Ursachen eines Herzinfarktes

Beim Herzinfarkt, auch als Myokardinfarkt bezeichnet, ist ein Teil des Herzmuskels (Myokard) aufgrund einer Durchblutungsstörung (Ischämie) unterversorgt. Durch diesen Mangel an Sauerstoff stirbt dieser Anteil der Herzmuskelzellen ab. Zu der Durchblutungsstörung kommt es, weil eines der den Herzmuskel versorgenden Gefäße verstopft ist. Daher kann das Blut nicht mehr zu den Zellen fließen.

Entstehung der Koronaren Herzkrankheit und des Herzinfarktes

Dem Herzinfarkt liegt fast immer eine Verkalkung der Gefäße (Arteriosklerose) zugrunde. Die Schlagadern (Arterien) sind dafür zuständig, den Körper mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen. Die Schlagadern des Herzens heißen Herzkranzgefäße (Koronararterien). Sind sie verkalkt, spricht man von einer Koronaren Herzkrankheit (KHK). Diese entsteht dadurch, dass schädigende Einflüsse auf die Innenwand der Gefäße (Endothel) einwirken. Diese Schädigung der Gefäßwand führt zu einer chronischen Entzündung. In die vorgeschädigte Gefäßinnenwand können sich nun fettige Substanzen (LDL-Cholesterin) ablagern. Diese bedingen eine immer weiter fortschreitende Entzündung der Gefäßwand. In die innerste Schicht der Gefäßwand wandern durch das Blut Entzündungszellen ein, sogenannte Fresszellen (Makrophagen). Diese nehmen das LDL-Cholesterin (LDL-Cholesterin ist eine Transportform des Cholesterins, die bei zu fettreicher Ernährung vermehrt gebildet wird) auf und versuchen, es abzubauen. Dies gelingt jedoch nicht vollständig, durch das Überangebot an LDL sind die Fresszellen nach einer gewissen Zeit übersättigt. Dann wandeln sie sich in so genannte Schaumzellen um. Diese gehen an dem Cholesterin zugrunde. Die Schaumzellen bleiben in der Gefäßwand und stellen einen großen Anteil des Plaques dar. Durch die Entzündung entstehen also Vernarbungen sowie fetthaltige und kalkhaltige Plaques. Diese verringern den Durchmesser des Gefäßes. Die Hauptgefahr der Plaques ist jedoch, dass sie jederzeit einreißen können. Dies ist die häufigste Ursache für einen Herzinfarkt. Die Ablagerungen sind normalerweise von einer festen Hülle umgeben, reißt diese ein, lagern sich sofort Blutplättchen (Thrombozyten) an den Einriss an, um diesen zu verschließen. Da der Durchmesser des Gefäßes jedoch sehr reduziert ist, kann es zum vollständigen Verschluss kommen. Dadurch ist die Blutzufuhr unterbrochen und es kommt zum Herzinfarkt, die Herzmuskelzellen beginnen nach 15-30 Minuten ohne Sauerstoffzufuhr abzusterben.

Warum manche Plaques einreißen und andere stabil bleiben, ist schwer zu sagen. Ein hoher Fettanteil und wenig Kalk sollen das Risiko für ein Einreißen erhöhen. Auch chronische Entzündungsreize, wie zum Beispiel durch Rauchen, erhöhen die Wahrscheinlichkeit. Bestimmte Gewohnheiten und Faktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Gefäße im Allgemeinen und die Herzkranzgefäße im Speziellen verkalken. Durch die Arteriosklerose wird auch das Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen, erhöht.

Herzinfarkt bei der Frau

Herzinfarkte bei Frauen werden in Deutschland immer häufiger und gehören mittlerweile zu den Haupt-Todesursachen. Ein Grund dafür scheint zu sein, dass Frauen aufgrund ihres unterschiedlichen Hormonhaushaltes und ihrer körperlichen Beschaffenheit anders auf Medikamente reagieren. So wirkt das häufig verschriebene Medikament Acetylsalicylsäure (ASS) zur Blutverdünnung und damit zur Vorbeugung eines Herzinfarktes anscheinend bei Frauen viel schwächer als bei Männern. Auch die unterschiedliche Struktur der Herzgefäße bei Frauen und Männern könnte damit zusammenhängen.
Grundsätzliche Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind auch als Ursachen für Herzinfarkte bei der Frau anzusehen. Dazu gehören Übergewicht, Bluthochdruck (Hypertonus), Bewegungsmangel oder die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).
Außerdem steigt der Anteil der rauchenden Frauen. Stoffe aus Tabakrauch fördern Prozesse, die zur Gefäßverkalkung führen, damit zählt das Rauchen zu den indirekten Ursachen für einen Herzinfarkt. Die Blutgefäße und besonders die Herzkranzgefäße verengen sich beim Rauchen jeder Zigarette, so dass das Herz schlechter mit Sauerstoff versorgt wird und das Herzinfarkt-Risiko steigt.

Auch die Einnahme von weiblichen Geschlechtshormonen (z.B. Antibabypille, Verhütungspflaster, Vaginalring) kann eine Mitursache für einen Herzinfarkt sein, jedoch ist das Risiko durch die Einnahme als sehr gering einzuschätzen und kann durch Vorsichtsmaßnahmen zusätzlich vermindert werden (nicht gleichzeitig rauchen, keine Pille bei starkem Übergewicht oder einer bekannten Neigung zu Thrombosen einnehmen).

Herzinfarkt beim Mann

Zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr treten Herzinfarkte beim Mann deutlich häufiger auf als bei der Frau. Das scheint darin begründet, dass bei Frauen die Herzinfarktanfälligkeit erst nach der Menopause stark ansteigt, da das weibliche Geschlechtshormon Östrogen die Frauen bis zur Menopause vor dem Infarkt "schützt". Die klassischen Risikofaktoren für einen Herzinfarkt sind auch beim Mann weiterhin Rauchen, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Bluthochdruck (Hypertonie), ein zu hoher Cholesterinspiegel, Bewegungsmangel, Übergewicht und Stress.
Diese Faktoren können die Ursache für eine Koronare Herzkrankheit (KHK) sein, bei der das Herz schlechter mit Sauerstoff versorgt wird. Das Risiko für einen Herzinfarkt steigt bei der KHK an. Je mehr Faktoren von einem Menschen erfüllt werden, desto größer ist das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden.

Stress und Herzinfarkt

Ein Herzinfarkt wird oft durch emotionalen Stress oder körperliche Anstrengung verursacht. Auch überwältigende emotionale Ereignisse, wie z.B. der überraschende Tod einer nahestehenden Person, ein großer Schreck oder große Aufregung, können einen Herzinfarkt auslösen. In solchen Fällen tritt der Herzinfarkt ein, wenn man sich nach einer Stressphase gerade wieder erholen wollte, bei älteren Menschen beispielsweise oft wenige Wochen nach der Pensionierung. Gründe dafür sind wahrscheinlich die Stresshormone und Veränderungen im vegetativen Nervensystem. Durch die ständige Anspannung wird der Blutdruck auf Dauer erhöht und damit steigt die Gefahr einer Arteriosklerose, dem wichtigsten Risikofaktor für einen Herzinfarkt.
Über ein Drittel aller Herzinfarkte ereignen sich in den frühen Morgenstunden, außerdem treten ein Fünftel aller Herzinfarkte montags zum Wochenbeginn auf. Ursache hierfür ist wahrscheinlich, dass morgens das Blut zähflüssiger ist als nachmittags, der Blutdruck höher und der Puls schneller. Wenn nun zusätzlich starker Stress auf den eventuell schon infarktgefährdeten Menschen einwirkt, kommt es eher zum Herzinfarkt. In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass auch Zustände der Wut Ursache für Herzinfarkte sein können. Durch Stressreduktion, beispielsweise mit Hilfe eines Agressionsbewältigungs-Trainings, kann das Herzinfarktrisiko gesenkt werden.

Herzinfarkt bei jungen Menschen

Eine der wichtigsten Ursachen für einen Herzinfarkt ist der Grad der Arterienverkalkung (Arteriosklerose, Plaques lagern sich in den Arterienwänden ab). Schon bei jungen Menschen ist oft ein gewisser Grad der Arterienverkalkung nachweisbar. Die Plaques schränken die Durchblutung ein, da der Durchmesser und die Elastizität des Gefäßes durch die Ablagerungen abnehmen.
An gefallenen Soldaten im Koreakrieg durchgeführte Untersuchungen haben ergeben, dass bereits bei einem Drittel der jungen Männer Fettablagerungen an den Arterienwänden zu finden waren. Die Ablagerungen waren bei jedem Zehnten sogar so ausgeprägt, dass mehrere Blutgefäße schon fast verschlossen waren. Außerdem gehören junge Menschen zu der Risikogruppe für Herzinfarkte, wenn sie starke Raucher, übergewichtig oder beruflich sehr gestresst sind. Auch angeborene Erkrankungen wie Fettstoffwechselstörungen (z.B. die familiäre Hypercholesterinämie) können bereits in jungen Jahren die Ursache für einen Herzinfarkt sein.
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Selbst Extremsportler, die scheinbar durchtrainiert und gesundheitlich fit sind, können unter Umständen über ein schwaches Herz verfügen und deshalb ein erhöhtes Risiko haben, einen Herzinfarkt zu erleiden. Allerdings steigt das Herzinfarktrisiko durch Stress in der Regel nur bei Menschen mit Vorerkrankungen an, ein gefäßgesunder Mensch verträgt kurzfristig auch starken emotionalen Stress.

Alkohol und Herzinfarkt

Mäßiger Alkoholkonsum (z.B. ein Glas Wein pro Woche) kann das Risiko für Herzinfarkte senken. Besonders dem mäßigen Genuss von Rotwein wird häufig ein positiver Effekt auf das Herzinfarktrisiko zugesprochen. Bestimmte Stoffe (Antioxidantien) im Rotwein verlangsamen den Abbau von Stickstoffmonoxid im Blut, was das Risiko für Ablagerungen in den Gefäßen senkt. Auch die Blutfettwerte können durch Rotwein positiv verändert werden.
Allerdings gilt die protektive Wirkung von Alkohol auf das Herz nur für den sehr moderaten Konsum, denn im Allgemeinen ist der Alkoholgenuss als schädlich für das Herz-Kreislauf-System zu betrachten.

Ein höherer Alkoholkonsum schädigt unter Umständen direkt den Herzmuskel und erhöht das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Schätzungen zufolge werden bis zu 60 Prozent aller dilatativen Kardiomyopathien (krankhafte Erweiterung des Herzmuskels) durch Alkoholmissbrauch hervorgerufen.
Alkohol führt zu einem erhöhten Blutdruck, da Alkohol stimulierend auf das vegetative Nervensystem wirkt. Der Herzschlag wird beschleunigt und Blut wird verstärkt in den Körper gepumpt, es kommt zu Herzrasen nach Alkohol. Durch einen dauerhaft zu hohen Blutdruck können die Gefäßwände beschädigt werden und es können sich Ablagerungen aus Fett, Kalk und Bindegewebsanteilen (Arteriosklerose) bilden. Außerdem führt der chronisch erhöhte Blutdruck zu Herzschäden, wie einer krankhaften Verdickung des Herzmuskels, Herzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern oder Herzschwäche. Besonders wenn bereits andere Risikofaktoren für die Entwicklung eines Herzinfarktes bestehen (z.B. Bewegungsmangel, Zuckerkrankheit, hoher Blutdruck), ist das Risiko für einen Herzinfarkt durch der Konsum von Alkohol extrem gesteigert. Auch Übergewicht ist ein bedeutender Risikofaktor für einen Herzinfarkt. Da Alkohol reichlich Kalorien enthält, führt der Alkoholkonsum zu einer verstärkten Gewichtszunahme und erhöht auch damit das Herzinfarktrisiko. Außerdem sollte beachtet werden, dass regelmäßiger Alkoholgenuss die Leber schädigt und andere Erkrankungen (z.B. Krebserkrankungen) begünstigt.

Die häufigsten Ursachen für einen Herzinfarkt

Mit der Anzahl der Risikofaktoren steigt auch das individuelle Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen.

  • Die Ernährung spielt für die Entstehung eines Herzinfarktes durch Gefäßverkalkungen eine entscheidende Rolle. Fettreiche Nahrung erhöht die Cholesterinwerte im Blut und sorgt dauerhaft für eine Plaquebildung.
  • Übergewicht entsteht durch langjährige falsche Ernährung und erhöht das Risiko für diverse Erkrankungen, wie zum Beispiel Bluthochdruck.
  • Bluthochdruck: Wenn der Druck im Gefäßsystem erhöht ist, muss das Herz mit mehr Kraft arbeiten, um das Gewebe mit Sauerstoff zu versorgen. Der erhöhte Druck schädigt die empfindliche Gefäßinnenwand, es kann zur Entzündung der Gefäßwand und zur anschließenden Plaquebildung kommen.
  • Bewegungsmangel: Der Körper ist auf ein gewisses Maß an Bewegung ausgelegt. Wird dieses dauerhaft unterschritten, entstehen Erkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes Mellitus. Ausreichende Bewegung senkt nämlich den Blutdruck. Außerdem wird der Zuckerverbrauch erhöht, dies beugt einem Diabetes Mellitus vor. Weiterhin wird während der Bewegung Energie verbraucht, die Cholesterinwerte werden gesenkt.
  • Zuckerkrankheit: Die Zuckerkrankheit (Diabetes Mellitus) entsteht meist dadurch, dass durch eine Toleranzentwicklung der Zellen gegenüber Insulin der Blutzucker erhöht ist. Ist der Diabetes schlecht oder gar nicht medikamentös eingestellt, ist also der Blutzuckerspeigel erhöht, wird wiederum die Gefäßinnenwand geschädigt und der Blutdruck erhöht.
  • Rauchen: Das Rauchen nikotinhaltiger Zigaretten birgt erhebliche Risiken. Beim Rauchen gelangen neben Nikotin auch viele andere Giftstoffe wie Arsen, Teer und Blei in den Körper. Das Rauchen schadet daher dem ganzen Körper erheblich. In den Gefäßen fördern die Inhaltsstoffe von Zigarette, Zigarre und Pfeife die Bildung instabiler Plaques, die leicht reißen können. Außerdem führen die Inhaltsstoffe dazu, dass sich der Blutdruck erhöht und das Diabetes-Risiko steigt. Bereits nach 24 Stunden des Nichtrauchens sinkt das Herzinfarktrisiko, nach einigen Monaten erreicht man durch das Aufgeben des Rauchens das Herzinfarktrisiko eines Nichtrauchers. Auch andere Durchblutungsstörungen durch Rauchen sind häufig vertreten.
  • Störungen des Fettstoffwechsels: Durch falsche Ernährung bedingte zu hohe Werte von LDL-Cholesterin im Blut führen zu einer Hyperlipidämie. Hyperlipidämien erhöhen die Herzinfarktgefahr, da sich das LDL-Cholesterin an der Gefäßinnenwand ablagert. Gleichzeitig fördern zu niedrige HDL-Werte ebenfalls die Plaque-Entstehung. Störungen des Fettstoffwechsels können erblich bedingt sein, diese sind dann medikamentös zu behandeln.
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  • Chronische Entzündungen: Chronische Entzündungen durch Reizungen, wie z.B. Rauchen, erhöhen die Entzündungsparameter (z.B. CRP), die Entzündungen schädigen die Gefäßinnenwand und machen die Plaques instabil. Ein Beispiel für eine chronisch-entzündliche Erkrankung ist die Parodontitis.
  • Männliches Geschlecht: Männer haben ein höheres Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen, als Frauen. Dies liegt vermutlich an der schützenden Wirkung der weiblichen Geschlechtshormone.
  • Familiäre Belastung: Wenn bereits in der Familie Ereignisse wie ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall früh aufgetreten sind (das heißt vor dem 60. Lebensjahr), hat man ein erhöhtes Risiko. Da teilweise Häufungen von Herz-Kreislauferkrankungen innerhalb einer Familie auftreten, scheinen die Gene hier in gewissem Maße eine Rolle zu spielen.
  • Alter: Ein sehr wichtiger Risikofaktor ist das Alter. Je älter ein Mensch ist, desto verkalkter sind seine Gefäße. Daher ist logischerweise auch das Risiko erhöht, dass ein Plaque aufreißt und sich ein Herzkranzgefäß verschließt.
  • Alkohol: Der dauerhafte übermäßige Alkoholkonsum erhöht das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Auch die Risiken für viele andere Erkrankungen sind erhöht.
  • Stress: Ein Herzinfarkt kann durch Stress ausgelöst werden. Stress kann enorme Blutdruckschwankungen, die zu einem Reißen von Plaques führen können, verursachen. So kann psychisch belastender dauerhafter Stress den Blutdruck erhöhen und so auch das Auftreten eines Herzinfarktes wahrscheinlicher machen.
  • Thromboseneigung: Genetische Krankheiten wie Faktor-V-Leiden erhöhen die Gerinnungsneigung des Blutes, daher kommt es mit höherer Wahrscheinlichkeit zu Gefäßverstopfungen, also zum Herzinfarkt oder zum Schlaganfall.

Zu den Hauptrisikogruppen für einen Herzinfarkt sind daher alle Personen zu rechnen, bei denen einzelne oder mehrere Risikofaktoren ausgeprägt sind. So sind Patienten mit Zustand nach Herzinfarkt oder Schlaganfall besonders gefährdet, außerdem haben Patienten mit Arteriosklerose (z.B. mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit) ein besonders hohes Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Auch Patienten, bei denen bereits eine Angina pectoris (Brustenge, verursacht durch Koronare Herzkrankheit) und Luftnot auftraten, sind stark gefährdet.

Weitere Ursachen für einen Herzinfarkt

In sehr seltenen Fällen kann ein Herzinfarkt durch andere Ursachen ausgelöst werden:

  • Beispielsweise kann eine Entzündung der Gefäße einen Herzinfarkt verursachen.
  • Außerdem können Gerinnsel, die aus anderen Gefäßabschnitten kommen, ins Herz geschwemmt werden und die Herzkranzgefäße verstopfen.
  • Es existieren weiterhin angeborene Fehlbildungen, die das Risiko erhöhen.
  • Zwischen 6 Uhr und 10 Uhr morgens ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, einen Herzinfarkt zu bekommen, da sich im Blut in den frühen Morgenstunden vermehrt Gerinnsel bilden.
  • Außerdem spielt die Zusammensetzung des Blutes eine Rolle, ein erhöhter Spiegel von Homocystein im Blut soll das Herzinfarkt-Risiko erhöhen. Hier gibt es keine therapeutischen medikamentösen Ansätze, da sich auch nach Senkung des Homocysteins durch Medikamente des Herzinfarktrisiko nicht verringert.
  • Weiterhin scheint ein zu geringer Blutspiegel des Vitamins D3 mit einem erhöhten Herzinfarktrisiko zusammenzuhängen. In Studien wurde gezeigt, dass Männer mit niedrigen Vitamin D3-Spiegeln ein doppelt so hohes Risiko für einen Herzinfarkt haben im Vergleich zu Männern mit normalen Vitamin D3-Spiegeln.
  • Außerdem scheint Migräne als Ursache für einen Herzinfarkt mit eine Rolle zu spielen.
  • Auch die Belastung mit Feinstaub aus Auto- und Industrieabgasen scheint das Herzinfarktrisiko zu erhöhen, also wäre der Wohnort ein weiterer Faktor, der zum generellen Risiko beiträgt.
  • Ein weiterer unveränderlicher Faktor ist die Blutgruppe. Menschen mit der Blutgruppe AB haben das höchste Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, Träger der Blutgruppe 0 das geringste.
  • Ein sich selbst erklärender Risikofaktor ist die Compliance, also die Akzeptanz der Behandlung. Wenn Patienten selbstständig ihnen verordnete Medikamente absetzen, erhöht sich logischerweise das KHK- und damit das Herzinfarktrisiko. Dies wird besonders offensichtlich, wenn Medikamente gegen Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes Mellitus oder fettsenkende Medikamente einfach nicht weiter eingenommen werden.

Prophylaxe eines Herzinfarktes

Um einem Herzinfarkt vorzubeugen, sollten die Patienten die Entstehung und das Fortschreiten einer Verkalkung der Gefäße vermeiden. Dies lässt sich realisieren, indem man die Risikofaktoren reduziert oder ganz vermeidet.

Man sollte also darauf achten, gesund zu leben. Am wichtigsten sind hier die folgenden Faktoren. Man sollte aufhören zu rauchen, dies reduziert das Herzinfarktrisiko ab dem ersten Tag. Außerdem sollte man sich gesund ernähren, das heißt viel frisches Obst und Gemüse essen und wenig tierisches Fett. Besonders Fastfood sollte vermieden werden. Des Weiteren sollte man versuchen, sein Gewicht auf ein gesundes Maß zu reduzieren. Auch dauerhafter Stress sollte so weit wie möglich reduziert werden. Zusätzlich sollte man sich jeden Tag ein wenig bewegen, bereits ein halbstündiger Spaziergang ist verglichen mit überhaupt keiner Bewegung positiv zu sehen. Achten sollte man ebenfalls darauf, das man vom Arzt verordnete Medikamente regelmäßig einnimmt. Besonders Bluthochdruck und Diabetes mellitus müssen engmaschig kontrolliert werden.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 23.06.2014 - Letzte Änderung: 12.01.2023