Bauchspeicheldrüsenentzündung Therapiedauer

Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die Therapie einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis), ganz gleich ob es sich um die akute oder die chronische Verlaufsform handelt, ein Leben lang andauert.

Während der akuten Schübe der chronischen Pankreatitis oder dem Auftreten der rein akuten Entzündung, ist in der Regel ein stationärer Krankenhausaufenthalt unumgänglich. Während dieses Aufenthalts wird der betroffene Patient über einen Venenzugang (kurz: PVK) oder eine sogenannte Dünndarmsonde mit Flüssigkeit und allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Diese Maßnahme ist erforderlich, weil die entzündete Bauchspeicheldrüse entlastet werden muss. Auch die externe Zufuhr von Pankreasenzymen ist ein häufiges Mittel der Wahl.

Es wird einleuchtend sein, dass die Patienten während der gesamten Dauer der Nährstoff- und Flüssigkeitszufuhr unter Aufsicht im Krankenhaus bleiben müssen. Da nach dem aktiven Schub ein langsamer Kostaufbau stattfinden sollte, kann sich die Therapiedauer einer Bauchspeicheldrüsenentzündung über Tage bis Wochen hin ziehen.

Um jedoch einen Rückfall zu vermeiden ist hier Geduld angebracht, denn eine Bauchspeicheldrüsenentzündung ist eine sehr schmerzhafte, nicht zu unterschätzende Erkrankung, die in manchen Fällen sogar zum Tode führen kann.

In der ersten Zeit nach dem Auftreten der Beschwerden muss vollständig auf die normale Nahrungszufuhr verzichtet werden, diese Maßnahme wird über einen Zeitraum von 2– 5 Tagen durchgeführt. Auch das Absaugen von Magensaft kann notwendig werden.
Im Anschluss geht der Patient in eine 2. Phase der Nahrungskarenz über, in den anschließenden 2- 3 Wochen wird die normale Ernährung schrittweise wieder eingeleitet. Auch nach dem Abklingen der Entzündung ist eine Nahrungsumstellung, die de Patienten zeitlebens begleiten wird, erforderlich. Der Genuss von Alkohol sollte nach einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung eine Zeit lang unterbleiben. Patienten, die an der chronischen Verlaufsform leiden, sollten zeitlebens auf Alkohol verzichten.

Sollten neben der nicht- operativen Therapie auch eine chirurgische Behandlung notwendig werden, so ist es nicht selten, dass der Patient über einen längeren Zeitraum stationär im Krankenhaus verbleiben muss.

Die Therapiedauer einer Bauchspeicheldrüsenentzündung ist demnach relativ lang.

Dauer einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung

Die Dauer einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung hängt unter anderem davon ab, ob sie behandelt wird oder nicht. Eine nicht behandelte akute Entzündung des Pankreas (Bauchspeicheldrüse) dauert oftmals länger und kann lebensgefährlich verlaufen. In der Regel ist die Akutphase mit oftmals starken Schmerzen, Appetitverlust, Übelkeit und Erbrechen verbunden und dauert meist einige Tage an. Die Symptome können jedoch bei einer Behandlung im Krankenhaus mit Medikamenten deutlich eingedämmt werden.

Bei Vorliegen einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung ist eine Behandlung im Krankenhaus in den allermeisten Fällen sehr wichtig, da die Entzündung sonst zu Komplikationen wie Austrocknung (Dehydratation) und Blutvergiftung (Sepsis) führen kann. Eine solche Entzündung muss sehr ernst genommen werden und kann tödlich verlaufen. Unter einer ausreichenden Flüssigkeitstherapie und Nahrungsverzicht bilden sich die stärksten Symptome meist innerhalb der ersten Tage zurück. Auch eine ausreichende Schmerztherapie ist wichtig. Bis zur vollständigen Genesung des Betroffenen dauert es in der Regel mehrere Wochen.

Dauer der Medikamenteneinnahme (akut)

Bei einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung werden vor allem Schmerzmittel eingesetzt. In selteneren Fällen kommen auch Antibiotika zum Einsatz. Wie lange die Schmerzmittel eingenommen werden müssen hängt sehr vom Ausmaß der Entzündung und vom Schmerzempfinden des Patienten ab. Einige brauchen nur während der ersten Tage Schmerzmittel, andere sind mehrere Wochen auf diese angewiesen.

Dauer einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung

Bei einer chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse liegt die Erkrankung dauerhaft vor und kann nicht mehr vollständig ausheilen. Nichtsdestotrotz haben viele Patienten, die an einer chronischen Pankreatitis leiden, immer wieder akute Schübe, die mit den oben beschriebenen Symptomen einhergehen. Die Symptome sind allerdings in der Regel weniger intensiv und von kürzerer Dauer. Es gibt jedoch auch Patienten, die dauerhaft Probleme wie leichte Schmerzen, Völlegefühl und Appetitlosigkeit verspüren.

Oftmals liegt bei einer chronischen Pankreatitis ein Mangel an Verdauungsenzymen vor. Diese werden beim Gesunden in ausreichender Menge gebildet. Bei einer Mangel muss vor den Mahlzeiten eine Tablette eingenommen werden, die Enzyme enthält, die der Verdauung dienen. Insgesamt ist es also schwierig, die Dauer einer chronischen Entzündung des Pankreas zu beziffern. Grundsätzlich besteht sie dauerhaft. Von Patient zu Patient sind die Beschwerden jedoch sehr unterschiedlich ausgeprägt.

Dauer der Medikamenteneinnahme (chronisch)

Bei der chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung gibt es mehrere Medikamente die eventuell eingenommen werden müssen. Bei vielen Patienten kommt es aufgrund der Abnahme des Bauchspeicheldrüsengewebes zu einem Mangel an Verdauungsenzymen. Diese werden beim Gesunden in der Bauchspeicheldrüse gebildet und sind für die Verdauung dringend notwendig. Bei einem Mangel an diesen Enzymen spricht man von einer exokrinen Pankreasinsuffizienz.

Die Betroffenen müssen dauerhaft, in der Regel täglich zu jeder Hauptmahlzeit, Tabletten einnehmen. Die Einnahme muss lebenslang erfolgen. Auch gibt es Patienten, bei denen die Bauchspeicheldrüse durch die dauerhafte Entzündung nicht mehr genug Insulin produziert. Insulin ist lebenswichtig, um die mit der Nahrung aufgenommene Glucose zu verstoffwechseln. Wird nicht mehr genügend Insulin produziert, spricht man von einem Diabetes mellitus, im Volksmund auch als Zuckerkrankheit bezeichnet. Patienten, die an einem solchen Diabetes leiden, müssen dauerhaft Insulin spritzen.

Dauer des Krankenhausaufenthalts

Bei einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. In der Regel muss eine stationäre Krankenhausbehandlung erfolgen. In den ersten Tagen wird viel Flüssigkeit über die Vene zugeführt, der Patient darf nichts essen und es erfolgt eine Behandlung mit ausreichend Schmerzmitteln, da die Entzündung oftmals mir starken Schmerzen einhergeht. Je nach Zustand des Patienten und Besserung der Symptome unter der Therapie dauert ein Krankenhausaufenthalt zwischen drei und sieben Tagen. Treten Komplikationen auf, kann es jedoch auch zu deutlich längeren Aufenthalten, nicht selten mit einer Behandlung auf einer Intensivstation, kommen.

Dauer der Krankschreibung

Bei einer akuten Entzündung ist, wie oben bereits erwähnt, in der Regel ein Krankenhausaufenthalt notwendig. Dieser dauert bei einem komplikationslosen Verlauf 3-7 Tage. Wie lange der Betroffene im Anschluss noch krankgeschrieben werden muss hängt maßgeblich davon ab, wie stark die Beschwerden noch sind. Oftmals hilft die Schmerztherapie recht schnell und effektiv und eine Arbeitsfähigkeit ist nach 2-3 Wochen wieder erreicht. Bei kurzen und einfachen Verläufen kann auch eine Woche ausreichend sein. Bei anderen braucht es mehrere Monate bis keine Krankschreibung mehr notwendig ist.

Autor: Dr. N. Gumpert Veröffentlicht: 23.01.2013 - Letzte Änderung: 12.01.2023