schweren Infektionen auf den Blutkreislauf übergehen und dort eine systemische Entzündung auslösen. Dabei kann es zu starkem Fieber, erhöhter Herzfrequenz, vermindertem Blutdruck, Schwäche und Müdigkeit sowie Verwirrtheit kommen. Unbehandelt kann eine Omphalitis für das Neugeborene gefährlich werden, weshalb es vor allem in Entwicklungsländern häufig noch zu Komplikationen und schweren Verläufen kommt.
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Eine Entzündung des Bauchnabels beim Erwachsenen ist relativ selten, da es dazu meist zu einem Einfluss von außerhalb kommen muss, welcher die natürliche Barriere der Haut durchdringt beziehungsweise eröffnet. Dies geschieht häufig durch das Anbringen eines oder mehrerer Piercings (siehe auch: Bauchnabelpiercing). Es ist daher ratsam nach einem solchen Eingriff seinen Bauchnabel zu beobachten, um im Falle einer Entzündung reagieren zu können. Eine weitere Möglichkeit für Entzündungen im Erwachsenenalter sind entwicklungsbedingte Fehlbildungen, ein entzündeter Nabelbruch oder mangelnde Hygiene.
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Ausfluss von Eiter aus dem Bauchnabel oder eine eitrige Auflage sind häufige Erscheinungen beim Abnabeln bei Neugeborenen (Zurückbildung der Nabelschnur). Eine geringe Menge Eiter ist meist normal und bedarf keiner Behandlung. Der Nabelrest sollte jedoch streng beobachtet werden und angemessen gepflegt werden. Tritt jedoch sehr viel Eiter aus oder treten neben Eiter noch andere Erscheinungen, wie Rötung, Schmerzen, Fieber oder Schwellungen auf, so sollte ein Arzt befragt werden, da es sich um eine Bauchnabelentzündung handeln könnte, welche behandelt werden muss.
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Ein Ziehen im oder um den Bauchnabel ist ein sehr unspezifisches Symptom und kann viele Ursachen haben. Meist handelt es sich um ein harmloses Geschehen, das ab und zu vorkommen kann. Kommt es jedoch zu einem länger bestehenden Ziehen oder zu einem sehr starken oder sich verschlimmernden Ziehen können behandlungsbedürftige Erkrankungen dahinter stecken. Wichtig ist auch auf andere gleichzeitig vorliegende Beschwerden, wie beispielsweise Übelkeit, Schmerzen, Durchfall, Schwindel und Ähnliches zu achten, da diese einen wichtigen Hinweis auf eine zugrundeliegende Ursache geben können. Besteht beispielsweise ein ständiges ziehen im Zusammenhang mit einer Schwellung oder äußerlichen Veränderung des Bauchnabels, so kann dies auf einen Nabelbruch hinweisen.
Ein Nabelbruch oder auch „Umbilicalhernie“ oder bei Säuglingen „Omphalozele“ genannt ist eine häufige Erscheinung, bei welcher es zu einer Schwäche oder einem Nachgeben der den Bauchnabel umgebenden Muskulatur mit anschließendem eintreten von Bauchinhalt in den Nabel kommt. Babys sind davon deutlich häufiger betroffen, da die Bauchmuskulatur noch nicht die vollständige Festigkeit erreicht hat und dadurch der Nabelring leichter nachlässt. Bei Babys kommt es dabei zu einem Vorwölben des Bauchnabels bis in den noch vorhandenen Rest der Nabelschnur (Omphalozele). Bei Kindern und Erwachsenen sind Nabelbrüche entweder angeboren oder entwickeln sich durch einen vermehrten Druck im Bauch.
Eine Bindegewebsschwäche ist ein weiterer Risikofaktor für Nabelbrüche. Die Kombination von einem erhöhten Druck im Bauch und einer Schwachstelle in der Bauchmuskulatur, welche zum Beispiel der Bauchnabel ist, führt zu einer Vorwölbung des Bauchinhaltes. Dies sind meist Darmschlingen, welche dann auch „Bruchsack“ genannt werden, können aber auch Bauchorgane sein, was einen komplizierteren Verlauf darstellt. Während sich Nabelbrüche beim Neugeborenen häufig von selbst zurückbilden, muss beim Jugendlichen oder Erwachsenen in der Regel ein operativer Eingriff mit einer Stabilisierung der Bauchwand erfolgen.
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Ein stinkender Bauchnabel kann viele Ursachen haben. Die häufigste Ursache ist eine mangelnde Hygiene. Da der Bauchnabel häufig nach innen gestülpt ist, bietet er einen perfekten Nährgrund für Bakterien und Pilze. Bakterien lieben einen feuchten und warmen Untergrund, welchen ein Bauchnabel ihnen auf der Hand präsentiert. Daher sollte bei einem stinkenden Bauchnabel auf jeden Fall eine ausreichende Hygiene erfolgen.
Ein weiterer häufiger Grund für einen übel riechenden Nabel sind sogenannte „Omphalithen“. Omphalithen sind Bauchnabelsteine, die im Laufe der Zeit durch das Zusammenpressen von abgestorbenen und abgefallenen Hautschuppen entstehen. Bauchnabelsteine erscheinen meist bräunlich und befinden sich vor allem in den engen tiefen Bereichen des Nabels. Sie sind oft schwierig herauszulösen. In diesem Fall kann es hilfreich sein ein Wattestäbchen zur Hilfe zu nehmen und damit regelmäßig den Bauchnabel zu reinigen.
Weitere Ursachen können Hautausschläge, Schuppenflechte oder Kontaktallergien sein. Kontaktallergien entstehen häufig durch Piercings oder durch eng anliegende, reizende Kleidung.
Neben den harmlosen und oft hygienebedingten Ursachen kann auch eine Nabelfehlbildung Ursache des Geruchs sein. In diesem Fall kommt es neben dem Geruch häufig auch zu Austreten von Flüssigkeit, einem sogenannten nässenden Bauchnabel.
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Ursachen eines blutenden Bauchnabels sind meist kleine Entzündungen oder Verletzungen innerhalb des Nabels. Dies kann zum Beispiel eine kleine Entzündung, ein Pickel oder auch ein Insektenstich sein. Eine genauere Inspektion des Bauchnabels kann an dieser Stelle sehr hilfreich sein. Eine größere Blutung oder ein zusätzliches Auftreten von Eiter und Schmerzen kann auf eine größere Entzündung oder einen Abszess hinweisen. Häufig kommt es nach dem Einbringen eines Piercings oder anderen Fremdmaterialien zu Nachblutungen. Diese stehen meist auch in Verbindung mit einer kleinen Entzündung und heilen oft von selbst aus.
Kommt es neben einer Blutung außerdem zu einem Austreten von Flüssigkeit und einem üblem Geruch, so könnte auch eine Nabelfehlbildung dahinterstecken. Bei zusätzlichen Schwellungen und Formveränderungen des Bauchnabels ist Vorsicht geboten, da sich ein Nabelbruch dahinter verbergen könnte. Bei Neugeborenen kommt es dahingegen sogar sehr häufig zu Blutungen aus dem Nabelrest, die teils auch sehr stark und sehr lange bluten können. Dies ist eine häufige Erscheinung die sich in der Regel selbst limitiert und keiner Behandlung bedarf. In jedem Fall sollte bei einem blutenden Bauchnabel ein Arzt aufgesucht werden, um der Ursache auf den Grund zu gehen, diese zu beseitigen und ein zukünftig erneutes Auftreten zu vermeiden.
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Endometriose ist eine Erkrankung, bei welcher es durch das Auftreten von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter zu regelmäßigen, zyklusabhängigen, starken Schmerzen und Blutungen kommt. Bei der „extragenitalen Endometriose“ treten die Symptome an Bereichen auf, die keinen Zusammenhang mit den Geschlechtsorganen haben. So kann es in seltenen Fällen auch zu einer Endometriose des Bauchnabels kommen. Ein Hinweis dafür wäre ein neben den Schmerzen im Bauchnabel zusätzliches Auftreten von starken Zyklusschmerzen.
Ein nässender Bauchnabel kann ein Hinweis auf eine embryonale Fehlbildung sein. Dabei kann zum Beispiel eine verbleibende Verbindung zwischen der Blase und dem Bauchnabel vorhanden sein (Urachusfistel). Dadurch kommt es zu einem ständigen, unkontrollierbaren Nässen aus dem Bauchnabel. Eine weitere Fehlbildung ist der sogenannte fortdauernder Dottergang (persistierende ductus omphaloentericus). Dabei besteht eine seit der Embryonalzeit vorhandene Verbindung zwischen dem Dünndarm und dem Bauchnabel, welche sich im Laufe der Entwicklung nicht vollständig zurückgebildet hat. Es kommt zu einem Austreten von flüssigem Darminhalt aus dem Bauchnabel. Nässt ein Bauchnabel jedoch zum ersten Mal und war bisher unauffällig, so ist es wahrscheinlicher, dass eine kleine bakterielle Entzündung oder eine Pilzinfektion vorliegt.
Bauchnabelfussel waren lange Zeit eine unerklärte, mysteriöse Erscheinung. Doch seit 2001 weiß man, aufgrund einer Studie, was genau sie sind und wo sie herkommen. Bauchnabelfussel bestehen vor allem aus Textilfasern, aber auch aus Staub, Haarzellen und Haaren. Sie entstehen vor allem durch das Reiben der Bauchhaare an der Kleidung und werden anschließend ebenfalls durch die Haare in den Bauchnabel transportiert, wo sie an Größe zunehmen. Besonders anfällig für Fusseln ist, wer einen konkaven (nach innen gewölbten) Bauchnabel und besonders viele und lange Bauchhaare besitzt. Zudem steigt die Anzahl der Fussel mit dem Alter und nimmt auch bei vermehrter Körperaktivität zu.
Im Winter werden vermehrt Fussel festgestellt, da mehr Kleidung getragen wird. Dementsprechend haben Frauen in der Regel weniger Fussel. Die durchschnittliche Farbe der Fussel ist blau-grau und mittlerweile wurden sogar schon Weltrekorde im Bauchnabelfussel sammeln aufgestellt.
Zusammenfasend lässt sich sagen: Bauchnabelfussel sind vollkommen normal und absolut ohne Krankheitswert! Jedoch kann es aus Gründen der Körperhygiene und zum Vorbeugen von bakteriellen Entzündung hilfreich sein, die Fusseln zu entfernen und den Bauchnabel zu säubern.
Es gibt verschiedene Gründe für rote Flecken oder Ausschläge an und um den Bauchnabel. Die häufigste Ursache sind lokale Reaktionen auf bestimmte Reize. So kann beispielsweise eine Rasur der Bauchhaare, eine Kontaktallergie, eine Entzündung, ein Insektenstich oder Biss der Grund sein. Weitere Möglichkeiten, vor allem wenn der Ausschlag über dem ganzen Bauch oder an anderen Stellen auftritt, sind systemische Krankheiten, wie Infektionen, Herpes-Viren (z.B. Gürtelrose), Allergien, Pilze, Schuppenflechte, Masern, Windpocken, Röteln, Neurodermitis, Scharlach oder Autoimmunerkrankungen.
Bei einem Abszess kommt es, meist durch Bakterien, zu einer lokalen Entzündung, die im Verlauf in die Tiefe vordringt und dort eine künstlichen Hohlraum erschafft. Da der Bauchnabel eine geeignete Stelle für die Fortpflanzung von Bakterien darstellt, kommt es nicht selten zu Bauchnabelabszessen. Innerhalb der Entzündung kommt es zum Eindringen körpereigene Abwehrzellen, welche versuchen den Erreger zu bekämpfen, wodurch Eiter entsteht. Die vermehrte Produktion von Eiter führt zu einer schmerzhaften Schwellung, die sich oft als Vorwölbung unter der Haut erkennen lässt. Da der Abszess meist sehr tief in der Haut liegt und in der Regel nicht von selbst ausheilt ist fast immer eine chirurgische „Abszessspaltung“ notwendig.
Alle Probleme des Nabels können mittels Operation erfolgreich therapiert und damit beseitigt werden. Beim Nabelschnurbruch ist zu beachten, dass die Geburt mittels Kaiserschnitt geschieht, um eine Ruptur des Bruchinhalts und damit eine sehr gefährliche Situation zu verhindern. Anschließend sollte so früh wie möglich eine Operation durchgeführt werden, damit der Bruchinhalt wieder in den Darm zurückgeführt und die Bauchdecke verschlossen werden kann.
Ein Nabelbruch wird ähnlich therapiert. Er ist in der Regel nur mit einer Operation zu beherrschen, weil es durch Verwachsungen an der Nabelgegend schwierig ist, den ausgetretenen Darm wieder zurück zu positionieren und weil die Gefahr der Einklemmung des Darmstücks besteht. Das ist erstens sehr schmerzhaft und zweitens kann der Darm an dieser Stelle absterben, was eine durchaus gefährliche Situation darstellt. Diese Operation ist ein kleinerer Eingriff, bei dem eine Vollnarkose nicht unbedingt notwendig ist und die ambulant durchgeführt werden kann. Eine Nabelfistel muss ebenfalls operativ herausgeschnitten werden, weil es sonst zu wiederkehrenden Entzündungen kommen kann. Beim Vorliegen einer Urachusfistel ist die operative Entfernung dringendst empfohlen, da neben einer permanenten Entzündungsgefahr auch ein hohes Risiko der malignen Entartung, also der Entstehung von Krebs, besteht.
Ein juckender Bauchnabel ist ein häufiges Symptom in der Schwangerschaft. Allerdings wird das Jucken durch die vermehrte Spannung der Haut verursacht, welche wiederum erst ab einem deutlich erhöhtem Bauchumfang eintritt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein juckender Bauchnabel auf eine Schwangerschaft hinweist, ist also sehr gering, da diese bereits bekannt wäre. Einzig ein juckender Bauchnabel würde also eher für einen Ausschlag, eine Allergie, einen Insektenstich, eine Entzündung oder einen Nabelbruch hinweisen. Sollte jedoch eine Schwangerschaft vorliegen, so hilft bei einem juckenden Bauchnabel das regelmäßige Eincremen des Bauchs.
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