Amphetamine/ Weckamine

Einleitung

Amphetamin und Methamphetamin gehören zur Gruppe der Weckamine. Die Einnahme von Weckaminen gilt als Doping und bewirkt bei sportlichen Belastungen eine Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten. Die Weckamine bewirken eine Stimulation des Zentralnervensystems (ZNS). Dabei kommt es zu einer Verbesserung des Zusammenspiels zwischen ZNS und Muskulatur. Besonders bei Ermüdungszuständen bewirken Weckamine eine leistungsfördernde Wirkung. Der Ermüdungsbedingte Rückgang der Leistungsfähigkeit kann somit durch Weckaminen entgegengewirkt werden. Dadurch werden Weckamine im Ausdauersport eingesetzt.

Wirkung

Die Wirkung der Weckamine ergibt sich aus der chemischen Verwandtschaft zu Adrenalin und Noradrenalin. Diese körpereigenen Hormone sind Überträgerstoffe des Sympathikus in den peripheren Nervenenden. Die Hormone Adrenalin und Noradrenalin werden in der Nebenniere gebildet und von dort direkt ins Blut abgegeben.

Bei sportlicher Aktivität erhöht sich die Aktivität des Sympathikus und Adrenalin und Noradrenalin werden aus den Speichern in den synaptischen Spalt freigegeben. Die Hormone diffundieren durch den synaptischen Spalt an die Rezeptoren des Erfolgsorgans, an dem Sie folgende Wirkung auslösen:

  • Steigerung der Herzfrequenz
  • Verengung der Gefäße
  • Stimulierende Wirkung mit Verbesserung der Koordination

Nach dem Abklingen der Wirkung werden die Hormone zu 90% wieder in den Granulen gespeichert, und ca. 10% werden durch Hormone abgebaut. Bei psychischer Erregung wird Noradrenalin hauptsächlich aus den peripheren Nerven und Adrenalin aus der Nebenniere freigesetzt.

Warum sind unter Angstbedingungen Höchstleistungen möglich:

In Situation der Angst kommt es zur Ausschüttung von Adrenalin. Dieses gelangt unter anderem in die Leber und aktiviert die Spaltung von Glykogen zu Glukose. Dadurch wird der Abfall der Glukosekonzentration im Blut verhindert und sportliche Leistungen können länger aufrechterhalten werden. Die beiden Hauptvertreter der Weckamine sind Amphetamin und Methamphetamin. Die Wirkung der Weckamine kann mit Noradrenalin verglichen werden. Weckamine bewirken zusätzlich die Freigabe des Noradrenalin und dessen Rückspeicherung. Es kommt zum Anstieg der Herzfrequenz und Bluthochdruck.

Durch das passieren der Blut-Hirn-Schranke wirken die Weckamine erregend und verbessern somit die Bewegungskoordination. Einsetzende Ermüdungserscheinungen werden nicht bewusst wahrgenommen, somit sind sportliche Leistungen über einen längeren Zeitraum möglich. Weckamine bewirken jedoch keinen Anstieg der maximalen Leistungsfähigkeit, lediglich die Dauer.

Nebenwirkungen

Weckamine bewirken eine Appetitlosigkeit bei gesteigerter körperlicher Aktivität. Eine Folge ist somit die Gewichtsreduktion auch bei konstanter Energiezufuhr. Es kommt durch die Energiefreisetzung zur erhöhten Wärmeproduktion was zu einem Hitzegefühl führt.
Bei einer Tagesdosis von mehr als 3- 6 mg kommt es zur Erhöhung der Ruheherzfrequenz, Bluthochdruck bis hin zum Kreislaufschock.

Als Folge der Stimulierung kann Konzentrationsschwäche, Schlaflosigkeit und erhöhte Aggressionspotential als Nebenwirkung entstehen. Bei andauernder Einnahme von Amphetaminen und Methamphetaminen kommt es zu typischen Suchtverhalten mit zugehörigen Entzugserscheinungen. Durch die Gefäßverengenden Wirkung die Substanzen zur Schleimhautabschwellung (Nasentropfen) eingesetzt. Durch Bronchienerweiternde Wirkung gelten die Substanzen als Asthmamittel.

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Autor: Tobias Kasprak Veröffentlicht: 18.01.2009 - Letzte Änderung: 14.01.2022