Blutdoping

Einleitung

Das Blutdoping zählt neben den physikalischen, chemischen und pharmakologischen Manipulationen zu den verbotenen Dopingmethoden.
Durch regelmäßigen Ausdauersport erhöhen sich das Blutvolumen und die Sauerstofftransportfähigkeit des Blutes. Dieser Effekt kann durch Zufuhr körpereigenen Blutes oder Fremdblut gleicher Blutgruppe erfolgen. Die Transfusion erfolg meist kurz vor dem Wettkampf und erfolgt in mehreren Portionen. Insgesamt werden ca. 1 Liter Blut zugefügt. Durch die Erhöhung der Blutmenge kommt es zu einer Erhöhung der Erythrozytenkonzentration im Blut.

Wirkung

Durch die Entnahme körpereigen Blutes kommt es zunächst zu einer Reduktion der Blutmenge im Organismus und dadurch zur verringerten Hämoglobinkonzentration im Blut. Dadurch kommt es zu einer Senkung des Sauerstoffpartialdrucks und die Niere schüttet das Hormon Erythropoietin (Epo) aus. Dieses bewirkt die Produktion von roten Blutkörperchen und die Ausdauerleitungsfähigkeit steigt wieder an. Wird nun konserviertes Blut zugefügt, kommt es zu einem erhöhten Schlagvolumen und erhöhte Sauerstoffwerte im arteriellen Blut. Die Leistungsfähigkeit ist gesteigert. Es wurden 5%ige Laufzeitabnahmen im Skilanglauf gemessen.

Nebenwirkung

Bei der Zufuhr von Fremdblut beim Blutdoping besteht immer die Gefahr einer HIV- Infektion (AIDS). Besteht keine ärztliche Indikation sollte zudem aus ethnischen Gründen auf die Bluttransfusion verzichtet werden.

Nachweis von Blutdoping

Der Nachweis von Blutdoping erweist sich bis heute als sehr schwierig. Die Dopingbestimmung des IOC und einzelner Fachverbände beinhalten zwar einzelnen Paragraphen zur Blutuntersuchung, allerdings gilt die Entnahme von venösem Blut aus medizinisch- juristischer Sicht als Körperverletzung. Eine Entnahme ist nur mit Genehmigung des Sportlers möglich. Heutzutage hat sich jedoch die Notwendigkeit dieser Kontrolle gegenüber der Skepsis durchgesetzt. Die Quote der Aufdeckung liegt bei 50-70%. Dazu müssen allerdings innerhalb von zwei Wochen zwei Proben nach missbräuchlicher Transfusion entnommen werden. Die Analyse erfolgt aufgrund der veränderten Erythrozytenkonzentration und Hämoglobingehalt im Blut, sowie auf die Zerstörung roter Blutkörperchen durch die Transfusion. Durch die einfachere Anwendung des Epo- Doping ist das Blutdoping in Vergangenheit zurückgegangen. Durch den sicheren Nachweis von Epo kann jedoch zukünftig mit Blutdoping gerechnet werden.

Pharmakologische, chemische und physikalische Manipulation

In diesem Abschnitt geht es um die Manipulation der abgegebenen Urinproben. Dopingkontrollen können nur an unversehrten, rechtsgültigen Urinproben durchgeführt werden. Methoden um die Urinprobe zu beeinflussen sind:

  • Verdünnung der abgegebenen Urinprobe durch Wasser oder andere Flüssigkeiten
  • Durch die Einnahme von z.B. Probenecid verringert sich die Ausscheidung der Dopingsubstanzen
  • Verschiedene physikalische Manipulation
  • Injektion von Fremdurin in die Blase

Es scheint als seien der Manipulation der Urinproben im Sport keine Grenzen gesetzt. So kam es vor, dass Sportler Plastikbehälter mit Fremdurin unter der Achselhöhle versteckten, und durch einen Katheter bis zum Ausscheidungsort platziert.

Autor: Tobias Kasprak Veröffentlicht: 21.01.2009 - Letzte Änderung: 22.10.2021