Entzündung des Rückens

Einleitung

Unser Rücken ist ein komplexes Konstrukt aus Bändern, Muskeln, Knochen und vielen kleinen Gelenken. Eine der häufigsten Beschwerden, unter der fast 80% aller Deutschen einmal in ihrem Leben leiden, ist der Rückenschmerz. Ursachen hierfür gibt es viele, bei den meisten jedoch handelt es sich um ein zeitlich begrenztes Problem, welches sich in einigen Fällen von alleine wieder legt und sich bei anderen mit ein wenig Therapie beheben lässt.

Bei Rückenschmerzen, die länger als drei Monate andauern spricht man von chronischen Rückenschmerzen. Bei ca. 5% der betroffenen Menschen ist die Ursache der chronischen Rückenschmerzen eine Entzündung der Wirbelsäule.

In der medizinischen Fachsprache nennt sich diese Entzündung axiale Spondyloarthritis und gehört zu einer Reihe von Rheumatischen Erkrankungen. Typischerweise beginnt die Entzündung im Kreuzbein-Darmbein-Gelenk, und breitet sich im Laufe einiger Jahre auf die gesamte Wirbelsäule aus, wobei es immer wieder auch Variationen in der Ausbreitung und Manifestation der Krankheit gibt. Neben der Wirbelsäule können auch andere Gelenke und Organe von der Krankheit betroffen sein. Bei der schwersten Verlaufsform der entzündlichen Wirbelsäulenerkrankung, dem sogenannten Morbus Bechterew, kommt es infolge der schweren chronischen Entzündung zu einer Verknöcherung der Wirbelgelenke mit einer einhergehenden Versteifung des betroffenen Wirbelsäulenabschnittes.

Symptome

Das entscheidende Symptom ist der Rückenschmerz, jedoch gibt es einige Merkmale, die charakteristisch für den entzündlichen Rückenschmerz sind:

  • Rückenschmerzen, die schleichend bereits in jungen Lebensjahren beginnen, typisch vor dem 45. Lebensjahr, häufig bereits zwischen dem 20. Und 30. Lebensjahr
  • Zeitpunkt der Schmerzen: insbesondere nachts und am frühen Morgen, hinzukommen kann Morgensteifigkeit, die länger als 30 Minuten anhält
  • Nach dem Aufstehen, sowie bei Bewegung bessern sich die Schmerzen
  • In Ruhe bessern sich die Schmerzen nicht
  • Die Rückenschmerzen bestehen schon länger als drei Monate
  • Die Schmerzen können wechselseitig im Gesäßbereich auftreten

Außerdem ist es typisch, dass Betroffene aufgrund der Rückenschmerzen in der zweiten Hälfte der Nacht wach werden und diese Schmerzen sich erst nach Bewegung wieder besser.

Ganz im Gegensatz hierzu stehen die Rückenschmerzen anderer Ursache, zum Beispiel Schmerzen, die durch einen Bandscheibenvorfall verursacht werden, welche sich unter Bewegung verschlimmern und in Ruhe bessern.

Zu den Rückenschmerzen können noch weitere Symptome im Laufe der Erkrankung auftreten, wie Gelenkschwellungen, welche sich häufig asymmetrisch an den Beinen und Füßen äußern, Fersenschmerzen- verursacht durch eine Entzündung des Sehnenansatzes (Enthesis) oder Entzündungen eines Fingers oder einer Zehe (Daktylitis).

Auch an anderen Organen können Symptome auftreten so wie:

  • Schuppenflechte an der Haut (Psoriasis)
  • eine Regenbogenhautentzündung an den Augen (Iritis)
  • chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn / Colitis Ulcerosa)
  • In sehr seltenen und sehr schweren Fällen kann es ebenfalls auch zu Komplikationen an Herz, Lunge oder Nieren kommen.

Insbesondere in der Frühphase der Erkrankung ist es schwer, chronisch entzündliche Rückenschmerzen von nicht entzündlichen Rückenschmerzen zu unterscheiden. Ausschlaggebend für die Diagnose, ist die Kombination aus mehreren Symptomen und der spezifischen Schmerzcharakteristik, sowie eine engmaschige Verlaufskontrolle der Schmerzen.

Fieber

Entzündungen des Rücken, sowohl rheumatischer als auch infektiöser Genese können von Fieber, also einer Köpertemperatur von 38 Grad Celsius und mehr, begleitet sein.
Tritt Fieber auf, sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet und kühlende Maßnahmen (zum Beispiel kühlende Wadenumschläge) verwendet werden. Bei starkem Fieber kann eine medikamentöse Fiebersenkung mit Antipyretika, zum Beispiel Paracetamol erfolgen.

Schulterblatt

Bei einer Entzündung im Rücken können je nach Lokalisation der Entzündung auch Schmerzen im Schulterblatt oder zwischen den Schulterblättern auftreten.
Durch anhaltende Rückenschmerzen im Rahmen einer Entzündung des Rückens kann es zu Fehlhaltungen und zu Muskelverspannungen kommen, die ebenfalls Schmerzen im Schulterblatt auslösen können. Schmerzen im Schulterblatt bessern sich unter medikamentöser Therapie mit NSAR, Cortison und Biologicals sowie unter physiotherapeutischer Behandlung.

Ursachen

Entzündungen des Rückens, also der Wirbelgelenke, Wirbelkörper oder Wirbelbänder können durch verschiedene rheumatische Erkrankungen bedingt sein, welche zusammenfassend als Spondylarthritiden bezeichnet werden.

In die Gruppe der Spondylarthritiden fallen fünf Krankheitsbilder:

  • die Bechterew-Krankheit
  • reaktive Gelenkentzündungen (zum Beispiel das Reiter-Syndrom)
  • die enteropathische Spondylarthritis (eine mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa assoziierte Gelenkentzündung)
  • die Psoriasisspondylarthritis (eine mit Schuppenflechte assoziierte Gelenkentzündung)
  • die undifferenzierten Gelenkentzündungen, welche häufig bei Kindern und Jugendlichen auftreten

Bei Spondylarthritiden handelt es sich um genetisch bedingte Erkrankungen, deren Entstehungsmechanismus noch nicht vollständig geklärt ist. Wahrscheinlich liegt eine Mutation eines bestimmten Gens, des HLA-B27-Gens zugrunde, da dieses bei der Mehrzahl der Betroffenen nachgewiesen werden konnte.

Entzündungen des Rückens, beziehungsweise der Wirbelkörper durch Infektionen, werden als Spondylitis bezeichnet. Meist entstehen Infektionen der Wirbelkörper durch eine Besiedlung mit Bakterien, welche über die Blutbahn an die Wirbelkörper gelangen. Eine Infektion der Wirbelkörper ist jedoch auch durch Pilze, Viren oder Parasiten möglich. Eine Entzündung des Rückens durch eine Infektion der Wirbelkörper mit Bakterien oder anderen Keimen ist sehr selten.

Diagnose einer Entzündung im Rücken

Die Diagnose wird aus den oben beschriebenen Symptomen erstellt. Hierfür wird zuallererst eine ausführliche Erhebung der Krankengeschichte vorgenommen in Form einer Anamnese. Hinzu kommt eine körperliche Untersuchung, bei welche vor allem der Zustand aller Gelenke, insbesondere der Wirbelsäule, mit Beweglichkeit, Druckschmerzhaftigkeit, Schwellungen oder eventuellen Fehlhaltungen beurteilt wird. Beim Vorliegen von Symptomen an anderen Organen werden auch diese ausgiebig untersucht und Auffälligkeiten dokumentiert.

Eine weitere wichtige Untersuchung bei der Diagnosestellung der entzündlichen Wirbelsäulenerkrankung ist die Blutuntersuchung. Hierbei wichtig und hinweisgebend ist die Bestimmung der Entzündungsparameter in Form der Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und dem C-reaktiven-Protein (CRP).

Ebenso kann die Bestimmung des HLA-B27 Gens hilfreich sein, da das Vorhandensein des Gens in vielen Fällen mit einer rheumatischen Erkrankung einhergeht. Allerdings ist ein nicht vorhandenes HLA-B27 Gen keineswegs ein Ausschlusskriterium für das Vorliegen einer rheumatischen Erkrankung, nur ca. 60-85% aller Patienten mit einer entzündlichen Wirbelsäulenerkrankung sind HLA-B27 positiv. Genauso wenig muss ein positiver HLA-B27 Test immer mit einer rheumatischen Erkrankung einhergehen.

Die Blutuntersuchung alleine reicht allerdings zur Diagnosestellung nicht aus, weshalb als weitere Diagnostik eine Röntgenuntersuchung oder eine Magnet-Resonanz-Untersuchung (MRT) der Wirbelsäule benötigt wird. In der Frühphase der Erkrankung erscheint die Wirbelsäule im Röntgen meist noch normal und unauffällig, da bei dieser Untersuchung keine akuten Entzündungen im Gelenk dargestellt werden können. Erst nach Jahren, wenn im Zuge der Entzündung Veränderungen an den Gelenken aufgetreten sind, lassen sich die Folgen, wie zum Beispiel Verknöcherungen im Röntgenbild finden. Anders ist es bei der Magnet-Resonanz-Untersuchung (MRT). Mit dieser Untersuchungsmethode lassen sich aktive entzündliche Prozesse darstellen, noch bevor irgendwelche Veränderungen an den Gelenken aufgetreten sind. Aus diesem Grund ist die Magnet-Resonanz-Untersuchung, insbesondere in der Frühphase, eine wichtige Untersuchung. Außerdem ist sie, im Gegensatz zum Röntgen, frei von jeglicher Strahlung.

Aus der Kombination all dieser Untersuchung wird nun zum Ende die Diagnose der Entzündung der Wirbelsäule gestellt.

Formen

Bei der axialen Spondylarthritis (Entzündung der Wirbelsäule) unterscheidet man je nach Vorliegen von Entzündungszeichen beziehungsweise strukturellen Veränderungen an der Wirbelsäule zwischen zwei Formen.

  1. Nicht-röntgenologische axiale Spondyloarthritis: Im Röntgenbild sind noch keine Veränderungen zu sehen, allerdings lassen sich im MRT Entzündungszeichen nachweisen. Meist ist das der Fall in frühen Stadien der Erkrankung

  2. Röntgenologische axiale Spondyloarthritis: Im Röntgenbild sind bereits als Folge der chronischen Entzündung strukturelle Veränderungen oder Verknöcherungen an den Gelenken sichtbar.

Therapie

Bei der Therapie stehen vor allem die Linderung der Schmerzen und die Unterdrückung der Entzündung im Vordergrund, sowie der Erhalt der Wirbelsäulenbeweglichkeit und die Reduktion der Versteifung.

Medikamente erster Wahl sind nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac, da diese sowohl schmerzlindernd, als auch entzündungshemmend wirken. Bei bestehenden Beschwerden können diese Medikamente in täglicher Höchstdosis konsequent genommen werden, mit Rücksicht auf die Nebenwirkungen, die durch diese verursacht werden, insbesondere Komplikationen im Magen-Darm-Trakt.

Beim Nichtansprechen auf ein nicht-steroidales-antirheumatisches Medikament kann einfach ein anderes aus derselben Wirkstoffklasse verabreicht werden, da einige Erkrankte besser auf das eine, andere besser auf das andere ansprechen. Versagen mindestens zwei nicht-steroidale Antirheumatika kann eine Therapie mit sogenannten Tumor-Nekrose-Faktor-alpha-Blockern, kurz TNF-alpha-Blocker, in Betracht gezogen werden. Beim TNF-alpha-Blocker handelt es sich um ein Medikament, das in die Regulation der Entzündungsbotenstoffe eingreift und somit die Entzündungsaktivität senkt.

Neben der medikamentösen Therapie spielt Bewegung eine wichtige Rolle. Durch regelmäßige Bewegung lassen sich Schmerzen lindern und die fortschreitende Versteifung verlangsamen bis stoppen. Krankengymnastik stellt hierbei die Therapie der Wahl, wobei im Alltag noch zusätzlich gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren integriert werden sollten. Auch Massagen oder Ultraschalltherapien können helfen die Schmerzen zu lindern.

Operative Eingriffe, zum Beispiel ein Gelenkersatz sind meist erst in fortgeschrittenen Stadien erforderlich, wenn es bereits zu Verknöcherungen oder zum Verschleiß verschiedener Gelenke gekommen ist.

Bei einer Entzündung des Rückens durch eine Infektion eines Wirbelkörpers mit Bakterien oder anderen Keimen, erfolgt in der Regel eine Behandlung mit Antibiotika, um eine weitere Verbreitung der Bakterien zu verhindern. Führt diese Behandlung nicht zum Erfolg, muss zusätzlich ein operativer Eingriff am betroffenen Wirbelkörper erfolgen.

Außerdem wird Erkrankten empfohlen nicht zu rauchen, da bei Rauchern eine erhöhte Krankheitsaktivität und ein schnelleres Fortschreiten der Krankheit nachgewiesen werden konnte.

Medikamente

Bei einer Entzündung des Rückens mit rheumatischer Ursache finden verschiedene Medikamente Anwendung.
NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika), wie Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen können bei Bedarf, also immer bei Auftreten von Rückenschmerzen, oder kontinuierlich eingenommen werden. Sie wirken schmerzlindernd und entzündungshemmend und können dadurch die Beweglichkeit der Wirbelsäule verbessern.
Entzündungen des Rückens durch eine rheumatische Grunderkrankung können schubförmig verlaufen.
Kommt es akut zu einem Schub ist die zusätzliche Gabe von Cortison sinnvoll, da dieses eine starke antientzündliche Wirkung hat und die Wirkung der NSAR verstärken kann. Werden NSAR und Cortison gemeinsam eingenommen, sollte zusätzlich unbedingt ein Magensäurehemmer, wie Omeprazol oder Pantoprazol als Magenschutz eingenommen werden.
Bei schweren Verläufen mit früher und starker Beeinträchtigung der Beweglichkeit können als Reservemittel noch die sogenannten Biologicals angewendet werden. Diese greifen direkt in das Immunsystem ein und blockieren Botenstoffe, welche für die Entstehung einer Entzündungsreaktion erforderlich sind. Ein sehr wichtiger Botenstoff einer Entzündungsreaktion ist der Tumor-Nekrose-Faktor-alpha (TNF-alpha). Dieser kann durch eine Gruppe von Medikamenten, die TNF-alpha-Blocker gehemmt werden und so die Entzündungsreaktion gebremst werden. Ein wichtiger Vertreter dieser Gruppe heißt Eternacept.
Bei Entzündungen des Rückens durch eine Infektion eines Wirbelkörpers mit Keimen, kommen je nach Erreger verschiedene Antibiotika, Antimykotika (Anti-Pilzmittel) oder Antiparasitika zum Einsatz.

Cortison

Cortison spielt in der Behandlung einer Entzündung im Rücken durch eine rheumatische Erkrankung eine große Rolle. Insbesondere bei akuten Schüben von Rückenschmerzen oder Steifigkeit wird Cortison angewendet.
Cortison hemmt die Freisetzung von Botenstoffen, die für eine Entzündungsreaktion erforderlich sind und wirkt so antientzündlich und schmerzlindernd, wodurch die Beweglichkeit der Wirbelsäule verbessert wird.
Wird Cortison über einen längeren Zeitraum in hoher Dosierung eingenommen, kann es als wichtige Nebenwirkung zum Knochenschwund (Osteoporose) und zu Störungen im Zuckerstoffwechsel (diabetische Stoffwechsellage) kommen.

Homöopathie

Neben Medikamenten, wie NSAR, Cortison oder den Biologicals können zusätzlich auch homöopathische Mittel bei Rückenschmerzen im Rahmen einer Entzündung des Rückens Anwendung finden.
Homöopathische Mittel, welche bei Entzündungen des Rückens eine Schmerzlinderung bewirken können, sind beispielsweise Strychnos nux vomica (gewöhnliche Brechnuss), Arnica montana (echte Arnika) oder Cimicifuga (Traubensilberkerze).
Ist die Entzündung des Rückens durch eine Infektion mit Bakterien oder anderen Keimen verursacht, sollte jedoch auf keinen Fall auf eine antibiotische, antimykotische oder antiparasitäre Therapie verzichtet werden.

Wärme

Entzündungen des Rückens können sowohl mit Wärme, als auch mit Kälte unterstützend therapiert werden. Bei akut auftretenden Rückenschmerzen im Rahmen einer Entzündung des Rückens empfinden die meisten Betroffenen Kälte, zum Beispiel durch kühlende Gels, kühlende Umschläge oder kühlende Packungen als schmerzlindernd. Durch die Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen und Entzündungsreaktionen werden verlangsamt und dadurch die schmerzlindernde Wirkung erzielt.
Bestehen die Rückenschmerzen über einen längeren Zeitraum und sind bereits chronifiziert, wird dagegen meist Wärme als angenehm empfunden. Durch anhaltende Rückenschmerzen kommt es meist zu Fehlhaltungen und zu Muskelverspannungen. Diese können durch Wärme und die dadurch gesteigerte Durchblutung in der betroffenen Muskulatur gelockert werden und damit ein schmerzlindernder Effekt erzielt werden.

Prognose

Viele verschiedene Faktoren beeinflussen den Verlauf der Erkrankung. Entscheidend hierbei sind der Zeitpunkt der Erkrankung (Alter), die Krankheitsdauer und die Krankheitsausprägung (sind bereits Veränderungen im Röntgen zu sehen oder nicht, sind andere Organe mitbetroffen) und wie schnell diese fortschreitet.

Bei ungefähr einem Drittel aller Erkrankten zeigt sich eine schwere Verlaufsform. Bei schwer Betroffenen erhöht sich das Sterberisiko, vor allem an Herz-Kreislauf-, Nieren- und Atemwegserkrankungen.

Prognostisch ungünstige Zeichen sind:

  • Hüftgelenksbeteiligung
  • hohe Entzündungswerte
  • früher Krankheitsbeginn vor dem 16. Lebensjahr
  • Bewegungseinschränkungen der Lendenwirbelsäule
  • Der Befall von Finger-, Zehen- und anderen Gelenken
  • schlechtes/ kein Ansprechen auf nicht-steroidale Antirheumatika
  • schwere periphere Komplikationen.

Wichtig für die Prognose ist die engmaschige Überwachung des behandelnden Arztes, um die Therapie dem Krankheitsverlauf anzupassen.

Prophylaxe

Einer Entzündung des Rückens kann man leider nicht vorbeugen. Das Risiko an einer Spondylarthritis zu erkranken ist genetisch vorbestimmt und kann nicht wirklich beeinflusst werden. Genauso ist das Entstehen einer Entzündung von Wirbelkörpern kaum zu beeinflussen.

Zusammenfassung

Rückenschmerzen sind eines der häufigsten Symptome der heutigen Zeit, etwa 60 bis 80 Prozent der Deutschen litten bereits mindestens einmal im Leben unter Rückenschmerzen.
Die Ursachen für Rückenschmerzen sind zahlreich. Häufig sind zum Beispiel Muskelverspannungen oder Bandscheibenvorfälle. In seltenen Fällen ist eine Entzündung des Rückens, beziehungsweise der Wirbelkörper, Wirbelbänder, Wirbelgelenke oder des Kreuzdarmbeingelenkes Grund von Rückenschmerzen, weshalb man dann von entzündlichen Rückenschmerzen spricht. Ausgelöst werden entzündliche Rückenschmerzen meist durch rheumatische Erkrankungen zu denen die Bechterew-Krankheit, reaktive Gelenkentzündungen (u.a. das Reiter-Syndrom), Gelenkentzündungen, welche mit anderen Krankheiten, wie chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (zum Beispiel Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) oder der Psoriasis (Schuppenflechte) assoziiert sind oder die undifferenzierten Gelenkentzündungen, welche häufig bei Kindern oder Jugendlichen auftreten, zählen.
Entzündungen des Rückens, beziehungsweise der Wirbelgelenke, mit rheumatischer Ursache werden auch als Spondylarthritiden bezeichnet.
Eine Entzündung des Rückens, beziehungsweise der Wirbelkörper durch eine Infektion mit Bakterien oder anderen Keimen wird als Spondylitis bezeichnet.
Da ein früher Therapiebeginn die Prognose einer Entzündung des Rückens verbessern und den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen kann, sollte bei länger anhaltenden Rückenschmerzen unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Je nach Ursache der Entzündung im Rücken, also rheumatisch oder infektiös, kommen verschiedene Therapiekonzepte in Betracht. Sie reichen von konservativen Behandlungsansätzen, mit Medikamenten und Physiotherapie bis zu operativen Eingriffen.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 27.05.2015 - Letzte Änderung: 30.03.2024