Nebenwirkungen von Clomifen

Einleitung

Bei dem Medikament Clomifen handelt es sich um ein sogenanntes Antiöstrogen (auch Antiestrogen), welches in der Kinderwunschbehandlung zur Auslösung eines Eisprungs eingesetzt wird.
Das Medikament, welches einen großen Fortschritt bei der Behandlung der Infertilität mit sich bringt, hat unglücklicherweise auch einige Nebenwirkungen. Daher ist eine Behandlung mit Clomifen immer nur unter ärztlicher Aufsicht möglich, damit gegebenenfalls auftretende Komplikationen behandelt werden können.

Überblick über die Nebenwirkungen von Clomifen

Clomifen ist ein sehr wirkungs- aber leider auch nebenwirkungsreiches Medikament. In der richtigen Dosierung und unter ärztlicher Aufsicht können Nebenwirkungen jedoch oftmals vermieden werden. Typische Nebenwirkungen einer Clomifeneinnahme sind

  • Kopfschmerzen 
  • Sehstörungen 
  • Übelkeit 
  • Hitzewallungen
  • Schwindel
  • Vergrößerung der Eierstöcke 
  • Gewichtszunahme, bedingt durch Wassereinlagerungen
  • Blähungen, Erbrechen und allgemeine Magen-Darm-Beschwerden
  • Kreislaufbeschwerden
  • zu niedriger Blutdruck (Hypotonie) 
  • Schlafstörungen 
  • Depressionen
  • Brustspannen
  • allergische Hautreaktionen (Rötungen, Brennen und Hautausschläge)
  • Thrombosen 
  • Ovarielles Hyperstimulationssyndrom

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Sehstörungen

Sehstörungen im Rahmen einer Clomifen-Einnahme äußern sich in unterschiedlicher Form, jedoch niemals in einer Blindheit auf einem oder beiden Augen. 
Vielmehr handelt es sich um eine Art Unscharf-Sehen und eine leichte Beeinträchtigung beim Sehen. Weiterhin kann es zu einem Augenflimmern oder dem Sehen von Lichtblitzen kommen.

Diese Sehstörungen dauern ebenfalls nur wenige Tage an und sind kein Grund zur Besorgnis, obwohl sie als sehr unangenehm empfunden werden. Dennoch sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Weitere Informationen zu diesem Thema: Augenflimmern - Ist das gefährlich?

Übelkeit und Erbrechen

Clomifen wirkt über einen antiöstrogenen Mechanismus an einer Hormondrüse, die sich Hypophyse nennt. Dadurch werden vermehrt andere Hormone, wie FSH und LH ausgeschüttet.
Dieses Eingreifen in den hormonellen Regelkreis kann auf eine komplexe Art und Weise einige Nebenwirkungen nach sich ziehen, zu denen auch Übelkeit und Erbrechen gehören.

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Hitzewallungen

Da Clomifen in hormonelle Regelkreise eingreift entstehen oftmals Beschwerden, die dem prämenstruellen Syndrom oder der Periode entsprechen. Bei manchen Frauen kommt es daher zu Hitzewallungen.

Anders als dies etwa in der Menopause der Fall wäre, klingen die Hitzewallungen einige Tage nach Beendigung der Clomifen-Therapie wieder ab.  

Schwindel

Die Ursache für das Auftreten des Schwindels ist nicht wirklich geklärt. Jedoch handelt es sich bei dieser Nebenwirkung auch nur um eine kurzweilige Erscheinung, sodass ein dauerhafter Gesundheitsschaden nicht befürchtet werden muss.

Sollten jedoch Lähmungen begleitend auftreten, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, da Clomifen auch das Entstehen von Thrombosen begünstigen kann.

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Gewichtszunahme

Diese Nebenwirkung tritt ebenfalls selten auf. Die Gewichtszunahme ist auf eine Veränderung des Hormonhaushaltes und oftmals auf bloße Wassereinlagerungen im Gewebe zurückzuführen.

Nach Beendigung der Therapie normalisiert sich das Gewicht oftmals rasch wieder.

Sehr selten kann eine Gewichtszunahme auch durch Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum und den Eierstöcken zustande kommen. Diese Flüssigkeitsansammlung kann Folge einer Überstimulation der Eierstöcke sein. Da es in solch einem Fall auch zu lebensbedrohlichen Thrombosen kommen kann, muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

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Unterleibsschmerzen

Die Einnahme von Clomifen kann unter Umständen auch zu ziehenden Unterleibsschmerzen führen, wie sie etwa auch bei PMS- oder Menstruationsbeschwerden auftreten.

Die Schmerzen klingen meist einige Tage nach der Behandlung wieder ab, sodass ein Abbrechen der Therapie nicht von Nöten ist. Die Schmerzen können gelindert werden durch Wärmeflaschen oder antientzündliche Schmerzmittel, wie Ibuprofen.

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Schlafstörungen

Dabei kann es sich um Ein- und Durchschlafstörungen handeln. Den Schlafstörungen kann durch verschiedene Maßnahmen, wie beruhigende Tees am Abend vor dem Schlafen, und eine vermehrte Schlafhygiene entgegengewirkt werden.

Unter einer Schlafhygiene versteht man Maßnahmen, die einen ungestörten Nachtschlaf ermöglichen. Dazu gehört beispielsweise ein ausreichend verdunkeltes Zimmer, Ruhe und eine ausreichende Ruhephase vor dem Schlafen. Die Schlafstörungen verschwinden in aller Regel wenige Tage nach der Behandlung wieder.

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Stimmungsveränderungen

Unglücklicherweise ist Clomifen dafür bekannt unter Umständen auch eine Veränderung der Stimmung hervorzurufen. Dabei handelt es sich meist um eine leicht depressive oder gereizte Stimmung.
Dies sollte vor der Einnahme von Clomifen bekannt sein, damit die Stimmungslage entsprechend vor dem Hintergrund der Clomifen-Einnahme bewertet werden kann. Bei sehr starken Stimmungsschwankungen oder gar depressiven Symptomen, sollte die Einnahme von Clomifen jedoch abgebrochen werden.       

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Spannungsgefühl in der Brust

Die antiöstrogene Wirkung von Clomifen kann PMS-ähnliche Beschwerden auslösen. Man muss sich vorstellen, dass Clomifen in den hormonellen Regelkreis eingreift und eine Ausschüttung von Hormonen wie FSH und LH bewirkt. Dadurch soll ein Eisprung ausgelöst werden.

Ähnlich wie beim natürlichen Eisprung kann es auch hier zu einem Brustspannen und anderen ähnlichen PMS-Beschwerden kommen. Dies ist kein Grund zur Besorgnis und hat keine ernsthaften gesundheitlichen Auswirkungen.

Zur Linderung der Beschwerden können schmerzstillende Medikamente, wie Ibuprofen, eingesetzt oder Massagen des spannenden Gewebes durchgeführt werden.          

Weitere Informationen zum Brustspannen liefert Ihnen unser Artikel  Brustschmerzen beim Eisprung

Flush

Unter einer Einnahme von Clomifen kann es typischerweise zu einer sogenannten Flush-Symptomatik kommen.
Dabei handelt es sich um eine plötzliche, anfallsartig auftretende Rötung des Gesichts, die aufgrund einer Weitstellung der Blutgefäße resultiert. Diese Symptomatik tritt unter einer Clomifen-Therapie häufig auf. Nach Absetzen von Clomifen bildet sich die Flush-Symptomatik umgehend wieder zurück.

Haarausfall

Die Einnahme von Clomifen führt typischerweise nicht zu Haarausfall.
In seltenen Fällen kann es jedoch zu einem vorübergehenden Haarausfall kommen, der sich nach Absetzen des Medikamentes wieder normalisiert. Das Normalisieren des Haarausfalls kann mitunter einige Zyklen dauern. Falls der Haarausfall sich nicht normalisiert, sollten auch andere mögliche Ursachen in Erwägung gezogen und abgeklärt werden.

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Autor: Dr. med. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 05.10.2018 - Letzte Änderung: 22.10.2021