Die Nackenmuskeln liegen links und rechts der Wirbelsäule sowie über den Wirbelkörpern. Diese Muskelgruppe ist häufig für Verspannungen anfällig. Für einen verspannten Nacken kommen verschiedene Ursachen in Betracht. Zum einen kann die Verspannung aus einer Fehlhaltung resultieren, möglich als Ursachen sind auch Zugluft oder psychosomatische Gründe. Oft führen die verspannten Nackenmuskeln zu Kopfschmerzen.

Nackenverspannungen

Einleitung

Nackenverspannungen zeigen sich als andauernde Schmerzen, die durch erhöhte Grundspannung (Muskeltonus) der Nackenmuskulatur hervorgerufen werden. Bei Bewegungen werden diese oft stärker, wobei sie auch in Ruhe nicht komplett nachlassen.

Häufig ist hierbei der Musculus trapezius betroffen, einer der prominentesten Muskeln im Nackenbereich, welcher von der Unterseite des Hinterkopfes, den Hals- und den Brustwirbeln bis hin zum Schulterblatt zieht. Dadurch können sich Nackenverspannungen auch auf den Rücken ausbreiten.
Aber auch andere Muskelgruppen können von der Verhärtung betroffen sein. Hiervon abhängig ist, wie weit die Schmerzen ausstrahlen.

Auch blockierte Wirbel oder verrutschte Zwischenwirbelscheiben können Bewegungseinschränkungen und Schmerzen verursachen und darauffolgend Muskelverhärtungen hervorrufen. Da viele Nervenbahnen im Nackenbereich verlaufen, kann das Abklemmen dieser Nerven zu Taubheitsgefühlen und beeinträchtigten Bewegungsmöglichkeiten der Arme und Hände führen.

Anatomie

Die Muskeln der Wirbelsäule liegen links und rechts sowie über den Wirbelkörpern der Wirbelsäule und haben ihre Aufgabe in der Haltung, Stabilisierung und Bewegung dieser.
Die Nackenmuskulatur ist ebenfalls maßgeblich an der Bewegung, die im Halsbereich durchgeführt werden kann, beteiligt. Zu den Nackenmuskeln zählen der Musculus rectus capitis posterior minor, der M. rectus capitis posterior major, der M. obliquus capitis superior sowie der M. obliquus capitis inferior.
Eine Verspannung dieser Muskelgruppe führt sehr häufig zu alltäglichen Beschwerden.

Ursachen

Es existieren viele Ursachen aus unterschiedlichen Bereichen, welche eine Nackenverspannung auslösen können. Allgemein zusammengefasst, werden dabei die Muskeln im Nackenbereich durch Überdehnung nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, was zu gestörtem Stoffwechsel und daraus resultierender Verhärtung führt.

Die am häufigsten beobachteten Ursachen finden sich in Fehlhaltungen und ungünstigen alltäglichen Bewegungen. Besonders Büroarbeit am Computer, welche mit langem Sitzen und krummer Rückenhaltung einhergeht, bringt Risiken mit sich. Aber auch das einseitige Tragen von schweren Lasten sowie eintönige, repetitive Bewegungen (Mausarm Syndrom / Repetitive Strain Injury Syndrom) können ursächlich sein.

Sportliche Aktivitäten wirken im Allgemeinen vorbeugend, da trainierte Muskeln weniger empfindlicher auf Belastung reagieren. Jedoch kann eine falsche Ausführung der Aktivität ebenso der Auslöser einer Verspannung sein.

Eine weitere Ursache kann ein Schiefhals (Torticollis) sein. Dies beschreibt eine Fehlstellung und einen einseitigen Hochstand der Schultern, welches angeboren, durch eine Verkürzung des Kopfwendermuskels (Musculus sternocleidomastoideus), aber auch neurologisch bedingt auftreten kann. Neben dieser „Verkürzung“ kann eine Zerrung der Nackenmuskulatur auch durch ruckartige oder plötzliche Bewegungen entstehen, welche zu einer Verspannung führt.

Neben falschen oder zu schnellen Bewegungen gibt es jedoch auch, gerade bei immer wiederkehrenden Schmerzen, eine ganze Reihe an psychosomatischen Ursachen, wie Stress im Alltag und schlechtem oder zu wenig Schlaf. Auch als Begleiterscheinung von Burnout-Syndromen oder Depressionen kommen Verspannungen häufig vor.

Haltung

Vor allem bei häufig sitzenden Tätigkeiten mit nach vorne gebeugter Haltung kommt es zu einer Muskelverhärtung in diesem Bereich. Hier sind vor allem büroarbeitende Menschen betroffen, die in sitzender Haltung Bildschirmarbeit durchführen. Werden die Augen und der Kopf über eine längere Zeit auf einen bestimmten Blickbereich (z.B. Monitor) gerichtet, fehlt der notwendige Wechsel von Anspannungs- und Entspannungsphase. Dieser ständige Wechsel garantiert normalerweise eine geschmeidige, gut durchblutete und flexibel arbeitende Nackenmuskulatur.

Die ersten Nackenmuskelverhärtungen treten bereits nach einer unveränderten Haltung von ca. 15 Minuten auf. Meistens sind die Betroffenen so konzentriert, dass sie nicht merken, wie sich die Muskeln langsam verhärten. Physiologisch kommt es bei einer stetig gehaltenen Blickrichtung zu maximal angespannten Muskeln im Bereich des Halses.
Der Grund ist, dass die Schwerkraft auf den gesamten Körper lastet und nach unten zieht. Je länger eine Position gehalten wird, desto mehr müssen die Muskeln arbeiten, um diese Position zu halten. Das stetige Halten führt zu einer Verhärtung, die dann zu einer Minimierung der Blutzufuhr führt. Dies setzt die Leistung des Muskels durch mangelnden Sauerstoff noch weiter herab. Der Muskel muss daraufhin noch stärker arbeiten, um die immer noch geforderte Leistung zu bringen.

Das Ergebnis ist die Entstehung sogenannter Myogelosen, im Prinzip wieder reversible Muskelverhärtungen, die in Form von Schwellungen und druckschmerzhaften Knötchen auf dem Muskel zu Tage treten.

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Trauma

Kleinste akut entstandene Traumata und Verletzungen im Bereich der Nackenmuskeln können enbenfalls zu Verspannungen führen. Manchmal kommt es vor, dass das plötzliche unphysiologische Kopfdrehen oder Wegducken zu einem plötzlichen, stechenden Schmerz im Bereich des Nackens führt. Was oft fälschlich als eingeklemmter Nerv bezeichnet wird, sind vielmehr akut verhärtete Muskeln im Bereich des Nackens oder kleinste traumatische Einrisse in den Strukturen der Muskeln, die ähnlich einem Muskelkater zu den genannten Beschwerden führen können.
Oft bleiben die Betroffenen nach so einem Ereignis in einer Schon- oder Schiefhaltung, die ebenfalls unphysiologisch ist und eine weitere Verspannung im Bereich der Nackenmuskeln fördert. Häufig liegt die Ursache der hier entstandenen Myogelosen (Muskelverhärtung) in einem Mischbild aus Trauma, Akutverspannung und chronischer Verspannung.

Schonhaltungen können auch zu anderen Missempfindungen im Nackenbereich führen, lesen Sie dazu auch unseren Artikel über: Brennen im Nacken

Kältereiz

Eine weitere Theorie in der Entstehung von Myogelosen liegt in einer chronischen Kälte- und Windzufuhr im Bereich der Nackenmuskeln.
Der landläufig auch als „Zug“ bezeichnete Zustand hat seine Ursache wahrscheinlich in einem chronischen Gegensteuern der Nackenmuskeln gegen äußere Reize. Oft sind die Beschwerden mit kaltem Wind vergesellschaftet.

Eine Theorie dieser Entstehung ist die, dass es zu einem permanenten leichten Druck auf die Nackenmuskeln durch den Seitwind kommt und die Muskeln kompensatorisch dagegen wirken müssen, um die entsprechend gewünschte Kopfhaltung beibehalten zu können. Über einen kurzen Zeitraum ist dies ohne Probleme möglich. Kommt es jedoch zu einer permanenten Gegensteuersituation, beginnen die Muskeln sich zu verhärten. Es kommt auch hier zu der oben erwähnten Blut- und Sauerstoffverminderung und zur Entstehung vom Myogelosen.

Neben der Gegensteuertheorie wird auch der Temperatursenkung eine entscheidende Beteiligung an Verspannungen der Muskeln im Nackenbereich zugeschrieben. Bei längerer Luftströmung im Bereich des Halses und des Nackens kommt es zu einer Temperaturabsenkung im Bereich der Halsmuskeln. Um entsprechende Halte- und Bewegungsarbeit leisten zu können, muss zum einen eine entsprechende „Betriebstemperatur“ im Muskel vorherrschen und zum anderen ausreichend Nährstoffe dem Muskel zugeführt werden. Beides ist bei einer Temperaturabsenkung vermindert. Die Hauptursache für Muskelverspannungen in diesem Zusammenhang wird aber in der dadurch verminderten Zufuhr von Nährstoffen gesehen. Je weniger Nährstoffe, Blut und Sauerstoff in den Muskel gelangen, desto schwieriger können die Nackenmuskeln die geforderte Arbeit leisten. Es kommt zu einer Verhärtung.

Psychosomatische Ursachen

Heute sehr verbreitet scheinen psychosomatische Ursachen für verspannte Nackenmuskeln zu sein. Neue und ungewohnte Lebenssituationen lassen die Anspannung im gesamten Körper und die Konzentration steigen. Dies wirkt sich auch auf die Nackenmuskeln aus, die in ungewohnten Situationen maximal angespannt werden, um noch besser unter Kontrolle gehalten werden zu können.

Wie bei jedem untrainierten Muskel, der plötzliche ungewohnte Maximalleistungen und Halteleistungen durchführen muss, kommt es zu einer baldigen Erschöpfung der für die Muskelbewegung notwendigen biochemischen Energiemoleküle (ATP).

Der Muskel beginnt nun, die geforderte Arbeit zwar weiterhin durchzuführen, verbrennt zu diesem Zeitpunkt jedoch fast ausschließlich Zucker, da die Sauerstoffreserven zunehmend erschöpft sind. Dies führt, ähnlich einem Muskelkater, zu Schmerzen und zu massiven Muskelverhärtungen

Die psychische Situation entscheidet darüber, wie langer der Zustand der maximalen Muskelanspannung im Bereich der Nackenmuskeln anhält. In neuen ungewohnten Lebenssituationen sind die entsprechenden Muskelpartien bei jedem Menschen angespannt. Bei einem psychisch ausgeglichenen Menschen beginnt sich diese Anspannungssituation zu bessern, je länger er in dieser Situation bleibt. In anderen Fällen bleibt diese Situation über einen längeren Zeitraum bestehen.

Die Ursachen dieser Muskelverhärtungen sind demnach psychosomatisch. Die psychisch belastende Situation geht in einen chronischen körperlichen Anspannungszustand über, der entsprechende langanhaltende Beschwerden auslösen kann.

Welchen Einfluss hat das Kissen auf Nackenverspannungen?

Die Schlafposition ist nicht nur bei bestehenden Nackenverspannungen ein wichtiges Kriterium, sondern auch entscheidend zur Vorbeugung.

Die Rückenlage ist meist am rückenschonendsten, da hier die Nackenmuskulatur, der Kopf und die Wirbelsäule in einer relativ neutralen Position gehalten werden. Auch in Seitenlage, bei angezogenen Knien, können Menschen mit Rücken- oder Nackenbeschwerden meist gut schlafen, da die am Rücken liegende Muskulatur leicht gedehnt wird.

Sehr wichtig für die Nacken- und Kopfhaltung ist das Kopfkissen. Dieses darf nicht zu hoch sein, da der Nacken sonst überstreckt wird. Wenn es wiederum zu tief einsinkt oder der Betroffene gar kein Kissen nutzt, liegt der Kopf zu tief und die Halswirbelsäule wird geknickt. Bei großen Kopfkissen liegt häufig schon ein Teil des Oberkörpers mit auf dem Kissen, was zu Verspannungen führt.

Ein Nackenkissen ist an die Beschwerden der Nackenverspannungen angepasst. Es ist leicht erhöht und sinkt nicht ein, sodass der Kopf auf einer Ebene mit der Halswirbelsäule gehalten wird, während die Schulter vor und nicht auf dem Kissen liegt. Die Wirbelsäule wird die ganze Nacht über gestützt und in einer ähnlichen Position gehalten, sodass sie sich von den Strapazen des Tages erholen kann. Wenn man weiß, ob man eher ein Rücken-, Seiten- oder Bauchschläfer ist, kann die Höhe des Kissens entsprechend variieren. Das Austesten des Kissens ist essentiell. 

Auch das Material des Kissens kann entscheidend sein und zeigt vielfältige Alternativen. Diese reichen von Kaltschaum über Latex und Mineralschaum. Es gibt auch Wasser- und Gelkissen, die sich unterschiedlich an den individuellen Körper anpassen.

Die Umstellung von einem normalen auf ein Nackenstützkissen kann erst einmal als unangenehm empfunden werden, da sich der Körper an die „falsche“, unnatürliche Liegeposition gewöhnen muss. Nach einiger Zeit der Umgewöhnung merkt man jedoch deutlich positive Veränderungen.

Symptome

Zunächst verspüren die Patienten mit verspannten Nackenmuskeln einen meist lokalen Druck an den entsprechenden Muskelpartien. Kommt es daraufhin nicht zu einer Entspannung der Muskeln, entsteht recht bald eine Muskelverhärtung, die auch dann die umliegenden Nervenbahnen beeinträchtigen kann. Dies führt dazu, dass mäßige bis starke Schmerzen entstehen. Die Schmerzen werden als beißend oder schneidend beschrieben.

Schmerzhafte Verspannungen im Nacken gehen mit vielfältigen, begleitenden Symptomen einher:

  • Nackenschmerzen/steifer Nacken
  • Spannungskopfschmerz: Wird in seiner Intensität häufig als leicht bis mittelstark beschrieben, der beidseits am Kopf ziehend oder drückend wirkt.
  • Schulter- und Rückenschmerz: Diese Schmerzen entstehen häufig durch eine Verhärtung des Trapezmuskels (M.trapezius). 
  • Taubheitsgefühl, Durchblutungsstörung, Bewegungseinschränkung Arm/Hand: Im Nacken lokalisierte Nerven- und Leitungsbahnen, welche aufgrund von stark verspannten Muskeln abgeklemmt werden, können zu den genannten Symptomen führen. 
  • Schwindel, Übelkeit, Erbrechen: Auch hierfür können abgeklemmte Nerven ursächlich sein.
  • Ohrenschmerzen: Nackenmuskulatur und die am Ohr liegende Muskulatur sind eng miteinander verbunden, wodurch der Schmerz bis dorthin ausstrahlen kann. Er wird als im Ohr liegend wahrgenommen.
  • Tinnitus: Besonders bei psychischem Stress als Ursache der Nackenverspannungen kann ein Tinnitus auftreten. Hierbei kann ein Tinnitus durch seinen hohen Leidensdruck auch für Verhärtungen der Nackenmuskulatur ursächlich sein. Andersherum kann ebenso ein erhöhter Muskeltonus der beschriebenen Muskeln den Tinnitus bedingen.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Nackenschmerzen mit Kopfschmerzen

Schmerzen

Verhärtete und verspannte Muskeln im Nacken-und Halsbereich sind die Hauptursache für Nackenschmerzen. Diese können zu einer Fehlhaltung führen, welche wiederum zu weiteren Verspannungen führt.
Im schlimmsten Fall resultiert daraus ein Teufelskreis, der sich nur durch aktive Entspannung und Schmerzbehandlung durchbrechen lässt. Normalerweise haben Nackenschmerzen aber nur in den selteneren Fällen eine schwerwiegende Ursache und vergehen nach einigen Tagen wieder von alleine.

Wenn die Schmerzen chronisch auftreten, sollte in jedem Fall die Ursache abgeklärt werden. Diese kann jedoch vielfältig sein und reichen von Abszessen  (eitrige Schwellungen im Rachenbereich) über rheumatische Erkrankungen und Skoliose  (schiefer Rücken) bis hin zu einer Meningitis  (Hirnhautentzündung). Diese macht sich neben Nackensteifigkeit und -schmerzen durch Fieber, Übelkeit, Kopfschmerzen und Bewusstseinsstörungen bemerkbar.

 

Nackenverspannungen und Kopfschmerzen - Welchen Zusammenhang gibt es?

Spannungskopfschmerzen  treten häufig als Begleitsymptom bei Nackenverspannungen auf, die ganz genaue Ursache ist hierbei jedoch noch nicht eindeutig geklärt.
Sogenannte sekundäre Kopfschmerzen gehen als Symptom bei bestehenden Krankheiten hervor, beispielsweise als Nebenwirkung bei Medikamenteneinnahme, Gefäßkrankheiten oder Schädigung von Nerven am Kopf, Gesicht oder Halswirbelbereich. Diese haben also einen direkten Zusammenhang mit Nackenverspannungen.
Der Schmerz kann hierbei sowohl von einem verhärteten Trapezmuskel, als auch von tiefen kurzen Nackenmuskeln und von einem bestimmten Nerv, dem Nervus okziptialis major ausstrahlen.
Der Trapezmuskel zieht über die Halswirbelsäule bis zu seinem Ansatz am Hinterkopf und der Nervus okzipitalis major tritt durch diesen Muskel hindurch, um den Hinterkopf sensibel zu innervieren. Bei einer Verspannung im Nackenbereich können die dort liegenden Nerven gereizt werden, wodurch die Schmerztoleranz sowie die Schmerzschwelle sinken.
Die Kopfschmerzen können sich hierbei unterschiedlich stark und in unterschiedlichen Formen zeigen. Meist handelt es sich um einen extrem ziehenden und pulsierenden Schmerz, welcher den Betroffenen stark in seinem Wohlbefinden und seinen Bewegungsmöglichkeiten einschränkt. Die Kopfschmerzen werden so meist stärker, wenn schnelle, ruckartige und unübliche Bewegungen gemacht werden.
Spannungskopfschmerzen jedoch sind eher durch einen nicht pulsierenden, „schraubstockartigen“ Schmerz, welcher beidseits am Kopf auftritt, eher keine Übelkeit nach sich zieht und in routinemäßigen Kopf- und Halswirbelbewegungen nicht einschränkt, gekennzeichnet.


Nackenverspannungen und Brustschmerzen - Welchen Zusammenhang gibt es?

Verspannungen im Nackenbereich können auf den Brustkorb ausstrahlen und dort zu einer Verspannung der Brustmuskulatur, der Muskulatur zwischen den Rippen oder anderen Atemhilfsmuskeln, welche am Rücken angelegt sind, führen. Die Brustschmerzen sind atemabhängig, also je nach dem wie tief ein- oder ausgeatmet wird, werden auch die Schmerzen unterschiedlich stark wahrgenommen. Häufig werden sie als ein panzerartiges und beklemmendes Gefühl um den Brustkorb beschrieben, welches zu einer flacheren Atmung führt. Flache Atmung sorgt wiederum für verminderte Sauerstoffversorgung des Körpers und damit zu Müdigkeit und Schwäche. Mit einer Selbstmassage oder Besuchen bei der Physiotherapie können die Verspannungen und Schmerzen häufig schon gelöst werden. Präventivmaßnahmen wie Bewegung sollten ergriffen werden und zu langes Sitzen mit „rundem Rücken“ sowie andere Risikofaktoren vermieden werden.

Auch psychische Ursachen können durch Verspannung häufig zu Brustschmerzen führen und müssen ebenso ausgeschlossen werden.

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Übelkeit / Schwindel

Übelkeit (Nausea) ist ein Symptom, welches viele Ursachen haben kann. Langanhaltende Spannungszustände, Schmerzen und psychische Ursachen, wie starke Erregung und Angst können Übelkeit hervorrufen. Die Entstehung geschieht durch eine Reizung des Brechzentrums, welches in der Medulla oblongata (verlängertes Rückenmark) liegt. Sie bildet den Übergang zwischen Rückenmark und Gehirn. Durch verschiedene Botenstoffe (Neurotransmitter) wird das Brechzentrum gereizt und Informationen des Körpers werden übermittelt, wodurch die Übelkeit und meistens ein darauffolgender Brechreiz ausgelöst wird. Wenn nun Nackenverspannung stark oder chronisch werden, ist der Betroffene häufig langanhaltenden Schmerzen und einem Spannungszustand des Körpers ausgesetzt, woraus Übelkeit resultieren kann.

 

Warum ist mir schwindlig?

Schwindel  ist ein häufiges Symptom, welches sich bei allen möglichen Arten von Ursachen zeigt und in verschiedenen Weisen auftreten kann. Heute weiß man, dass sich eine Reihe von Rezeptoren in verschiedenen Muskelpartien, Bindegewebe und Faszien, von der Fußsohle über den Nacken bis hin zu den Augen- und Muskeln im Stirnbereich befinden, die für das Gleichgewicht sorgen und bei Reizung zu Schwindelattacken führen können.

Verspannungen im Nackenbereich sind eine Dauerkontraktion, die bewusst nicht mehr einfach gelöst werden kann. Dies sorgt dauerhaft dafür, dass die dort liegenden Rezeptoren blockiert werden, was wiederum dafür sorgt, dass Gleichgewichtssignale falsch an das Gehirn übertragen werden.

Bei akutem Schwindel hilft es, sich hinzulegen, Flüssigkeit zu sich zu nehmen und die Beine hochzulagern, damit der Blutfluss angeregt wird.

Bluthochdruck

Das Nackenverspannungen mit Bluthochdruck zusammenhängen können, liegt nicht unbedingt auf der Hand. Jedoch wurde häufig beobachtet, dass wenn Nackenverspannungen, durch einen Chiropraktiker gelöst wurden, sich der Blutdruck darauffolgend stabilisiert hat.
Bluthochdruck und Nackenverspannung sind Symptome, welche vielzählige Ursachen haben können. Diese Ursachen ähneln sich in vielen Fällen:

  • Stress und Dauerbelastung 
  • wenig Bewegung
  • schlechter Schlaf

Außerdem sprechen Experten darüber, dass die Nackenmuskulatur in Verbindung mit bestimmten Hirnarealen steht. Diese Hirnareale sind für die Blutdruck-, Herzschlag- und die Atemregulation zuständig. Sind die dort liegenden Muskeln verspannt, können falsche Informationen weitergegeben werden, die sich auf den Blutdruck auswirken können.
Der Grund dafür, dass die Nackenmuskulatur mit diesem Hirnareal in Verbindung steht, lässt sich dadurch beschreiben, dass der Blutdruck stets gleich gehalten werden muss. Er ist demnach unabhänig von der Körperhaltung. Die Nackenmuskulatur wird im Liegen anders belastet als im Stehen und ist daher eine gute Informationsquelle für die Position des Körpers.

Sehstörungen

Die Nackenmuskulatur ist mit der des Auges eng verbunden. Ist die Nackenmuskulatur verspannt, ist es meist auf die Augenmuskulatur und andersherum zurückzuführen. Besteht also eine Fehlsichtigkeit, wird automatisch die Kopfhaltung unnatürlich angepasst. Der Kopf wird bei nicht korrigierter Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit nach vorn gestreckt oder nach hinten gezogen. Darunter leidet die Nackenmuskulatur und es kann zu Verspannungen kommen.  Diese treten meist mittags auf, wenn die Augen schon einige Stunden in Bewegung sind und entstehen häufig durch lange Monitorarbeit. Vermeidbar sind die Verspannungen durch vermehrte Pausen im Büroalltag.

Entsteht die Nackenverspannung anderweitig, kann durch das Einklemmen von Gefäßen und Nervenbahnen im Nackenbereich auch die Sehfähigkeit beeinträchtigt werden.
Die Gefäße, welche durch den Nackenbereich ziehen, enden häufig im Kopfbereich. Durch die folgende Durchblutungsstörung kommt es zu Sehstörungen. Die können sich von Mensch zu Mensch individuell äußern und von Flimmern und Lichtblitzen im Sichtfeld, bis hin zu beeinträchtigter Sehschärfe reichen.
Sind starke Augenbeschwerden vorhanden, empfiehlt es sich einen Augenarzt aufzusuchen, um sicher zu gehen, dass diese mit Nackenverspannungen zusammenhängen.

Tinnitus

Menschen mit Tinnitus hören ein Geräusch, welches objektiv meist nicht existiert. Dieses Geräusch kann ein Pfeifen, Rauschen oder Summen sein, welches entweder nur auf einem Ohr oder auf beiden und teilweise zeitweise oder durchgehend für die Patienten wahrnehmbar ist.
Die Entstehung von Tinnitus ist vielseitig und noch immer nicht vollständig geklärt. Es gibt Ansätze zur Erklärung im psychischen Stress, in andauernder Lärmbelastung, verschiedenen Ohrerkrankungen und Muskelverspannungen. Bei Verspannungen der Nackenmuskulatur liegt die Ursache des Tinnitus in ein- oder abgeklemmten Gefäßen und gereizten Nervenbahnen.
Das Hörzentrum und die Nackenmuskulatur liegen anatomisch sehr nah beieinander, wodurch die verminderte Durchblutung und die Reizung der Nervenwurzel im Nackenbereich zu einer Fehlleitung von Hörinformationen der Nerven im Ohrbereich führen kann.

Ein Tinnitus, der im Rhythmus des schlagenden Herzen wahrgenommen wird, führt meist auf eine Verspannung des Kopfwendermuskels (Musculus sternocleidomastoideus) zurück, welcher in unmittelbarer Nachbarschaft zu der beidseitigen Halsschlagader (Ateria carotis communis) steht. Ist diese komprimiert, wird der Herzschlag als Rauschen im Ohr wahrgenommen.

Schluckbeschwerden

Schluckbeschwerden können zahlreiche Ursachen haben. Es wird unterschieden zwischen der Dysphagie (Beschwerden ohne weitere Schmerzen) und der Odynophagie (Beschwerden mit einhergehenden Halsschmerzen). Der Schluckvorgang ist ein komplizierter Prozess, an dem viele Nerven und Muskeln beteiligt sind, welche im Einklang miteinander arbeiten müssen. Er läuft teils willkürlich und teils unwillkürlich ab.
Treten bei Nackenverspannungen Muskelverhärtungen auf oder werden Nerven ein- oder abgeklemmt, kann der Schluckvorgang darunter leiden. Auch Fehlstellungen der Halswirbelsäule, welche häufig mit Nackenverspannung einhergehen, können sich negativ auf den Schluckvorgang auswirken. Spondylosis deformans, eine Umformung von einzelnen Wirbeln, ist ein Beispiel hierfür.

Diagnose

Da Nackenverspannungen vielfältige Ursachen haben, kann es zuweilen schwer sein, eine Diagnose zu stellen. Bei stressbedingten Ursachen und Abnutzungserscheinungen wie Osteoporose oder Arthrose , kann ein Gang zum Hausarzt hilfreich sein.
Fehlstellungen der Wirbelsäule können am besten mit bildgebenden Verfahren, wie der Magnetresonanztomographie (MRT), dargestellt werden.
In den meisten Fällen wird ein Hausarzt oder Orthopäde eine sinnvolle Diagnose stellen können.

Therapie

Es gibt eine Vielzahl von Ansätzen, wie man individuell Nackenverspannungen, zumindest teilweise, lösen kann.

  • Wärme kann häufig hilfreich sein. Durch Kirschkernkissen oder heiße Duschen können zumeist die Beschwerden gelindert werden. Sollte jedoch eine zusätzliche Entzündung im Nackenbereich vorliegen, ist Wärme kontraproduktiv.
  • Bewegung ist besonders wichtig, um den Nacken nicht in einer unnatürlichen Position zu halten. Hierbei sollte jedoch auf sanfte Bewegung geachtet werden (z.B. Schwimmen) und ruckartige Bewegungen vermieden werden.
  • Meditieren und autogenes Training dienen der Stresslinderung, sodass der ganze Körper und somit auch die verspannte Nackenpartie wieder entspannen kann.
  • Regelmäßige physiotherapeutische Massagen sind besonders hilfreich.
  • Eigens durchgeführte Massagen, können die Schmerzen ebenso lindern. Hierzu werden sogenannte Triggerpunkte gesucht, in dem Sie mit vorgeneigtem Kopf und beiden Händen über die verspannten Areale streichen. Dies sind einzelne Muskelverhärtungen, die mit sanftem aber stetigem Druck gelöst werden können. Dafür werden die Verhärtungen langsam mit den Fingern umkreist. Dies ist erst einmal unangenehm, jedoch nach einiger Zeit weitaus weniger schmerzhaft.
  • Muskelübungen
  • Öle 
  • Operative Verfahren, welche die Nackenverspannung durch Behebung der Ursache lösen, sind bei speziell gestellter Diagnose ebenfalls möglich.

Wichtig ist, durch richtige Körperhaltung präventiv gegen zukünftige Verspannungen vorzubeugen.

Welche Übungen können helfen?

Gewöhnen Sie sich an, mehrmals täglich Nackenübungen in ihre Alltagsroutine mit einzubeziehen. Hierfür suchen Sie sich am besten mehrere Übungen aus, welche Sie für angenehm empfinden und bei alltäglichen Aktivitäten, wie beispielsweise dem Zähneputzen, durchführen können.

Übungen:

  • Bei der ersten Übung legen sie nacheinander die Hand auf die Stirn, dann auf beide Schläfen sowie den Hinterkopf und drücken jedes mal leicht, für 10 Sekunden, mit dem Kopf dagegen. Dies sorgt für eine kurzzeitige und schonende Belastung der Nackenmuskulatur, worauf eine Entspannungsphase der Muskeln folgt. Dies gilt ebenso für das kurzzeitige, beidseitige Anheben der Schultern. Dies 5 bis 10 mal wiederholen.
     
  • Die nächste Übung beschreibt die seitliche Dehnung des Nackens. Hierzu mit einer Hand über den Kopf greifen und diesen etwa 15 Sekunden sanft auf eine Seite ziehen, bis ein Dehnungsgefühl auf der anderen Seite entsteht. Darauf achten, nicht zu stark zu ziehen und den Nacken nicht zu sehr zu belasten. Diese Übung für circa 15 Sekunden halten und darauf achten, nicht zu sehr am Nacken zu ziehen.
     
  • Um die Wirbelsäule zu mobilisieren, kann man im Stehen die Hände auf Brusthöhe anheben und falten. Ein Bein wird angewinkelt angehoben und auf eine Seite gedreht, während die Hände auf die andere Körperseite ziehen. Den Oberkörper und die Hüfte dabei möglichst gerade halten und diese Übung 10 mal wiederholen, bevor das andere Bein angehoben und die andere Seite beansprucht wird.
     
  • Das Arme- und Schulterkreisen lockert ebenfalls die Nackenmuskulatur. Hierzu einfach die Arme anheben und 20 mal nach vorne und 20 mal nach hinten kreisen oder wahlweise die Arme am Körper halten und, ohne großen Kraftaufwand, die Schultern vor und zurück kreisen.
     
  • Eine weitere Übung ist die Massage des Kopfwendermuskels (Musculus sternocleidomastoideus). Hierzu das Gesicht in eine Richtung drehen bis der Kopfwendermuskel auf der anderen Seite sicht- oder tastbar heraussteht. Diesen vom Ohr bis zum Schlüsselbein sanft massieren und ausstreichen.
     
  • Sogenannte 'CAT-COW's helfen dabei, den Rücken- und Nackenbereich zu entspannen. Dafür im Vierfüßler-Stand den Rücken immer wieder nach unten durchdrücken und nach oben einen 'Katzen-Buckel' machen. Dies 10-15 mal wiederholen.

Welche Sportarten können helfen?

Bei chronischen Nackenverspannungen ist es wichtig, sich regelmäßig zu bewegen und Muskeln aufzubauen. So werden die Schmerzen gelindert, die Verspannungen teilweise gelöst und neuen Verspannungen vorgebeugt. Jedoch ist es wichtig, die richtige Bewegungsart zu wählen. Gerade für Menschen mit chronischen Nackenverspannungen wirken einige  Sportarten kontraproduktiv. Zu diesen Sportarten gehören beispielsweise Tennis, Squash oder Badminton.
Jede Sportart, die den Nacken oder einen Arm einseitig belastet, verschlimmert das Krankheitsbild. Man sollte darauf achten, dass die Sportart, die man wählt, den ganzen Körper beansprucht.

  • Schwimmen gehört zu den Sportarten, die schonend den ganzen Körper trainieren. Jedoch sollte hier auf Brustschwimmen, bei dem der Kopf zu weit aus dem Wasser gehalten wird und dadurch die Nackenmuskulatur gestaucht wird, verzichtet werden. Rückenschwimmen und Kraulen sind geeignet.
  • Radfahren, Fußball und Inline skating sind alles Sportarten, bei denen mehrere Muskelgruppen beansprucht werden.
  • Joggen, als sanftere Ausdauersportart, sorgt für eine gute Durchblutung. Dies hilft Verspannungen zu lösen.
  • Tanzen schult die Körperhaltung sowie die Fähigkeit sich richtig zu bewegen.
  • Yoga und Pilates stärken den ganzen Körper und helfen gleichzeitig zur Entspannung.

Ein wichtiger Zusatzfaktor ist der Stressabbau beim Sport, der weiteren Verspannungen vorbeugen kann.

Es sollte bei allen Sportarten unbedingt darauf geachtet werden, eine angemessene Aufwärmphase mit einzubauen, in der alle Muskeln und Bänder gedehnt werden, bevor es zur  Belastung kommt. Gerade bei Menschen mit Verspannungen ist dies ein absolutes Muss. Auch eine 'Cool down' Phase nach der Anstrengung ist wichtig.

Wärmetherapie

Ist die Nackenverspannung nicht auf eine Entzündung zurückzuführen, wird Wärme effektiv bei Verspannungen helfen.
Wird eine Tiefenwärme erzeugt, sorgt diese für eine Erweiterung der blutzuführenden Arterien, welches zu einer besseren Durchblutung und Sauerstoffversorgung der verhärteten Muskeln führt.
Diese Wärme ist durch ein, im Backofen oder in der Mikrowelle erwärmtes, Kirschkernkissen erzeugbar. Auch Wärmeflaschen, welche mit heißem Wasser gefüllt werden, oder zusammengerollte Handtücher, die teilweise mit heißem Wasser überschüttet wurden, sorgen für kurzzeitige Wärmespende.

Langfristiger kann auch eine Therapie mit Rotlicht helfen. Hierfür benötigt man eine Rotlichtlampe, welche mit einem Abstand von circa 40 bis 50 cm und einem Bestrahlungszeitraum von 10 bis 15 Minuten auf die verspannte Region strahlt.

Ebenso Salben und Wärmepflaster, welche in der Apotheke erhältlich sind, können behilflich sein. Wärmepflasten spenden bis zu 12 Stunden Hitze.

Akupunktur

Akupunktur bezeichnet eine chinesische Heilmedizin. Diese basiert auf dem Glauben, dass die Energie des Körpers, QI genannt, auf bestimmten Bahnen durch den Körper fließt. Ist der Energiefluss gestört, kann er durch feine Akupunkturnadeln, welche an bestimmten Stellten in die Haut gestochen werden, wieder hergestellt werden. Die Nadeln verbleiben dort circa 10 bis 30 Minuten, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Während dieser Zeit kann eine Wärme im behandelten Bereich auftreten. Bis auf einen eventuellen geringen Einstichschmerz, werden meist nur geringe Schmerzen verspürt. Die Nadeln können durch Wärme oder Reizstrom modifiziert werden, um bessere und spezifische Wirkungen zu erzielen.
Nebenwirkungen können leichte Blutungen oder Blutergüsse an der gesetzten Stelle sein, welche aber nur selten und wenn auch nur gering auftreten, da die Nadeln sehr dünn sind. Die Dauer einer Sitzung variiert von Mensch zu Mensch, je nachdem wie schmerzhaft und langanhaltend die Nackenverspannungen sind.

Akupunktur ist eine alternative Heilmethode und ist wissenschaftlich noch nicht ausreichend bewiesen. Es gibt jedoch kleinere Studien, die bei Patienten, welche durch Akupunktur behandelt wurden, weniger Schmerzen gegenüber Patienten ohne diese Behandlung zeigen. Ein Erklärungsansatz ist hierbei, dass die gesetzten Nadeln in den Nervenbahnen schmerzlindernde Botenstoffe freisetzen, welches zum Nachlassen der Schmerzen führt.

Osteopathie

Osteopathie beschreibt eine ergänzende Heilkunde, welche den Körper, den Geist und die Seele als Ganzes betrachtet. Dieses sei durch das individuelle Umfeld beeinflusst. Ist jede einzelne Körperstrukturen beweglich, so sei der Körper im Ganzen mit seinem Nerven- und Gefäßsystem beweglich und damit in der Lage sich selbst zu heilen.
Ist ein Organ oder ein Muskel in seiner Bewegung eingeschränkt, versucht der Osteopath die Ursache aufzuspüren und zu behandeln.
Bei einer Sitzung zur Behandlung von Nackenverspannungen, wird nach einer Anamnese die Kopf- und Körperhaltung beobachtet und beurteilt. Anschließend wird die Wirbelsäule sowie die Rückenmuskulatur und der Nacken abgetastet. Hierbei kann es häufig schon durch einzelne Griffe des Osteopathen spontan zur Linderung von Schmerzen kommen.

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Tapen

Das kinesiologische Tape auch Physio-Tape genannt, ist ein aus Kunststoff angefertigtes, elastisches Band, welches mit Polyacrylatkleber behandelt, auf bestimmte Körperstellen geklebt wird und dort therapeutische Wirkungen verschiedener Art erzielen soll. Es kann zwischen vier und sieben Tagen auf der Haut kleben bleiben und ist wasserfest.
Das Anbringen sollte auf trockener und sauberer Haut stattfinden. Zuvor kann es sinnvoll sein, sich die jeweilige Körperstelle zu enthaaren.
Erreicht wird die therapeutische Wirkung dadurch, dass sich das Tape bei Bewegungen des Körpers mitbewegt sowie anpasst und auf diese Weise das Gewebe und die Haut unter dem Tape gedehnt und massiert wird. Dies regt die Durchblutung, den Lymphfluss und die Nervenbahnen in dieser Region an und Verspannungen können sich lösen.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Tape anzubringen. Sinnvoll ist es, gerade in Nacken- und Rückenregionen dies nicht selbst zu tun, sondern den Partner/in zu bitten oder bestenfalls professionelle Hilfe zu suchen, welche die beste Anbringungsweise wählen und erklären kann.

Das Taping hilft nicht nur bei Verspannungen im Nacken, sondern auch bei Muskelentzündungen, Arthrose oder Migräne/Kopfschmerzen und ist daher vielfältig einsetzbar.

Medikamente

Gele, Salben und Tabletten können hilfreich sein, die Beschwerden für kürzere Zeit zu bessern. Hierbei ist zu beachten, dass Salben und Gele den Organismus meist weit weniger beeinflussen, da sie nur lokal an der Auftragsstelle wirken. Jedoch wirken sie in einigen Fällen nicht so intensiv wie Schmerztabletten, da sie nur in obere Gewebsschichten eindringen. 

Verschiedene Salben sorgen für Wärme, Schmerzlinderung oder kombinieren beides. Der Wärmeeffekt wird meist durch den Wirkstoff Capsaicin, welcher aus Chilischoten gewonnen wird, ausgelöst. Adern unterhalb der Haut sorgen durch eine Erweiterung für bessere Durchblutung der Muskelpartien. Außerdem wird die Ausschüttung von Schmerzbotenstoffen gehemmt. Diese Salben wirken meist einige Stunden. Bekannte und hilfreiche Schmerzsalben sind beispielsweise das Voltaren Schmerzgel, Thermacare Schmerzgel, Kytta Salbe und die Traumel Salbe.
Ähnliche Wirkung haben Wärmepflaster, deren Wirkung ähnlich lange andauert und welche häufig vom gleichen Wirkstoff Gebrauch machen.

Fällt die Wahl auf Schmerztabletten, gibt es auch hier eine große Auswahl.
Paracetamol lindert Schmerzen zuverlässig, da die Schmerzsignale nicht an das Gehirn weitergeleitet werden können. Zu hohe Dosen hiervon können jedoch Leberschäden bewirken. 

Ibuprofen ist eine weitere Option, jedoch häufig kombiniert mit einer Verdauungstrakt- und Magenunverträglichkeit. Ebenso wie Acetylsalicysäure, ASS oder auch Aspirin® genannt, welches die Produktion von Gewebshormonen (Prostaglandinen) unterdrückt.

Nachts kann das Schmerzmittel Naproxen helfen, welches langanhaltend bis zu 12 Stunden die Schmerzen lindert. Bei diesem Schmerzmittel sind wenige Nebenwirkungen bekannt.

Wichtig ist, nicht dauerhaft auf Schmerzmedikation zurückzugreifen, sondern aktiv etwas gegen die Nackenverspannung zu unternehmen!

Homöopathie

Die Homöopathie ist eine alternative Behandlungsmethode. Hierbei werden natürliche Stoffe, welche aus Pflanzen oder Tieren hergestellt wurden, zur Therapie angewandt.
Eine homöopathische Behandlung besteht aus einem Gespräch, in dem die Symptomatik, so weit es geht, abgegrenzt wird, um das richtige homöpathische Mittel für die individuelle Person zu finden.
Auch bei Nackenverspannungen gibt es einige Mittel, welche hilfreich sein können. Hierfür wird häufig das Mittel "Ruta" angewendet. Dieses wirkt bei Nackenverspannungen durch Fehlhaltungen, kann aber auch bei Krankheitsbildern wie Knochenbrüchen, Verstauchungen und Prellungen angewendet werden. Auch das Mittel "Cimicifuga" wirkt bei besonders starken Verspannungen, welche in die Arme und den Rücken ausstrahlen.
Bei Verspannungen, die besonders nachts und morgens am stärksten sind und durch Bewegungen schmerzhafter werden, empfiehlt sich "Nux vomica". Solche, die durch Wärme und Bewegung ziehend schmerzhafter werden, können durch "Bryonia" behandelt werden.

Die aufgelisteten Mittel sind einige von vielen Alternativen. Daher ist es sinnvoll, sich professionell beraten zu lassen.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter Homöopathie bei einem HWS-Syndrom

Welche Hausmittel können helfen?

Nackenverspannungen kann man in einigen Fällen auch mit Hilfe von Hausmitteln lösen oder zumindest verbessern, um die Schmerzen zu lindern und einen normalen Alltag begehen zu können.

  • Wärme ist hier die wichtigste und einfachste Maßnahme. Hierzu eignet sich ein Kirschkernkissen, welches im Backofen oder in der Mikrowelle erhitzt wird, ein erwärmter Heublumensack oder ein Dinkelkissen. Eine Wärmeflasche oder ein Heizkissen, auf dem man schlafen kann, sind ebenfalls wärmende Alternativen. Auch warme Kleidung, wie Schals und Rollkragenpullover können entscheidend zur Verbesserung der Verspannung beitragen.
    Eine weitere Option ist die Behandlung mit einem warmen Quarkwickel, welche sie auf die betroffene Stelle legen. Außerdem kann es wohltuend wirken, eine Sauna oder ein Dampfbad zu besuchen.
    Es ist allerdings wichtig darauf zu achten, dass die Ursache für die Verspannung sich nicht in einer Entzündung findet, auf welche Wärme kontraproduktiv wirken würde!
     
  • Der nächste Schritt liegt in der Wahl einer rückenschonenden Matratze, besonders mit Betonung auf die obere Rücken- und Nackenpartie. Auch ein geeignetes Nackenkissen verbessert die Schlafposition.
     
  • Ein anderes bewährtes Hausmittel ist das Johanniskrautöl, welches auf ein Wattepad geträufelt und anschließend auf die schmerzende Stelle gelegt wird. Dieses wird mit einer Folie und einem Tuch abgedeckt und für einige zeit dort belassen.
     
  • Auch Kamillenöl kann hilfreich sein, wenn es als Badezusatz genutzt wird. Die Wärme des Wassers wirkt in Kombination mit dem Kamillenöl verstärkt auf die verspannten Muskeln.
     
  • Tigerbalsam wirkt durch eine Kombination aus verschiedenen Heilmitteln und ätherischen Ölen durchblutungsfördernd und wärmend. Besonders Tiger Balm ROT, welches zusätzlich Zimt und Nelken beinhaltet, soll bei Muskelverhärtungen hilfreich wirken.

Ab wann sind meine Nackenschmerzen chronisch?

Von chronischen Nackenschmerzen spricht man, wenn die Verspannungen über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten andauern und die Schmerzen Ihren Alltag stark beeinträchtigen.

Chronische Nackenschmerzen kann man in spezifische und unspezifische Schmerzen unterteilen, wobei unspezifische meist durch Fehlhaltung, Stress, falsche Schlafposition oder körperliche Arbeit bedingt sind. Spezifische gehen meist auf Gelenkverschleiß (Arthrose) oder andere Verletzungen zurück.

Was kann ich bei chronischen Nackenverspannungen machen?

Gerade bei chronischen Nackenverspannungen ist ein Arztbesuch nicht umgänglich, da diese oft auf einer Wirbelfehlstellung oder anderweitigen Problemen mit der Wirbelsäule beruhen.

Häufig sind therapeutische Maßnahmen, wie Krankengymnastik, die richtige Wahl, um chronische Verspannungen zu lösen und vorzubeugen. Regelmäßiges Dehnen und Bewegen der Muskulatur sowie der Muskelaufbau sind wichtig, um eine bessere Körperhaltung zu erzielen. Auch ein Nackenkissen, ergonomisch geformt, kann zur Verbesserung der Symptome führen.
Ist die chronische Verspannung durch psychische Faktoren wie Stress verstärkt oder ausgelöst, ist es wichtig, sich dessen bewusst zu werden und diesen zu reduzieren. Von Stressabbau durch Sport bis hin zur Ablenkung durch Freizeitaktivitäten und Freunde, gibt es verschiedene Varianten zur Stressreduktion.

Auch bei chronischen Nackenschmerzen gilt, wieder vorausgesetzt es handelt sich nicht um eine Entzündung, dass Wärme schmerzlindernd wirkt. Präventiv ist es wichtig, Stress zu reduzieren und auf die eigene psychische Gesundheit zu achten.
Tägliches Dehnen sowie die Förderung des natürlichen Muskelaufbaus im Alltag können eine bessere Körperhaltung erzielen. Bei Bürotätigkeiten können bepsielsweise kurze Pausen, in denen man herumläuft, eingebaut werden.

Was können die Folgen von chronischen Nackenverspannungen sein?

Nackenverspanungen können zahlreiche Folgeschäden am Körper bewirken:

  • Entzündungen im Schulterbereich: Ursächlich sind hierbei die permanente, unnatürliche Schonhaltung und fehlende Bewegung.
  • Zervikobrachial-Syndrom: Dieses Syndrom beschreibt den Sensibilitätsausfall, Lähmungserscheinungen und Schmerzausstrahlung vom Nacken in den Arm.
  • Bandscheibenvorfälle: Durch die Verspannung ist die Muskulatur im Nacken nicht mehr so beanspruchbar, wie sie sein sollte, und es wirken stärkere Kräfte auf die Wirbelsäule ein, welche von den Wirbeln und Bandscheiben abgefangen werden müssen. Dadurch entstehen vermehrt Bandscheibenvorfälle.
  • Migräne/Kopfschmerzen: Nackenverspannungen können Migräne oder starke Kopfschmerzen fördern und sich auf die Atemmuskulatur ausweiten. Dadurch können sie zu Atemproblemen und flacher Atmung führen.
  • Tinnitus
  • Sehbeschwerden
  • Schwindel/Übelkeit 

Weiterführende Informationen

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Autor: Thorsten Kraut Veröffentlicht: 11.10.2012 - Letzte Änderung: 30.03.2024